AW: zenec 2040 Serie
Moin moin,
gerade stieß ich zufällig auf dieses Thema und möchte nun meinem in 15 Monaten angestauten Ärger über das ZENEC NC2040 etwas Luft machen. Möglicherweise hält mein Beitrag ja den einen oder anderen davon ab, sich ins Unglück zu stürzen...
WARUM
Im Dezember 2009 wurde uns das RNS2 gestohlen. Ein neues Originalradio kam wegen des abnormen Preises (2.700€, wenn ich mich recht erinnere) nicht in Frage.
Ich bin dann im Januar zum vermeintlichen Spezialisten gefahren - ACR in Hilden. Mit Blick aus dem Fenster auf meinen T5.1 hatte der Verkäufer
die Empfehlung: Das NC2040! Mit einer neuen Blende und einem Kabeladapter sei es perfekt für mein Auto. Die Gesamtkosten beliefen sich auf etwa 1.080€ und der "Spezialist" meinte, dass ich auch normal befähigter Bastler den Einbau in ein bis eineinhalb Stunden schaffen sollte.
DER EINBAU
Weil es draußen saukalt war und der Große wegen seiner Höhe gaaaanz knapp nicht in unsere Garage passt, habe ich den Einbau verschoben und bin bis in den April hinein ohne Mucke unterwegs gewesen. An einem sonnigen Samstagnachmittag habe ich mich ans Werk gemacht. Schon die Passprobe auf der Werkbank zeigte, dass die Blende ein Blender war, und nach einem genaueren Blick auf den Karton war auch klar, warum. Sie war für ein anderes Radio gedacht.
Okay, nicht entmutigen lassen, dachte ich und versuchte, den Kleincomputer mal versuchsweise ans Bordnetz anzuklemmen.
Jetzt folgt der Teil, für den ACR nichts kann. Ich hatte ja keine Ahnung, was für ein aufwändiges Soundsystem im Bus verbaut war! Erst als ich die Lautsprecherkabel im DIN-Schacht vergeblich suchte und mir dann die Elektrik unter dem Beifahrersitz ansah, realisierte ich allmählich, dass es wohl mehr als eine Stunde dauern werde, bis ich einen Ton aus dem NC2040 bekäme.
Gut, erstmal muss Strom auf den Moniceiver (ACR-Wortschöpfung). Also habe ich den Quadlock-Adapter, den mir der "Fachmann" zum Radio verkaufte, ausgepackt und angeschlossen. Nichts. Null. Nada, rien, niente, nüx. Multimeter rausgeholt, gemessen. Der Adapter passte zwar physisch, aber die Zuordnungen der Leitungen nicht. Das Ding war sicher nicht für die Verbindung zwischen T5 und NC2040 gebaut worden.
Spätestens jetzt hätte ich den ganzen Mist zurückbringen müssen, aber es war später Samstagnachmittag. Außerdem ich wollte ich endlich wieder Musik im Auto hören, und die fummelige Navigation übers Handy war ich auch leid.
Am Sonntag habe ich, nachdem ich in einem Testlauf sichergestellt hatte, dass der Zenec grundsätzlich funktioniert, den 12-Kanal-Verstärker und den CD-Wechsler ausgebaut (hat jemand Interesse?). Dann musste ich per try-and-error herausfinden, welche Leitung zu welchem Lautsprecher führt. Dann wurden Verlängerungskabel geschnitten, unterm Teppich durch die Konsole zum 2DIN-Schacht geführt und Zündungsplus vom Sitzheizungsschalter geholt. Die mitgelieferte GPS-Maus habe ich nicht benutzt und stattdessen problemlos den vorhandenen Empfänger auf dem Dach anschliessen können. Auch die VW-Radioantenne (zumindest eine) konnte ich nutzen, nachdem ich deren Stromversorgung über den falschen Quadlock-Adapter korrigiert hatte.
Bis dahin konnte ich das Radio nur halb in den Schacht einführen, weil auf seiner Rückseite ein riesiges Bündel von Kabeln, Abschirmern und Zusatzgeräten (TMC) den passgenauen Einbau verhinderte. Ich dachte, wenn es soweit ist, muss man den Kram nur vernünftig packen und verstauen. Weit gefehlt! Trotz stundenlanger Fummelei und Versuchen, die Dinge zu ordnen, mal links, mal rechts in den Wirrungen der Lüftung unterzubringen, ragte das Multimediateil um etwa 3 Zentimeter aus dem Armaturenbrett. Aber der Sonntag war nun rum, Mucke, Navigation und Video funktionierten, und ich ließ es dabei.
Bis mir meine Frau nach einigen weiteren Wochen vorsichtig klarmachte, dass das so ihren ästhetischen Ansprüchen nicht genügt. Also habe ich einen weiteren Samstag geopfert, alles wieder ausgebaut und den Schacht bearbeitet. Dazu habe ich schliesslich die vorhandenen Führungen/Halterungen links, rechts und am Boden abgesägt.
Ganz bündig passt das Gerät bis heute nicht. Es ragt ein paar Millimeter aus der Konsole. Die unpassende Blende habe ich zersägt und zum Füllen in die Lücken links und rechts eingelegt. Zumindest die Farbe des Kunststoffs stimmt.
BEDIENUNG, FUNKTIONEN, KLANG
Wenn es denn einmal "eingebaut" ist, kann man sich nicht wirklich beschweren - wenigstens, was den gebotenen Umfang angeht: RDS-Radio, Navigation mit TMC, DVD-Video, USB-Anschluß, SD-Karteneinschub und externer A/V-Anschluss. Mit Fernbedienung.
Nach dem Einschalten ist Radio nach einigen Sekunden hörbar, Musik von der SD-Karte braucht etwas länger. Das Navi nimmt sich die meiste Zeit.
Der Sound ist für meine Ohren und bei meinem Musikgeschmack in Ordnung. Das liegt sicher auch an den sehr guten Lautsprechern, die ja schon im Auto waren.
Die Touchscreenbedienung finde ich mittelprächtig. Der Schirm reagiert etwas schwerfällig und akzeptiert auch nicht jede Berührung auf Anhieb. Das Bild ist vor allem in der Videowiedergabe schwammig und kontrastarm. Zum Filmegucken empfehle ich die Anschaffung eines externen Videoplayers (z.B. mit zwei Monitoren für die Kopfstützen).
Musik von der SD-Karte wird aus der Ordnerorganisation abgespielt. Nach dem letzten Song spielt das Gerät automatisch den ersten Song aus dem nächsten Verzeichnis. Ich wünsche mir einen Kopf, mit dem ich direkt auf die SD-Karte zugreifen kann, da ich sie am meisten nutze. So muss ich immer drei Fingerklicks ausführen, um dorthin zu kommen. Nervig.
Die Bluetoothverbindung zwischen dem NC2040 und unseren Handys (HTC Touch diamond und HTC Touch2) funktioniert nur teilweise. Sie werden sofort erkannt und die Kontakte synchronisiert.
Die Zuordnungen der Rufnummern zu den Teilnehmern geraten aber nach dem Import durcheinander: Manchmal stimmt die Nummer, manchmal gehört sie ganz woanders hin, manchmal fehlt sie ganz. Gott sei Dank werden die Daten nicht aufs Handy zurückgesendet... Ich verzichte also ganz aufs Telefonieren über den Moniceiver.
Die Qualität der Freisprecheinrichtung kann ich nicht wirklich beurteilen, weil ich beim Einbau den Stecker für das externe Mikrofon beschädigt habe (übrigens habe ich dabei auch dem USB-Stecker fürs TMC einen Wackelkontakt verpasst, weil er so idiotisch angebracht ist). Das Freisprechen über das interne Mikrofon führte dazu, dass mit mir niemand mehr sprechen wollte, wenn ich im Auto war. Kaum hörbar, von Störgeräuschen überlagert, unverständlich. Außerdem sieht`s scheisse aus, wenn Du Dich beim Fahren zum Sprechen über Dein Autoradio beugen musst. Katastrophal!
Die Navigation funktioniert insgesamt gut. Ich mag die grafische Darstellung nicht, auch nicht die auswählbaren Variationen. Ich wünschte mir zudem auch hier wieder einen besseren Schirm mit schärferem Bild.
Die 3D-Darstellung von Gebäuden kann in unbekannten Großstädten durchaus hilfreich sein. Den automatische Zoomfaktor kann ich nicht nachvollziehen - der gewählte Ausschnitt hilft mir jedenfalls nicht bei der Orientierung. Die Neuberechnung von Strecken verläuft zügig. Die Verwaltung von Adressen und POIs ist verständlich und leicht zugängig. Die Spachanweisungen sind bei mir meistens abgeschaltet - zu geschwätzig!
FAZIT
Es funktioniert. Für 1.000 Euro habe ich aber erheblich mehr erwartet. Vor allem der suboptimale Touchscreen gehört in die Billigklasse. DVDs sollte man sich vielleicht sowieso nicht im Auto ansehen bzw. den Kindern für die Urlaubsfahrt einen unabhängigen Player gönnen (wenn sie ihn nicht ohnehin schon haben).
Das größte Ärgernis war natürlich, dass das Gerät nicht für den T5 gemacht wurde. Meinen Ärger in dieser Hinsicht hat aber nicht der Hersteller ACR zu verantworten, sondern der Händler, der mich ahnungslos oder absichtlich (?) völlig falsch beraten hatte. Und ich selbst, weil ich mit dem Einbau Monate gewartet hatte und bei den anfänglichen Schwierigkeiten nicht sofort alles zurückgegeben habe.
Liebe T5-Liebhaber: Kauft Euch was Anderes! Oder ersteht ein (gebrauchtes) Originalradio, das in meinen Augen und Ohren auch die weitaus bessere Qualität bietet.
Freundlichste Grüße,
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Norman -
P.S.: Ich hoffe, ich habe mit dem Umfang meines "Aufsatzes" nicht übertrieben...
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