Ein weiterer Selbstausbau

christian g.

Aktiv-Mitglied
Ort
Hamburg
Mein Auto
T5 Kastenwagen
Erstzulassung
01.2012
Motor
TDI® 62 KW EU5 CAAA
DPF
ab Werk
Getriebe
5-Gang
Antrieb
Front
Ausstattungslinie
Basis
Umbauten / Tuning
Reimoschlafbank, Camperausbau, 220v, Zweitbatterie, nachgerüstete manuelle Klimanlage, Bearlock, nachgerüstete elektrische Zuziehhilfe
Hallo miteinander,

ich bin Christian, 38 Jahre, aus Hamburg. Ich lese schon seit einiger Zeit still mit und habe hier eine Menge guter Tipps, Informationen und Anregungen gefunden. Toll das es dieses Forum gibt!

Um ein wenig zurückzugeben, will ich hier unseren Umbau vorstellen.

Alles hat mit einem Skandinavienurlaub im letzten Jahr begonnen. Dafür hatte ich unseren Renault Megane zum Minicamper umgebaut:
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Wir fanden das schlafen im Auto super gemütlich.. Aber es war jeden Tag ein wahnsinniges Geräume und Gemache bis das Vorzelt steht, das Bett aufgebaut ist.. Der Wagen war im Fahrzustand bis unters Dach beladen.

Also war klar: es muss was größeres her.. Wir wollen unseren eigenen kleinen Camper-Van!
 
Das Ausgangsfahrzeug:

Nach längerer Recherche und Suche bin ich im letzten Dezember bei einem VW-Händler in Hannover fündig geworden:
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43000 km, 1.Hand, EZ 01/2012

Pro:
  • seriöser Händler, Gebrauchtwagengarantie, ...
  • technischer Zustand sieht gut aus, neuer Satz Reifen, ...
  • Einzelsitze
  • keine Trennwand
  • schon verglaste Flügeltüren
  • Bodenplatte und Befestigungspunkte an der linken Seitenwand vorhanden
  • kein Verkleidungen die beim Möbeleinbau im Weg sind
  • Flügeltüren finde ich persönlich praktischer als diese riesige Heckklappe
Contra:
  • kleinste Motorisierung (aber wir wollen auch keine Rennen fahren)
  • quasi gar keine Ausstattung abgesehen von PDC (wusste gar nicht das noch Autos ohne Zentralverriegelung verkauft werden). Aber was nicht dran ist, kann auch nicht kaputt gehen.
  • Innenraum relativ zur Fahrleistung schon etwas verlebt, war ein Handwerkerbulli
  • Reparierter Frontschaden (hab aber die Reparaturrechnung bekommen, sieht soweit harmlos aus)
  • Es gibt aufregendere Farben als Candy-Weiss ;-)
Insgesamt natürlich ein Kompromiss. Aber mehr als die aufgerufenen 12500 EUR wollte ich für das Basisauto einfach nicht ausgeben...

Angemeldet, nach Hamburg geholt, Tiefgaragenstellplatz organisiert, es kann los gehen! Ich habe vor alles selbst zu machen, nur den Fenstereinbau will ich machen lassen...
 
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Wilkommen bei "Ausbau-Verrückten", und alles immer schön mit Bildern dokumentieren.
 
Willkommen im Board. Anregungen zum Ausbau wirst Du hier reichhaltig finden.
 
Auch hallo von mir. Weiß ist doch die Standardfarbe für den T5, das geht schon klar. Wenn du optisch ein bisschen aufbessern willst, kannst du ja Folie dranmachen (Flecken für ein Pseudotarnmuster geht recht einfach).

Ich bin auch im Raum Hamburg unterwegs und hab meinen minimalistischen Erstumbau schon durch :D
 
Moin,
Glückwunsch zum Kauf und viel Spaß beim ausbauen. Du hast die richtige Entscheidung mit deinem T5 getroffen.

VG Frank
 
Naja passt doch dein Trapo,weiss oder auch Kühlschrankmetalic kann man doch gut
mit ner coolen Folie kombinieren. Ich habe auch so einen Trapo mit deutlich mehr
Kilometer auf dem Tacho. Viel Spass beim Ausbau
 
Danke für die Willkommensgrüße. Mehr Bilder kommen. Ich erzähle den Ausbau chronologisch und hab eigentlich alles mit Fotos dokumentiert.

Alles muss raus...

Bzgl. Dämmung setzte ich auf die allgemein im Netz dokumentierte "Standardlösung": Alubutyl zur Entdröhnung und Armaflex selbstklebend zur Wärmedämmung. Insgesamt habe 8m^2 Alubutyl verbaut, 6m^2 Armaflex XG 19mm (Wände, Decke) und ca. 8m^2 Armaflex XG 9mm (Türen, Boden, ..)

Dafür müssen natürlich erst einmal alle Verkleidungen weg:
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Boden Fahrerhaus, 220V Landstrom, Drehkonsole...

Ich hab dann vorne im Auto angefangen. Nach der Entfernung des Gummibodens habe ich quasi alle Metallflächen mit Alubutyl bedeckt. Später im Laderaumboden habe ich dann das Material sparsamer verwendet, nur dort wo ich über einen "Klopftest" Lärmquellen vermutet habe:
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Da der Gummiboden eh schon raus war, habe ich mich gleich auch noch um die 220V-Installation gekümmert. 20m Gummikabel mit 2,5mm^2 das im Batteriekasten liegt, "durchgemogelt" ins Auto über einen Durchgang für den Kabelbaum, in einer Vertiefung des Bodens zum Fahrersitz geführt. Dort habe ich einen Sicherungskasten mit dem FI und eine Dreifachsteckdose verbaut.. Ist nicht 100% perfekt (weil das Kabel nicht in einem Schutzrohr verlegt ist und ich erst am Fahrersitz geerdet habe. Ist aber ein solides Kabel und die einzige Stelle an dem es scheuern kann habe ich mit einer Kabeldurchführung gesichert. Ich denke das ist für mich so OK):
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Gummiboden wieder montiert, drauf kommt ein Teppich, ist einfach wohnlicher und ich verspreche mir weitere Schalldämpfung. Mein Ziel ist es auf PKW-Niveau runterzukommen...
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Deswegen habe ich auch die zweite Türdichtung nachgerüstet (selbstklebende Ausführung):
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Dann noch die Drehkonsole von Aguti montiert und es sieht vorne schon mal wieder ganz ordentlich aus:
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Isolierung, Teil 1

Als nächstes kam jetzt die Decke dran. Ging ganz schön in die Arme das Alubutyl an der Decke mit dem Nahtroller wirklich fest anzudrücken:
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Danach kam das Armaflex drauf, 19mm passen ziemlich genau in den Hohlraum zwischen Deckenverkleidung und Blech:
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Gleiches Vorgehen für alle Türen und Seitenteile unterhalb der Fenster:
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(wie auf den Fotos zu sehen ist, war der Lack im Innenraum schon ziemlich ramponiert. Da musste was geschehen, da wir die Vorstellung hatten einiges Blech sichtbar zu lassen)

Danach war dann die erste Rolle Armaflex auch schon alle, also nachbestellen, diesmal 9mm weil ich gelesen hatte das 19mm nicht in die Vordertüren passt.
 
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Ausbau Bodenplatte

Der Boden soll auch isoliert werden, deswegen muss die Bodenplatte auch raus. Erste Erkenntnis: man, ist das eine Wuchterei, gerade auch durch den zähen Kleber unter Platte. Zweite Erkenntnis: man, ist das eine Menge Dreck unter der Bodenplatte, haben die ihren Bauschutt einfach lose im Auto transportiert?

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(die im ersten Bild zu rumliegenden (Fahrrad-)Reifenheber waren übrigens in Verbindung mit LEGO Stein- und Teiletrenner orange: Amazon.de: Spielzeug eine prima Hilfe zur Demontage aller Verkleidungen im Bus)

Nach dem Aussaugen sieht es schon mal besser aus:

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Lack ausbessern im Innenraum

Als nächstes habe ich mir Spraydosen mit Candy-White besorgt und versucht alle beschädigten Stellen im Innenraum auszubessern:
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(Die Radkästen sollen zwar später auch isoliert werden, aber mir war nicht ganz wohl beim Gedanken die Isolierung direkt auf den beschädigten/fehlenden Lack zu kleben - perfekt wasserdicht wird das ja nie im Leben)

Das Ergebnis: schon einige Lacknasen. Aber für den Innenraum wo man eh nie perfektes Licht hat, ist es voll OK.

An der Ladekante, wo der Bauschutt besonders dick lag, hatte ich die einzige größere Roststelle des Autos entdeckt. Ich habe sie Rostumwandler behandelt und auch Lack drauf gesprüht:
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Isolierung, Teil 2

In der Zwischenzeit war die zweite Rolle Armaflex geliefert worden und ich konnte die Seitenwand im Heck isolieren:
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Das Versteifungsblech macht das Ganze etwas tricky. Hier habe ich mir damit beholfen zunächst in die beiden Vertiefungen 9mm Armaflex zu kleben und danach vollflächig eine zweite Schicht.

Die Flächen in der Schiebetür und gegenüber bleiben frei. Hier sollen ja Fenster reinkommen...
 
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Fahrer- und Beifahrertür isolieren

Zunächst hatte ich überlegt, die Aggregateträger in den Vordertüren für die Isolierung auszubauen, wie ich das an der Hecktür gemacht hatte. Nach genauem Studium der Anleitungen im Netz habe ich davon Abstand genommen (Zumal ja wohl Regenwasser durch die Tür läuft - sowieso die falsche Umgebung für Schaumstoff?!)

Also habe ich "nur" die Türverkleidungen abgebaut und mich um die Innenseite des Aggregateträgers gekümmert:
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Die Türverkleidungen habe ich zusätzlich großzügig mit Dämmflies beklebt, so nah an den Ohren sollte das doch helfen den Bus leiser zu machen?
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Verschönerung der Verkleidung

Wir wollen ein möglichst hellen Innenraum haben. Deswegen habe ich die gröbsten Macken in den originalen Wandpappen mit Holzspachtel ausgebessert, das Ganze angeschliffen und mit Candy-White aus der Dose lackiert.

Hinter die Pappen kommt auch Dämmvlies, es ist ja noch genug Platz zwischen Dämmung und Pappe:
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Montiert habe ich sie mit den hellsten Sorte Verkleidungsclipse (wie sie für den Dachhimmel verwendet werden). Sieht harmonischer aus:
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Fenster und Folierung

Wir wollen natürlich keine dunkle Höhle haben, sondern Fenster in der zweiten Reihe. Die typischen Austellfenster von Seitz sehen meiner Meinung nach einfach doof aus, missfällt mir auch bei allen professionell ausgebauten Kastenwagen, sie sind einfach ein Fremdkörper. Damit wir auch bei Regen lüften können, werden wir vorne einfach Regen/Windabweiser montieren.

Die nötigen Blecharbeiten sind das einzige was ich mir selbst handwerklich nicht zutraue. Ich hab mir deswegen Angebote von einer VW-Niederlassung und zwei freien Werkstätten machen lassen. Am Ende habe ich die VW-Niederlassung genommen. Die haben das scheinbar schon häufiger gemacht - bei den freien Werkstätten hatte ich den Eindruck, dass das dann eher ihr erster Versuch ist. Und billiger als VW waren sie auch nicht (die eine freie Werkstatt wollte gleich die ganze Seitenwand neu lackieren lassen - warum auch immer?

Das Ergebnis sieht super aus, wir haben die Scheiben auch gleich folieren lassen um sie praktisch blickdicht zu bekommen:
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(wir haben die ganz normalen Standardscheiben genommen, ohne Isolierung und Schiebefenster)

Nächstes Jahr werde ich dann evtl., wie von der VW-Werkstatt vorgeschlagen, auch hinten noch Fenster aufs Blech zu kleben für eine einheitlichere Optik.
 
Deckenverkleidung

Wir hatten in einem amerikanischen Blog Bilder von einem Van mit einer Echtholzdecke (und weißen Wänden wie unser Bus sie hat) gesehen. Diese Optik wollen wir auch haben.

Deshalb habe ich die Deckenpappen mit PVC-Boden in Holzoptik verklebt. Ganz schön tricky die alleine wieder zu montieren, da sie ca. doppelt so schwer werden und verdammt unhandlich sind. Aber es hält sogar mit den Originalclipsen (diesmal die dunklere Sorte die ich von den Seitenverkleidungen übrig hatte):
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Nachdem ich mir Ersatz für die Clipse der Verkleidungsleisten besorgt habe (sind wohl Einwegartikel), halten auch die Blenden:
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Bodenisolierung

Auch den Fußboden will ich bei der Isolierung nicht vernachlässigen. Da ich die originale Trittstufe und die Ladekantenabdeckung wiederverwenden will, soll der Boden nur minmal höher kommen.

Deswegen habe ich nach Entdröhnung mit Alubutyl 9mm Armaflex geklebt, darauf soll im nächsten Schritt die Bodenplatte aufzulegen. Damit der Schaumstoff nicht komplett zusammengedrückt wird, habe ich Holzleisten (ich glaube die hatten 1,5 oder 2cm, etwas höher als die Versteifungsrippen im Fahrzeugboden) zwischengelegt:
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Das Armaflex habe ich in die Zwischenräume geklebt und die Holzleisten mit dünnem Kautschuk-Klebeband abgedeckt. Die Leisten sind ansonsten nicht verklebt/fixiert, sie werden durch die Verschraubung der Bodenplatte ja zwischen Bodenplatte und Fahrzeugboden festgeklemmt.
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Der Fussboden

Am Boden wollen wir die gleiche Holzoptik wie an der Decke haben, als Kontrast zu weißen Wänden und Möbeln.

Als frisch ans Werk, auch die Bodenplatte mit PVC-Kleber bestrichen:
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Und dann alle Kanten und die Löcher für die Zurösen einfach nach dem Auflegen mit dem Cuttermesser ausgeschnitten. Ins Fahrzeug gewuchtet sieht das schon mal so aus:
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Nach Einbau aller Verkleidungen:
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Die originiale Trittstufe passt mit etwas Trickserei (eingeklebtes Alubutyl um sie ein paar mm höher zu bekommen). Da der Boden im Fahrerhaus durch den nachgerüsteten Teppich auch ein paar mm höher geworden ist, brauche ich auch hier keine Abschlussleiste - perfekt.

Verschraubt habe ich die Platte mit den originalen Verzurrösen (und ca. 2cm längeren Schrauben).

Die Radkästen können nun auch ihre Dämmung bekommen. Erstaunlich wie flexibel Armaflex ist, ich habe quasi die gesamten Radkästen mit einem einzigen Stück Armaflex bekleben können:
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Die Schlafbank

So, jetzt kann es endlich losgehen mit den Möbeln. Wir wollen in jedem Fall ein breites Bett, mindestens 140cm. Und es soll schnell aufzubauen sein, ohne Einlegen von Platten oder ähnlichem. Wahnsinnig viel Geld für eine fertige Sitzbank wollen wir auch nicht ausgeben. Da uns zwei Sitzplätze ausreichen brauchen wir auch gar keine Bank mit TÜV-Zulassung.

Von den Vorlagen hier im Forum und anderswo im Internet hat mich irgendwie nichts richtig überzeugt, deswegen will ich einen neuen Weg ausprobieren und bin bei IKEA fündig geworden:
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(2er-Bettsofa Lycksele)

Ohne Bezug kostet das nur 150 EUR. Den ganzen Unterbau will ich nicht verwenden sondern durch eine Holzkonstruktion ersetzen. Interessant ist aber der robuste Metallrahmen mit Klappmechanik und echtem Lattenrost. Und die dazu passende faltbare Matraze.

Erstes Passprobe im Bus - sieht gut aus, auf der linken Seite sollte noch Platz für ein schmales Regal bleiben:
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Holzlatten aus dem Baumarkt, einfach mit Winkeln und Spaxschrauben direkt in die Bodenplatte geschraubt:
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(ist so natürlich noch recht wackelig, die nötige Stabilität soll durch den Bankunterbau im vorderen Teil hergestellt werden)

Klappmechanismus schon mal ausprobiert:
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Meine Idee ist, das Schlafsofa quasi umgekehrt einzubauen. Die Sitzfläche deckt den Kofferraum ab, das zusammengefaltete Bett dient als Rückenlehne für die Sitzbank.
 
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