Prüfstandsmessungen zB dienen in erster Linie nicht der Abbildung der Realität.
Sie dienen in erster Linie der Vergleichbarkeit von Kfz. .
Und diese Prämisse der Vergleichbarkeit führte zu einem immer größer werdenden Betrug und völliger Entfremdung von der Realität.
Sowohl die Verbrauchswerte, wie auch die Abgaswerte hatten nun eigentlich gar keine Aussagekraft mehr - weder für den Autobesitzern noch für die Zulassung. Eine Zulassung nach diesen Testverfahren hat nur der Autoindustrie und der Politik genutzt. Die Autoindustrie konnte billigste, schlechte Abgastechnik teuer als "clean" verkaufen und die Politik konnte damit "angeben", dass man ja angeblich alles für die Umwelt und die Gesundheit der Menschen tue. Irgendwann ließen sich diese Lügen nun nicht mehr verheimlichen.
Wo ist denn der schon mehrmals verschobene Dieselgipfel für unsere Schlüsselindustrie?
Der Dieselskandal ist drei Jahre publik! Warum gibt es immer noch keine Zulassung für Nachrüstungssysteme?
Wir alle kennen die Antwort und dies hat nichts mit Nörgeln zu tun, sondern danach sich nicht immer weiter verarschen zu lassen.
Der Vergleich mit dem Sport hinkt. Im Sport geht es wirklich nur um die Vergleichbarkeit der individuellen Leistungsfähigkeit unter gleichen Bedingungen. Genausogut könnte man die Schwimmwettkämpfe unter vergleichbaren "anderen" Bedingungen (Flussdurchquerung bei 2°) durchführen. Hier entsteht auch kein Schaden, wenn der Schwimmer bei anderen Bedingungen schwimmt.
Und wenn ich mir eine Badehose kaufe, ist es mir völlig wurscht, dass sie in einem schmalen Bereich des "Zulassungsfensters" vergleichbar als Schwimmhose geeignet ist, sondern sie soll ihren Dienst in all meinen Schwimmbereichen erfüllen, wofür ich sie nutzen möchte.
Bei der Zulassung, Verbrauchs- und Abgaswerten von Millionen Autos sollte also ein Testszenario genutzt werden, welches möglichst viel mit dem Alltagsnutzen und dessen Realitätsbezug zu tun hat. Realdrive also! Es war und ist technisch möglich einen sauberen Verbrenner (ohne Temperaturfenster) für eine große Bandbreite der Alltagsbedingungen zu konstruieren (von minus 15 bis plus 40 Grad).
Wenn ich Personenaufzüge vergleiche, soll dieser auch nicht nur die geforderten Prüfwerte bei +18, morgens um 10.37 Uhr mit drei Personen ohne Gepäck einhalten.
Nein, hier ging es bewusst darum eine Schlüsselindustrie zu bevorteilen, auf Kosten der Umwelt und der Gesundheit der Menschen. Ich weiß noch genau, als mir ein Entwicklungsingenieur von Audi mitteilte, dass die Getriebeabstufungen bzw. das Getriebefeintuning nicht für den Alltagsnutzen - den realistischen Gebrauch des Nutzers optimiert werde, sondern lediglich die realitätsfernen Zulassungsbedingungen (imaginäre Glaskugel) so optimal erfüllt, dass man in diesem speziellen, minimalen Nutzungsprofilausschnitt einen Wettbewerbsvorteil "suggeriert".
Hier denke man bitte mal an den Auslieferungsstopp beim T6!
Wenn die Autokonzerne mit ihren Gewinnen, Steuervergünstigungen und Subventionen der letzten Jahrzehnte den Verbrenner und seine Alternativen so optimiert hätten, wie sie es uns immer werbetechnisch verkauft haben, so dass wir heute wirklich saubere Autos hätten (ohne Dieselgate), dann gäbe es ja wenig bis nichts zu kritisieren.
Aber hier bekommt doch jeder mit, wie nun in wenigen Monaten versucht wird die Sünden der Vergangenheit aufzuarbeiten und dadurch ein heilloses Chaos an Fahrverboten, privater Kapitalentwertung, Zulassungsstopps, Auslieferungsstopps, Softwareupdates, Umweltprämien, Fake-Sammelklagen, Dieselnachrüstverhinderung etc. entsteht.
Wer hats verursacht?
Wer ist bestraft worden?
Wer trägt in der Realität den Schaden?
Wer verdient sich weiterhin eine goldene Nase?
Erkläre das mal einem Kind?