T5 Antriebswelle defekt

Ich schlage noch einen Aspekt einzubeziehen vor. ROST ! ! ! Warum rostet die Verzahnung sehr schnell????
Nach dem Saubermachen und Schmieren habe ich nach 6 Monaten (und 20 000) alles wieder ausgebaut. Alles extrem verrostet.
Die Wärme vom Getriebe, Gummilagerschild wird auf die ganze Welle verteilt. Beim Abkühlen bildet sich Kondenswasser im Hohlrohr der Antriebswelle.
Was sagt ihr dazu?
Also ich glaube, daß das die abgeriebenen Stahlpartikel sind, die sich verteilen und dann überall vor sich hin gammeln. Passungsrost ist auch noch ein Phänomen ... obwohl die "Passung" der Kerbverzahnung schon zu Beginn eines Antriebwellen-Lebens sehr viel Spiel hat. Kondenswasser entsteht an kalten Teilen ... aber von welchen Mengen feuchter Luft reden wir da drin? ein paar Milligramm? und so richtiger Luftwechsel findet dort auch nicht statt ...
 
richtiger Luftwechsel
Am anderen Ende ist doch Gummimanschette, die sich beim Lenken und Federung wie eine Pumpe verhält. Ich weiß nur nicht ob das Rohr von der Verzahnung bis zum Gelenk durchgehend ist. Um Luftwechsel und Schmierfettverlust zu vermeiden habe ich von der Verzahnungsseite einen Propfen aus Hartschaum reingeschlagen (bis zum Emde der Verzahnung). Mal sehen ob es was bringt.
dann überall vor sich hin gammeln
Von sich zu gammeln können die nicht. Luft und Wasser sind im Spiel. Dazu (oder in umgekehrter Reihenfolge) kommt Druck, Vibrationen und Reibung, so ensteht SEHR schnell "Passungsrost"
Kondenswasser entsteht an kalten Teilen
Natürlich, im innerem des Rohres beim Abkühlen.
Bei dem Hohlraum im Rohr wird nicht viel Kondenswasser benötigt um Luftfeuchtigkeit extrem zu erhöhen.
 
Lasst den Rost Rost sein; der spielt an dieser Stelle bei der Vernichtung der Zähne nur eine sehr kleine Rolle, wenn genügend Fett verwendet wird. Mein Rezept: 1. eine längere Verzahnung, 2. Gummilager gegen festes Lager tauschen, 3. nach genauer Ausrichtung der Welle, verstiften der Einstellung, 4. viel Fett

Wer kann bezugsadressen für 1. und 2. nennen, ich konnte auf die Schnelle im Netz nichts finden.
 
Hallo,
auch ich bin der Meinung, wie Andreas schon weiter oben beschrieben hat, dass in erster Linie die nicht
100% fluchtende Zwischenwelle die Probleme verursacht.
Durch den Winkelfehler zwischen der Steckachse im Getriebe und der Zwischenwelle entsteht bei jeder
Umdrehung eine Gleitreibung in der Steckverzahnung.
Das führt dazu, dass nach einiger Zeit der evtl. vorhandene Fettfilm in der Verzahnung verdrängt wird
und dann Metall auf Metall reibt.
Es entsteht der typische rotbraun- rostige Metallabrieb, der dann auch noch wie Schmiergelpapier wirkt.

Zusätzlich bin ich der Meinung, dass auch der Längenausgleich beim Einfedern nicht alleine im dafür vorgesehenen Gelenk
der Zwischenwelle stattfindet, sondern kleine axiale Mikrobewegungen auch bis in die Steckverzahnung übertragen werden.
Der angeschraubte Blechhalter für das (evtl. auch noch in Gummi gelagerte) Wälzlager der Zwischenwelle
hat nicht die erforderliche Stabilität, um diese axialen Mikrostöße aufzufangen.

Dieses Gelenk hat übrigens keine durchgängige Verbindung ins Rohr der Zwischenwelle, weil sonst durch
den Pumpeffekt der Gummimanschette sich die Fettfüllung ins Innere der Zwischenwelle verflüchtigen würde.

Fazit:
Bei diesen konstruktiv schlechten Voraussetzungen kann man nur versuchen, durch entsprechendes Handeln
bei einer Instandsetzung einen neuerlichen Ausfall der Steckverzahnung möglichst lange herauszuzögern.

Dazu müsste als Erstes eine neue Steckwelle mit verlängerter Außenverzahnung verwendet werden.
Diese Steckwelle sollte man im eingebauten Zustand mit einem Mikrometer auf 100% Rundlauf überprüfen.
Eine "eiernde" Steckwelle würde den Verschleiß der Steckverzahnung vervielfachen und evtl. auch noch das
Getriebe in Mitleidenschaft ziehen.
Als Nächstes müsste eine dafür mit verlängerter Innenverzahnung passende Zwischenwelle (bzw. komplette Gelenkwelle)
eingebaut werden. Vor dem Einbau müssen die Verzahnungen besonders ausreichend mit möglichst gut haftenden
druckfestem Schmierfett gefettet werden. Zusätzlich würde ich auch noch das Innere der Zwischenwelle
im hinteren Bereich mit einem großen Fettvorrat füllen.

(Beim nächsten Defekt der Steckverzahnung an unserem T5 würde ich in einer neuen Zwischenwelle dann hinter dem Bereich
der Steckverzahnung zusätzlich noch einen Schmiernippel anbringen, um die Fettfüllung jederzeit ergänzen zu können.)

Vor dem Festschrauben der Zwischenwellen-Lagerung sollte man die Zwischenwelle durch Hin- und Her-
schwenken (innerhalb der Befestigungslöcher) so ausrichten, dass sie möglichst genau mit der Steckwelle fluchtet.
Je genauer man das einstellt, desto geringer sind die Mikrobewegungen innerhalb der Steckverzahnung.


Die konstruktiv bedingte Problematik der Steckverzahnung könnte man dauerhaft nur in den Griff kriegen,
indem anstelle der Verzahnung zwischen der Steckwelle und der Zwischenwelle z.B. eine Giubo-Kupplung
(Hardy-Scheibe) oder ein Kreuzgelenk verbaut würde.

Viele Grüße Ludger
 
Moin,
bei meinem T5 mit 50.000 Km Laufleistung, zeigt sich auch ein leichtes Spiel an der Antriebswelle.
Ich habe vor, die Welle auszutauschen ( ist schon vorhanden ) und in den Kranz der Steckwelle ein Abschmiernippel einzusetzen, um die Welle dort später nachschmieren zu können.
Des weiteren halte ich es für wichtig, die Lagerplatte der Zwischenlagerung beim Einbau erst nur leicht zu befestigen und erst wenn das Fahrzeug wieder auf Rädern steht, also unter Fahrbedingung, die Wellenausrichtung zu überprüfen und dann erst festzuziehen! ---und nicht schon in aufgebocktem Zustand.
Was meint Ihr dazu?

Schraubergrüße von Bernardo
 
Hallo Bernardo,
wichtig beim Festschrauben des Zwischenlagers ist die vorherige möglichst genaue axiale Ausrichtung zur Steckwelle.
Das später erst "auf Räder" zu machen, ist meiner Meinung nach kein Unterschied.
Wichtig ist eben nur die exakte axiale Ausrichtung zwischen Steckwelle und Zwischenwelle.

in den Kranz der Steckwelle ein Abschmiernippel einzusetzen
Aber nicht im Bereich der Steckverzahnung!

Ludger
 
Hat jemand eine Bezugsadresse für ein Zwischenlager, welches nicht in Gummi gefasst ist???
 
Bei mir steht nun nach 65 Tkm mit der jetzigen Welle auch wieder ein Wechsel an (der 5.! ). Egal ob orig. VW-Welle oder günstige Reparaturwelle aus der Bucht, das Spiel wird bei mir immer nach rund 60 Tkm so groß, dass ruckelfreies Schalten kaum noch möglich ist und zu Komfortmängeln führt (was mich persönlich stört). Außerdem ruckts beim Gangeinlegen oft. Letztes Mal habe ich nur die Steck- und Hohlwelle für 120 Euro gewechselt, wobei man die Antriebswelle trennen muss. Dazu habe ich diesmal keine Lust und werde bei SB-Autoteile für 100 Euro eine ganze Welle nehmen und tauschen. Dann kann ich in Ruhe zum übernächsten Wechsel wieder die jetzige überholen. Die Welle stirbt ja auch nicht wegen schlechter (Ersatz)Qualität, sondern an der Fehlkonstruktion, so meine Erfahrung.
Nach den Hinweisen hier, werde ich mal das Ausrichten genauer versuchen, bin aber nicht zu optimistisch, dass dies genau genug möglich ist. Die Konstruktion ist einfach Grütze und war - wie schon weiter oben mal beschrieben wurde - daher beim T4 völlig problemlos, weil dort die Verlängerung nach rechts im Getriebe selbst integriert war. Ist aber teurer in der Herstellung. Überhaupt VW-Getriebe seit 15 Jahren ... deutlich billiger gemacht im Aufbau und daher viel geringere Laufleistungserwartung als früher.
 
Hallo liebe Gemeinde, hab mich wie vor ein paar Wochen erwähnt bei bestem Frühlingswetter mal unter die Karre gelegt und an einen Protoypen für die Ausrichtung der rechten Antriebs-Zwischenwelle gemacht. Es handelt sich dabei um eine bearbeitete alte Steckwelle steckwelle.jpg mit darauf angepasstem Halterohr samt Messuhr steckwelle_und_messarm.jpg. Die Teile sind erstmal alle nur grob gedreht/gefräst um zu sehen, wie sich der Apparatismus handhaben lässt. Damit sollte sich ein noch zu fertigendes, gummifreies Lagerschild fluchtend ausrichten lassen. Ich halte euch auf dem Laufenden ...

P.S.: Die Steckwelle, die jetzt statt der Zähne einen Kegel hat, hatte übrigens 360 tkm drauf und die Verzahung sah aus wie neu. Es war ja auch die linke, welche keine Zwischenwelle hat ... also die Verzahung selbst ist richtig ausgelegt.
 
Apropos Ausrichten, die Halterung der rechten Seite einfach festschrauben, oder muss das auch ne bestimmte Stellung haben.
Habe ja diese leichten Vibrationen beim beschleunigen im 5. und 6. Gang. Aber nicht bei Vollgas. Habe bei mir die Halterung leicht nach oben gedrückt beim Festziehen.
 
Apropos Ausrichten, die Halterung der rechten Seite einfach festschrauben, oder muss das auch ne bestimmte Stellung haben...


Moin Kai,

genau darum geht es ja.... Das Zwischenlager und die Halterung hat soviel Spiel, daß genau da das Problem für die Verzahnung der rechten AW herkommt.
Also hier ist das penible Ausrichten, relativ zur Steckwelle gesehen, gefragt.
Allein, eine Patentlösung gibt es noch nicht...
 
Hab es nochmal gelöst das es unten anliegt und wieder festgezogen.
Die Vibrationen sind fast weg! Was meint ihr, soll ich die linke Welle einbauen oder zurück schicken? Hab ja schon gelesen das die über 300tkm hält....
 
Guten Morgen,
da der Aufwand die linke Welle zu tauschen in 2,3,4,5 Jahren so ziemlich der Gleiche ist, wie wenn du es jetzt machst, (abbauen des Unterfahrschutz ausgenommen) würde ich dazu tendieren die Seite noch nicht anzufangen solange sie keine Probleme macht.
 
Hallo, ich hab da mal ne Frage an die Profis. Bin vorgestern an einer Ampel losgefahren (1,9TDI 105 PS) es hat im Antriebsstrang gekracht und nichts ging mehr vorwärts. Der Motor lieft noch, aber wenn ich die Kupplung kommen lies hats schreckliche Geräusche gegeben :-(( Der ADAC hat mich+T5 netterweise 50km nach Hause gefahren. Jetzt ist guter Rat teuer. Ist das nur die Antriebswelle oder Antriebswelle+Getriebewelle oder ist das Differenzial kaputt oder alles zusammen und am End noch das Getriebe?? Letztes Jahr bin ich schon mal mit dem ADAC nach Hause, da war ne neue Kupplung fällig und die Hydraulikpumpe musste aucherneuert werden. Übrigens: Auf der Hebebühne drehen beide Räder in eine Richtung. Normal drehen die sich doch entgegengesetzt...
Hat jemand nen guten Rat für mich??
 
Hallo, ich hab da mal ne Frage an die Profis. Bin vorgestern an einer Ampel losgefahren (1,9TDI 105 PS) es hat im Antriebsstrang gekracht und nichts ging mehr vorwärts. Der Motor lieft noch, aber wenn ich die Kupplung kommen lies hats schreckliche Geräusche gegeben :-(( Der ADAC hat mich+T5 netterweise 50km nach Hause gefahren. Jetzt ist guter Rat teuer. Ist das nur die Antriebswelle oder Antriebswelle+Getriebewelle oder ist das Differenzial kaputt oder alles zusammen und am End noch das Getriebe?? Letztes Jahr bin ich schon mal mit dem ADAC nach Hause, da war ne neue Kupplung fällig und die Hydraulikpumpe musste aucherneuert werden. Übrigens: Auf der Hebebühne drehen beide Räder in eine Richtung. Normal drehen die sich doch entgegengesetzt...
Hat jemand nen guten Rat für mich??


Hallo,

ich tippe zu 99,628103% auf die rechte AW. Soll gelegentlich auch beim 1,9er vorkommen.

Wenn der Wagen gerade auf der Bühne ist, ist das relativ fix ausgebaut und geprüft.

Wenn Du die Welle tauschst, tausch auch gleich die Getriebesteckwelle mit.
 
Hallo,
habe fast alle Seiten gelesen. Eines scheint mir trotzdem noch nicht eindeutig: Bedeutet eine defekte Welle auf jeden Fall, dass die häufig beschriebenen Symptome wie Ruckeln oder Klacken auftreten müssen? Oder kann die todgeweihte Welle auch ruhig laufen und urplötzlich den Geist aufgeben? Hintergrund: Mein Auto läuft völlig ruhig, der sog. Freundliche meint aber, die Welle sei hinüber, weil das aufgebockte Rad sehr viel Spiel hat (ist auch tatsächlich der Fall).

P.S: Unter "Tutorials" wird eigentlich die gleiche Diskussion geführt. Man könnte eigentlich beide Freds zusammenführen. Und/oder einen weiteren mit Statistiken eröffnen, der auflistet, welches Wellenfabrikat wie lange gehalten hat.
 
@Misery Hallo, ich weiß nicht mehr in welchem Thread ich es gelesen habe, aber irgendwo hier im Forum steht beschrieben, dass bei so und so vielen Zentimetern Spiel die Antriebswelle kurz vor dem Exitus steht (ich glaube es waren 8cm am Rad).

Und weiterhin habe ich leider auch schon persönlich erfahren, dass sich die Antriebswelle von einem Moment auf den Anderen verabschieden kann ohne sich vorher merklich anzukündigen.
Gruß Daniel
 
Hallo,
Ich habe einen 1,9 Tdi mit 5 Gang und habe die erste und bis jetzt einzige Antriebswelle mitsammt der Steckachse im Getriebe bei 319.000 km gewechselt. Die ist auch schlagartig am Ende gewesen, oder besser gesagt, der Vortrieb. Angefahren an einer Kreuzung und gerade noch so ohne Vortrieb auf die andere Seite gerollt.
Gleiches Schadensbild wie hier mehrfach beschrieben. Keine Verzahnung mehr auf der Steckachse und in der Hohlwelle war auch alles ausgeschliffen und sehr rostig.
Vorher hat das Auto immer leicht geruckelt, wenn man den Fuß nur so ganz leicht auf dem Gas hatte und praktisch im Teillast durch die Gegend gerollt ist. Das wurde dann immer stärker bis zum Exodus.
Gruß Harry
 
Nachdem mich das ruckeln beim anfahren genervt hat, habe ich die rechte Welle getauscht.
Komisch war das der innere Sprengring nicht in der Nut war sondern direkt an dem Anlaufring anlag.
Dieser war auch schon gebrochen.
Keine Ahnung ob da schon mal wer dran war.
Aber jetzt fährt er um Welten besser.

Gruß
Carsten
 
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