Vielleicht hat er ja noch genaue Beschreibungen wie er die alten entfernt und die neuen eingezogen hat
- aber das darf er gerne selbst berichten
Oder pack es in eine Anleitung und stell es in den
Ressourcen zur Verfügung.
Hab ich. Mach ich.
Kurz vorweg: ich hatte die sSchiebefensterdichtung in dem Shop gekauft und zufällig entdeckt, dass dort auch die Gummis der schiene zu kaufen sind.
Ich hab mir absolut keine Gedanken darüber gemacht wie aufwendig das ist. Daher hab ich mich einfach ans Werk und leider deswegen auch nicht so viele Bilder gemacht. Aber ich habe noch 3 Meter rumliegen und nur zur Probe mal die zwei schienen frisch gemacht, die ständig zu sehen sind. Den Rest mache ich etwas später.
Ich schildere hier mal, was ich gemacht und festgestellt habe. Um das dann etwas ausführlicher als Ressource zu verpacken, werd ich etwas später mal die restlichen schienen schick machen und dann mal die Details fotografieren.
So sahen die schienen bei mir aus:
Der profilgummi sieht folgendermaßen aus (zu beachten ist, dass diese Nachbaugummis den Originalen schon ziemlich nahe kommen bezüglich Profil und Maße, das Material ist angeblich das gleiche, es ist aber weicher als das der alten Gummis, kann nun natürlich altersbedingt sein):
Wer die Gummis vernünftig oder im großen Stil Wechsel möchte, kommt nicht drumherum die Alu-Abdeckungen der schienen auszubauen. Dh sitze raus, und dann die Schienenabdeckung (ich nutze der Einfachheit halber ab jetzt den Begriff "Schiene" und meine damit die Alu-Abdeckung).
Die Gummis sind über die kleine Wulst (im Bild oben der Teil, der direkt auf meinem Daumen anliegt) in eine sicke der schiene geschoben und an jeder Stelle, wo der gummi geschnitten ist, eingequetscht. Also in Fahrtrichtung sind ganz vorn 20cm Gummi, weiter Hinten 5 cm Alu-Plättchen und anschließen (geschätzt, kürzer Radstand) 180cm Hauptschiene.
Ich habe nur die 20cm plus 5cm getauscht. Der Rest sieht noch ganz gut aus.
Begonnen habe ich mit den 5cm Alu-Plättchen. Unterseite ansehen, hier sieht man, dass die kanten der Sicke Richtung Gummi gebogen sind. Das quietscht den Gummi und verhindert das Wandern. Eine Seite ist immer etwas weniger gequetscht als die andere. Hier muss der alte Gummi mit einer zange in die Richtung gezogen werden, wo die kante enger zusammengequetscht wurde. Hier sollte man sich etwas Zeit lassen, also Gummi auf Spannung und langsam ausziehen, dauert je Plättchen so 20-30 Sekunden, ansonsten reißt der gummi und es wird nervig mit dem herausfummeln.
Das Einziehen der neuen Gummis sollte in die selbe Richtung passieren. Jetzt wird man erkennen wieso: die gequetscht Ecke würde sich sonst mit der scharfen kante in den Gummi schneiden.
Das war der einfachste Teil des Vorhabens.
Der deutlich aufwendigere Teil ist das wechseln der Gummis der schienen.
Ich habe es im eingebauten Zustand gemacht, da ich entsprechendes Werkzeug da habe, und auch nur die 20cm des vorderen Bereichs wechseln wollte. Es macht sich einfacher im ausgebauten Zustand und ist auch sicherer:
Die schiene ist hier nicht an den kanten zusammengequetscht, sondern in etwa in im Bereich jeweils 1cm vom Ende des Gummis auf ca 1cm Länge:
Die Stelle muss aber jeweils gefunden werden. Dazu muss die alte gummilippe abgeschnitten werden, so nah wie möglich an der Schiene. Und nur so weit, bis man die engstelle findet.
Ich habe versucht diese Stellen aufzubiegen, aber da ist nichts zu machen. Man beschädigt eher die schienen, als dass man etwas aufbiegt. Daher bin ich hier der Empfehlung des Verkäufers gefolgt und habe diese Stelle mit einer 0,8mm trennscheibe aufgefräst. Hier kommt der Punkt, an dem es sich entscheidet, ob man ausbauen muss oder nicht.
Im Bild oben sieht man das verwendete Werkzeug. Wer keinen sehr kleinen Winkelschleifer oder geradeschleifer hat, kommt um ein Ausbau nicht drumherum.
Meiner Winkelschleifer kann eimhand mit 50mm Trennscheiben verwendet werden. Ich habe die schienen auseinander gedrückt und eine Seite etwas angehoben. So kam ich mit der trennscheibe in die Nut und konnte die Emgstelle auffräsen.
Mit einem 125/150mm Trennschleifer sollte das niemand probieren. Erstens ist der Platz kaum ausreichend. Zweitens ist das viel zu unhandlich und man läuft Gefahr richtig viel kaputt zu machen (schiene, Boden, Finger usw).
Wenn alles aufgetrennt ist, kann man den alten Gummi rausziehen/schieben. Den Grat sollte man etwas abschleifen und dann den neuen Gummi einziehen.
Anschließend wieder an den enden das aluminium zusammenquetschen. Ich habe hierfür eine zange verwendet, den oberen Teil sollte man schützen, am besten ein langes, stabiles/starres Stück Holz, Plastik, Alu. Zum einen will man die Oberfläche nicht noch weiter Zerkratzen, zum anderen soll nur die Unterseite nach oben gedrückt werden, auf keinen Fall die Oberseite nach unten.
Hier offenbart sich der Vorteil des ausbauens: man legt die schiene sinnvoll auf eine saubere glatte Oberfläche und haut mit einem Hammer eine Delle in die Unterseite. Zange geht auch, ist aber umständlicher und Aufwendiger.
Das Endergebnis ist durchaus gut. Auf den Bildern sieht es etwas wellig aus, liegt aber an der Beleuchtung. Hier kommt es sehr darauf an, wieviel Mühe man sich gibt und wie akkurat man arbeitet. Ich empfehle jedenfalls für das beste Ergebnis die Schienen auszubauen, so hat man auch die Chance die Schienen gerade zu biegen, falls mal etwas verzogen ist. Beim Ergebnis sieht man wellen in der Schiene definitiv auch im Gummi. Wer etwas Talent und das entsprechende Werkzeug besitzt, kann den vorderen Teil auch ohne Ausbau tauschen. Das Ergebnis sieht dann so aus:
Und zum Schluss, das was die meisten interessiert: Die Kiste ist Leergut das eine Bier hat gereicht für diese Arbeit (ca 60 Minuten inklusive Try-and-Error und nachdenken).
Die anderen beiden Schienen werde ich etwas später angehen, und dann auch einpaar mehr Bilder von den Details machen und dafür weniger Text produzieren und den Boden vorher wischen.