Das heikle Thema "Entsorgung" ist sicher einer der ganz großen Schwachpunkte des Campingbetriebs überhaupt, sobald man sich nicht auf einem offiziellen Campingplatz befindet oder eine interne Bordtoilette (mit Tür) hat. Plötzlich dringt man in zivilisatorische Grauzonen und muss sich sogar "beeilen", weil es ja drängt und das Problem sich nicht auf Stunden später verschieben lässt.
PortaPotti habe ich zwar (als Trockenvariante, ohne die widerliche blaue Chemieplörre) immer an Bord, würde ich aber nur im lebensbedrohlichen Notfall einsetzen (ich stand schon mal 13 Stunden (!) im Stau im Winter auf der Brennerbrücke, dann muss man gezwungenermaßen Eitelkeiten über Bord werfen. Wenn man dann sieht, wie Männlein und Weiblein den entblößten Arsch über die Leitplanke hängen – nunja). Aber "Indoor-Kacking" kommt nicht in Frage, ich entweihe doch nicht den Bulli. Never!
Vom Freistehen, Wildcampen, Outdoor-Overnight oder wie man das auch immer nennen will, habe ich mich mehr oder weniger verabschiedet. Kein Strom, keine Sicherheit, keine richtige Toilette, keine Dusche, Gefahr verscheucht oder gar angezeigt zu werden – brauch ich nicht, ist Stress, verdirbt mir nur die Urlaubsfreude. Wenn es sich unerwartet doch ergibt und die Umstände passen – sehr gerne, bin ich dabei. Dürfte aber eher die große Ausnahme sein.
Landvergnügen oder ähnliche Übernachtungsmöglichkeiten gerne – dann, wenn man auch eine hofeigene Toilette benutzten darf.
Ich bewundere diejenigen, die das Toilettenproblem locker handhaben, das schafft definitiv mehr Spielraum. Ich bin aber so nicht sozialisiert und springe auch nicht mehr über meinen Schatten. Ich will mich Im Urlaub und auf Tour nicht schämen müssen. Diese Schamgrenze liegt bei jedem aber woanders. Ich habe dafür woanders weniger Hemmungen, das gehört aber nicht hierher.