Stuttgart 21 - Pro und Contra in der Sache, Schlichtung, Dilemma und Optionen

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aber im Bereich Hotel-
und Gastgewerbe sind es für September/Oktober

Ich will das mal nicht allzusehr austreten, aber noch der Hinweis, daß im September die erste große Aktion Ende des Monats stattgefunden hat, die Auswirkungen können erst Anfang Oktober stattgefunden haben.

Ich selbst bin im Dezember wieder in S, dann kurbele ich mal wieder die Gastronomie an, für die Übernachtungen kann ich aber nichts beitragen. Handelsumsätze sind noch zu machen, nicht weil die Sachen billiger sind als hier in der Rhön, ich habe in S einfach mehr Auswahl und es macht auch Spaß in der City einzukaufen, war ich ja 15 Jahre gewöhnt, Grüße
 
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Ich kann ja eigentlich nur für uns als 5köpfige Familie reden, aber wir meiden Stuttgart, seit dort die Chaotentruppe die große Trommel schlägt. Mag sein, daß es keinerlei oder nahezu keine Auswirkungen auf normale Besucher gibt, wir hatten trotzdem keinen Bock darauf evtl. beeinträchtigt zu werden. Entsprechend haben wir jetzt unseren Mehrtagesausflug nicht nach Stuttgart gemacht, wo wir eigentlich in die Wilhelma wollten, etwas einkaufen und dann je nach Laune noch ins Daimler- oder Porschemuseum. So sind wir halt nach Hechingen auf das Schloß Hohenzollern und danach nach Ulm und haben dort unseren Geldbeutel erleichtert.
Ansonsten gehöre ich tendenziell eher zu den Befürwortern von S21. Ich hatte zu meiner Bundeswehrzeit als W15 das unfreiwillige Vergnügen in Stuttgart gleichzeitig mit tausenden anderen umsteigen zu müssen. Aus der mittlerweile verblassenden Erinnerung war Abreißen die einzige vernünftige Alternative. Des weiteren bin ich beruflich häufig mit der Bahn unterwegs, hauptsächlich Richtung Norden. Jede Reduzierung der Fahrzeit ist sinnvoll, um die Bahn gegenüber PKW bzw. Flugzeug attraktiv zu halten, zumal nach dem Aus für den Transrapid es notwendig ist, auf dem Boden schnell vorwärts zu kommen, um Flugverkehr auf den Mittelstrecken nicht unnötig zu steigern. Aus der Sicht der S21-Gegner kann man natürlich auch den Autos weitere Knüppel zwischen die Räder schmeißen, um den Abstand beizubehalten. Pragmatisch gesehen ist aber ein Durchangsbahnhof schneller als eine Sackbahnhofkonstruktion.
Ich verstehe schon, daß Leute gegen S21 protestieren und sagen, sie wären nicht eingebunden gewesen. Das ist einfach der der große Nachteil der gigantisch langen Planungsphasen, die allerdings auch die Bahn und das Land nicht direkt zu verantworten haben. Das ist einfach Gesetzelage mit allen Fristen für Einsprüche usw.. Bevor ich jetzt als riesen Bahnbefürworter dastehe muß ich leider sagen, daß es immer noch ein ziemlicher Saftladen ist, der noch mit einigen Relikten aus der Beamtenzeit zu kämpfen hat. Mehdorn hat da schon viel bewirkt, aber Wunder dauern immer etwas länger.

Gruß
T4FF
 
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Hallo Würzburger,
Euer Alternativ-Programm war ja jetzt auch nicht schlecht, aber Ihr hättet ruhig nach S fahren können, bei dem ursprünglichem S-Programm wärt Ihr kilometerweit vom Bahnhof entfernt gewesen, ist genauso friedlich wie Würzburg auch, Grüße aus der Rhön
 
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Frage an all jene, die die Proteste für unbegründet halten:

Warum glaubt ihr, dass Bahn und Land diese Schlichtung veranstalten?

Bei anderen umstrittenen Entscheidungen und Projekten gab es auch keine Schlichtung, und es gibt auch bis heute keine, egal wieviel demonstriert wird. Aktuell: Castortransporte, Laufzeitverlängerungen.

Wieso also bei S21? Welchen Zauberspruch haben die Gegner hier ausgesprochen?
 
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Jetzt bist du im falschen Fred, mein Lieber. :D

Lass' mal die Emotionen stecken. Wenn du dich diesbezüglich warm laufen willst, dann bitte hier: Klick
 
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Welche Emotionen?

Nein, die Frage ist weder emotional begründet noch rhetorischer Natur, Antworten sind ausdrücklich erwünscht.

Die können gerne hier oder dort gegeben werden, wie auch immer.
 
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Frage an all jene, die die Proteste für unbegründet halten:

Du wirfst die Frage auf, den Sinn des Protestes individuell zu hinterfragen, damit transportierst du die Auseinandersetzung auf die emotionale, persönlich geprägte Schiene.

Du bist wesentlich besser sachlich fundiert aufgestellt. :pro:
 
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@Galileo (ich versuch schon gar nicht mehr, zu zitieren):

Sehr gute Frage...

vorab: ich halte die Proteste nicht für unbegründet, sondern
zweifle, wenn ich Anlaß, Intensität und Dauer gegeneinander
abwäge, inzwischen an ihrer Verhältnismäßigkeit.

Die Antwort vermute ich in einer einzigartigen Bündelung von
Umständen. S 21 ist von Anfang an begründet worden daraus,
die städtebaulichen Entwicklungsmöglichkeiten Stuttgarts zu
verbessern, indem in der Kernstadt eine Fläche von mehr als
100 Hektar von Gleisgewürm befreit und für Parkerweiterungen
sowie moderne städtebauliche Gestaltung nutzbar wird. Daß ein
erheblicher Teil der Stuttgarter Bevölkerung sich derart massiv
gg. diese "Wohltat" zur Wehr setzt, muss für das politische Est-
ablishment ebenso verstörend wie alarmierend gewesen sein.
Das Naturell unseres MP (so meine unmaßgebl. Überzeugung)
hat dann zum zweiten Erdbeben geführt, dem Polizeieinsatz
vom 30.09.10. Daß im liberalen, friedlichen Stgt Wasserwerfer,
die fast 40 Jahre eingemottet waren, nicht etwa gegen reisende
Berufschaoten, sondern gg. die eigenen Bürger (mit Kastanien be-
waffnet!) eingesetzt wurden und daß dabei mehrere Menschen
schwer verletzt wurden, hat die politische Kultur so nachhaltig
beschädigt, daß die Sensation eingetreten ist: es gibt im zwar
liberalen, aber eben auch konservativen BW derzeit keine schwarz-
gelbe Mehrheit mehr und - Gipfel der Malaise - die Landtagswahl
steht vor der Tür. Außerdem kämpft die Bahn zeitgleich ebenfalls
in BW um Akzeptanz für den Ausbau der Rheintalstrecke.
Wenn man an eine Sinuswelle denkt, ist die Schlichtung die un-
ausweichliche Komplementärschwingung zum Wasserwerfereinsatz,
ich denke, der Landesregierung blieb (außer in Würde auf die Ab-
wahl zu warten) gar nichts anderes mehr übrig in der selbst ge-
schaffenen Falle.

Vergleichbare Umstände sehe ich bei den anderen Konfliktherden
bislang nicht. Merkel und Brüderle sind ja u.a. dafür gewählt worden,
die Reaktorlaufzeiten zu verlängern. Die Frontstellungen waren inso-
weit bei der letzten Bundestagswahl vollkommen klar. Außerdem dauerts
bis zur nächsten Wahl im Bund deutlich länger als hierzulande, da läßt
sich noch manches aussitzen...
 
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Sehr gute Analyse! :pro:

vorab: ich halte die Proteste nicht für unbegründet, sondern zweifle, wenn ich Anlaß, Intensität und Dauer gegeneinander abwäge, inzwischen an ihrer Verhältnismäßigkeit.
Dieses Argument liest man vielfach: Es geht doch "nur um einen Bahnhof". Wieso wird dagegen protestiert als ginge es mindestens um einen Flughafen?

Zunächst einmal: Kraftwerke, Autobahnen oder Flughäfen will keiner vor der Haustür haben, dennoch sind Proteste dagegen eher wenig legitim, denn überregional werden diese Projekte gebraucht, und irgendwo müssen sie eben hin.

Anders bei S21: Die überregionale Bedeutung ist marginal (wenn man jetzt nur Stuttgart 21 betrachtet und nicht die ICE-Neubaustrecke Ulm). Von Paris nach Budapest fährt man 17:25 h. Man muss hier keine 5 Mrd in 30 km Tunnel in der Stadt verbauen, damit der Aufenthalt im Bahnhof von 4 auf 2 Minuten verkürzt werden kann.

S21 hat also zu 98% regionale Auswirkungen, und daher bin ich der Meinung, dass die regionalen Proteste eine andere Qualität von Legitimität besitzen.

Zweitens denke ich, jeder der die Schlichtung tatsächlich verfolgt hat muß einräumen, dass das Thema komplex ist und der Sinn und Nutzen des Verbaus von so viel Geld (mit Halbierung der Größe des Bahnhofs!) überhaupt nicht klar auf der Hand liegt.

Die Frage ist nun: Welche Intensität des Protestes wäre "verhältnismäßig"? Soll man etwa die Proteste auf ein Maß begrenzen, das nicht ausreicht, um tatsächlich etwas zu bewegen?

Im Übrigen, wie gesagt, denke ich du hast es gut getroffen.
 
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So what? Hat mit S21 nichts zu tun.
:ot:
 
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S21 hat also zu 98% regionale Auswirkungen, und daher bin ich der Meinung, dass die regionalen Proteste eine andere Qualität von Legitimität besitzen.

Weil eben dies nicht von allen so unmittelbar verstanden und nachvollzogen wird, möchte ich hierzu zwei interessante Quellen einbringen:

  1. Planziel Autostadt. Hintergrund. »Stuttgart 21«: Kopfbahnhöfe, Naziprojekte und ein Mercedes-Stern auf dem Bahnhofsturm
  2. Der große Raubzug. Hintergrund. »Stuttgart 21« oder: Bahn-Privatisierung als Immobiliengeschäft
Auch wenn sich das zunächst recht polemisch liest, sind die dort genannten Fakten sehr interessant. Ich habe bislang noch keine so (verhältnismäßig) kurze Zusammenfassung der bis in 3. Reich zurück reichenden Stadtplanung gefunden. Aus meiner Sicht wird viel zu sehr auf den Bahnhof abgestellt - das ist ein Nebenkriegsschauplatz. Die eigentliche Sensation vollzieht sich medial klammheimlich verschwiegen dort, wo heute (noch) die Gleise liegen.

S21 ist deshalb kein Technologieprojekt, welches "die Zukunftstauglichkeit unserer Republik" nach aussen tragen soll, wie es die Politiker so gern darzulegen pflegen. S21 ist nicht mehr und nicht weniger, als die Innenstadt Stuttgart "auf links" zu drehen. Und dafür gehen die Leute auf die Straße. Das würde hier jeder von uns tun, wenn ihm das genommen werden soll, was sich "Heimat" nennt.
 
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Danke, sehr interessant (auch wenn die Vita des Autors nicht gerade vertrauenerweckend klingt ;) )

Der große Raubzug. Hintergrund. »Stuttgart 21« oder: Bahn-Privatisierung als Immobiliengeschäft
Darus zitiert:
Bahngelände aus öffentlichem Eigentum wird privatisiert. Gelände, das dem Eisenbahnverkehr vorbehalten war, wird zweckentfremdet. Und – so im Fall »Stuttgart 21« – aus einer Eisenbahninfrastruktur, die gut funktionierte und die ausbaufähig war, wird eine Eisenbahnverhinderungsstruktur.
 
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Die Kehrseite der Medaille möchte ich ungern verschweigen. Mit den Demos werden nämlich auch gute Geschäfte gemacht: Klick

Das dürfte Wasser auf manches Mühle sein.
 
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Klar ist das ein riesen Geschäft, wie eben alles heutzutage.

Schau nur mal die ganze CO2-Geschichte an mit Milliarden Forschungsgeldern und Emmissionshandel. Al Gore bildet bereits Scharen von CO2-Kriegern aus, DAS ist bedrohlich.
 
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Ja, wenn man die Artikel des Hrn.Winfried Wolf liest,
fällts einem (endlich) wie Schuppen von den Augen
und man bedauert die Naivität, mit der man bisher das
betrachtet hat, was man für die Realität hielt...;(

Das sind fürwahr schwerwiegende Beiträge zur Ver-
sachlichung der Diskussion. Man erfährt u.a.:

Die Quintessenz des sozialistischen Humanismus ist:
der Kopfbahnhof (aber bitte ohne Mercedes-Stern);
hingegen ist die Vorstellung, die Bahn nach unten zu legen
und Flächen für Stadtentwicklung frei zu räumen, nach Wahl
des Betrachters kontaminiert von Nazi-Planungsidealen und/
oder den Ränken des Monopolkapitalismus, der mit seinen
illegitim angehäuften Geldbergen so niederträchtige Dinge
vorhat wie Einkaufszentren zu errichten in Großstädten und
damit den Leuten die Heimat nimmt, nämlich den vertrauten
Anblick von gut 100 Hektar Alteisen, das sich malerisch in
die Kernstadt schiebt, also nein...endlich versteh ich die
Stuttgarter, aber nur die, die auf die Barrikaden gehen...
jetzt weiß ich auch, was bei Planung und Verwirklichung
der Stuttgarter S-Bahn in Wirklichkeit gelaufen ist -
könnte sich ev. lohnen, daß der Hr.Wolf das für uns intellektuell
Minderbemittelte auch noch in einfachen, aber eindringlichen
Worten darstellt und historisch belegt...:tongue:
 
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Nun, in dem einen Punkt hat der Autor Recht: Eine gut funktionierende Infrastruktur soll weichen.

Dein Einwand, dass diese in Teilen sanierungsbedürfrig sei, ist mitnichten eine plausible Begründung, den Grund und Boden zu verkaufen, auf dem sie sich befindet.

Oder hast du schon mal davon gehört, dass eine reparaturbedürftie Autobahn verkauft und andernorts unterirdisch mit halb so vielen Spuren neu gebaut werden muß? Bedenke die frei werden Grundstücke!

Nein, die Frage ist tatsächlich interessant, wer denn da das Immobiliengeschäft machen würde, falls es tatsächlich dazu kommt. Die aufgedeckte Verstrickung von OB Schuster und Ministerin Gönner war zwar nicht dramatisch aber immerhin schon peinlich genug, die Frage ist, ob das nur die Spitze des Eisbergs ist.
 
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Na ja, (hätte jetzt auch schreiben können: nicht alles,
was schief ist, ist auch ein Vergleich, statt dessen: )
Autobahnen, die Mitte/Ende des 19.Jhdts geplant und
gebaut worden sind, gibts nicht so viele...DAS wäre weit-
sichtiges Verwaltungshandeln gewesen, doch unser letzter
Kaiser hat ja noch bis weit ins 20. Jhdt hinein eher ans Pferd
geglaubt...

Was es längst gibt, ist die "Deckelung" von Hauptverkehrs-
adern in Städten mit entsprechender städtebaulicher Be-
lebung der "Oberseite des Deckels".

Aber Deine Frage, wer von der Grundstücks-Weiterver-
äußerung profitieren würde und ob dies auch für Träger
politischer Mandate gilt, ist nicht nur legitim, sondern wieder
einmal auch gut.
 
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Hallo,

also ich lebe ganz offensichtlich in einer verkehrt/verdrehten Welt ...

Bis gestern hätte ich noch ohne Zögern geäußert, das Jemand der
ein Geschäft mit Immobilien macht davon auch profitieren will und
muss, sonst hat er einen an der Waffel ... sorry ... gehorcht er
nicht den Gesetzen der Vernunft ... aber heute lerne ich, dass
dies verwerflich sein soll ... mmh ... also ich entscheide mich dafür
- in diesem Punkt - vorzugsweise verwerflich zu handeln, statt
mich wegen Verschwendungssucht entmündigen zu lassen, oder
rechtfertigen zu müssen ... oder wäre ich denn Politiker ... mir vom
Bürger und vom Rechnungshof und vom Bund der Steuerzahler
vorwerfen zu lassen nicht Verantwortungsbewußt mit städtischem
Vermögen umgegangen zu sein ....

Soweit jetzt die Stadt Stuttgart als Eigentümer der neu zu schaffenden,
modernen, massiv begrünten, also sehr attraktiven Innenstadtlagen
betroffen ist, hat sie zum einen die Interessen der Stadt zu sichern und
andererseits auch eine soziale Verantwortung zu tragen ... aber sie hat
definitv - wie ein ordentlicher Kaufmann - darauf zu achten, dass hier
kein Verlust, sondern Profit gemacht wird ... und ganz nebenbei

ist dies ist auch im Sinne der Bürger, die kommunale Abgaben zu zahlen
haben, oder kommunale Leistungen erhalten, denn wenn der Stadtsäckel
etwas nicht hergibt, dann werden eben die Hebesätze für die Gewerbe-
steuer, oder Grundsteuer erhöht, oder Leistungen beschnitten ... insofern
ist ein Profit der Stadt auch ein Profit für (fast) jeden Bürger ...

die soziale Verantwortung besteht darin ausreichend Flächen auszuweisen,
die es auch einem nicht so begüterten Menschen erlaubt in der Innenstadt
zu leben, Kindergarten- und Hortflächen, Schulgebäudeflächen, etc. zu
realisieren und nicht ausschließlich auf teuer zu verkaufende Gewerbe- und
Wohneinheiten zu setzen ... dies sind Dinge, die berücksichtigt wurden und
sollte dies nicht in ausreichendem Umfang der Fall sein, so wäre das für mich
ein Aufreger, aber nicht ein denkbarer Profit der Stadt ...

Scharf davon zu trennen ist die persönliche Vorteilsnahme ... sollte also einer
der Politisch verantwortlichen demnächst einen neuen Swimmingpool mit ver-
dächtig günstiger Rechnung "erwerben", dann wäre dieses Verhalten in einem
Rechtsstaatlichen Verfahren zu überprüfen ... und bis zu einer denkbaren
verurteilung gilt die Unschuldsvermutung ...

Sollte S21 umgesetzt werden, so wünsche ich der Stadt Stuttgart ein sehr,
sehr gutes Immobiliengeschäft ...


Gypsy
 
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