Da ich die Standheizung täglich vor Fahrtbeginn für ca. 1 Stunde laufen lasse und danach (leider) nur kurze Strecken fahre, fordert das die Zweitbatterie in erheblichem Maße.
Ist das nicht total umständlich und nervig - ständig nachzuladen? In dem speziellen Fall ist es eventuell sogar ein Nachteil das du eine 2. Batterie hast für die Heizung... Wie alt ist die Zweitbatterie denn? Je Stunde Standheizung verbrauchst du ca. 10AH. Die originale Heizung im T5 schaltet das Gebläse erst ein wenn das Kühlwasser warm ist - was Strom spart. Also sollte es selten mehr sein als 10AH.Wir groß ist die 2. Batterie? 62 - 74Ah? Wenn die in Ordnung ist und voll, sollte die Standheizung auf jeden Fall 4-5h damit laufen bevor sie abschaltet - wobei man aber schon eine Entladetiefe erreicht die nicht mehr gut ist für die Lebensdauer. Wenn die Batterie vollgeladen ist und das nicht mehr funktioniert, dann ist sie defekt. (bzw. teildefekt).
Du hast im Moment vermutlich 2 oder 3 Probleme.
1. Die 2. Batterie ist vermutlich eine wartungsfreie Nassbatterie. Die haben den Nachteil, das sie eigentlich nicht unbedingt gut geeignet sind um als Versorgungsbatterie zu dienen - die sind eigentlich dafür vorgesehen den Motor zu starten und dann so schnell wie möglich wieder vollgeladen zu werden. Je nach dem welche es ist könnte es auch sein das sie eine höhere Ladeschlussspannung benötigt um voll zu werden - PbCa Batterien benötigen 15,4V, was der Regler der LiMa grundsätzlich schon nicht liefern kann.
2. Die Batterie ist vermutlich nicht mehr die beste (wenn du ständig nachladen musst) - das ist kein Wunder bei der Nutzung und auch wenn du eine neue wartungsfreie Nassbatterie einbaust nur eine Frage der Zeit.
3. Die Anbindung an das Ladesystem ist ev. nicht ideal - du solltest mal mit dem Ladegerät beide Batterien komplett vollladen, dann OHNE VORHER STROM ZU ENTNEHMEN an beiden Batterien bei laufendem Motor messen welche Spannung anliegt. Wenn dein Ladesystem in Ordnung ist und die Übergangswiderstände gering - dann sollte zumindest an der Startbatterie ca. 14,7V anliegen bzw. geringfügig weniger. Spätestens wenn du ein Stück gefahren bist (die Energie für den Start muss auch wieder rein). Ideal wäre eine Messung während der Fahrt - im Stand ist die Spannung oft etwas geringer. Wenn du nun an der 2. Batterie misst - sollte die Spannung dort nicht viel geringer sein. Wenn doch, dann ist die Anbindung an das Ladesystem nicht gut oder nicht ganz ok.
In dem Fall ist die 2. Batterie ev. gar nicht so ideal - da hier das Problem auftritt das gleich 2 Batterien vorhanden sind und nachgeladen werden müssen... Da es kaum die selben sind und auch die Anbindung ans Ladesystem nicht identisch ist liegt hier selten der identische Ladezustand vor. Die 2. Batterie wird dann meistens eine Minderladung aufweisen. Bei einem Langstreckenfahrzeug ist das meistens kein Problem - da genügend Zeit vorhanden ist damit sie die Batterien voll laden können. Bei Kurzstrecke ist das (wie du ja bemerkt hast) quasi unmöglich.
Eine Lösung die zwar vermutlich etwas verrückt klingt - aber sehr gut funktionieren würde könnte sein: Die 2. Batterie auf der + Seite von der Fahrzeugelektrik trennen. Das Trennrelais überbrücken (die Arbeitskontakte). Der Strom für die Standheizung und Steckdosen würde dann dauerhaft von der Startbatterie kommen. Je nach dem was jetzt im Bus ist - die aktuelle Startbatterie mit der größtmöglichen AGM ersetzen. (vermutlich ist es aktuell keine?). Die AGM hat den Vorteil, das sie sich ungleich schneller lädt als die wartungsfreien Nassbatterien - je nach dem wie kurz deine Kurzstrecke dann tatsächlich ist kannst du auf diese Art problemlos die Energie nachladen die du für eine Stunde Standheizung benötigst. Als Minimum kann man 10-15 min annehmen wenn das dauerhaft ohne nachladen funktionieren soll. Das gilt aber wenn du immer 1h heizt - wenn du ohne vorher Standheizung zurück fährst dann reicht 10min problemlos.
Die Startbatterie ist (anders als die 2. Batterie) mit einem kurzem Kabel mit großem Durchmesser an der LiMa. Deshalb minimalen Spannungsabfall und somit bestmögliche Ladung. Außerdem hast du dann anstatt 2 entladener Batterien nur mehr eine - was ungleich besser ist (speziell wenn eine davon wie hier nicht ideal angebunden ist).
Die aktuelle Startbatterie würde ich dann (falls sie passt - müsste man messen, kommt darauf an welche Startbatterie aktuell verbaut ist) gegen die aktuelle 2. Batterie wechseln (falls es zutrifft das die nicht mehr sehr gut ist).
Wenn man es ordentlich machen möchte könnte eine 24 oder 32qmm Plusleitung von der 2.Batterie an die Startbatterie legen und dann mit Natoknochen oder entsprechend belastbaren Trennrelais verbinden damit man sich falls nötig selber mit der 2. Batterie Starthilfe geben kann. (Dabei beachten das man entweder beide Seiten mit Relais/Schalter bestücken müsste oder aber mit Sicherungen, was bei Starthilfe ev. problematisch sein kann) Die Frage ist aber sicher ob der Aufwand lohnt - denn man kann auch einfach ein Starhilfekabel nehmen und die beiden Batterien brücken am Plus Pol (aber dafür die Masse an der 2. Batterie verstärken). Das original Trennrelais kann man dann zwischen die 2. Batterie und die Leitung zur Startbatterie (an der fix die Verbraucher wie Heizung/Steckdosen hängen) klemmen - so wird bei laufendem Motor die 2. Batterie immer mit geladen. Und da die 2. Batterie nur mehr als "back-up" dient sollte das nun auch reichen, da sie ja gewöhnlich nicht entladen wird und zur Ladungserhaltung reicht die Kurzstrecke aus. Gleichzeitig kann man falls nötig die 2.Batterie auch immer noch nutzen wenn man mal irgendwo steht etc. - besser eignet sich aber die AGM dafür. Und die Wahrscheinlichkeit das man auf die Art mal eine leere Startbatterie hat ist eher gering...
Das wäre eine Variante womit Kurzstrecke UND Standheizung dauerhaft funktioniert - ich betreibe das auf die Art bei mir und einigen Bekannten seit Jahren und es läuft perfekt ohne nachladen. Ich hab zwar trotzdem ein Ladegerät im Auto und es ist auch gut für die Lebensdauer der Batterie wenn man manchmal mit Ladegerät 100% voll lädt - wenn man aber manchmal Langstrecke fährt reicht das auch.
Hier hab ich was dazu geschrieben:
Da sich in der Praxis ja oft die Frage stellt wie es bei häufiger Nutzung der Standheizung + Kurzstrecke bzgl. Batterieladung aussieht - und ich seit vielen Jahren an verschiedenen Fahrzeugen Standheizungsnutzung in Verbindung mit Kurzstrecke erlebe ...(Nicht nur an eigenen Fahrzeugen...)...
tx-board.de
Dein aktuelles Problem ist einfach, das genau die Batterie die am meisten entladen ist (und vermutlich eine wartungsfreie - was nicht ideal ist) den geringsten Ladestrom und Ladespannung bekommt, während die Startbatterie - wo nicht viel Ladung fehlt - aus dem vollen schöpfen kann... Bei Langstreckenfahrzeugen läuft das völlig problemlos - für Kurzstrecke ist es aber total ungeeignet.
Das wäre eben eine Lösung die sehr einfach (wenn man falls nötig mit Starhilfekabel brückt), relativ billig (eigentlich ist nur eine neue AGM Batterie nötig) und dauerhaft funktioniert bei vollem Komfort (ständiges nachladen entfällt) und voller Sicherheit (immer eine volle 2.Batterie im Auto). Die originale Verkabelung macht die Batterien - jedenfalls aber die 2.Batterie auf Dauer kaputt und trotzdem funktioniert es nicht ordentlich ohne nachladen. Der einzige Nachteil ist das die AGM Batterien nicht optimal sind für höhere Temperaturen - aber ich konnte bei mir und bei allen anderen denen ich eine eingebaut habe bisher keine Probleme deshalb feststellen. Idealer Einbauort für die AGM wäre dort wo die 2. Batterie sitzt - also wäre es so gesehen ideal einfach als 2.Batterie eine neue AGM einzubauen. Leider ist es auf die Art aber schwer bis fast unmöglich in so kurzer Zeit die Batterie ausreichend nachzuladen, weil sie sich dann den Strom mit der Startbatterie teilen muss und vor Allem benachteiligt ist bzgl. der Anbindung. Wenn bei mir die AGM halbleer ist, dann fließen kurz fast 120A und ca. 10min 80-90A in die Batterie, das erklärt die schnelle Nachladung aber setzt eine ordentliche Anbindung an das Ladesystem voraus.