Original von Krasseknar
hi Tom & Sandy,
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Bin gespannt auf Deine Fotoos, wann gibt's welche ?
...
Gruss Krasseknar
Hallo zusammen,
Fotos zwar noch nicht, aber offenbar geht's den beiden gut. Ich habe von ihnen ein email bekommen, dessen Text ich hier mal einstelle:
"Hallihallo Daheimgebliebene !
Am Freitag den 23. Juni 2006 ging's los. Um 7 Uhr Richtung Süden. In Basel
entschieden wir uns über den San Bernadino zu fahren, da bis dato absolut
kein Touristenverkehr zu verzeichnen war. Gotthard noch gesperrt,
Alternative über den großen Sankt Bernhard wären noch einmal 60km Umweg und
ca. 30 Euro Maut zusätzlich.
In Zürich jedoch war der Verkehr schon sehr lebhaft. Keine Touristen, aber
man merkte ganz schnell, dass die meisten Alpenüberquerer diesen Weg
einschlugen.
Ca. eine Stunde haben wir durch Zürich gebraucht. Dann ging es weiter
Richtung San Bernadino. Durch das Rheintal hindurch konnten wir linker Hand
die Skihütte Scalottas ausmachen. Diese haben wir von Lenzerheide aus schon
öfters besucht.
Den Pass selbst sind wir schon einmal im Winter gefahren. Allerdings nicht
die Hauptstrasse sondern den viel schöneren Nebenweg.
Es was sehr voll. Der Verkehr schlängelte sich nur langsam. Aber es ging
immerhin vorwärts. In Chiasso haben wir dann in einem Einkaufcenter eine
italienische Handykarte gekauft und mit 50 Euro gefüttert. So haben wir die
Gewissheit, dass uns niemand geschäftlich erreichen kann. Ätsch! Außerdem
ist das Telefonieren so günstiger. Von zu Hause kann man uns für 14 Cent
die Minute aus erreichen. Für uns kostenlos!
Bis Mailand war dann soweit alles ok. Dort allerdings sind wir brutal in
Staus geraten. Nach einer Stunde Stop und Go ging es Weiter Richtung Parma.
Gegen 20:00 Uhr sind wir dann von der Autobahn in ein Naturschutzgebiet
abgebogen.
Ca. 70km ging es über Serpentinen bis fast auf 1000m Meereshöhe. Bei Berceto
haben wir dann einen netten Übernachtungsplatz gefunden. Trotz der 1000m
Meereshöhe war es nachts sehr heiss.
Am Morgen dann weiterfahrt nach Piombino. Die Fähre geht erst um 22:00 Uhr.
Wir sind aber schon um 11:00 Uhr dort.
Im Hafen machen wir uns schlau wie das ganze Spektakel abgeht. Nachdem wir
wissen wie es geht, fahren wir ca. 10km zurück in Richtung Strand.
Dort hat man hervorragend DVB-T Empfang. Alle RAI Programme sind zu gucken.
Gegen 17 Uhr spielt ja Deutschland.
Als es dann 17 Uhr wird, muss ich feststellen, das RAI keine Rechte hat die
Spiele unverschlüsselt auf DVB-T auszustrahlen.
Alles können wir gucken. Rugby, Springreiten, Beachvolleyball, Golf und
Turmspringen. Ich könnte ganz Italien in die Luft sprengen. Kein Fussball!
Mein Satreceiver benötigt 220V. Den brauch ich also erst gar nicht
aufzubauen.
Wir essen noch etwas frische Ravioli mit Schinkenfüllung mit Olivenöl,
Pecorino und Oregano abgeschmeckt. Dann wieder Richtung Hafen.
Dort angekommen stehen sehr viele Leute um ein Wohnmobil mit SAT Empfang.
Die letzten 10 Minuten des Spiels kann ich so verfolgen. Dass es 2:0 stand
wussten wir schon. Der Videotext von RAI war nicht verschlüsselt!
Am Hafen bin ich dann in das Büro der Reederei um mein Ticket abzuholen. Ich
habe ja nur eine Email zur Bestätigung der Reservierung erhalten. Mehr
nicht! Man braucht aber auch nicht mehr. Mit dem Wisch, den man sich selber
zu Hause ausdrucken muss, geht's auf Schiff!
Das Schiff sieht ganz anders aus, wie wir es uns vorgestellt haben. Wir
stellen uns in Reih und Glied auf. Zum Glück steht die Schlange im Schatten
des Schiffs. Einige verrückte Deutsche feiern wie wild den Sieg über
Schweden. Peinlich. Es stehen ca. 200 Wohnmobile in der Schlange. Davon nur
etwa 10 Deutsche. Nach kurzer Wartezeit geht's auch schon aufs Schiff.
Unter "Camping on Board" haben wir uns etwas anderes vorgestellt. Ich dachte
man steht unter freiem Himmel. Aber nein.. Die Pkws stehen schön auf dem
Oberdeck. Alle Camper im Zwischendeck, damit wir ja nicht frieren. (Es sind
35C°!!!). Das Zwischendeck hat jedoch große Öffnungen, damit der Wind etwas
durchgehen kann. Wenn man über 1,60cm ist, kann man auch aus den Öffnungen
gucken. Das Deck wird wohl nach jeder Fahrt mit Meerwasser abgespritzt.
Dementsprechend riecht es dort wie in einem Fischerhafen.
Es wird zum verrecken nicht kühler. Die heissen Motoren von den vielen
Wohnmobilen tun ihr übriges dazu, dass die 35C° auch ja nicht abkühlen.
Wir verlassen das Deck und gehen zur Hafenausfahrt auf ein Oberdeck.
Das Schiff selbst ist ziemlich neu. Sehr modern und komfortabel. Sogar
Duschen gibt es hier. Davon haben wir jedoch nur bedingt gebrauch gemacht,
da bereits nach einer Stunde die Sanitären Anlagen total verdreckt sind.
Sandy konnte nicht mehr duschen gehen. Bei mir ging's noch so gerade!
Draußen ist es nun schon dunkel und das Schiff ist erstaunlicher Weise sehr
schnell Unterwegs. Von Elba sehen wir nur ein paar Lämpchen. Das Camperdeck
hat sich auf 32° abgekühlt. Anscheinend haben wir auch noch Pech mit unserem
Standplatz. Alles vibriert und es ist Laut! Wir stehen genau neben dem
Motor! Auf dem Schiff wird auf einer Großbildleinwand auch das Fußballspiel
Argentinien:Mexiko übertragen.
An schlafen war eigentlich überhaupt nicht zu denken. Mit einem California
sollte man den PKW Tarif mit einer Tagespassage wählen. Gegen 1 Uhr hat es
jedoch weiter abgekühlt. Nur noch 27° und wir versuchen zu schlafen.
Vorher gehen wir noch Gassi mit Perro! Er tut sich schwer mit Pipimachen.
Aber vorne am Bug ist ein Stück unüberdacht. Ausserdem haben dort schon
andere Hunde gepinkelt. Endlich lässt er laufen.
Wir schlafen dann etwa drei Stunden mehr oder weniger gut. Um 4:30 Uhr läuft
ein Matrose an den Fenster klopfend zwischen den Campern hin und her, damit
alle wach werden. Wir waren schon um 4:00 Uhr auf und haben von weitem schon
den Leuchtturm von Olbia ausmachen können. Es sind immer noch 27C° auf dem
Aussenthermometer im Camperdisplay!
In Olbia angekommen geht dann alles sehr schnell. Vom Schiff herunter und
gleich ein nettes Plätzchen zum Hundegassigehen ausgesucht. Es ist 5:15 Uhr
und die Sonne geht auf! Wir haben glücklicher Weise nur noch 23°C.
Sandra hat noch in Köln einen ersten Termin mit zwei Kolleginnen ausgemacht.
Es sind ca. 100km zu fahren. Das Navigationsgerät ist schon gefüttert und
über eine Autobahnähnliche Schnellstrasse geht es Richtung Cala Gonone.
Die letzen 10km fahren wir über eine sehr schmale Strasse. Hinunter von
500m Meereshöhe bis ans Meer. Zwischendurch versperren uns Ziegen den Weg.
Perro bellt uns den Weg frei. Er ist ganz aufgeregt wegen den vielen
Ziegen.
In Cala Gonone stehen wir dann gegen 7 Uhr im Hafen. Das sieht alles sehr
touristisch hier aus. Die zwei Schlafen aber noch. Wir frühstücken derweil am Hafen und klingeln
dann um dann gegen 8:30 Uhr die beiden aus den Federn. Es gibt aber nur
ein kurzes Schwätzchen, da wir beide ziemlich am Ende sind. Die
Campingplätze in Cala Gonone sind nicht gerade das was wir uns unter einem
schönen Platz vorgestellt haben. Darum fahren wir weiter.
Wir haben einen tollen Reiseführer dabei. Alle wichtigen Plätze sind mit GPS
Daten hinterlegt. Leider in einem dezimalen Zahlenangabe. Dort steht also
Nord 39,70275 Ost 9,66638. Diese Zahl kann ich aber so nicht in unser Navi
eingeben. Das Navi will Grad Minuten und Sekunden. Also habe ich schnell
auf dem PDA eine Formel geschrieben, die das umrechnet.
Was ich nicht wusste, ist das es bei der Gradzahlangabe 59 Minuten und 99
Sekunden gibt. Ich dachte dort ist auch bei 59 Sekunden die nächste Minute
dran. Naja. jetzt habe ich es herausgefunden. Die oben genannte
Koordinate ergibt somit Nord 39°42´17" Ost 9° 39`98".
Wir sind dann weiter bis Lotzorai. Dort gab's einen eigentlich schönen
Platz. Camping Icsrixeda. Direkt neben Camping Le Cernie. Le Cernie kann
man komplett vergessen. Zwar im ADAC Führer lobend erwähnt aber irgendwie
spiessig dieser Platz. Man wollte uns auch nur in einer der letzten Ecken
aufnehmen, obwohl oben direkt am Strand noch genügend Platz war.
Auf Camping Icsrixeda wurden die Deutschen aber auch extra quartiert. Kein
Meeresblick und auch keine Ausfahrt vom Campingplatz ohne einen Mitarbeiter
vorher zu fragen, ob er eine von 20 Ausfahrtsschranken aufschließen konnte.
Angeblich will man so vermeiden, das zu viele Autos auf dem Platz hin und
herfahren. Zelter und Wohnwagenfahrer müssen ihre Fahrzeuge draussen sep.
Abstellen.
Die sanitären Anlagen sind furchtbar. Aber zum Duschen geht's gerade so! Da
wir total k.o. sind bleiben wir gør trotzdem für eine Nacht hier.
Der Strand ist nicht aufsehen erregend. Sand rechts und Sand links! Das
Wasser ist jedoch sehr sauber! Vier Deutsche stehen auf dem Platz. Der Rest
ist voll in italienischer Hand.
Die Kinder haben Party bis Nachts um 2 Uhr! Da wir aber sehr müde sind hören
wir die nur kurz. Dafür mache ich um 6 Uhr die erste Runde mit Perro und
verbiete ihm auch nicht zu bellen. ÄTSCH!"
...