Verbrauch kurios - mehr Tempo, weniger Diesel

Dass der Katalogwert bei den meisten nicht zum Realverbrauch passt, liegt ganz einfach daran, dass die Bedingungen für den Test genormt sind. So wird der Test z.B. mit ausgeschalteter Klima, ohne Licht (nur Tagfahrlicht), in der Ebene, mit einem vorgeschriebenen Reifen bei Umgebungstemperaturen zwischen 20 und 30 Grad gefahren usw.

Hallo Ben,
das alles verstehe ich sogar noch. Leider bleibt es dabei aber nicht.

Zusätzlich werden:
- Extrem harte Spezialreifen aufgezogen
- Diese noch dazu auf 5 Bar aufgepumpt
- Die Bremsbeläge von den Scheiben abgedrückt
- Alle Spalte der Karosserie abgeklebt
usw.

Das hat mit normalem Fahren nichts mehr zu tun: Die Reifen führen zu 2x so langen Bremswegen, die Bremsen funktionieren erst nach 5x pumpen überhaupt und man kann die Türen nicht mehr öffnen.

Gruß, Marcus
 
Zur Eingangsfrage: der Unterschied im Verbrauch über eine gemischte Strecke von unter 60 km jeweils hin und zurück ist sicher nicht signifikant, zu viele unterschiedliche Einflüsse (Wind, Höhe, Temperatur, Startbedingungen kalt/warm usw. )können vorliegen um das Ergebnis zu verfälschen. Man wird die Strecken noch viele Male abfahren müßen um verwertbare Unterschiede herauszufahren. So hat das alles keine Bedeutung.
 
Meiner Erfahrung nach braucht mein T6 ab 100km/h pro 10km/h fast einen Liter mehr. Da sich mit Gegen- und Rückenwind der Einfluss der Windgeschwindigkeit verdoppelt, kann schon ein laues Lüftchen von 10km/h für diese Differenz verantwortlich sein. Regenerierung, Klimaanlage, Batteriemanagement etc. hat natürlich auch immer noch einen Einfluss. Manchmal habe ich sogar aber auch das Gefühl, dass es Differenzen gibt je nach getanktem Diesel. Bei meinem letzten Auto, einem Skoda Superb war es tatsächlich so, dass er mit 115km/h sparsamer lief als mit 110 oder 120, da passte wohl alles genau aufeinander mit Widerstand, Leistung, Drehmoment und Getriebe.
 
Hallo Ben,
das alles verstehe ich sogar noch. Leider bleibt es dabei aber nicht.

Zusätzlich werden:
- Extrem harte Spezialreifen aufgezogen
- Diese noch dazu auf 5 Bar aufgepumpt
- Die Bremsbeläge von den Scheiben abgedrückt
- Alle Spalte der Karosserie abgeklebt
usw.

Das hat mit normalem Fahren nichts mehr zu tun: Die Reifen führen zu 2x so langen Bremswegen, die Bremsen funktionieren erst nach 5x pumpen überhaupt und man kann die Türen nicht mehr öffnen.

Gruß, Marcus

Hallo Marcus,

das hast Du sicherlich in der Zeitung gelesen. ;)

Richtig ist, dass aus der Reifenauswahl (abhängig von Derivat, zGG und Motor) der Reifen genommen werden muss, der den zweitschlechtesten Rollwiderstand hat, also ein ganz normaler Serienreifen, nix Spezialreifen. Mit diesem Reifen, der auf Teillastluftdruck gebracht wird, muss die Ausrollung erfolgen!
Erlaubt ist lediglich ein Abschleifen des Reifens bis zu 50%, um ein Gebrauchtreifen zu simulieren. Die wenigsten Autofahrer ziehen sich jeden Tag einen neuen Reifen auf. ;)

Der Luftdruck darf auf der Rolle um bis zu 50% höher sein, wenn es sich um eine Doppelrolle (zwei Rollen pro Rad, heute nur noch selten im Einsatz) handelt, um die erhöhten Walkverluste zu kompensieren. Auf der Straße hat der Reifen ja auch nur eine Aufstandsfläche. Auf einer Scheitelpunktrolle, also eine Rolle pro Rad, muss der Teillastluftdruck eingestellt werden.

All das überwacht übrigens der Technische Dienst sehr penibel.

Schon daran kann man sehen, was die Medien daraus machen, weil sie schlicht und einfach keine Ahnung haben bzw. auf Sensation aus sind.

Auch das Abkleben von Fugen etc.pp. ist ein Ammenmärchen, was allzuoft in den Medien erzählt wird, nämlich genauso, wie sie uns die Flüchtlingspolitik beibringen wollen, aber das führt jetzt zu weit. ;)

Gruß Ben
 
Hallo,

All das überwacht übrigens der Technische Dienst sehr penibel.

....naja - dieser technische Dienst hat auch die letzten Jahre die "VW Spezial Software" durch gewunken ........da würde ich jetzt also mal nicht so viel drauf geben.

Gruß
Claus
 
Hallo,



....naja - dieser technische Dienst hat auch die letzten Jahre die "VW Spezial Software" durch gewunken ........da würde ich jetzt also mal nicht so viel drauf geben.

Gruß
Claus

Der technische Dienst winkt doch keine Software durch.
 
Na ja, die Geschichte mit den Bremsbelägen habe ich schon häufiger an unterschiedlicher Stelle gelesen.

Gruß, Marcus
 
Und eigentlich weicht VW noch am wenigsten ab bei den NEFZ Verbräuchen ..... was jammern da erst BMW Fahrer und Hyundai die an der 50 % Marke knabbern bei Prospektwert und Realverbrauch.
Nichtsdestotrotz ab 100Kmh pro 10 KmH 1l mehr... Ammenmärchen dann müsste ich mit 14l/100 km rumgurken und dann wäre der T6 das Auto mit meiner kürzesten Haltedauer.
Mit 6 Personen plus Gepäck Tempomat meiste Zeit an hoch an die Ostsee 120-140 machte am Ende 8,3l gemessen per nachtanken bei Sinnflutartigen Regen und Tempi um 11 °
Im Stadtverkehr laufen 10l durch das ganze mit einem 110 Kw mit Allwetterreifen conti in 225/ 16 Handgerissen.
Und ja wunder wunder zur Arbeit hin verbraucht meiner auch weniger als zurück nach hause liegt aber an mir da ich schneller nach Hause möchte als zur Arbeit und da ich das schon eine Weile mache das pendeln ja der Wind hat mit den größten Einfluß das Höhenprofil eher weniger da ich hin mehr Berg an fahre und trotzdem weniger brauch und es herrscht vorwiegend Westwind und ich bin Ost-West pendler. Bei Vollmond ist kein erhöhter Verbrauch festzustellen trotz Jungfrau an Bord
 
Mir kommt da aus Südtirolurlauben durchaus eine Strecke in den Sinn wo es hin mit 5l/100 km ausgeht und zurück 14,5, das sind auch so 60 km.
 
Rege Diskussion! ;)

Also noch paar Fakten.
Höhe beim Start 48m, Ziel 38m. Dazwischen eine Autobahnbrücke als stärkste Steigung. Keine Hügel oder Berge.
Wind im fraglichen Zeitraum 2-5kts aus vorwiegend West, Strecke verläuft Ost-West/Nord-Süd.

Und Fahrwiderstände: beim Luftwiderstand ist sowohl cw-Wert wie auch Stirnfläche erst mal egal.
Denn nur das Produkt aus beiden liefert einen Wert, der die tatsächlichen Fahrwiderstände beschreibt.
Dieser Widerstand steigt dazu im Quadrat mit der Geschwindigkeit.
Nebenbei kommt bei T6 und Cayenne beim Produkt aus CW mal a ungefähr der gleiche Wert raus. Dazu steht der Cayenne auf noch deutlich breiteren Reifen, die montierten 295/35 21 rollen sicherlich nicht leichter als die 255/45 18 auf dem Bus, beide im übrigen auf Michelin PA4 in V-Spezifikation.

Kurz: der 2.0TDI als EA288 Nutz ist ganz sicher nicht besonders effizient.

Gibt es überhaupt Autos, die sich mit den Normverbräuchen im realen Straßenverkehr bewegen lassen?
Ja, von Volkswagen kenne ich allerdings keins.

Positive Beispiele sind zum Beispiel Honda. Deren 120PS 1.6l Diesel bleibt sogar unter den Normwerten, selbst öfter probiert. Ob in Civic, HR-V oder CR-V, immer bekommt man angenehmen Vortrieb für wenig Diesel.

Und nein, natürlich ist eine solche Strecke kein wissenschaftlich belastbarer Versuch mit Wahrheitsanspruch, aber eins zeigt es ganz deutlich:
Beim T6 weichen Norm- und Realitätsverbrauch ganz erheblich ab.

Und für die, die mir Blind- und Taubheit unterstellen: natürlich war jeweils die siebte Fahrstufe drin. Mit im Schnitt 120.000km pro Jahr bin ich auch mit meinen 50 Jahren nicht mehr ganz grün, was optimiertes Fahren angeht.

Wo liegt also der Fehler?

Für mich die bisher wahrscheinlichste Ursache: auf 120km/h optimierte Software beim 150KW TDI.

Nebenbei, VW Abgasskandal hin oder her: Messungen von unabhängigen Instituten ergaben bisher die schlechtesten Werte für Fahrzeuge von Renault/Nissan und Jeep/Chrysler, VW war nur der Aufhänger des ganzen Themas.

VG
Marc A.
 
Beim T6 weichen Norm- und Realitätsverbrauch ganz erheblich ab.
Wer fährt denn einen A6 Competition (3,0 TDI mit 326 PS) mit 6,3 ???
Dann schaff ich die 6,3 auch mitm T6 :D

auf 120km/h optimierte Software beim 150KW TDI.

Kennt ihr noch die beiden Höcker im Spritzbeginn-Kennfeld des Golf 3 TDI ;)
Einmal bei 90 km/h und einmal bei 120 km/h - also der passenden Kombi aus Drehzahl und Last ... damals wurde der Verbrauch bei diesen Geschwindigkeiten gemessen. Abgase als Fahrt über viele Stellen im Kennfeld ... Optimiert wurde in den 90ern schon :)

Und wenn man das komplette Feld auf "Höhe" der Höcker anhob, wurde er noch sparsamer .. ok, "etwas mehr Nox", aber da ist man sich auch treu geblieben :uuups:


m;
 
@dieselmartin

Och, Normverbrauch unterbieten gelingt mir öfter... Allerdings meistens mit extrem Leistungsüberschuss für das geforderte Fahrprofil.
Bestes Beispiel war mein Alpina Diesel vor dem Cayenne. Der hat trotz heftig Drehmoment und ausreichend Leistung in 24 Monaten und 256.000km mit 6.9l/100km zufrieden geschnurrt. Null außerplanmäßige Werkstattaufenthalte dazu.
Geht also.

Auf bestimmte Profile optimierte Software sind keine Erfindung der Neuzeit, da hast du recht.

Mir unverständlich: Ich hätte morgen 300 Bestellungen zusammen für einen T6 mit 600NM+ und wenigstens V6-Konzerndiesel, bin mir sicher, dass es dafür genügend Kundenpotential gibt.
Und was sagt VWN (inoffiziell): nein, die Kunden seien vorwiegend an effizienten Antrieben interessiert.

Na denn. Ich glaube, dass Downsizing ein Irrweg ist.

VG
Marc A.
 
Ja, der 40KW Saugdiesel aus dem T3 wäre sicher auch ein Renner. Vielleicht mit 30KW Euro6 Restleistung im Cali 4motion in Vollausstattung.

Ein Träumchen!
 
Zu den Normverbräuchen:

Die größten Abweichungen von der Realität gibt es bei sehr schweren und / oder leistungsstarken Autos.

Kleinwagen kommen recht gut weg.

Das liegt am Fahrprofil. Es wird sehr, sehr langsam und sehr gemütlich gefahren. Der NEFZ (Überland) gibt daher so ziemlich den möglichen Minimalverbrauch eines Fahrzeugs wieder. Bei einem Kleinwagen der in der Praxis kaum viel schneller zu fahren ist sind daher die Abweichungen nicht so groß.

Ein Auto mit 400 oder 500PS so langsam zu fahren braucht schon sehr viel Selbstdisziplin.

Gruß, Marcus
 
Na denn. Ich glaube, dass Downsizing ein Irrweg ist.

Das hängt davon ab, was man macht.

Im Audi S6 / S8 ist der V8 Biturbo im Vergleich zum alten V10 in jeder Hinsicht überlegen.

Im S6 ist die Leistung (nach dem FL) die gleiche wie vorher aber das Auto fährt 1000x besser und braucht 20% weniger Sprit.

Auch im 911er sind die kleinen 6 Zylinder Turbos besser als die größeren Sauger.


Was den 4 Zylinder Wahn angeht gebe ich Dir aber Recht - im A6 gibt es im Moment überhaupt keinen 6 Zylinder Benziner mehr - das ist schon schade.

Gruß, Marcus
 
@MarcusMüller

Sagen wir so: kommt immer auf das Fahrprofil an.
Klar hat es auch ineffiziente Sauger gegeben, gibt es auch immer noch.

Anders als du sehe ich die Verbesserung durch Turbos eher in kleinen Hubraumklassen.
So macht der 3 Zylinder im Up! erst mit Turbo Freude und braucht kein bisschen mehr Kraftstoff als die schwachbrüstigen Sauger in der Realität.

Der Lamborghini V10 war dank verknustelter Ansaugwege und strikter Auslegung auf Spitzenleistung auch kein gutes Beispiel für Full-size.

Anders beim 911. Da waren die letzten Sauger schon soweit optimiert, dass mehr Effizienz bei den Turbos knifflig war.
Natürlich braucht Lieschen Müller mit dem Turbo und PDK weniger. Fordert man aber die Leistung häufig ab (schon klar, nahezu unmöglich legal im Straßenverkehr), dann kippt der Vorteil schnell um.

Einfache Regel für größte Effizienz im Realverkehr: viel Drehmoment im tatsächlich genutzten Geschwindigkeitsfenster.

Klar ist der Theorie nach eine möglichst hohe Last mit dadurch minimierten Drosselverlusten ideal... Nur stimmt das weder bei Dieseln noch bei modernen Direkteinspitz-Benzinern.
Für statische Prüfstandszyklen bekommt man es hin.
Und in "echt" ist dann der politisch korrekte kleine Motor ein starker Trinker.
OK, der S6 genau wie 911/911S sind da sicher Ausnahmen... Aber da ist auch das Drehmoment im Verhältnis zur Fahrzeugmasse schon großzügig.

VG
Marc A.
 
:)

Ich habe gerade wirklich Dauergrinsen nach ruhiger Lektüre aller Beiträge.

Kaum jemand geht auf die Eingangssituation ein, die schlicht besagt: höherer Verbrauch bei weniger Geschwindigkeit.

Mit Physik nicht zu erklären, es bleibt also Voodoo oder Software (für die jüngeren: Apps).

Und, wie es der Zufall so will, bin ich eben bei äußerlich wieder sehr konstanten Bedingungen die annähernd gleiche Strecke gefahren. Plus fünf Kilometer Stadtverkehr dazu.
Ohne ACC, wieder so gut wie kein Verkehr, diesmal aber (wo erlaubt!) mit Tacho 160-190km/h unterwegs.
Und, oh Wunder, am Ende stehen für beide Strecken je 9.8l/100km in der MFA.

Mal sehen, wie es sich bei Temperaturen deutlich über null Grad verhält.

VG
Marc A.
 
Auch im 911er sind die kleinen 6 Zylinder Turbos besser als die größeren Sauger.

Gruß, Marcus

In welcher Hinsicht? Es geht meines Erachtens nichts über den Klang des 3,8er Boxer Sauger, aber noch viel mehr liebe ich den Klang des V8 Kompressor aus dem Jaguar F-Type.....okay das war wieder sehr OT. 8)
 
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