Hallo in diese Runde. Eigentlich dachte ich vor zwei Wochen, dass ich nach erfolgreichem Umbau ertsmal Ruhe an dieser Front habe. Aber Erstens kommt es anders und Zweitens als man denkt.
Jetzt fliegt bei meinem T5.1 immer die SI23. Glücklicherweise habe ich jetzt doch eine ganze Menge an Infos zusammengetragen, die hoffentlich schnell zur Problemstelle führen.
Infos zum Fahrzeug: T5.1 Multivan 2.5l TDI® 128 KW Erstzulassung 2008, WWZH mit werksseitiger Aufrüstung zum Standheizer mit Bedienteil im Dach und Zweitbatterie.
Adresse 18: Standheizung Labeldatei: DRV\7H0-819-008.clb
Teilenummer: 7H0 819 008 R
Bauteil: Standheizung 0209
Betriebsnr.: WSC 00000 000 00000
VCID: 3B7F6A2E7965A95150-513C
Nachdem ich fälschlicherweise einen anderen, inkompatiblen Heizer (wahrscheinlich einen einfachen Zuheizer) eingebaut hatte und diesen dann durch das o.g. Gerät ersetzt habe, ist alles erstmal eine Woche ohne Probleme gelaufen.
Dann war plötzlich plötzlich die Bedienheit im Dach dunkel und ich konnte die Standheizungsfunktion nicht mehr nutzen. Der Heizer lief aber noch als Zuheizer, wie ich hören konnte (Außentemperatur war entsprechend niedrig). Jetzt habe ich das Ganze untersucht, mir einen Adapter aus einer defekten Sicherung für den Anschluss eines Amperemeter gebastelt und folgendes gefunden:
Zündung an, Motor steht: Strom durch SI23 25mA mit Display von Bedienteil aus und 95mA mit Display von Bedienteil an. O.K.
Zündung an, Motor steht, Standheizungsbetrieb: Heizer läuft an, dann Knallgeräusch vom Heizer, SI23 fliegt nach kurzer Zeit (Stromaufnahme wurde hier noch nicht gemessen, Adapter habe ich erst später gebaut), Bedienteil fällt aus, Heizbetrieb wird beendet, Kühlmitteltemperatur schnell an Abschaltgrenze (81°C), Status in VCDS REGELPAUSE, kein Fehlereintrag
Zündung an, Motor steht, Stellglieddiagnose: Alles außer Umwälzpumpe funktioniert. Beim Einschalten der Umwälzpumpe klicken die Relais unter der Armaturentafel, die Stromaufnahme steigt von 95mA auf 3.8 - 4.5A, das Bedienteil wird dunkel
, die Umwälzpumpe ist nicht zu hören. Nach Abschalten der Umwälzpumpe kommt das Display wieder. 10A Sicherung hält.
Zündung an, Motor läuft: Die Heizung springt an und läuft als Zuheizer ohne Probleme in START, VOLLAST und TEILLAST. Kühlmitteltemperatur geht bis auf 75°C und dann im Teillastbetrieb runter bis 68°C. Die Umwälzpumpe der Heizung ist die ganze Zeit aus. Kühlwassertemperatur in Armaturentafel unter 50°C. Stromaufnahme an SI23 95mA. O.K.
Zündung an, Motor läuft, Kühlwassertemperatur in Armaturentafel steigt auf über 50°C und Zeiger bewegt sich: Heizer ist im TEILLASTBETRIEB, die Kühlmitteltemperatur am Heizer geht langsam bis auf >70°C, Plötzlich steigt die Stromaufnahme an SI23 auf 13 bis 14A. Wegen laufendem Motor konnte ich keine Relais klicken hören. Bedienteil im Dach bleibt an. 14A macht eine 10A Sicherung (SI23) natürlich nicht lange mit (Habe eine 10A Sicherung zwischen SI23-Steckplatz und Amperemeter geschaltet, damit nichts passiert). Ich trenne die Verbindung am Amperemeter. Heizung läuft weiter TEILLASTBETRIEB. Ich schließe die Verbindung am Amperemeter immer wieder für kurze Zeit-> Strom weiterhin auf 14A. Kühlwassertemperatur am Heizer steigt weiter bis 81°C, dann schaltet die Heizung ab und geht in den NACHLAUF. Kühlwassertemperatur am Heizer sinkt wieder auf unter 65°C, dann schaltet die Heizung wieder an und geht in START und dann in TEILLAST. Strom an SI23 weiter 14A. Das wiederholt sich, bis die Kühlmitteltemperatur im Motor so hoch ist, dass die Heizung komplett abschaltet (NACHLAUF und dann AUS). Jetzt geht der Strom an SI23 wieder runter auf die 95mA.
Ich habe folgende Vermutung:
Wenn der Standheizbetrieb gewählt wird, wird die Umwälzpumpe der Heizung gestartet. Das erfolgt über irgendein Relais (Nummer wurde hier wahrscheinlich schon genannt und ist wohl Dasselbe wie für die Restwärmepumpe), welches das Problem verursacht. Wird dieses Relais nicht geschaltet, ist alles i.O. Wenn die Kühlmitteltemperatur des Motors auf über 70°C steigt, scheint dieses Relais zugeschaltet zu werden und dann fließen die 14A. Wenn die Umwälzpumpe der Heizung separat geschaltet wird, fließen nur die o.g. 4.5A max. Aber die Umwälzpumpe bewegt sich nicht.
Zur Info: Beim Einbau des "neuen", korrekten Heizers wurde auch die Umwälzpumpe erneuert und sie lief beim Test nach dem Neueinbau einwandfrei. Ich hatte wahrscheinlich nur noch Luft im Wasserkreislauf in der Heizung (Motor noch nicht lange genug laufen gelassen), als ich sie das erste Mal eingeschaltet habe. Da gab es auch das Knallen und die Heizung ist in die Regelpause gegangen, weil die Kühlmitteltemperatur im Heizer zu schnell zu weit angestiegen ist. Als alle Luft draußen war, ist es normal gelaufen.
Kann eine Pumpe durch einige Minuten Trockenlauf so kaputt gehen, dass sie garnicht mehr läuft, auch wenn sie danach erst noch eine Weile unauffällig war?
Weitere Vermutung wäre, dass durch den falschen Heizer vorher hier ein Folgeschaden entstanden ist. Entweder an einem der Relais oder an der Restwärmepumpe.
Kann mir jemand sagen was das Knallen ist (furchtbares Geräusch, als würden Wackersteine durch die Umwälzpumpe laufen
) und wie die zwei Pumpen geschaltet werden? Ich kann es mir ungefähr vorstellen, aber sicher bin ich mir natürlich nicht. Und möchte jetzt verhindern, das ein nicht getauschtes, defektes Bauteil wieder ein anderes, das getauscht wurde, kaputt macht.
Läuft über die SI23 nur die Spannungsversorgung der Relaisspulen für die Pumpenschaltung oder auch die der Arbeitskontakte und damit der Pumpen selbst? Die Stromaufnahme der Pumpen würde ich gerne messen, wenn sie denn wieder angesteuert werden können. Nicht das diese zu hoch ist und mir die Relais weider kaputt gehen.
Die Screenshots der Messwerte sind im Anhang.
Danke schonmal und einen schönen Sonntag.