Biturbolader aufgearbeitet oder aus dem Zubehör sinnvoll bzw. erhältlich?

Rotzbalg

Jung-Mitglied
Ort
Hannover
Mein Auto
T6 Kombi
Erstzulassung
2018
Motor
TDI® 150 KW EU6 CXEB
DPF
ab Werk
Getriebe
DSG® 7-Gang
Antrieb
4motion
Hallo,


habe letztes Jahr nach 10 Jahren meinen T5 verkauft und mir einen T6 (BJ 2018) / 204 PS / 4 Motion gegönnt. 115.000 km mit frischem Tauschmotor. Jetzt mit 130.000 km auf der Uhr zickt der Turbo seit geraumer Zeit, ständig geht der Motor in den Notlauf, spätestens nach wenigen Kilometern. Fehlercode


P00AF00 - Turbocharger/Supercharger Boost Control "A" Module Performance
Intermittent

->übersetz mit VTG Einheit klemmt.



Meine freie Werkstatt ist ziemlich Bulli-affin und hat in den letzten Wochen schon ziemlich viel versucht, incl. Ausbau und Reinigung der VTG Einheit und noch ein paar mehr Sachen. Hat entweder nichts gebracht oder nur für wenige 100 Kilometer, dann kam wieder der Notlauf.

Mittlerweile geht er quasi immer sofort wieder in den Notlauf und meiner Werkstatt fällt nur noch der Austausch des Turboladers ein. Soweit so schlecht! Jetzt haben sie versucht einen aufgearbeiteten Turbolader irgendwo zu bekommen – nichts! Angeblich gibt es für den Motor keinen aufgearbeiteten Biturbo, da der Turbolader wohl mehrfach geändert wurde (3 mal Teilenummer geändert?)? Der Orginalturbolader vom Freundlichen kostet aber unglaubliche 2750 € + Kleinkram + Einbau.

Jetzt meine beiden Fragen:

Ist es tatsächlich so, das an dem Turbolader signifikante Änderungen vorgenommen wurden, das ein Aufarbeitung nicht möglich ist, bzw. ist der Neue soviel besser, das sich der Mehrpreis lohnt?

Oder hat jemand einen Tip wo man für meinen Motor doch einen aufgearbeiteten Biturbo bekommen kann, bzw. wo ich zumindest mal nachfragen kann? Da ich den Bus nur als Camper nutze kommt es im Moment auf ein paar Wochen Lieferzeit nicht unbedingt an.


Vielen Dank.
 
Moin, hab hier ne Firma am Start die selbst aufarbeitet, oder Vielleicht sogar sowas da hat. Bei Interesse, mal die Ladernummer schicken, dann frage ich mal an.

mfg

Asconette
 
Hallo,


habe letztes Jahr nach 10 Jahren meinen T5 verkauft und mir einen T6 (BJ 2018) / 204 PS / 4 Motion gegönnt. 115.000 km mit frischem Tauschmotor. Jetzt mit 130.000 km auf der Uhr zickt der Turbo seit geraumer Zeit, ständig geht der Motor in den Notlauf, spätestens nach wenigen Kilometern. Fehlercode


P00AF00 - Turbocharger/Supercharger Boost Control "A" Module Performance
Intermittent

->übersetz mit VTG Einheit klemmt.



Meine freie Werkstatt ist ziemlich Bulli-affin und hat in den letzten Wochen schon ziemlich viel versucht, incl. Ausbau und Reinigung der VTG Einheit und noch ein paar mehr Sachen. Hat entweder nichts gebracht oder nur für wenige 100 Kilometer, dann kam wieder der Notlauf.

Mittlerweile geht er quasi immer sofort wieder in den Notlauf und meiner Werkstatt fällt nur noch der Austausch des Turboladers ein. Soweit so schlecht! Jetzt haben sie versucht einen aufgearbeiteten Turbolader irgendwo zu bekommen – nichts! Angeblich gibt es für den Motor keinen aufgearbeiteten Biturbo, da der Turbolader wohl mehrfach geändert wurde (3 mal Teilenummer geändert?)? Der Orginalturbolader vom Freundlichen kostet aber unglaubliche 2750 € + Kleinkram + Einbau.

Jetzt meine beiden Fragen:

Ist es tatsächlich so, das an dem Turbolader signifikante Änderungen vorgenommen wurden, das ein Aufarbeitung nicht möglich ist, bzw. ist der Neue soviel besser, das sich der Mehrpreis lohnt?

Oder hat jemand einen Tip wo man für meinen Motor doch einen aufgearbeiteten Biturbo bekommen kann, bzw. wo ich zumindest mal nachfragen kann? Da ich den Bus nur als Camper nutze kommt es im Moment auf ein paar Wochen Lieferzeit nicht unbedingt an.


Vielen Dank.
Hi… bei meinem T6 204PS TDI tritt seit wenigen Tagen das gleiche Phänomen auf. Verstelleinheit Abgasturbolader 1 klemmt…
wie ist es denn bei dir weitergegangen?
Viele Grüße aus Mannheim
Aley
 
 
Um die Eingangsfrage aus der Überschrift zu beantworten:

Nein, ist nicht sinnvoll.

Inbesondere bei einem 4M ist der Arbeitsaufwand vergleichsweise hoch. Nachträgliche Einstellungen und Korrekturen sind ebenfalls vergleichsweise aufwändig. Man bekommt den Original-Lader nagelneu auch von anderen Lieferanten (ca. 1900€) Darüber hinaus gibt es für diesen Lader Einzelteile. Der Hochdrucklader mit VTG ist einzeln erhältlich. Kostet bei VW 1338,75€ plus ggf Aufschlag. Hier fällt dann natürlich extra Lohn für die Ummontage und Kleinteile an (Dichtungssatz mit Muttern etc. 100€). Das dürfte jedoch nicht so viel sein, wie der Komplettpreis bei VW (2576€ inkl Mwst + Aufschlag des Händlers).

Ob man Einzelteile am Lader, bzw. nur die Hochdruckgruppe ern., würde ich von der Laufleistung abhängig machen.

Gruß
 
Hallo,

auf die Frage wie es weiter ging:

Habe die Werkstatt gewechselt jetzt VW-Vertragswerkstatt. Die meinten das ist nie und nimmer der Turbolader, haben 3 Wochen dran rumgeschraubt um dann, nachdem alles an Nebengeraffel getauscht wurde bei mir anzufragen ob sie die Kiste anzünden dürfen. Hamse aber leider nicht gemacht, statt dessen gabs eine Kulanzanfrage bei VW - die haben 50% der Teilekosten für den Turboladerwechsel angeboten.
Neuer Turbolader eingebaut - es ist jetzt alle Neu an dem Auto: Motor, Turbolader, Kat, Partikelfilter, AGR, Zweimassenschwungrad und Bremsen - lief ungefähr 400km, dann ist er wieder das erste mal in den Notlauf gegangen. Jetzt reicht aber anhalten, Zündung aus, Zündung an und der Notlauf ist wieder weg. Letzte Woche ist er dann bei eine 250km Tour wieder in 4 x in den Notlauf gegangen, jedes mal beim starken Beschleunigen - also Überholverbot. Beim Auslesen sagt er wieder Turbolader (1) klemmt sporadisch. Seit 3 Tagen steht er jetzt beim freundlichen, bis jetzt ohne Rückmeldung.

...Läuft also🤮
 
Das haben die aber alles selber bezahlt oder?
 
Beim Auslesen sagt er wieder Turbolader (1) klemmt sporadisch.

Für diesen Fehler reicht ein Fehler in der Unterdrucksteuerung aus. So zum Beispiel verdrehte, bzw. im Querschnitt verengte Schlauchleitungen, bzw. falsche Verlegung/falsche Biegeradien vom und zum N75. Dazu zählt auch die Leitung zum Filter. Im ersten Schritt muss man den Fehler, welchen das MSG "sieht", für den Mechaniker sichtbar machen. Sowas kann recht zweitaufwändig sein, wenn der Fehler nur sporadisch auftritt. Auch ein intern klemmendes N75 wäre denkbar.

Während der Mess-Fahrt müssen Ansteuerung, Unterdruck des N75 (Manometer) und Potidaten überwacht werden.

Der "Klemmer", wird durch das MSG anhand der Daten vom Poti der VTG interpretiert. Es muss aber kein mechanischer Klemmer sein, sondern kann sich um ein Problem der Unterdruckanlage nebst zuständigen Magnetventilen handeln.

Kannst Du bitte den Scan, bzw. exakten Fehlercode hochladen/posten? Danke!

Gruß

Beispiel für defekte Unterdruckschläuche:

Unterdruckleitung Querschnitt verengt II.jpgUnterdruckleitung Querschnitt verengt.jpg
 
Hallo,

um mein Thema (vorerst) zu Ende zu bringen - der Freundliche hat ca. 2 Wochen geforscht, der verbleibende sporadische Fehler des Turboladers war nun offensichtlich ein Kabelbruch in der Motorsteuerung. Aufgetreten ist der Fehler (Notlauf) nur wenn man richtig gas gegeben hat, d.h. der Motor sich im Motorraum richtig bewegt hat. Zumindest wurden einige Kabel neu gezogen und jetzt geht er tatsächlich nicht mehr in den Notlauf und läuft auch ansonsten ganz hervorragend.

Ich denke der Turbo hatte vorher trotzdem einen weg, da er ja nach dem Wechsel nur noch sehr sporadisch in den Notlauf gegangen ist - aber das wird man jetzt wohl nicht mehr prüfen können. Jetzt ist alles neu, hoffe er hält jetzt 10 Jahre ohne große Reperatur.
 
Erstmal vielen Dank für den Abschlussbericht!
Ich denke der Turbo hatte vorher trotzdem einen weg, da er ja nach dem Wechsel nur noch sehr sporadisch in den Notlauf gegangen ist
Tut mir Leid, daran glaube ich eher nicht. Die vorher beschriebene Symptomatik der Fehler passt am Ende genau zu dem von dir abschließend berichteten Fehler zum Kabel.

Ich behaupte nicht, dass die Diagnose einfach ist. Ganz im Gegenteil.
Das ist ein Klassiker. Eine teuere Baugruppe wird getauscht und anschließend besteht der Fehler fort.
Das Kabel war, wie weiter oben schon zum Thema Ansteuerung beschrieben, die ganze Zeit vermutlich ursächlich. Zu diesem Themenbreich hatte ich geschrieben, dass auch die Antaktung der Stellglieder und der Unterdruck überwacht werden muss:

Während der Mess-Fahrt müssen Ansteuerung, Unterdruck des N75 (Manometer) und Potidaten überwacht werden.

Der "Klemmer", wird durch das MSG anhand der Daten vom Poti der VTG interpretiert. Es muss aber kein mechanischer Klemmer sein, sondern kann sich um ein Problem der Unterdruckanlage nebst zuständigen Magnetventilen handeln.

Das funktioniert mit ODIS oder anderen Testern nicht. Man sieht in diesen Fällen nur die vom MSG angeforderte Taktung. Allein bei der Überwachung des Unterdrucks (während der Fahrt) hätte dann auffallen müssen, dass sich bei geänderter Taktung des entsprechenden Magnetventils keine Änderung des Unterdruckes ergibt, dieser evtl. sogar abfällt, also das Stellglied nicht korrekt angesteuert wird. Im nächsten Schritt greift man dann mit einem Oszi die Live-Daten der Taktung direkt am Ventil ab und kann sehen, dass das Taktsignal ausfällt. Da hat man dann seinen elektronischen "Klemmer".

Wurde dir gesagt, welches Kabel genau ersetzt wurde? Steht das auf der Rechnung? Das wäre hoch interessant.

Üblich ist in solchen Fällen, dass die Werkstatt einem dann beim Preis für die teure Baugruppe deutlich entgegen kommt. Mindestens genauso üblich es leider auch, dass die Werkstätten sich heraus winden und behaupten, dass sei dann ein "zusätztliches Problem" gewesen.

Dass Fehler nach ersten Diagnosemaßnahmen oder Baugruppen-Austausch-Arien seltender auftauchen, ist garnicht so verwunderlich. Allein durch das Abziehen und Aufstecken von Steckern verändert sich oft - wenn auch nur vorübergehend - der Übergangswiderstand an schadhaften Crimpungen, bzw. Kabelbrüchen/schadhaften Kabelsträngen.


Gruß und gute Fahrt
 
Zurück
Oben