200tkm, Vorsorge notwendig/empfohlen? Turbo, Nockenwelle und sonstiges...

mdp

Aktiv-Mitglied
Mein Auto
T6.1 Interessierter
Erstzulassung
August 2021
Motor
TDI® 150 KW EU6 CXEB
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Wir sind 10 Jahre T5 gefahren und warten jetzt auf den nächsten Bus...
Moin liebe Boarder,

mein Bus hat während unseres Sommerurlaubs die 200 tkm Marke geknackt :p

Ich habe viel Zeit in den Ausbau gesteckt und hatte bisher nur wenig Ärger, daher möchte ich ihn noch möglichst lange fahren. Gekauft wurde er als 9 Sitzer vor 5 Jahren mit 89 tkm. Ich habe einen Tempomat, eine LSH und einen kompletten Womo-Ausbau mit Bett, Spüle und Schrank nachgerüstet und alles im Laufe der Zeit auf unsere Bedürfnisse angepasst.

Als wir vor einem Monat über die Kassler Berge Richtung Süden gefahren sind, habe ich zum ersten Mal ein unschönes Geräusch gehört, das ich dem Turbo zuordne. Es trat immer unter Vollast und ca. bei 1700 U/min auf. Es fällt mir schwer das Geräusch zu beschreiben, aber ich kann mir vorstellen, dass die Laderschaufeln dem Gehäuse zu nahe kommen. Vor 2-3 Monaten hatte ich auch etwas Öl unterhalb des Turbos entdeckt... Beides beunruhigt mich ein wenig. Bei meinen normalen Fahrten zur Arbeit (Flachland und ohne hohe Geschwindigkeiten) fällt das Geräusch nicht auf.

Wenn ich den Bus noch weitere 4-5 Jahre fahre, also weitere 100 tkm, dann muss ich den Turbo sicherlich irgendwann ohnehin wechseln. Lohnt es sich also eventuell das gleich zu machen? Laderschaufeln an der Gehäusewand heißt ja auch Metallspäne im Motor -> ganz schlecht.

Was wurde bisher gemacht: Bei ca. 130 tkm musste das Ausrücklager der Kupplung gewechselt werden. In diesem Zuge habe ich dann auch das Zweimassenschwungrad, die Kupplung und die rechte Antriebswelle machen lassen. War kein billiger Spaß... Kurz darauf wurde auch die Servopumpe getauscht. Allerdings bin ich heute der Meinung, dass ich damals über den Tisch gezogen wurde und die Pumpe ihren Dienst noch lange tadellos verrichtet hätte (anschließend Werkstattwechsel). Außerdem sind die hinteren Stoßdämpfen neu, aber das ist bei dieser Laufleistung absolut in Ordnung. Nach ca. 180 tkm habe ich die PDE abgedichtet und auch die hier bekannten Keile verbaut. Der Motor startet ohne Probleme, Ölvermehrung durch Dieseleintrag ist im Rahmen des üblichen wegen der DPF Regenerationen. Freiläufe und Kupplungen für LiMa und Klimakompressor sowie die Glühkerzen habe ich kürzlich ersetzt. Da der Klimakondensator undicht war, wurde er ebenfalls gleich getauscht. Regelmäßige Ölwechsel sind natürlich selbstverständlich.

Was könnte sonst noch anstehen: Wie lange hält denn eine Nockenwelle und die Hydrostößel im Schnitt? Macht es Sinn auch diese in absehbarer Zeit zu wechseln? Immer unter Berücksichtigung des Umstandes, dass es in den kommenden Jahren ohnehin notwendig wäre und ein Wechsel jetzt mehr Sinn ergibt als ein Jahre vor dem Verkauf. Beim Einparken höre ich aktuell immer ein leises Knacken und Knarzen und vermute, dass die Koppelstangen der Grund dafür sind. Das ist aber keine Aktion und altersbedingt ok. Der DPF dürfte selbstredend auch am Ende seiner Lebenszeit angekommen sein. Aber auch das ist kein Problem sonder war zu erwarten. Ich wollte ihn eventuell reinigen lassen, das kostet gute 300 Euro und wenn er dann noch einmal 4 Jahre hält, dann bin ich zufrieden.

Würdet ihr den Turbo gleich tauschen oder warten, bis das Geräusch lauter/häufiger wird? Die Nockenwelle in Ruhe lassen, bis es aus dem Luftfilterkasten klopft?

Besten Dank schon mal im Voraus für eure Beiträge! Falls es noch weitere Tipps für die Lebensverlängerung gibt, immer her damit!

Viele Grüße,
Matze
 
Inzwischen habe ich noch das hier gefunden hochfrequentes Pfeifen bei Ladedruck AXE, mit Video
Mein 'Turbogeräusch' hört sich ähnlich an, tritt aber über einen etwas kürzeren Zeitraum auf. Ist es vielleicht gar nicht der Turbo? Es kommt aus dem rechten Fußraum, also durchaus aus der Ecke, in der auch der Turbo montiert ist.
Wie ich oben schon geschrieben habe, war unterhalt des Turbos auch etwas Öl. Kann es sein, dass die Verbindung zum Krümmer nicht mehr ganz dicht ist? Das könnte doch Öl und Geräusch erklären, oder?

Cheers, Matze
 
Hallo Matze,

das Öl am Turbofuß ist die Blechdichtung zwischen Motor und Turbo.

Es nützt nichts, die muß neu.
Das Gute daran: Bei der Aktion muß der Turbo auch vom Krümmer weg, d.h. dort muß auch gleich eine neue Dichtung rein. Ist bei Deinem ein etwas größerer Aufwand, aber machbar.
Und Du kannst mal in den Turbo reinschauen, wie der Zustand der Laderschaufeln ist. Auch das Wellenspiel kann man so ganz gut ertasten.

Nockenwelle und Hydros würde ich unangetastet lassen, n.t.a.r.s.!

Zu empfehlen ist sicher immer wieder, mal einen Ölcheck machen zu lassen. Da kann man sehr viel über den Zustand des Motorinneren erfahren. Bspw. auch, ob erhöhter Metall- oder Dieseleintrag vorliegt.

Ansonsten bei Deiner Laufleistung: rechte Antriebswelle und Koppelstangen.
Wobei das von Dir angesprochene Knarzen und Knacken eher auf defekte Domlager schließen läßt.
 
Moino Yves,

danke für deinen Beitrag! Es wäre natürlich super, wenn 'nur' die Dichtung neu muss und der Turbo erstmal bleiben kann. Bei dem Kilometerstand muss ich mir gut überlegen, wieviel Geld ich noch für welche Reparaturen ausgebe. In letzter Zeit habe ich, in erster Linie aus Interesse, viel selbst geschraubt, aber die Dichtungen muss ich aus Zeitmangel machen lassen. Es steht gerade ohnehin die nächste Inspektion mit Ölwechsel an, da bietet es sich an, das gleich machen zu lassen. Einen Ölcheck werde ich auch machen. Mal sehen wie das Ergebnis aussieht.
Danke auch für den Tipp mit den Domlagern. Vermutlich müssen auch die vorderen Stoßdämpfer irgendwann getauscht werden, dann wäre sicherlich ein guter Zeitpunkt für die Domlager. Ich behalte das im Auge :-)
Die rechte Antriebswelle hat aktuell 70 tkm und hält hoffentlich noch eine Weile... ;-)

Viele Grüße,
Matze
 
Moin zusammen,

mein Bus ist seit gestern in der Werkstatt um neue Dichtungen rund im den Turbo zu bekommen. Als der Turbo ab war, stellte sich raus, dass der Krümmer verzogen, und auch schon ein Stehbolzen im Zylinderkopf ab ist. Jetzt gibt es erstmal einen neuen Krümmer und ringsum neue Dichtungen, dann ist hoffentlich wieder Ruhe...

Cheers, Matze
 
Sehr schön, dann ist er ja wieder fit für die nächsten 200TKM! :)

Sind bei 180TKM die Gateskupplungen und Freiläufe der Klima und Lima gemacht worden?
Das konnte ich jetzt oben so schnell nicht rauslesen...
 
Hi Yves, danke fürs Mitlesen und Mitdenken :-)
Die Freiläufe habe ich bei ca. 195 kkm selbst gewechselt und bei der Gelegenheit auch die Glühkerzen gleich getauscht.
Der Turbo wird ja wieder eingebaut. Mal sehen für wie viele km der am Ende gut ist...

Kennst du dich, oder auch ein anderer Boarder, mit dem Austausch von Stehbolzen im Zylinderkopf aus? Geht das gut, oder wird da schnell mal was gepfuscht? Das ist eigentlich der einzige Punkt bei dieser Reparatur, über den ich mir den ein oder anderen Gedanken mache.

Cheers, Matthias
 
Habe gerade das hier gefunden:

#10 :-)

Die Werkstatt will den Bolzen auch tauschen ohne den ZK zu demontieren. Hoffentlich klappt das alles... Auf welcher Seite ist Zylinder 1 gleich noch mal?

Viele Grüße, Matthias
 
1 ist die Steuerseite, also rechts (Beifahrerseite). Für den Bolzen, wenn er denn abgebrochen ist braucht es ein wenig Geschick (Aufschweißen einer Mutter geht manchmal ganz gut), Ausbohren bei eingebautem Kopf ist riskant.
 
Hi MarBo, danke! Es gibt immer wieder Phasen, in denen ich weiß, wo Zylinder 1 bzw. 5 ist... und dann bringe ich es wieder durcheinander.

Sollte beim Ausbohren etwas schief gehen (Kühlwasser etc.) dann kann ich nur froh sein, dass ich es nicht selbst probiert habe :-)

Ich werde berichten was gemacht wurde und ob/wie es geklappt hat.


Cheers, Matthias
 
Moin zusammen,

kurze Zusammenfassung: Krümmer neu, abgerissener Stehbolzen bei Zylinder 1 ausgebohrt und neu eingesetzt, alle Dichtungen (Krümmer, Turbo) neu...
Das Geräusch beim Beschleunigen ist so gut wie weg, aber man kann es noch ganz leicht erahnen. Mal sehen wie sich das entwickelt. Außerdem war ich auf der ersten Fahrt der Meinung, dass es im Stand bzw. beim Rangieren im Auto nach Abgasen stinkt... Ich hatte den naheliegenden Verdacht, dass die Werkstatt den Abgasstrang nicht ganz dicht bekommen hat. Inzwischen riecht es aber nicht mehr. Meine Vermutungen: Der neue Krümmer stank als er das erste Mal richtig warm wurde. Auch hier muss ich mal sehen wie es weiter geht.

Viele Grüße,
Matthias
 
Gestern lief die erste DPF Regeneration mit dem neuen Krümmer und es hat wieder gestunken. Allerdings nicht nach Abgasen, sondern eben so, wie ein neuer Krümmer vermutlich stinkt wenn er das erste mal richtig heiß wird. Nach der Regeneration war der Geruch auch wieder weg... zum Glück.

Was ich im letzten Thread noch erwähnen wollte: Der Aschengehalt im DPF liegt nach 202 kkm bei 70 Gramm. Da hätte ich mehr erwartet :)

Cheers, Matze
 
...Was ich im letzten Thread noch erwähnen wollte: Der Aschengehalt im DPF liegt nach 202 kkm bei 70 Gramm. Da hätte ich mehr erwartet :)

Cheers, Matze


Hallo Matze,

da das nur ein errechneter Wert ist, ist er nicht so aussagekräftig.
 
Der Aschengehalt im DPF liegt nach 202 kkm bei 70 Gramm. Da hätte ich mehr erwartet

Wie von Globerocker schon gesagt, ist das ein rechnerischer Wert aus Verbrauch, der Gesamtwert schwankt damit also etwas von Fahrzeug zu Fahrzeug bei gleicher Laufleistung. Grenzwert gemäßt den Unterlagen von VW ist 95g, d.h. um die 250 Tkm herum wird diese Grenze meist erreicht. Da es aber nur ein rechnerischer Wert ist, sagt er nichts über die tatsächliche vorhandene Aschemenge aus. Hierfür ist der Differenzdruck bei Vollastbeschleunigung zu messen, nachdem gerade eine Regeneration erfollgt ist (also Beladung 0,0). Der maximale Differenzdruck sollte dann bei voller Beschleunigung bis zur Maximaldrehzahl unter 300 mbar bleiben, wobei die Angaben dazu abweichen (eine Quelle).

Ich habe das ganze bei etwas 170 Tkm mal mit VCDS geprüft und kam auf 120 mbar maximal. Die Beladung war mit 60 g berechnet. Also gehe ich davon aus, dass der rechnerische Wert zu hoch ist und auch mit 95g noch lange nicht das Ende erreicht ist. Es kann aber auch sein, dass der Differenzdruck mit dem Aschezuwachs überproportional zunimmt. Praktisch werde den DPF so lange fahren, bis der Differenzdruck nach Regeneration im Bereich von 270 bis 300 mbar kommt. Mal sehen, welche Aschemenge dann berechnet ist.

Zu deiner Ausgangsfrage bleibt mir nur anzumerken, dass bei deinem T5 ja schon viel gemacht wurde und wenig dafür spricht, nun das Fahrzeug abzugeben, damit ein anderer die Vorteile ernten kann. 100 Tkm würde ich noch da noch fahren und dann noch einmal überlegen.
 
Moin Yves, moin Ifne,

danke für eure Beiträge! Dass der Aschegehalt nur ein berechneter Wert ist, war mir klar. Ich hatte trotzdem einen etwas höheren Wert erwartet. Wenn der Filter vielleicht bei 250 kkm zu sein sollte, werde ich es mit einer Reinigung versuchen. Denn ewig werde ich den Bus nicht mehr fahren und die Anschaffung eines neuen DPFs geht nicht ganz spurlos am Konto vorbei... Das Geld spare ich dann lieber für den Nächsten.

Cheers, Matze
 
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