DPF Regeneration " was passiert wie und wann " ?

[bernd bokern]

Moin Moin,
mein Cali hat ab Werk einen DPF und dieser möchte von Zeit zu Zeit eine Regeneration erfahren.
Man merkt es an seinem Wagen so: Bsp. man fährt an die Kreuzung und hat das Gefühl, als wenn man über eine rumpelige Straße fährt. Eine weitere Beobachtung, gibt man im Stand Gas und nimmt es wieder weg, dann kommt ein fauchen aus dem Motorraum. Bei Konstandfahrt ohne Last mit niedriger Drehzahl ruckelt der Wagen. Bei Kurzstreckennutzung versucht das Auto mehrmals die Regeneration durchzuführen. Wie oft kann ich nicht sagen, allerdings erbarme ich mich nach einigen Versuchen und düse dann ca. 20 KM am Stück.
Die Regeneration geht m. E. einher mit einem erhöhten Dieselverbrauch?

Wer kann den Programmablauf erklären, bzw. ist er schon mal dokumentiert worden bsp. VCDS ?

Schöne Grüße
Bernd Bokern

 

[RalfG]

Hallo Bernd!

Bezüglich DPF-Regeneration gibt es schon so einige Freds, besonders im Bezug auf die Nebenwirkungen (Ruckeln, flackerndes Licht, Kontrolllampen).

Zusammenfassend mal das ganze aus meiner Sicht und mit VCDS beobachtet:

Anschauen kannst du dir das Ganze mit VCDS in Steuergerät1 (Motor) Messwerte( Messwertblock 68 - 75
Die Regeneration erfolgt DPF-Füllgradabhängig (denke so um die 45%) (MWB 73) oder Kilometerabhängig (da je nach Restaschemasse(MWB69) alle 600 und 400km).
Je höher die Restaschemasse ist, desto niedriger ist die Kilometergrenze für die Regeneration.
Damit die im DPF gesammelte Asche verbrant wird, benötigt es mehr als 600 °C (MWB 75), bei normaler Fahrweise liege ich immer auserhalb der Regeneation bei 350 - 500°C Abgastemperatur.
Um die hohe Abgastemperatur zu erreichen, wird eine aktive Regeneration angestoßen durch die zsätzliche Einspritzung von Diesel in den Brennraum (MWB 71 od 72), dadurch ist die Verbrennungstemperatur höher, das Auto wird schneller warm, hat je nach Softwarestand Nebenwirkungen wie Ruckeln, Abblendlichtflackern oder einfach nur ein Fauchen). Auf alle Fälle einen höheren Kraftstoffverbrauch (ca.40% mehr).
Damit die passive Regeneration, also die Verbrennung der Asche während der normalen Fahrt erfolgt, musst du so fahren, dass die Abgastemperatur auf mdst 650 -700 Grad kommt, dass heißt du musst für mehr eingespritzten Kraftstoff sorgen (Hohe Drehzahl, viel Kraftstoffverbrauch).
Wenn ich die entsprechenden Messwertblöcke dann mal addiere, also normalen Einspritzmenge + zusätzliche für die Regenration, ist die Summe ungefähr gleich der Einspritzmenge um die Abgastemperatur für die passive, also ständige Regeneration zu erreichen, aber ich habe damit einen dauerhaft hohen Kraftstoffverbrauch. Man kann das auch während der Regeneration beobachten, sobald man mehr Gas gibt sinkt die zusätzlich für die Regenration eingespritzte Kraftstoffmenge gen 0 ml/Hub.
Ich habe aktuell nur die aktive Regeneration ca alle 500km (habe die Restaschemasse mit VCDS nach unten korrigiert), da mein Füllstand des DPF nie die erforderliche Füllgrenze erreicht. Hängt aber bestimmt mit meiner Fahrweise zusammen (selten schneller als 130kmh).
Und ich versuche immer dann, wenn ich den Beginn einer aktiven Regeneration bemerke, ca 15-20km zu fahren, um sie abzuschließen.

DPF-Kontrolllampe kam bei mir noch nie.

Hoffe dir geholfen zu haben und nicht zuviel Quatsch erzählt.

Gruß Ralf

 

[bernd bokern]

Hallo Ralf, hatte die Suche bemüht, bin aber nicht richtig fündig geworden.
Deine Ausführung ist super, danke dafür. Für mich ist alles bestens erklärt, dem
kann man aus meiner Sicht nichts mehr hinzufügen, außer vielleicht eine Optimierung
per VCDS auf meine Nutzung.

Schöne Grüße
Bernd Bokern

 

[Gelöschtes Mitglied 99]

Hallo Ralf,

versteh ich das jetzt falsch, oder hast du mit dem VCDS tatsächlich beobachtet, dass du es schaffst die Abgastemperatur ohne aktive Regeneration mit einer bestimmten Fahrweise auf 600 Graf oder gar mehr zu erhöhen!?!

Gruß Jan

 

[RalfG]

Moin!

@ Jan, ja das geht, führt aber zu einem Verbrauch von 17-20 Liter pro 100km, da aber die Verbrennung der Asche keine kurzzeitige Erhöhung der Abgastemperatur braucht, sondern mehrere Minuten benötigt, ist das aus meiner Sicht in der Praxis schwer zu machen.
Und jedesmal mit VCDS die gefahrenen Kilometer und den Füllgrad des DPF zu überwachen um kurz vor der Aktiven Regeneration auf die Autobahn zu fahren und mit Vollgas zu versuchen ne Passive Regeneration durchzuführen wird nicht funktionieren (und sich Kostenmäßig auch nicht rechnen).

Bei meinem Zweitwagen Peugeot 207 HDi ist auch ein DPF verbaut, die Regeneration erkenne ich da an einem höheren Momentanverbrauch und wenn ich vom Gas gehe wird immer noch Kraftstoff eingespritzt, das heißt die Abgastemperatur hoch gehalten. Die Regeneration geht entsprechend schneller.
Beim T5 hört die Zusatzeinspritzung mit der Gaspedalstelluung 0 auf, somit sinkt auch sofort die Abgastemperatur und die Regeneration dauert länger.
Aus meiner Sicht läuft die Regeneration optimal bei Autobahnfahrt im Tempobereich 110 bis 120kmh, dann braucht er ca 20 km und ist wieder auf Füllgrad 0%. Meist bemerkt man sie da nicht, außer es ist Stau.

Wichtig bei dem ganzen ist, das der Differenzdrucksensor optimal funktioniert, bei falschen Werten regeneriert er sich dumm und dämlich.

Gruß Ralf

 

[Gelöschtes Mitglied 99]

Das war der Grund meiner Nachfrage, bei aktivem AGR sollte die Abgastemperatur bei menschenwürdiger Fahrweise wohl nicht auf rußverbrennende Werte zu steigern sein.

Die PSA Diesel sind doch eigentlich alle FAP also mit Eolys statt Nacheispritzung. Ich dachte, da steigt der Verbraich nicht merklich bei einer Regeneration...

Gruß Jan

 

[RalfG]

Hallo Jan!

Im eigentlichen Schubbetrieb zeigt die Momentanverauchsanzeige ca 1l /100km an, im normalen Fahrbetrieb auch ca 1l/100km mehr. Aber der Durchschnittsverbrauch des 109PS leigt im Kurzsteckenverkehr auch nur bei 5,5Liter. In welchem Rythmus er regeneriert weiss ich nicht, Auto fährt hauptsächlich die Frau, und die bekommt nichts mit :-(

Gruß Ralf