AW: Tachoangleichen ???????
Hallo!
Also ich hab das "Tachoangleichen" heute erfolgreich hinter mir
Ich habe mir 225/70/16 All Terrain Reifen aufgezogen. Das sind jetzt nicht gerade so die grössten Klopper, manche fahren noch grössere AT-Reifen hier, aber laut
Reifenrechner ergibt sich selbst für diese schon eine Tachoabweichung (bei 100km/h) von +5,18km/h gegenüber dem Standardreifen 215/65/16 bzw. +4,79km/h gegenüber dem auch ab Werk erlaubten 235/60/16.
Also war mein erster Schritt mit dem GPS nachzumessen wieviel mein Tacho mit der bisherigen 235/60/16 Bereifung denn so nachgeht, denn das macht jeder Tacho ab Werk. Dann nochmal GPS messen mit den neuen 225/70/16. Dabei kam dann folgendes heraus:
Code:
[FONT=Courier New] Tacho- | GPS | GPS |
anzeige | 235/60/16| 225/70/16|
--------------------------------
[/FONT][FONT=Courier New]30 km/h | - | 29 km/h |
[/FONT][FONT=Courier New]50 km/h | 47 km/h | 50 km/h |
[/FONT][FONT=Courier New]80 km/h | 77 km/h | 80 km/h |
[/FONT][FONT=Courier New]90 km/h | - | 91 km/h |
[/FONT][FONT=Courier New]100 km/h | 97 km/h | 101 km/h |
[/FONT][FONT=Courier New]120 km/h | 116 km/h | 121 km/h |
[/FONT][FONT=Courier New]130 km/h | 126 km/h | 131 km/h |
[/FONT]
Ok, ab 90 km/h wird es also eng mit dem Tacho. Warum sich mein Offset bei höheren Geschwindigkeiten nicht proportional steigerte, wunderte mich zwar, aber im Prinzip war's mir egal warum das so ist.
Bei einem Vorgespräch mit dem TÜV'ler wurde mir gesagt das eine Tachoprüfungsfahrt mit GPS bei den Geschwindigkeiten 30, 50, 80 und 100 km/h (laut Tacho) gemacht werden wird. Dabei will der TÜV auf gar keinen Fall sehen das man real schneller fährt als der Tacho anzeigt!
Falls das passieren sollte dann besteht der TÜV auf eine Tachoangleichung und Wiedervorführung. Falls eine solche Tachoangleichung nötig wird dann werden im Gegenzug alle bisher erlaubten Reifengrößen aus dem KFZ-Schein gelöscht und nur noch die neue (erneut geprüfte) Größe alleinig eingetragen.
Eine Diskussion darüber, dass die normalen Radgrössen, nach einer evtl. Tachoanpassung, dann ja sicher immer real langsamer sind wurde nicht akzeptiert
"Die werden dann gestrichen" wurde mir resolut gesagt! Das ist mir als Logiker zwar unverständlich, aber wenn der Behörden-Schimmel ruft dann kannste nix machen
Eine teure S*ckel Tachoangleichung wollte ich mir aber bestimmt nicht leisten, und schon mal gar nicht die Austragung der alten normalen Reifengrössen... Um jeder Gefahr aus dem Weg zu gehen das meine Erstvorführung wegen der minimalen Differenz ab 90 km/h (siehe Tabelle oben) schief geht war also Handeln angesagt...
Die Batterie kann bei dem Folgendem angeschlossen bleiben, nur die Zündung muss ausgemacht werden beim Ab-/An-stöpseln des Kombiinstruments. Der
Tageskilometerzähler und die aktuellen MFA Werte wie Spritverbrauch werden dabei genullt!
Also Kombinstrument rausbauen (ca. 15 Minuten, sind nur 2 Torx-Schrauben und 2 Stecker zu ziehen), dann dieses öffnen (2 Schrauben, um die 8 Clips) und schon liegt das Wunderwerk der Technik offen vor Dir. Spätestens jetzt die Wollhandschuhe anziehen damit man keine Tapper auf den Ziffernblättern hinterlässt
Dann mit 2 Schraubendreher den Tachozeiger vorsichtig (aber schon mit relativ viel Kraft) komplett nach oben abhebeln und danach ein bisschen verdreht, Richtung höherer Geschwindigkeit, nur noch
leicht wieder aufsetzen. Wahrscheinlich passt dieser erster Versuch eh nicht, daher nur
leicht wieder aufsetzen.
Das Kombiinstrument dann offen (ohne Scheibe) wieder ans Auto anschliessen und locker offen ins Loch legen und auf zur Probefahrt. Das war bei mir letzte Woche bei der Affenhitze, mit Wollhandschuhen im Auto, da wirst Du schon blöd angeschaut
Die Probefahrt zeigt Dir dann was die Umbauaktion gebracht hat. Bei mir war es im ersten Versuch zuviel des Guten, also Nadel wieder ab und wieder nur leicht andrücken. Dann war es wieder zuwenig aber im dritten Versuch hatte ich es dann für mich passend. Kostet halt Zeit und Musse.
Manchmal steht einem bei den ganzen Versuchen der Zeiger plötzlich irgendwo im "Nirvana", sprich der Nullanschlag ist auf einmal z.B bei 60 km/h Tachoscheibe oder sonst wo. Keine Panik! Zündung an und wieder aus, die Nadel zittert sich dann wieder irgendwo hin und dann wieder Nadel ab und neu anfangen!
Mein finales Nadel-Umsteck-Ergebnis ergab bei eigener GPS-Messung jetzt:
Code:
[FONT=Courier New] Tacho- | GPS |
anzeige | 225/70/16|
---------------------
[/FONT][FONT=Courier New]30 km/h | 27 km/h |
[/FONT][FONT=Courier New]50 km/h | 47 km/h |
[/FONT][FONT=Courier New]80 km/h | 79 km/h |
[/FONT][FONT=Courier New]100 km/h | 99 km/h |
[/FONT][FONT=Courier New]120 km/h | 119 km/h |
[/FONT]
Diese Werte wurden heute vom TÜV dann auch so gemessen (na welch Wunder) und mir wurden meine 225/70/16 abgenommen ohne Austragung der alten normalen Reifengrößen. Danach noch ab zur KFZ-Zulassungsstelle um die neue Reifengröße in den KFZ-Schein eintragen lassen. Nur den Abnahmebericht mitzuführen soll laut TÜV nicht reichen. Mission accomplished!
Angefallene Kosten:
Eigener Zeitaufwand für Tacho und Prüffahrten: ca. 2 Stunden
TÜV Abnahme: 46,30 Euro
TÜV GPS Tachoprüfungsfahrt: 20 Euro
KFZ-Schein umschreiben: 11,70 Euro
Und jetzt geht's ab in die Pampa mit den neuen Puschen
Tschökes, Arndt.
Genau. 
. Da Schrittmotoreffekt konnte ich sie wieder hochdrehen. Keine Ahnung, ob ich die Nadel sooo weit falsch aufgesetzt hatte oder was da passiert ist!? Den Effekt, dass es nach kurzer Zeit zu einer Art "Entspannung" kommt (als ob sich ein Kondensator entlädt?) konnte ich später noch mal sehen. Irgendwann hat es dann endlich gestimmt.
