Hallo,
auch ich bin der Meinung, wie Andreas schon weiter oben beschrieben hat, dass in erster Linie die nicht
100% fluchtende Zwischenwelle die Probleme verursacht.
Durch den Winkelfehler zwischen der Steckachse im Getriebe und der Zwischenwelle entsteht bei jeder
Umdrehung eine Gleitreibung in der Steckverzahnung.
Das führt dazu, dass nach einiger Zeit der evtl. vorhandene Fettfilm in der Verzahnung verdrängt wird
und dann Metall auf Metall reibt.
Es entsteht der typische rotbraun- rostige Metallabrieb, der dann auch noch wie Schmiergelpapier wirkt.
Zusätzlich bin ich der Meinung, dass auch der Längenausgleich beim Einfedern nicht alleine im dafür vorgesehenen Gelenk
der Zwischenwelle stattfindet, sondern kleine axiale Mikrobewegungen auch bis in die Steckverzahnung übertragen werden.
Der angeschraubte Blechhalter für das (evtl. auch noch in Gummi gelagerte) Wälzlager der Zwischenwelle
hat nicht die erforderliche Stabilität, um diese axialen Mikrostöße aufzufangen.
Dieses Gelenk hat übrigens keine durchgängige Verbindung ins Rohr der Zwischenwelle, weil sonst durch
den Pumpeffekt der Gummimanschette sich die Fettfüllung ins Innere der Zwischenwelle verflüchtigen würde.
Fazit:
Bei diesen konstruktiv schlechten Voraussetzungen kann man nur versuchen, durch entsprechendes Handeln
bei einer Instandsetzung einen neuerlichen Ausfall der Steckverzahnung möglichst lange herauszuzögern.
Dazu müsste als Erstes eine neue Steckwelle mit verlängerter Außenverzahnung verwendet werden.
Diese Steckwelle sollte man im eingebauten Zustand mit einem Mikrometer auf 100% Rundlauf überprüfen.
Eine "eiernde" Steckwelle würde den Verschleiß der Steckverzahnung vervielfachen und evtl. auch noch das
Getriebe in Mitleidenschaft ziehen.
Als Nächstes müsste eine dafür mit verlängerter Innenverzahnung passende Zwischenwelle (bzw. komplette Gelenkwelle)
eingebaut werden. Vor dem Einbau müssen die Verzahnungen besonders ausreichend mit möglichst gut haftenden
druckfestem Schmierfett gefettet werden. Zusätzlich würde ich auch noch das Innere der Zwischenwelle
im hinteren Bereich mit einem großen Fettvorrat füllen.
(Beim nächsten Defekt der Steckverzahnung an unserem T5 würde ich in einer neuen Zwischenwelle dann hinter dem Bereich
der Steckverzahnung zusätzlich noch einen Schmiernippel anbringen, um die Fettfüllung jederzeit ergänzen zu können.)
Vor dem Festschrauben der Zwischenwellen-Lagerung sollte man die Zwischenwelle durch Hin- und Her-
schwenken (innerhalb der Befestigungslöcher) so ausrichten, dass sie möglichst genau mit der Steckwelle fluchtet.
Je genauer man das einstellt, desto geringer sind die Mikrobewegungen innerhalb der Steckverzahnung.
Die konstruktiv bedingte Problematik der Steckverzahnung könnte man dauerhaft nur in den Griff kriegen,
indem anstelle der Verzahnung zwischen der Steckwelle und der Zwischenwelle z.B. eine Giubo-Kupplung
(Hardy-Scheibe) oder ein Kreuzgelenk verbaut würde.
Viele Grüße Ludger