Ruckeln durch Ladedruck?

AndisBus

Aktiv-Mitglied
Ort
Treffelstein
Mein Auto
T5 Kastenwagen
Erstzulassung
11.2005
Motor
TDI® 96 KW
DPF
nein
Getriebe
6-Gang
Antrieb
Front
Radio / Navi
Aftermarket
Typenbezeichnung (z.B. 7H)
7HA
Hallo,

ich habe bei meinem T5 mit 2.5L AXD Motor das Problem, dass beim leichten Beschleunigen bei etwa 1800 Upm ein Ruckeln auftritt. Ursache ist wohl, dass anscheinend Ladedruck ruckartig aufgebaut wird (ist auch deutlich zu hören). Das passiert so ungefähr im Sekundentakt und kurz vor 2000 Upm.
Außerdem habe ich das Problem, dass er bei längerer Fahrt immer wieder in den Notlauf geht. Im Fehlerspeicher ist "Regelgrenze Ladedruck überschritten" eingetragen.

Meine Vermutung war, dass irgendwo im Abgasstrang eine Undichtigkeit ist, da ich vor allem im Hängerbetrieb immer wieder Geräusche hören konnte. Allerdings lässt sich nirgens ein Leck finden, auch nicht bei genauer Betrachtung mit dem Endoskop.
Die Ladeluftstrecke habe ich bereits mit Nebel auf Dichtigkeit geprüft, ebenso das Unterdrucksystem. Unter Druck kann ich die Ladeluftstrecke leider nicht prüfen, da mir die Mittel dazu fehlen. Der Nebler schafft leider nur ca 0.2 Bar. Ölige Stellen sind aber nirgends zu sehen. VTG ist gängig.

Mittlerweile habe ich schon einiges erneuert:

N75
AGR
Ladedrucksensor
Tandempumpe
 
Regelgrenze überschritten ist so ungefähr das Gegenteil von einem Leck, der Turbo baut zu viel Druck auf und lässt sich über das N75 nicht runterregeln. Es gibt oft klemmende VTG, dass würde auch zu deiner Beschreibung passen, VTG bewegt sich ruckartig und kann nicht gleichmäßig gesteuert werden. Oft hat leichtes Abschleifen der VTG geholfen. Gibt hierzu aber genug Beiträge im Board.

War denn von dem, was du alles getauscht hast, wirklich etwas defekt, oder nur auf Vermutung getauscht?
 
Die VTG ist wie gesagt gängig, hakt kein bisschen und lässt sich per Hand und auch per Stellglieddiagnose einwandfrei bewegen.

N75 wurde auf Verdacht getauscht. Das AGR Ventil hat minimal an der Welle Öl rausgedrückt. Alles andere wurde getauscht, um Fehler ausschließen zu können. Brachte aber alles keine Besserung.
 
Vielleicht ist der Test hier hilfreich(?)


Gruß fotowusel
 
In Ergänzung zu dem Video das @fotowusel schon geteilt hat, haben wir auch noch eine Aufzeichnung der VTG Gymnastik parallel zur Antaktung des N75 (Oszilloskop). Falls du Zugriff auf ein Oszi hast.
 
N75 wurde auf Verdacht getauscht.
Bezugsquelle? 🤔

Nur so nebenbei die Erlebnisse von @Parasol ...


🤷‍♂️
 
Hallo zusammen, ich habe zwar keinen Fehler wegen zu geringem Ladedruck, aber im niedertourigen fehlt unserem BPC Drehmoment in letzter Zeit. Es ist zwar normal, dass unter 1700 rpm da auch nicht viel Druck herrschen kann, aber es fehlt untenrum mehr als sonst. Nach etwas VTG Gymnastik war ich auf logfahrt. Hier kommt meine Frage: Die Ladedruck Sollkurve steigt bei niedriger Drehzahl und hoher Last bzw. Gaspedalstellung schon früh steil an. Der tatsächlich gemessene Ladedruck hängt da stark hinterher. Der max. aufgebaute Druck bei dann 2300 rpm ist lt Messung genügend, der erreicht in der Spitze 2500 mbar.

Ist die Sollkurve im Anstieg realistisch, oder eher bei weitem zu optimistisch?

Siehe Bild anbei. Blau eingekreist ist eine Beschleunigung die weit unten in der Drehzahl startet, und auch eine Steigung hochging.

IMG_7925.jpeg

Grüße, ICE
 

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Hallo zusammen, ich habe zwar keinen Fehler wegen zu geringem Ladedruck, aber im niedertourigen fehlt unserem BPC Drehmoment in letzter Zeit. Es ist zwar normal, dass unter 1700 rpm da auch nicht viel Druck herrschen kann, aber es fehlt untenrum mehr als sonst. Nach etwas VTG Gymnastik war ich auf logfahrt. Hier kommt meine Frage: Die Ladedruck Sollkurve steigt bei niedriger Drehzahl und hoher Last bzw. Gaspedalstellung schon früh steil an. Der tatsächlich gemessene Ladedruck hängt da stark hinterher. Der max. aufgebaute Druck bei dann 2300 rpm ist lt Messung genügend, der erreicht in der Spitze 2500 mbar.

Ist die Sollkurve im Anstieg realistisch, oder eher bei weitem zu optimistisch?

Siehe Bild anbei. Blau eingekreist ist eine Beschleunigung die weit unten in der Drehzahl startet, und auch eine Steigung hochging.

Anhang anzeigen 425142

Grüße, ICE
Die Informationen im Web dazu sind nach meinen Erfahrungen solange alles im "normalen" Bereich liegt und es zu keinem Fehler kommt recht dürftig...
Ich halte es für sinnvoll eine eigene Logdatenbank (in gesunden Zeiten) zu Vergleichszwecken anzulegen und im Fehlerfall zum Vergleich heranzuziehen.

Hier habe ich mal eine Grafilk hinzugefügt, die u.a. im oberen Teil den Ladedruckverlauf drehzahlabhängig zeigt zwischen den gestrichelten Linien befindet sich genau so ein Bereich 850Upm bis 2.700 Upmbei Vollgas und sehr leichter Steigung.
Die unteren Kurven mit anderen Darstellungen wurden aus demselben LOG hinzukopiert (es können also Minimale Verlaufsabweichungen in der Zeitachse vorliegen.

1709794960813.png

Genauer zeigt es die VCDS Logdatei (LOG-01-023-036-101-116-418-677-738.CSV) in VAG-Scope oder auf Tunezilla im Web ladbar in diesem Beitrag:
X


Gruß fotowusel
 
Ergänzung aus einer Tunezilladarstellung

1709801698644.png

Möglich, das die Drehzahl abweicht, es wurden sehr viele Werte nicht im Boostmodus geloggt...
(dadurch kann es zu einem Zeitversatz während der AUfzeichnung kommen)

Gruß fotowusel
 
Vielen Dank für Deinen wirklich umfangreichen Beitrag. Ich sehe es definitiv so wie Du, dass eine Logdatenbank gesunder Werte das wirklich weiterhelfende darstellt. Mit Deinen Daten würde ich am Samstag versuchen, eine Logfahrt an einer Steigung vergleichbar der hinter Deinen Daten stehenden hinzubekommen. Erster Ansatz wäre, die Steigung so zu wählen, dass die Ladedruck-Sollkurve von mir möglichst deckungsgleich mit Deiner wird. Dann würde ich die Differenz Soll-Ist für unsere beiden Verläufe bilden und dann mal anschauen. Schwäche ist vermutlich, dass deckungsgleiche Sollkurven noch nicht bedeuten, dass gleiche Last dahintersteht. Wenn mein Motor derzeit nicht so gut durchzieht, wird der Aufbau der Sollkurve wahrscheinlich sogar bei gleich Steigung hinter Deiner Kurve hinterherhinken. Vermutlich braucht es noch eine weitere Größe, wie etwa Drehmoment oder Soll-Drehmoment oder Einspritzmenge.
Der Aufbau der Drehmomentkurve über Zeit wird beim Motor mit geringerem Ladedruckaufbau schwächer ausfallen.

Würde man wohl sagen, am besten gleich auf den Prüfstand damit.

Wenn Du grob etwas über Deine benutzte Steigung aussagen könntest, wäre das womöglich hilfreich, um einzugrenzen, ob ich hier im gleichen Bereich herumteste. Und ich gehe davon aus, dass Deiner auch ein BPC ist.

In Deiner Excel benutze ich auf dem Reiter Vollgas zunächst den Bereich 50,5 bis 66 sec.

Das mal als erste Gedanken und sicherlich noch nicht zu Ende gedacht.

Grüße,
ICE
 
Zuletzt bearbeitet:
Deiner schafft bei 1400 rpm bereits Soll/Ist Ladedruckabweichung von mehr oder weniger 0. Das haut bei meinem im Moment ja bei weitem nicht hin.
 
Deiner schafft bei 1400 rpm bereits Soll/Ist Ladedruckabweichung von mehr oder weniger 0. Das haut bei meinem im Moment ja bei weitem nicht hin.
Ich denke das benötigt aber eine relativ gleichmäßige Last, während des Beschleunigens oder wechselnder Ladtanforderung gibt es vermutlich laufend Überschwinger. Zumindest war das meine Interpretation bei meinen Logfahrten.
 
Deiner schafft bei 1400 rpm bereits Soll/Ist Ladedruckabweichung von mehr oder weniger 0. Das haut bei meinem im Moment ja bei weitem nicht hin.
Ich bin mir nicht sicher ob diese 1.400Upm wirklich stimmen, die Drehzahl wurde von VCDS mit registriert obwohl ich dort kein Häkchen gemacht habe, die Steigung war gering unter 5%.

Falls es von Interesse ist (es handelt sich um einern BPC-Motor mit 250.000km Laiufleistung - Langstreckenfahrzeug seit über 10 Jahren in meinem Besitz):
Hier in den nachfogenden Beispielen befinden sich 6 downloadbare Log's über eine Gesamtfahrstrecke von 250km mit Wohnwagenbetrieb, Gespanngewicht 3,8 Tonnen (von Waldbreitbach bis Bretten), es wurden die Blöcke 11,73 und 75 mit VCDS aufgezeichnet.


Es ist so wie @T-Man es eben beschrieben hat, es gibt normalerweise sehr viele Überschwinger, die die Auswertung nicht leicht machen.
Mit Wohnwagenbetrieb ist die Belastung allerdings gleichmässiger und höher.

Gruß fotowusel
 
Nach den ersten logversuchen heute bin ich über die Ladedruckanhebung in niedriger Drehzahl durch die VTG gestolpert. Hilfreich war dieser Beitrag hier: Turbowechsel Motorüberholung 2.5TDI

Ich habe dann folgendes versucht:

- 1400 rpm im Stand
- Stellgliedtest des N75
- Druck bei 4% PWM : 897 mbar. Druck bei 72% PWM: 948 mbar. ( Wohne auf 720m ü.M.)

Also 50 mbar Anhebung. Habe dasselbe auch mit An- und Abstecken der Vakuumleitung zur Unterdruckdose nochmal simuliert. Gleiches Ergebnis. 50 mbar Differenz.

Mir kommt das zu wenig vor, und ich meine, in anderen Threads höhere Differenzen gesehen zu haben.
Der Kollege hier kommt während der VTG Gymnastik auf 150-160mbar Differenz:
Keine Leistung unter 1800 U/min - VCDS VTG Gymnastik

Bei diesem Versuch fehlt es natürlich an Last und Einspritzmenge und dadurch an Abgasmenge zum Antrieb der Turbinenseite.
Aber andererseits müsste das hier vergleichbar der Zustände bei der VTG Gymnastik sein, oder ?

Bei der VTG-Gymnastik selbst habe ich mit Carport statt VCDS leider keinen so guten Überblick. Das VTG Programm in VCDS ist da wesentlich besser und bietet die wichtigeren Messwerte parallel zur Beobachtung an. Deswegen mache ich hier mit manuell 1400 rpm und N75 on/off herum.

Als nächstes werde ich

-Schauen ob mit Unterdruck von Handpumpe mehr passiert
-Unterdruck vor dem N75 messen, -0,7 bar müssten da wohl ungefähr mind erreicht werden wenn alles ok ist.
-Unterdruck könnte ich auch vor dem N75 abzweigen und direkt an die Unterdruckdose leiten

Damit müsste ich etwas über den Zustand vom N75 aussagen können

Grüße ICE
 
Also 50 mbar Anhebung.
...
Mir kommt das zu wenig vor, und ich meine, in anderen Threads höhere Differenzen gesehen zu haben.
Der Kollege hier kommt während der VTG Gymnastik auf 150-160mbar Differenz:
...
Bei der VTG-Gymnastik selbst habe ich mit Carport statt VCDS leider keinen so guten Überblick.
Tja, mit VCDS hättest du auch eine Info zum "Toleranzbereich" bekommen
Info_03.jpg
🤷‍♂️

Demnach: "(Toleranz)Differenz Ladedruck ISTWERT zwischen aktiv/inaktiv: 80.0 ... 250.0 mbar"
 
Ich finde die Differenz auch ziemlich gering, hat @Worschtel ja schon geschrieben. Wir hatten an seinem AXE die VTG Gymnastik laufen lassen und parallel dazu das N75 mit dem Oszi beobachtet, da sieht man schon die Zusammenhänge:
 
Beim nächsten Test gerade eben mit Handpumpe kam ich von zweifelsfrei von Endlage zu Endlage der VTG Verstellung (es schlägt hart metallisch jeweils an).

Differenz genau dieselbe - > 50 mbar bei 1400 rpm

Damit denke ich ist Unterdrucksystem und N75 ausgeschlossen

Frage: gelten die 80-250 die vcds nennt etwa für Standgas? Dann wäre es noch fataler

Grüße ICE
 
In Eurem Video sehe ich 1140mbar minus 970 mbar = 170 mbar bei 1400 rpm

Du erklärst es auch nochmal auf der Tonspur

Danke!

Grüße, ICE
 
Die gelten m. E. für die erhöhte Leerlaufdrehzahl von 1400 min-1

Edit: sorry, du warst schneller
 
Für mich stellt sich da eher die Frage(n) ...

- Sind die von dir mit dem Carport gemessenen 50mbar "real" oder geht dir da irgendwo doch LD flöten?​
Wurde die LLStrecke mal peinlichst abgedrückt, oder "genebelt"? 🤔

- wie hoch ist der Unterdruck? (also eigentlich "niedrig", da es ja "negativer Druck" ist 😁 😉 )​
Kann man ggf mit einer Handpumpe die über ein T-Stück eingeschleift ist, beid er VTG-Gym ablesen.
Besser natürlich, wenn man es mit einem feinen Digitalmeter oder auch über PC aufzeichnen kann.

- was macht der "Unterdruck" wenn du ihn mit der Handpumpe ansteuerst?​
Bleibt er in allen Bereichen "stabil"?

Bevor du da jetzt Ambitionen hast, den Turbo zu ersetzen, solltest du zwingend alle anderen Komponenten prüfen und auf Plausibilität prüfen! 🙏
 
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