Ein paar unserer Hunde habe ich bereits hier gezeigt: Annika Post1.132 (mittlerweile nicht mehr unter uns), Snoopy Post1.537, Angel Post1.600, Ceruti Post1.757
Jetzt ein weiterer, unser Ates (türkisches Wort für „Feuer“).
Haben wir im November22 von einer Familie bzw. Arbeitskollegin meiner Frau übernommen. Am 18.2.23 ist er zwei Jahre alt geworden. Er sollte irgendwo in gute Hände unterkommen. Alle angedeuteten Alternativen hätten wir den Hund nicht antun wollen. Also ist er nun bei uns
Ich würde es mal so beschreiben: typischer CORONA-Hund. Als süßer kleiner Welpe angeschafft. Man hatte im Lockdown ja Zeit. Und NIEMAND konnte in der Familie ja damit rechnen dass ein Schäferhund tatsächlich mal ein stattlicher großer Hund wird, ist ja sowas von unwahrscheinlich.
Entsprechend war die Erziehung = eigentlich keine.
Jetzt bei uns gehen ich mit ihm seit ein paar Wochen auf den Hundeplatz und übe auch so viel mit ihm. Mir reicht es fast schon, wenn er auf seinen Namen hört, Grundkommandos versteht und bei Spazierengehen nicht ständig sein volles 40kg-Gewicht mit voller Gewalt in die Leine wirft. Da sind wir auf einem guten Weg
Am letzten Sonntag hatten wir nun allerdings einen akuten medizinischen Notfall: Vormittags war mit Ates alles noch nochmal, ganz unauffällig. Gegen 13 Uhr haben meine Frau und ich auf unserem Nebengrundstück etwas angesehen. 2 Hunde incl. Ates waren dabei. Sie waren ca. 5-10min unbeaufsichtigt, was normal kein Problem ist, da unser Grundstück gut gezäunt ist.
Später gegen 14 Uhr bin ich mit Ates spazieren und merkte schnell, dass etwas nicht stimmt. Der Hund wirkte anfänglich wie „betrunken“, zunehmend ziemliche Probleme geradeaus zu laufen, generell das Gleichgewicht zu halten. Wir waren bereits 10min später wieder zu Hause. Dort hat er extrem viel Wasser getrunken, alle Trockenfutterreste weggeputzt, sich auf die Seite gelegt und ist liegen geblieben. Bereits zu dem Zeitpunkt haben wir nach Tierarztnotdiensten geschaut. 2 Optionen, dabei war die Praxis in Aschaffenburg direkt besetzt und wir sollten sofort kommen. Zum Auto hatte es Ates noch halbwegs allein geschafft. Nach knapp 30min Fahrzeit beim Tierarzt angekommen, es war gegen 15:30, war Ates nicht mehr in der Lage aufzustehen. Hab ihn in die Praxis hinein getragen, was bei einem 40kg-Sack, der keinen muskulären Widerstand oder Mithilfe leistet, gar nicht so einfach ist. Noch während der Untersuchung beim Tierarzt ist er entgültig bewusstlos geworden. Blutabnahme, Infusion, Röntgen (eventuelle Fremdkörper im Magen, innere Verletzungen - negativ). Ates ist über Nacht unter tierärztlichen Beobachtung und an der Infusion hängend dort geblieben. Tatsächlich hat sich sein Kreislauf stabilisiert und es geht ihm wieder erheblich besser - Glück gehabt.
Für die Tierärztin ist klar: eine solche heftige Verschlechterung des Zustands innerhalb von 2-3h war eine toxische Reaktion/Vergiftung. Was genau ist allerdings unklar, wird es auch wohl bleiben.
Zu Hause hab ich das Grundstück abgesucht und habe in einem an diesem Tag leerstehenden Hühnergehege etwas gefunden. Sieht aus wie Hühnchenfleisch mit grüner Füllung. 2 Röllchen, Relativ fest, ca.4-5cm lang, 2cm im Durchmesser.
Der Ärztin hatte ich bei der Abholung die Fotos gezeigt. Sie meinte, die Füllung könnte eventuell Schneckenkorn sein, was die Symptome erklären würde. Aber ob es das war oder überhaupt die Ursache, kann man nur über eine Analyse herausbekommen, aber das bringt ja nicht wirklich viel bzw. uns gar nichts. Also lassen wir es.
Es besteht aber tatsächlich die Möglichkeit, dass etwas von „Nachbarn“ über den Zaun geworfen wurde. Zwei Nachbarn würde ich es zutrauen, allerdings habe ich abgesehen vom Bauchgefühl keinerlei Belege, Beweise oder gleichen. Es wäre also erst mal eine Behauptung und Unterstellung, die gar nicht zutreffen muss. Wenn es so wäre, wären aber vermutlich die Hühner/Hähne das Ziel gewesen.
Wie würdet ihr damit umgehen? Dennoch einen Anzeige bei der Polizei gegen „Unbekannt“ machen?
P.S. Sorry für den langen Text