Getriebe Rillenkugellager der Antriebswelle - wie fixen ? Ein paar Ideen

ProfMerlin

Top-Mitglied
Ort
bei Heidi und Peter in den Bergen
Mein Auto
T5 Kombi
Erstzulassung
10.08
Motor
TDI® 96 KW
DPF
ab Werk
Getriebe
6-Gang
Antrieb
4motion
Radio / Navi
RCD200
FIN
WV2ZZZ7HZ9052xxx
Typenbezeichnung (z.B. 7H)
7HB 105
Hallo Zusammen

Ich habe grad ein Ersatzgetriebe (JFS-Getriebe) für meinen 07er MV zerlegt auf dem Tisch liegen und mache mir
Gedanken, was man mit dem Rillenkugellager der Antriebswelle und dem Auswaschen des Fettes machen könnte.

Es gibt zwar schon x duzende Treads dazu, aber eine Lösung fehlt mir, wenn es denn eine gibt.

Folgende Ideen:

1.
Das Lager, als 1RS-Ausführung, sollte ja zur Getriebeinnenseite dicht sein. Das Getriebeöl, welches das Fett auswäscht
muss entsprechend zwischen Lager und Lagersitz eindringen. Lagersitz hat von Haus aus schon recht viel Luft und nimmt
mit der Laufleistung zu, teils bis zum Ausschlagen des Sitzes.
Nun die Idee. Das Lager mit einem Flächendichtmittel "einkleben", damit kein Öl mehr durch den Sitz kommt.
Man könnte die VAG-Dichtpaste AMV 188 200 03, welche für die Getriebegehäuse verwenden.
Somit sollte man das Auswaschen des Lagers in Griff bekommen.
Das Lager bzw. Getriebegehäuse muss zum Ausbau so oder erwärmt werden (100°) und das Lager sollte immer
ersetzt werden, somit wären Schäden bezüglich "einkleben" eh irrelevant.

2.
Die Dichtscheibe des Lagers ganz entfernen und daraus ein offenes Lager machen. Somit wird das Lager durch das
Getriebeöl geschmiert und Fetten entfällt.
Ob man die Dichtscheibe rausbekommt, ohne das Lager zu zerstören, muss ich mal an meinem alten Lager probieren
bzw. einen Lagerfachmann aus dem Bekanntenkreis konsultieren.

3. Den Lagersitz oben und unten bearbeiten und je einen Ölkanal reinfräsen, damit das Lager mit Getriebeöl geschmiert
wird. Allerdings gibt das Gehäuse nicht sehr viel Material her, um etwas rauszufräsen. Allerdings hatte sich wohl VW auch
mal dazu Gedanken gemacht. Oben am Lager gibt es eine Art Ölabstreif / Öllenkungssteg an dem Öl-Richtung Lagersitz
kanalisiert wird. Stören könnte sicher aber auch noch die Anlaufscheibe zwischen Lager und Gehäuse.

Was haltet ihr von den Ideen ?

- Spricht was dagegen, das Lager mit Öl zu schmieren, satt mit Fett ?
Sicher allemal besser, als ohne Schmierung.
- Spricht was dagegen, das Lager einzukleben ?
- Spricht was dagegen, Öl-Kanäle zu fräsen ?
- Ab 2008 sind die Lager 0A5 311 235 J beidseitig gekapselt, zumindest beim KPE und ab 2009 beim KLF / KLG Getriebe.
(Getriebe mit dem Metaldeckel über dem Verschlussdeckel).
Weshalb verbaut VW dort ein vollgekapseltes Lager und nicht ein offenes ? Spricht da etwas dagegen ? Lagerschmeirung mit
Getriebeöl schlechter ? Schmierung nicht 100%ig sichergestellt ? Führt zur Undichtigkeit des Verschlussdeckels ?

Ein paar Fragen - ich freue mich auf Eure rege Teilnahme und Gedanken.

Grüsse
Prof
 
Ich glaube nicht, dass das Öl durch den Sitz auf die andere Seite kommt. Die Abdichtung des Lagers ist eigentlich ein Staubschutz, Öl kommt da auf Dauer durch und wäscht das Fett raus.

Das Lager mit Öl zu schmieren ist sicher kein Problem. Die Frage ist halt, ob da genug Öl für eine dauernde Schmierung hinspritzt.
 
Hallo,
man könnte evtl. im äußeren Blinddeckel ein Schmiernippel einsetzen und dann das Lager alle xxxx-Kilometer mit Heißlagerfett abschmieren.
Dazu sollte das Lager an der Außenseite aber ungekapselt sein.
Gruß Ludger
 
Mein Plan war es damals auch einen Schmiernippel an den Deckel zu schrauben. Er liegt aber sehr nah am Lager, weshalb man ihn entweder "aufsetzen" oder mittig anbringen müßte.
Das größte "Problem" an der Sache war aber mein Test bei einem 2006er 4Motion (1.Getriebe): Deckel raus..minimal Öl rausgelaufen, Lager / Hohlraum komplett mit dem vorgeschriebenen Fett (Arcanol Multitop) gefüllt, neuer Deckel rein, ~1000Km gefahren, Deckel wieder ab, Fett eigentlich komplett weg (nur in der Vertiefung der Welle fand man noch minimale Reste). Das Problem wird sein, dass das Fett ins Getriebeöl gewaschen wird und auf Dauer ist das sicher auch nicht von Vorteil, da es erstens mehr und zweitens sicher auch dicker wird.
 
Also wenn nach 1000km das Fett schon weg war, dann kann es bei dem original Lager mit der Fettfüllung ja auch nicht viel besser sein.
Dann ist es ja schon fast normal, das dieses Lager mit der Zeit trocken läuft und sich verabschiedet.

Gruß Ludger

Und wenn man ein ungekapseltes Lager verwendet, wird das dann vom Schleuder-Öl nicht mit versorgt und würde auch trocken laufen?
 
Hallo Zusammen

Das mit dem Schmiernippel hatte ich auch mal im Gedanken, aber wenn man da kontinuierlich Fett
reinbraten muss, welches Stück für Stück ins Getriebeöl gewaschen wird, ist das sicher auch nicht
ganz ohne für das Getriebeöl und dessen Additive.

Ich werde die kommenden Tage mal bei einem bekannten Wälzlagerspezl vorbei gehen und
um dessen Meinung fragen. Oder ob man die Dichtscheibe vom Lager entfernen kann.

Ein ungekapseltes Lager, das mal angenommen, nur ab und zu etwas Öl abbgekommt, ist sicher
allemal besser, als gar keine Schmierung, oder man fräst in das Gehäuse noch einen kleinen Zugang
zur Schmierung rein, gerade an der Stelle, wo sich dieser Öllenkungssteg befindet.

Anbei zwei Bilder der Gehäusehälfte von innen.

Jeweils die blauen Pfeile zeigen die Öl-Kanäle zu den Kegelrollenlager.
An der Stelle, markiert mit dem roten Pfeil, könnte man ein klein wenig Material abnehmen, um
Getriebeöl Richtung Rillenkugellager zu kanalisieren.
Und wenn man bedenkt, dass Fett innert 1000km hinter dem gekapseltem Lager ausgespült wird,
müsste an das Lager genug Getriebeöl kommen.

Bild: Gehäusehälfte innen mit den Lagerschalen.

2018-05-29 01.01.27.jpg


Bild: Detail des Lagersitzes Rillenkugellager

2018-05-29 01.00.37.jpg

Grüsse
Prof
 
Ich glaube auch, dass es besser ist, wenn das Öl direkt reinkommt und nicht nur so halb reinkommt und das Fett auswäscht.

Bei den Porsche Wasserboxern der ersten Generation (986/996 und 987/997 VFL) gibt es genau das gleiche Problem mit dem kupplungsseitigen Lager der Zwischenwelle. Das Lager ist gekapselt aber das Fett wird vom Motoröl auf Dauer ausgewaschen. Bei Autos, die viel stehen, korrodiert dadurch auf Dauer das Lager. Irgendwann fällt es dann auseinander. Dann ist der Motor hin. Um das Lager korrekt zu tauschen, muss der Motor komplett zerlegt werden.

Gruß, Marcus
 
Hier im Forum gab es vor einigen Jahren mal ein Thema, in dem es um das gleiche ging. Dort wurden auch Lager ohne Kapselung verbaut, aber leider fehlten dann weitere Ergebnisse. Da die anderen Lager auch im Öl laufen, wird es für das Lager, wie schon gesagt, sicher nicht von Nachteil sein, wenn es mit mehr Öl versorgt wird. Mit dem "Dreck" / Abrieb der im Getriebeöl drin ist, kommen die anderen Lager ja auch klar.
 
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