Motorruckeln beim Beschleunigen AXE 174PS

fortress01

Jung-Mitglied
Ort
Berlin
Mein Auto
T5 California
Erstzulassung
2006
Motor
TDI® 128 KW
DPF
nachgerüstet
Motortuning
nein
Getriebe
Autom.
Antrieb
Front
Ausstattungslinie
California-Comfortline
Radio / Navi
Aftermarket
Umbauten / Tuning
Pioneer SPH 160 DAB
Axton A400
Eton 200.2
Gladen RS-X08 im 8l Gehäuse
Typenbezeichnung (z.B. 7H)
7HM
Hey,

ich habe aktuell ein Problem mit unserem geliebten California bei dem ich Hilfe gebrauchen könnte. Ich habe mich hier und in anderen Foren schon ausführlich belesen. Bin aber Laie und komme nicht wirklich weiter, außer dass ich mittlerweile eine lange Liste an möglichen Ursachen zusammen habe.

Das Problem trat das erste Mal bei der Rückfahrt aus dem Norwegen-Urlaub im letzten Jahr auf. Autobahn, durchbeschleunigt auf 130 km/h. Der Motor fängt an zu ruckeln. Nach kurzem "Überzeugen", dass es sich nicht um Einbildung handelt, also vom Gas und nach 20-30km bei der nächsten Raststätte raus. Motor abgestellt, kurze Pause gemacht. Ich hatte gelesen, dass es ggf. an Problemen mit Unterdruck im Tank oder einem niedrigen Tankfüllstand liegen könnte. Einen Unterdruck konnte ich beim Aufdrehen nicht feststellen, aber ich habe weitere 20km später den Bus vollgetankt. Danach war Ruhe und der Rest der Rückfahrt (ca. 800km) verlief problemlos. Also abgetan und auch den Rest des Jahres nicht mehr viel gefahren und auch keine Probleme mehr gehabt.

Tatsächlich tritt das Problem seit diesem Jahr aber verstärkt auf. Ich würde es wie folgt eingrenzen:
  • Der Motor ruckelt bei einer Drehzahl von primär 2.000-2.500 (1.800-2.700) Umdrehungen. Umso stärker die Pedalstellung, umso stärker das Ruckeln.
  • Sehr auffällig bspw. auch beim Fahren mit Tempomat, wenn es Steigungen gibt.
  • Ab spätestens 3.000 Umdrehungen keine Probleme mehr. Über 160 km/h sind ohne Ruckeln möglich.
  • Im Stadtbetrieb oder auf der Landstraße, d.h. bei selber Umdrehungszahl aber bspw. nur 50 km/h tritt das Problem nicht merklich auf.
  • Ich habe es bisher nur bei "warmem" Motor festgestellt.
  • Der Wagen springt sofort an.
  • Teilweise hatte ich 200-300km gar keine Probleme, dann ließ sich das Problem auf einer Strecke von 500km bei entsprechender Fahrweise aber regelmäßig reproduzieren.
Der Bus bekommt nach spätestens ca. 15.000 km bzw. jedes Jahr neues Öl. Luftfilter und Kraftstofffilter habe ich gerade erneuert. Gefühlt hat sich dadurch die Problematik in einen etwas höheren Drehzahlbereich verschoben. Unterdruck beim Öffnen des Tankdeckels habe ich bisher bei ca. 2/10 Versuchen feststellen können. Einen Marderschaden habe ich nach oberflächlicher Suche mit der Taschenlampe nicht feststellen können. Beim Auslesen ist nur der folgende Fehler im Motorsteuergerät abgelegt gewesen:

Trouble codes:
P0321 - Ign./Distributor Eng.Speed Inp.Circ. Range/Performance
Intermittent

Wenn die Google-Recherche stimmt, müsste das der Drehzahlsensor der Kurbelwelle sein? Ist nach weiteren 100 km aber nicht wieder abgelegt worden, obwohl das Ruckeln wieder auftrat. Ich habe auch Mal einige Werte mitlaufen lassen, ohne genau zu wissen, wonach ich suche - leider nur OBDeleven und kein VCDS.

1. Log - Parameter:
  • Kanal 001: Motordrehzahl
  • Kanal 001: Einspritzmenge
  • Kanal 002: Pedalwertgeber
  • AGR: Abgasrückführung Soll
  • AGR: Abgasrückführung Ist
  • Kanal 004: Förderbeginn Soll
  • Kanal 004: Förderdauer Soll
  • Kanal 004: Verdrehwinkel
  • Kanal 006: Pedalwertgeber
  • Ladedruckwerte: Ladedruck Soll
  • Ladedruckwerte: Ladedruck Ist
  • Laufruheregler Einspritzmenge PDE's (leider nur Zyl. 1-4, weil ich in der Eile einen Wert falsch gesetzt habe)
2. Log - Parameter:
  • Laufruheregler Einspritzmenge PDE's (Zyl. 1-5)
  • Status Einspritzventile (Zyl. 1-5)
  • Abweichung Regelzeit Einspritzventile (Zyl. 1-5)
Mir ist als Unwissender aber kein Licht aufgegangen. Die "Abweichung Regelzeit Einspritzventile" kam mir noch am merkwürdigsten vor, dazu konnte ich aber online nicht viel finden. Wenn hier Werte fehlen, mache ich natürlich gerne noch einen Testlauf.

Der Bus lief die letzten Jahre eigentlich problemlos, die letzte "große" Reparatur war der Abgaskrümmer vor ca. 5 Jahren und 50.000 km. (Nachgerüsteter) DPF ist der Erste, also schon 100.000 km+, AGR Kühler kam mal neu, ist aber ebenfalls schon gute 100.000 km her.

Danke vorab schonmal für jede Hilfe und einen schönen Abend
David
 

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Da habe ich im Eifer des Gefechts glatt die Kilometerzahl vergessen - 152.000 hat der Dicke mittlerweile drauf. Getankt wird normaler Diesel. Gefahren fast nur Langstrecke, da kein Alltagsauto. Ich würde es sobald der Tank leer ist mal mit Aral Ultimate und Motorsystemreiniger von Liqui Moly probieren.

In der Zwischenzeit habe ich heute mal weiter probiert. Leider kann ich über OBDeleven das VTG über die Grundeinstellungen nicht testen. Ich habe es deshalb einfach mit einer Unterdruckpumpe probiert. Das Gestänge bewegt sich im Prinzip ab dem ersten Pumpen, also irgendwo bei -0,05 bar und hat bei ca. -0,65 bar die Maximalstellung erreicht. Das Gerät ist nicht das Hochwertigste, also vmtl. mit leichter Abweichung.

Ebenso mal zwischen N75 und VTG mit T-Stück getestet und laufen lassen. -0,85 bar im Leerlauf. Geht dann bis zu 2500 Umdrehungen auf -0,5 bar runter - in neutral.

Gibts da noch weitere Konstellationen die man durchtesten sollte?

Ich würde als nächstes Mal über das T-Stück Unterdruck erzeugen und testen, wie lang der Unterdruck gehalten wird. Gibt es einen bestimmten Unterdruck den das System für eine bestimmte Zeit halten können sollte, also einen Richtwert? Kann man das N75 irgendwie ausschließen oder einfach Mal sicherheitshalber tauschen?

Ich versuche die Tage Mal mit dem Ladedrucksystem weiterzumachen. Gleiche Frage - den Luftmassenmesser einfach mal auf Verdacht tauschen?

AGR kann ich über OBDeleven ebenfalls nicht testen. Müsste ich also mal aufschrauben.

Kraftstoffversorgung käme mir sonst noch in den Sinn - die Schaltzeitabweichungen (MWB 23 und 24) sind gefühlt relativ weit im Minus. Hier bin ich aber ein wenig überfragt, wie ich das Testen kann - irgendwelche Tipps?

Sonst eventuell ein anderer Sensor oder ein defektes Kabel? Der Fehlerspeicher spuckt leider nicht aus.

Danke für alle Hinweise, die mir Teiletausch oder unnötige Arbeit ersparen.

Liebe Grüße
David
 
Kraftstoffilter ersetzen, PDE Dichtungen ebenso. Dabei kann auch gleich der Kabelbaum mit ersetzt werden.

Im KF setzt sich gern Wasser ab, manche Modelle haben einen Ablass unter dem Filter. und der Tausch desselben wird gern vergessen.

PDE Dichtungen altern.... da das Problem bei "warmen Motor" auftritt würde ich da einmal ansetzen. Aussetzer haben in der Regel mit Kraftstoffeinspritzung oder Sensorenfehlern zu tun....nicht aber mit VTG.... usw.
 
Hey Konnoo,

Kraftstofffilter war das Erste, was ich getauscht habe. Das hat den auffälligen Bereich der Drehzahl gefühlt leicht nach oben verschoben. Einen Ablass unter dem Filter gab es nicht, nur die vier Schläuche.

PDE Dichtungen und Kabelbaum würde wohl in Anbetracht meiner Erfahrung und Zeit auf Werkstatt hinauslaufen. Da werde ich dann wohl mal anfragen müssen. Sollte man die PDEs selbst dann auch direkt überprüfen lassen, wenn eh schon alles auseinandergebaut ist?

Danke und einen schönen Abend.
 
Um die PDE zu beurteilen sollte ein Fachmann die Ansteuerung und schaltzeichen einmal ansehen / auswerten. dabei können Aussagen zu Tendenzen getroffen werden. da du aber erst 150 tkm runter hast würde ich in Anbetracht des Alters der Dichtungen einfach mal jene ersetzen. Ein defektes PDE ist immer defekt und hinterlässt Störungen im gesamten Drehzahlbereich. Grundsätzlich verfolge ich die Meinung das bei so alten KFZ erst einmal die Systemrelevanten Dichtungen des Kraftstoffsystems erneuert gehören. dann kann man weiter nach eventuellen fehler suchen. Man kann auch das große Besteck auspacken... je nach Geldbeutel. Ich habe noch nie eine Revision von PDEs erlebt wo es nicht hiess "sind ausser der toleranz"....man kann fast immer sagen das die Instandsetzer von PDEs sich ihr eigenes geschäft nicht kaputt machen wollen und da die meissten Kunden Privatleute sind... und die dann einmal vielleicht 2mal einen Satz PDEs beibringen..kann man denen viel erzählen weil Nachprüfbar eben nicht geht.

Ich habe im Bekanntenkreis einen T5.1 mit jetzt 612 TKM. 2ter DPF, erster Satz also original PDE. Keine NW nix... vor 7 Jahren mal den Auspuff neu...da war aber nur die Aussenschale knusprig..... das ist jetzt kein allgemeiner Fall.. zeigt aber das es auch anders geht.

Wenn die Kiste sonst rennt und super anspringt und im warmen dann zickt würde ich die PDE neu dichten, neuen Kabelbaum mit rein und gut ist das. Bis ein Motor in der Verbrennung solche Probleme bekommt das man an die PDEs muss geht viel Wasser den Rhein runter....es gibt aber Ausnahmen... . Das Gegenspiel zu verschleissenden PDE ist die selektive Zylinderregelung...die Schwache Zylinder entsprechend nachregelt. das kann zur Verwendung von reduzierter Verdichtung genutzt werden oder auch zum Ausgleich von verschleissenden PDEs...mit sinkender Zerstäubungsrate.

Wer zu viel Kohle hat... lässt die PDE eben bei jedem 3ten Ölwechsel revidieren ;-). Sarkasmus aus.
 
Danke, dann werde ich es diesbezüglich erstmal bei den Dichtungen und dem Kabelbaum belassen. Das wird nach den ersten Telefonaten aber vermutlich erst nach dem Sommerurlaub etwas werden, sofern ich mich nicht selbst rantraue.

Ich halte euch auf dem Laufenden, was rauskommt. Oder falls ich in der Zwischenzeit noch etwas anderes finde.
 
Hi gibt es Updates ??
 
Wir sind, wie angekündigt, den August über im Urlaub. Die von Konnoo vorgeschlagene Reparatur hat deshalb noch nicht stattgefunden.

Ich hatte vor unserer Abreise noch Luftmassenmesser, N75 Druckwandler und AGR Ventil getauscht. Und bin bisher zwei Tankfüllungen mit Aral Ultimate und Liqui Moly Motorenzusatz gefahren.

Die Problematik trat nun deutlich vermindert auf. Es sind ca. 2.500 km seitdem und das längere Ruckeln bemerkte ich lediglich zwei Mal. Zudem sehr selten mal ein Ruckler, aber im Rahmen einer Sekunde.

Wir sind aktuell in UK, d.h. hier gibt es normalen Kraftstoff und das Auto wird nicht schneller als max. 120 bewegt. Dafür hier in Schottland viele Berge, die den Bus trotzdem fordern. Er springt nach wie vor super an, läuft grundsätzlich sauber und lässt keinen Leistungsverhältnis bemerken.

Update zum Fahrverhalten dann nochmal nach der Rückfahrt. Dann entscheide ich auch das weitere Vorgehen.

Liebe Grüße
 
Moin.moin.
Ich habe dasselbe Problem. Und das im Urlaub in DK. Hast du schon was rausbekommen?
 
Moin. Ich hatte bei meinem 2005er AXE auch das Problem des Ruckelns unter Last bei warmem Motor zwischen 1400 und 2200 upm, ansonsten unauffällig. Keine Ölmehrung spürbar, nur PDE 5 hatte sporadisch etwas höhere Werte. Da Sachen wie Dieselfilter, AGR, N75, etc nicht geholfen haben, habe ich den Kopf aufgemacht um die PDEs neu abzudichten und dabei auch gleich die 07eins Korpushalter (nicht die Brücke) sowie Viton-Dichtungen und natürlich auch gleich nen neuen Kabelbaum und neue Glühkerzen (4 waren defekt) verbaut. Die Sitze waren schon ordentlich eingearbeitet aber seit der Maßnahme rennt der Graue wieder ohne jegliches Ruckeln, Spritverbrauch ist auch minimal runtergegangen.
 
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