Reduktionsmittel Konzentration zeigt bei mir völligen Blödsinn an - den kann man glaub ich von der Liste der Verdächtigen streichen.
Über diese Brücke würde ich nicht gehen, solange man nicht weiß, wie das Fahrzeug ausgestattet ist. Es gibt Fahrzeuge mit und ohne G849.
Was in deinem Autoscan bzw. dem Freeze Frame herausspringt, ist der Geber für Reduktionsmittelqualität. 275% ist völlig unplausibel.
Ich bin mir nicht sicher; aber ich glaube dass der Teil des Tanks ist. Und wenn der 275% anzeigt, dann heißt das, dass nur ca. 1/3 des benltigten AdBlue eingespritzt wird,
Das ist auch meine Meinung. Wenn nun aber kein G849 ausgestattet ist, wäre das evtl ein Platzhalter. Solche Beispiele gibt es ja auch an anderer Stelle.
Egal ob dieser Wert am oberen oder unteren Anschlag ist, er würde dazu führen, dass die Reduktionmittelzumessung nicht korrekt ist, oder sogar garnicht eingespritzt wird (bei minus-Wert am Anschlag), was natürlich direkten Einfluss auf die Wirksamkeit der Anlage hat, - solange das Fahrzuge mit einem solchen Sensor überhaupt ausgestattet ist.
Unabhängig von diesem nicht plausiblen Wert oder anderen Verdachtsmomenten ist immer eine analoge Druckprüfung durchzuführen. Zur Prüfung des Druckes, der
Dosiermenge, Einspritzbild und der Qualität des Reduktionmittels hält Bosch Prüfausstattung bereit. Im Zweifel kann es also schlau sein, ein Bosch-Center mit der Prüfung der Anlage zu beauftragen. Darüber hinaus sollte man auch die Heizung im Tank prüfen (Stromaufnahme, Widerstand).
Der Sensor ist, soweit ich das verstehe, Teil des Tanks und nicht getrennt tauschbar.
Das Fördermodul kann bei dieser Anlage separat erneuert werden. Vorausgehend sollten jedoch immer, wie hier bereits teilweise geschehen, die Messwerte analysiert werden (Temperaturwerte Partikel/kat plausibel etc?, Stromversorgung des Pumpenmoduls prüfen, Stromversorgung/Anbindung des Qualitätssensors (wenn ausgestattet) zum MSG prüfen.
Die Nox-Sensoren selbst "berichten" in der Vielzahl der Fälle (nicht in allen Fällen) die Wahrheit. Ein Tausch des Nox-Sensors ist in den meisten Fällen nicht zielführend.
Auch dem Umfeld der Add-Blue Mimik ist entsprechende Aufmerksamkeit zu schenken. Der P20EE kann auch gleichbedeutend mit einem ein defekten SCR-Kat sein (ist der nun neu?).
Diesbezüglich ist die gesamte Abgasstrecke (AGR, AGR-Rohre, Differenzdruck-DPF, Rußbeladung, Regenerationsintervalle und damit in Zusammenhang stehende Messwerte mit in die Überlegungen einzubeziehen.
@KainerM hatte ja in Beitrag Nr. 41 schon mal zusammengefasst, was im Umfeld an Fehlermöglichkeiten zu bedenken wäre.
- Agr Einheit getauscht.
- LLk getauscht
- DDS getauscht
- MSG getauscht
- Reduktionsmittel Einspritzventil getauscht
Und noch ein paar Sachen. Alles bei VW.
So wie es unter dem Auto aussah, hat man die SCR Kat Einheit auch noch getauscht. Sieht jedenfalls sehr neu aus.
Das ist ja schon ne Menge. Warum zur Hölle tauscht man ein MSG?
Ich würde die Anlage trotzdem im Ausschlussverfahren durch ein Bosch-Center prüfen lassen. Vorher anrufen und nachfragen, ob sie die Ausstattung haben. Das (Bosch) Diagnoseinterface haben die auf alle Fälle. Bei der Prüfung der Dosiermenge und des Einspritzbildes kann man auch den SCR endoskopieren. Wenn es hinsichtlich des Differenzdruckes im DPF nochmal messbare Anomalitäten gibt, würde ich das Gleiche mit dem DPF tun, als mal reinschauen.
Gruß