Warum sind Stickstoffoxide so problematisch?
Luftverschmutzung durch Stickstoffdioxid
Stickstoffoxide
Das Bundesverwaltungsgericht erlaubt Diesel-Fahrverbote
Wer die Zusammenhänge verstehen möchte, wie es durch Untätigkeit bestimmter Politiker (Dobrindt etc.) und einer gierigen Autoindustriekaste zu Fahrveboten kommen musste, empfehle ich diesen Beitrag:
Abgasaffäre VW
Warum nun doch ein Dieselverbot kommen muss, wird hier sehr gut erklärt?
Video "Abgasalarm - warum ein Dieselfahrverbot keine Lösung ist!" - Quarks
Ranga Yogeshwar erklärt dort anschaulich, warum eine massive Reduzierung der NOx-Emission um 2/3, die tatsächlichen Werte nur um 1/3 verbessern wird. Gleich zu Beginn des Beitrages sieht man ein Messfahrzeug durch die Straßen fahren und weit aus höhere Werte im Alltag messen (keine Durchschnittswerte).
Warum selbst ein Dieselfahrverbot in manchen Städten vermutlich noch nicht ausreichen wird ...
Stickstoffoxid-Grenzwerte: Selbst Diesel-Fahrverbote in Köln reichen nicht
Dies alles ist aber nicht so einfach und plötzlich vom Himmel gefallen!
Wir haben es hier mit einem völligen Staatsversagen zu tun, weil sich Ministerien uneinig waren (Umwelt- und Verkehrsministerium) und Politker mit Entscheidungsbefugnis näher an der Autoindustrie argumentierten und handelten, als an ihrem staatlichem Eid zum Wohle und Schutze des Bürgers.
Die Technik ist schon seit 2006 da!
Die EU, USA und Japan haben zu Beginn gemeinsam beschlossen, neben CO2, Feinstaub auch die NOx-Emission zu reduzieren. Die USA ist dort am konsequentesten in den Grenzwerten vorgegangen und hat die niedrigsten umgesetzt. Dies hatte man in der EU vor circa 16 Jahren auch noch vor. Zusätzlich sollten noch weitere Maßnahmen beschlossen werden, um den Diesel "unattraktiver " zu machen (Dieselpreis angleichen, Subventionierungen abschaffen, Leistungssteigerung und Gewicht in Maßen zuzulassen.) Dies ist alles in Berichten des Bundesumweltministeriums nachzulesen. (Der Diesel der Zukunft, Future Diesel, das brisanteste Gutachten ist leider nicht mehr zu finden, wird aber in der Frontal21 Dokumentation zitiert usw.)
Publikationen
Jährlich wurde dort schon seit 2006 gewarnt, dass die NOx-Emissionen viel stärker als erwartet ansteigen und welche GEgen- und Kontrollmaßnahmen zu ergreifen sind.
Die Zunahme der NOx Emission durch stärkere Motoren, SUV Boom, schlechtere, verbaute NOx Reinigungssysteme usw., all das hat man über Jahre hinweg genau gemessen und sofortige Veränderungen empfohlen. Ebenfalls wurden die hohen Abweichungen der Werksangaben immer wieder angemahnt. Doch die Bundesregierung (Bundesmutti, Verkehrsminister) und deren Interventionen in der EU haben strengere Grenzwerte und die Umsetzung sinnvoller Verkehrsmaßnahmen (neue Mobilitätskonzepte, mehr ÖPNV, SCR-Systeme, Real-Emissions-Tests usw.) "verhindert". Über Jahre hinweg wurden die Berichte und Forderungen des Umweltbundesamtes und der EU ignoriert. Die Autoindustrie hat die Abweichungen von den Grenzwerten vorgegeben (BMW) und die Bundesmutti hat sie per Anruf in Brüssel durchgesetzt. Das Umweltbundesamt wusste, dass es so nicht funktionieren kann und wird. Selbst die Abgasschummeleien und Nachschummeleien (Softwareupdate) wurden und werden vom Verkehrsministerium und dem KBA legitimiert (Thermofenster, Maßnahmen zum Schutz des Motors usw.). Hier erleben wir das Versagen staatlicher Institutionen. Die Grenzwerte existieren seit 1998. Für ihre Umsetzung gab es genügend Gutachten und Vorschläge.
In Amerika werden die verantwortlichen Manager für diesen Betrug ins Gefängnis gesteckt, die Kunden entschädigt und die VW`s so umgerüstet, dass sie die viel niedrigeren Grenzwerte im Realbetrieb einhalten.
In Deutschland erhalten die Manager Boni, gehen in Rente und wir Kunden müssen den Wertverlust bezahlen und die Fahrverbote ausbaden.
Eine Diskussion darüber zu führen, ob die Grenzwerte zu niedrig sind, ist müßig.
Sie sind seit 20 Jahren Gesetz!
Sie können seit 14 Jahren technisch (für wenig Mehrkosten (600,-€)) umgesetzt werden und würden die Luftqualität der Städte deutlich verbessern.
Staatliche Institutionen und Verbraucherschutzorganisationen wissen seit 14 Jahren darüber Bescheide und fordern Veränderungen.
Andere Länder und ihre Regierungen sind hier deutlich vorbildlicher und agieren zum Wohle der Gesundheit der Bürger/innen und nicht "nur" zum Wohle der Autoindustrie.