Hatte das erste Radlager hinten rechts bei 110 tkm getauscht. Nun ein paar neue Erfahrungen, die ich teilen möchte:
Jetzt bei 180 tkm wieder Radlager-Geräusche. Aus Fahrer- und Beifahrer-Perspektive scheinbar wieder von hinten rechts obwohl ich ja vor nur 70 tkm ein hochwertiges FAG-Lager eingebaut hatte. Wir haben dann zum Glück einen Hörtest gemacht, d.h. ich habe mich hinten reingelegt und direkt mit dem Ohr am Radkasten gelauscht. Und siehe da, war nicht hinten rechts sondern hinten links.
- Demontage: Hatte kurz versucht den Raddrehzahlsensor rauszubauen, war aber (wie fast immer) total reingebacken. Habe ihn dann dringelassen und gehofft, dass er die Hebelversuche überstanden hat. War ein Fehler: Nachdem das neue Lager drin war, kam ABS-Fehler, d.h. Sensor defekt. Dann Sensor rausgebohrt. Ging auch. Neuer Sensor, aber wieder ABS-Fehler. Habe dann festgestellt, dass sich die Späne vom Bohren auf dem Magnetradgeber im Radlager angelagert haben. Musste dann alles mühsam absaugen.
Daher: wenn man den Raddrehzahlsensor tauschen möchte, dann solange das Lager ausgebaut ist oder noch mit dem alten Lager.
- Montage: Hatte vor 5 Jahren mit dem ersten Lager ja große Probleme bei der Montage, weil sich das Lager immer wieder verkantet hatte und mir schließlich eine Alubüchse gedreht, die genau zwischen Spindel und Lager passt. Hat sich wieder sehr bewährt, Lager ging auf Anhieb rein.
Problem dieses Mal: Der innere Ring des Montagewerkzeugs, der sich innen gegen das Nabengehäuse abstützt, ließ sich nach dem Einpressen nicht mehr entfernen. Saß superfest. Alles versucht, keine Angriffsfläche zum Hämmern oder Hebeln, nicht rausbekommen. Ok, dann bleibt er halt erst einmal drin. Konnte auch fahren, aber leider wieder ABS-Fehler. Ist auch nicht verwunderlich, da der magnetische Kreis aus Magnetgeber und Sensor sich durch den Stahlring deutlich verändert.
Also am nächsten Wochenende: Lager wieder ausgebaut, dann Ring rausgeklopt (ohne Lager geht das easy) und Ursachenforschung. Ergebnis: Der Bereich der Radnabe, wo der Montagering angesetzt wird und wo sich kein Lager befindet, war bei mir stark verrostet. In dieser Rostschicht hat sich der Ring dann festgesetzt. Habe dann mit dem Flachmeisel alles freigeräumt und sicher einige Zehntel ziemlich festen Rost entfernt. Zur Sicherheit noch eingeölt. Dann hatte der Ring auch wieder genug Spiel und das Lager ließ sich problemlos einpressen und danach der Ring entfernen.
Daher: Nicht nur die Lagerfläche in der Radnabe penibel putzen, sondern auch den inneren Teil der Radnabe, auch wenn diese im Betrieb keine Funktion hat.