Ich zitiere mich mal selbst und habe die teils gegensätzlichen Eigenschaften sowie Vor- und Nachteile gehighlightet:
... Aral Ultimate Diesel und Shell V-Power Diesel (hat später nachgezogen, um Aral nicht das Monopol zu überlassen) sind komplett Biospritanteil-frei. Die obligatorischen 7% Beimischung werden hier nicht praktiziert. Biosprit steht unter dem Ruf, u.a. Injektoren oder AGR-Ventile zu verkleben und Dichtungen anzugreifen (wenn diese nicht dafür ausgelegt sind).
Biodiesel verfügt zwar über recht gute Schmiereigenschaften, wodurch sich zunächst vorteilhafterweise der Verschleiß der Einspritzmechanik vermindert. "Radikale" freie Fettsäuren im Biodiesel verursachen aber Korrosion und können sogar durch chemische Umwandlung ausseifen >> das führt zu der gefürchteten Verklebung und Verstopfung, z.B. von Filtern.
Das größte Problem des Biodiesels aber ist dessen unvermeidlicher und hier im Board zuhauf dokumentierter Eintrag ins Motoröl. Zum Vergleich: Mineralischer Dieselkraftstoff beginnt bei rund 55 °C zu verdampfen, eine Temperatur, die das Motoröl locker erreicht. Deswegen verdampft der normale Diesel aus dem Motoröl und wird über die KGE der Ansaugluft zugeführt und in der Folge verbrannt
Biodiesel aber verdampft erst bei 130 °C. Wenn das Motoröl diese recht hohe Temperatur nicht erreicht (und mein Ölthermometer hat diesen Weret noch nie angezeigt, nicht mal näherungsweise, meistens eher um die 90...100°C), reichert sich Biodiesel im Motoröl immer weiter an. Und: Der Biodieselanteil zersetzt sich unterschiedlich zum herkömmlichen Diesel und kann festen oder schleimigen Schmodder hinterlassen. Öffnet mal Euer AGR-Ventil...
Und schließlich kann Biodiesel moderne für Abgasnachbehandlungssysteme ein Problem sein, da Biodiesel zu Ablagerungen neigt und diese Systeme schädigen können.
Es handelt sich beim normalen Diesel, wie gesagt, nur um 7% Beimischung, gesetzlich so gewollt. Aber bei 100 getankten Liter sind das schon 7 Liter von dem Bio-Dreckszeug (sorry...).
Deshalb kann das Tanken von Ultimate-Diesel & Co. durchaus Vorteile haben. Den geringfügigen Nachteil der reduzierten Schmiereigenschaft bei Fehlen von Biodiesel haben die Hersteller durch Beigabe von speziellen Additiven kompensiert. Wer ganz sicher gehen will, erhöht durch individuelle Additiv-Beigabe die Kraftstoffsicherheit weiter.
Zur Beimischung von 2T-Öl sage ich hier nichts, da ich es nicht praktiziere und wissenschaftlich betrachtet widersprüchliche Erkenntnisse vorliegen. Teilweise trägt es schon fast religiöse Züge. Manche schwören drauf, andere verdammen es.
(...)
Ich füge zudem jeder Tankfüllung ca. 200...250 ml LM Super Diesel Additiv bei. Hier betrete ich allerdings den oben beschriebenen Raum des Glaubens und Hoffens. Manche bezeichnen als Voodoo, bestenfalls wirkungslosen Firlefanz .Da ich aber Liqui Moly für einen seriösen Hersteller halte, der seit Jahrzehnten solche Produkte am Markt hat, halte ich den Einsatz für gerechtfertigt. Ziel für mich ist ein möglichst langes, möglichst verschleißarmes und ablagerungs-/versottungsarmes Motorleben. Zwingend flankiert von möglichst wenig Kurzstreckenbetrieb sowie Warmlaufphase nach Start (und "Ausrollphase" vor Fahrtende). Ölwechsel spätestens nach jeweils 15.000 km. Mehr kann ich nicht tun, denke ich.
Dirk