Schwerer Unfall mit T. Beteiligung

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Ich lasse Dir Dein Menschenbild...
 
Reichen da nicht schon die Temperaturen aus, die sich auf die Gummimischung und somit den Fahr- Bremseigenschaften auswirken dürften ?

Nö, das ist so eine Lüge, die uns die Reifenindustrie jahrelang erzählt hat.

Der ADAC hat es vor ein paar Jahren mal gemessen. Der Sommerreifen ist bei Nässe oder Trockenheit immer besser - egal bei welcher Temperatur. Auf einer nassen aber gestreuten Straße sogar bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt.
 
Nö, das ist so eine Lüge, die uns die Reifenindustrie jahrelang erzählt hat.

Der ADAC hat es vor ein paar Jahren mal gemessen. Der Sommerreifen ist bei Nässe oder Trockenheit immer besser - egal bei welcher Temperatur. Auf einer nassen aber gestreuten Straße sogar bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt.
Auch wenn das jetzt OT ist...

Aber mit den Winterreifen (mehr Profil und Lamellen) komme ich bei bestimmten Straßenverhältnisse besser von A nach B.
Zum Beispiel letztes Jahr den Berg/Feldweg wegen nassen Blättern fast nicht hoch gekommen. Mit den WR die Woche drauf ging es fast wie von alleine.

Und denke Grad bei semi-slicks und nasser Straße ist das noch schlimmer.
 
komplett oder in Teilen durch die Windschutzscheibe geflogen
Für mich sieht der Schaden am T6 so aus, als hätte der BMW seitlich auf die ersten 30-40 cm des Busses eingeschlagen. Dadurch musste der Bus nicht viel Energie vernichten. Den BMW dürfte es sofort gedreht haben, sodass es den Beifahrer zwar auch nach vorne, in der Vektorkraft aber mehr seitlich bewegt hat. Das würde die Beschädigung ohne Durchschlagung der Scheibe erklären. Der Fussraum im BMW ist durch den komplett eingestauchten rechten Teil der Front nicht mehr vorhanden. Im Text stand etwas von "frontal", kann ich mir an Hand der der auf der gesamten Breite des T nur wenig verkürzten Front nicht vorstellen, eher ein Winkel von 70° an Stelle vin 90° wenn der T beim Abbiegen bereits etwas eingelenkt hatte.
 
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Ich glaube insgesamt auch noch an das "Gute"... wobei das in der Ausführung nicht gut war...

Aber an die Reue & das nachfolgende "Schlechte Gewissen"...
den Grad der "Verrohung" kannste höchstens daran ausmachen, wie lange es die Beteiligten noch so mit sich herumtragen, professionelle Hilfe in der Verarbeitung benötigen....

PTBS ist nicht nur auf Kriegstraumata zurückzuführen.

Die (nicht) erfolgte Langzeitverarbeitung in Form von Verdrängung ist das Maß der Dinge. Das Päckchen bleibt, lebenslang.


Ich bin vorhin an der Unfallstelle vorbeigefahren, eine Menge an roten Kerzen an der Stelle, wo das Verkehrsschild (und dann der BMW) stand...
Und egal, wie die beiden im BMW drauf waren (und risikobereit), das zeigt mir, daß die meisten unter uns noch richtig ticken und sie nicht unbeteiligt wegschauen.
 
Das ist der Punkt. Der Tod des Beifahrers ist dramatisch, auch wenn der BMW mit weit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs gewesen sein sollte wird der T6 Fahrer eine (kleine) Teilschuld bekommen. Damit wird er sein Päckchen zu tragen und das Erlebnis einen gravierenden Impact auf sein Leben haben. Aber zum größeren Teil durch den BMW - Fahrer verschuldet.
Auch wir hier im Board waren alle mal jung und hatten nicht das Risiko überrissen, welches unsere (zu schnell-) Fahren mit sich bringt, auch wenn die Meisten vermutlich Fahrzeuge zwischen 34 und 90 PS hatten vor 40 Jahren. Und dennoch fällt es mir heute schwer, Verständnis oder Toleranz für gefährliches Verhalten im Straßenverkehr aufzubringen, weil man im Alter erkennt dass es keine Unverletzlichkeit gibt und selbst durch geringes kurzeitiges Falschverhalten sehr viel zerstört werden kann.
 
Das ist der Punkt. Der Tod des Beifahrers ist dramatisch, auch wenn der BMW mit weit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs gewesen sein sollte wird der T6 Fahrer eine (kleine) Teilschuld bekommen. Damit wird er sein Päckchen zu tragen und das Erlebnis einen gravierenden Impact auf sein Leben haben. Aber zum größeren Teil durch den BMW - Fahrer verschuldet.
Der Vorfahrtsmissachter im T5 trägt die Schuld, nahezu 100% -ig.
 
Der Vorfahrtsmissachter im T5 trägt die Schuld, nahezu 100% -ig.
Ich weiss nicht, wenn mir das passieren würde, ich schaue zur Seite, das Auto noch weit genug weg, nur ich erkenne auf die Schnelle nicht dass der 120 fährt .... ich würde mich dann moralisch nicht schuldig fühlen, auch wenn ich dennoch lange grübeln würde warum ich das nicht vermieden hatte. Mein Blick checkt immer die Geschwindigkeit der anderen mit, ich kann mir aber gut vorstellen dass viele das nicht so gut können.
 
Ich weiss nicht, wenn mir das passieren würde, ich schaue zur Seite, das Auto noch weit genug weg, nur ich erkenne auf die Schnelle nicht dass der 120 fährt .... ich würde mich dann moralisch nicht schuldig fühlen, auch wenn ich dennoch lange grübeln würde warum ich das nicht vermieden hatte. Mein Blick checkt immer die Geschwindigkeit der anderen mit, ich kann mir aber gut vorstellen dass viele das nicht so gut können.
Nach dieser Logik kannst Du jederzeit im Schneckentempo auf der AB nach links ziehen, egal, wie nahe und wie schnell der andere auf dieser Spur gerade heranfährt.

Wenn Du das Tempo anderer Verkehrsteilnehmer nicht beurteilen kannst, solltest Du erst einbiegen, wenn wirklich frei ist.
 
Nach dieser Logik kannst Du jederzeit im Schneckentempo auf der AB nach links ziehen
Einspruch. Auf der AB muss ich mit > 200 rechnen, in der Stadt bei 50 denke ich nicht über mehr als 70 nach ....
 
Am Ende ist es in der Rechtsprechung so, dass typischerweise ab 2 facher erlaubter Geschwindigkeit die überhöhte Geschwindigkeit die überwiegende oder sogar einzige Ursache/Schuld für den Unfall ist. Das hängt aber auch immer von den Umständen ab. Bei einem Todesfall wird ohnehin ein Gutachten gemacht werden. Dabei wird dann untersucht, ob der BWM trotz überhöhter Geschwindigkeit rechtzeitig erkennbar gewesen wäre oder nicht.

100 ist der BMW aber mit Sicherheit nicht gefahren.
 
Mein Blick checkt immer die Geschwindigkeit der anderen mit, ich kann mir aber gut vorstellen dass viele das nicht so gut können.
Dann biste an dem Punkt, daß die Fähigkeiten des "Autofahrers" mit steigendem Alter abnehmen und zwar in stärkerem Maße, als der Erfahrungsschatz.

Das schleicht oder schleppt sich dann bei uns über den Supermarktparkplatz zu seinem silbernen Golf plus.
"Ich kann besser Auto fahren, als Laufen..."

Und dann kommt der ADAC und wehrt sich vehement gegen gesetzliche Fahrtüchtigkeitsprüfungen von Senioren...


Aber bleiben wir mal bei dem T5 - Fahrer: der bekommt mind. 60-70% der Schuld aufgebrummt... rein kausal war es ein 100% "Vorfahrt genommen" Vergehen...
die Schwächung ergibt sich durch den noch zu führenden Nachweis der überhöhten Geschwindigkeit des BMW.
Und für die 100km/h reicht es nicht, auch wegen des ansonsten vorhandenen weiteren Verkehrs. Eher die Beschleunigung (wie beschrieben) auf 70-80km/h.

Der Fahrer des BMW steht, ob nun mit 20, 30 oder 40% in der reinen Privathaftung, auch gegenüber den Hinterbliebenen, der wird auch wirtschaftlich nicht mehr froh.
 
Aber bleiben wir mal bei dem T5 - Fahrer: der bekommt mind. 60-70% der Schuld aufgebrummt... rein kausal war es ein 100% "Vorfahrt genommen" Vergehen...

Jupp, genau das.

Straf- und auch zivilrechtlich spielt es natürlich auch eine Rolle, ob der Beifahrer angeschnallt war.
 
In irgendeiner Doku kam das vor einiger Zeit Mal.
Dort ist auch ein Vorfahrt missachten Unfall passiert und dort hat der - wenn ich mich richtig erinnere - zu schnell fahrende die volle Schuld bekommen.
Der Vorfahrtgebende konnte den zu schnell fahrenden aufgrund seiner Geschwindigkeit gar nicht sehen (Kuppe / Kurve) bzw nicht damit rechnen dass eine Person mit solch überhötem Tempo ankommt. Weiterhin hätte der Vorfahrthabende den Unfall bei normalem Tempo locker verhindern können, was aber aufgrund des zu hohen Tempos nicht mehr möglich war.
Dort ging es aber auch um Geschwindigkeiten im Bereich von 150km/h.

Wenn Du das Tempo anderer Verkehrsteilnehmer nicht beurteilen kannst, solltest Du erst einbiegen, wenn wirklich frei ist.

Können schon. Aber intuitiv achtet man da glaube ich meistens nicht so drauf.
Wenn man in einen 100er Bereich einbiegt geht man intuitiv davon aus dass alle im Bereich von max 110 fahren.
Biegt man im Dorf im 50er Bereich ab geht man davon aus dass keiner mit 120 ums Eck geschossen kommt.

Direkt vor meiner Arbeit ist auch ein 100er Bereich mit Kreuzung. Seit ca. 2 Jahren ist im Kreuzungsbereich 50.
Da bin ich auch Mal fast angegangen.... Intuitiv davon ausgegangen dass der Vorfahrtverkehr ±50 fährt aber der andere hat die 50 ignoriert und ist mit 100 vorbeigebrettert.
 
100 ist der BMW aber mit Sicherheit nicht gefahren.
Der BMW ist ja nur mit einem kleinen Teil der Breite eingeschlagen, und die ist schon extrem demoliert. Dadurch dass die Fahrzeug beim Aufprall nur eine geringe Überdeckung hatten, kann es den BMW auch nur wenig abgebremst haben bis es ihn vom Bus weggedrückt. Damit kann es die Karosse durch den Aufprall nur vergleichsweise gering verzögert haben, mit entsprechend geringer Verformung.
 
Der Vorfahrtgebende konnte den zu schnell fahrenden aufgrund seiner Geschwindigkeit gar nicht sehen (Kuppe / Kurve) bzw nicht damit rechnen dass eine Person mit solch überhötem Tempo ankommt. Weiterhin hätte der Vorfahrthabende den Unfall bei normalem Tempo locker verhindern können, was aber aufgrund des zu hohen Tempos nicht mehr möglich war.
Dort ging es aber auch um Geschwindigkeiten im Bereich von 150km/h.

Das sind dann aber ganz spezielle Fälle - Sichtbehinderung durch Kuppe und extreme Geschwindigkeitsübertretung.

Das gibt es auch immer wieder mal bei Unfällen mit Motorrädern in der Stadt. Wenn die mit 100-120 statt 50 unterwegs sind, zählt die Vorfahrt auch nicht mehr viel.
 
Der BMW ist ja nur mit einem kleinen Teil der Breite eingeschlagen, und die ist schon extrem demoliert. Dadurch dass die Fahrzeug beim Aufprall nur eine geringe Überdeckung hatten, kann es den BMW auch nur wenig abgebremst haben bis es ihn vom Bus weggedrückt. Damit kann es die Karosse durch den Aufprall nur vergleichsweise gering verzögert haben, mit entsprechend geringer Verformung.

Es ist natürlich ein Small-Overlap Szenario (wo diese alten Autos ziemlich schlecht sind) und außerdem sind die FZG abgeglitten. Allerdings sehen Kollisionen im Bereich von 80-100 noch ganz anders aus. Die Fahrgastzelle des BMW ist ja noch fast OK. Die einzige Intrusion dürfte sich durch das Vorderrad im Beifahrer Fußraum abgespielt haben.
 
Motorrädern in der Stadt
Den Fall hatten wir mal hier um die Ecke, rechts wird die Ampel grün und ein Motorrad startet mit voller Beschleunigung. Aus der Tankstelle oben biegt eine M-Klasse nach links ein. Der hatte vermutlich erst nach Links und dann nach rechts geschaut, die 1,5s Beschleunigung des Motorrads hatten ausgereicht für eine Geschwindigkeit deutlich > 50, kurz vor dem Aufprall die Bremse verrissen, der Motorradfahrer ist unter die M-Klasse gerutscht und hat die mit seinem eingekeilten Körper sichtbar angehoben, aber nicht überlebt. Der M-Klassefahrer wurde weitestgehend freigesprochen - er durfte mit einer derartigen Beschleunigung des Querverkehrs nicht rechnen.

1668719749534.png
 
Dadurch musste der Bus nicht viel Energie vernichten.

Der Bus hat ne Menge Energie vernichtet, am & im BMW...
selber, wie gesagt, mit rund 1,2t Mehrgewicht ist ihm, außer der 180° Drehung, das deutlich größere Masseträgheitsmoment anzusehen.
Bildschirmfoto 2022-11-17 um 22.15.10.png

Wie auf dem Bild zu sehen ist der BMW beginnend auf der Linken Seite "eingeschlagen" (mit seiner rechten Seite) und hat dann die gesamte Front des T5 im "Vorbeischrammen" zerlegt und dabei letztlich den Bus gedreht. Die Überdeckung war beim Bus annähernd zu 100% seitlich scherend, beim BMW denke ich 30-40% auf rechts...
Auf dem Bild "schaut" der Bus in die Richtung, aus der er eigentlich gekommen ist.
 
Bei so einem Aufprall vernichten beide FZG am Ende nahezu die gleiche Energie. Unterschiede ergeben sich nur durch ein evtl. Abgleiten. Das ist natürlich ohne genaue Analyse nur schwer zu sagen.

Der BMW hatte natürlich eine viel größere Bewegungsenergie, da die Geschwindigkeit zum Quadrat eingeht. Dem T5 wiederum hat das auf Grund der größeren Masse viel weniger ausgemacht.
 
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