Fehler Abgas - schon wieder Differenzdrucksensor oder doch was ganz anderes?

Monstertom

Top-Mitglied
Ort
15732 südöstlich Nähe Berlin
Mein Auto
N/A
Erstzulassung
27.11.2007
DPF
ab Werk
Motortuning
evtl. später, aber nur zum Sprit sparen!
Getriebe
Autom.
Antrieb
Front
Ausstattungslinie
Comfortline
Extras
früher: diverse Campinganpassungen (Wechselrichter, Außendusche) leichte optische "Verschönerungen"
Umbauten / Tuning
Porscheleder grau,
Möbel silber foliert,
Diverse "Wegfahrerschwernisse"
Navi-Update auf 510, RFK, Frontkamera etc
Spritmonitor ID
FIN
wv2zzz7hz8h069XXX
Typenbezeichnung (z.B. 7H)
7HVW13
Hallo Zusammen!

Folgendes Problem plagt mich (schon wieder): Ich habe seit Sonntag die Abgas-Warnleuchte im Display leuchten und irgendwie das Gefühl, dass die VCDS-Fehlermeldung mir nicht alles "sagt" ;)

Ich hatte bei meinem 2008-er 174PS-Automatik-Cali im April diesen Jahres bei 79070k km den DDS gewechselt (und natürlich angelernt), weil er "unplausible Werte" gemeldet hatte. Danach war erst mal alles gut.
Etwas später kam aber verfrüht die Service-Anzeige (bei 79245 km) und es bestand der Verdacht, dass der DPF zusätzlich Probleme macht (siehe auch hier: Schon wieder "Service"). Das hatte exCEer dann aber entkräften können und ich habe das Serviceintervall wieder richtig eingestellt :)

Nach einiger Zeit der Ruhe und Beobachtung der Regenerationsintervalle (und gut 3500km) kam Sonntag (bei 82752 km) nun aber erneut die Abgas-Warnleuchte (ohne weitere Hinweise in der MFA) :(
Zu Hause habe ich dann ca. 1 Stunde nach dem Abstellen ausgelesen. Neben einigen belanglosen Dingen gab es das hier:

----------------------------------
1 Fault Found
001138 - Exhaust Pressure Sensor 1 (G450): Signal too Low
P0472 - 000 - -
Freeze Frame:
Fault Status: 01100000
Fault Priority: 2
Fault Frequency: 12
Mileage: 82477 km
Time Indication: 0

Freeze Frame:
RPM: 0 /min
Speed: 0.0 km/h
Load: 0.0 %
Voltage: 12.31 V
Mileage: 370 km
Temperature: 12.0°C
Absolute Pres.: 958.8 mbar

Readiness: 1 1 0 0 0
----------------------------------

Ich hatte den Bus vorher 3x wegen notwendiger Kurzstrecke während einer laufenden Regeneration ausmachen müssen, bin dann aber 270 km am Stück (mit von Anfang an leuchtender DPF-Lampe) zügig gefahren, ohne dass der Motor sich komisch verhielt.

STG 17 sagte:
40: 98
41: 366
47: 234 (!)

STG 1:
68: 15/35/10,0
70: 0/998,4s/1/1
71: 0/0/30,4°/0
73: 19,26/260/144/15%

Der Fehler ließ sich löschen, kam aber mit Fehlerhäufigkeit 1 sofort wieder. Die DPF-Lampe war dann aber zumindest für die kurze Fahrt in die Garage aus, heute aber (bei der nächsten Fahrt mit dem Bus) gleich wieder an :(


VCDS sagte am Sonntag nach dem Löschen:

--------------------------------
Mileage: 82750km/51418miles
-------------------------------------------------------------------------------
Address 01: Engine Labels: Redir Fail!
Part No SW: 070 906 016 EA HW: 070 906 016 DQ
Component: R5 2,5L EDC G000AG 2540
Revision: --H05--- Serial number: VWZ7Z0G5862591
Coding: 0001075
Shop #: WSC 75361 150 76493
VCID: 53AE7D12CDAF5E84

1 Fault Found
001138 - Exhaust Pressure Sensor 1 (G450): Signal too Low
P0472 - 000 - -
Freeze Frame:
Fault Status: 01100000
Fault Priority: 2
Fault Frequency: 1
Mileage: 82752 km
Time Indication: 0

Freeze Frame:
RPM: 0 /min
Speed: 0.0 km/h
Load: 0.0 %
Voltage: 12.31 V
Mileage: 260 km
Temperature: 66.0°C
Absolute Pres.: 999.6 mbar

Readiness: 0 0 0 0 1
---------------------------------

Die Regenerationen seit dem DDS-Wechsel im April kamen gefühlt (und teilweise auch ausgelesen) so alle 300-400 Kilometer - also da war wohl alles soweit ok. Allerdings macht mein Cali seit ca. 2 Jahren beim Regenerieren schon sehr häftige Geräusche, vor allem wenn ich langsam fahrend das Gas zurücknehme (nicht nur das übliche Fauchen, sonder auch ein helles sehr lautes Klappern/ Klingeln/ Scheppern und Schnarren)

Zum weiteren Verständnis hier noch eine der ersten Fehlermeldungen seiner Zeit im April zum defekten DDS (kam nach Löschung und bis zum Wechsel des DDS immer einige Kilometer später so ähnlich wieder):

--------------------------------
Thursday,07,April,2016,13:19:50:46862
--------------------------------------------------------------------------------
Address 01: Engine Labels: Redir Fail!
Control Module Part Number: 070 906 016 EA HW: 070 906 016 DQ
Component and/or Version: R5 2,5L EDC G000AG 2540
Software Coding: 0001075
Work Shop Code: WSC 75361 150 76493
VCID: 53AE7D12CDAF5E84
1 Fault Found

001137 - Exhaust Pressure Sensor 1 (G450): Implausible Signal
P0471 - 000 - -
Freeze Frame
Fault Status: 01110000
Fault Priority: 2
Fault Frequency: 1
Time Indication: 0

Freeze Frame
RPM: 0 /min
Speed: 0.0 km/h
(no units): 0.00
(no units): -25.50
(no units): 0.0
Temperature: 234.0°C
Temperature: 9.9°C

Readiness: 1 1 0 0 0
--------------------------------


Kann sich Jemand darauf einen Reim machen?
Ist eventuell "nur" der DDS schon wieder defekt (neuer ist heute angekommen, aber noch nicht verbaut)?
Oder ist es doch ein echtes DPF-Problem?
Oder eventuell noch was ganz anderes?


Ratlos fragende Grüße aus Südberlin,
Tom
 
Hallo Tom,

die ganze Abgasnachbehandlungs-Peripherie ist eine einzige Krücke, irgendwo "leidet" jeder T5 TDI darunter.

Wenn der DDS (G450) ein zu niedriges oder unplausibles Signal meldet, ist er sehr wahrscheinlich (wieder mal) hinüber. Sonst bliebe nur Kabelbruch, Schlauch porös oder Marderbiss. Vorsichtshalber auch noch mal prüfen, ob die Schläuche oben am DDS und unten am DPF korrekt sitzen. Puste auch testweise mal durch.

Da Du ja den neuen DDS schon da hast, würde ich ihn testweise mal einbauen und schauen, ob der Fehler verschwindet.

Bleibt die Frage, was der Grund für das vorschnelle Sterben Deiner DDS ist :confused:. Was ist denn die "Quelle" Deiner DDS? Eventuell gibt es "gute" DDS und schlechte Kopien?

LG

Dirk
 
Danke für die schnelle Antwort, Dirk!

Und ja, ich wollte heute mal schauen (wenn ich es schaffe), ob der Neue den Fehler nicht hat. Quelle ist Ebay - also ist der Ursprung schwer heraus zu finden ;)

Weiß jemand, wie ich den Sensor ohne Auto prüfen kann? 3 Pins, eine Keramik(Piezo)membran zwischen 2 Kammern, 12 Volt - so schwer kann das doch nicht sein... (Prüfequipment elektrischer, elektronischer und mechanischer Art sind ausreichend vorhanden - es fehlt an der Info zum Innenaufbau/ Anschlussbelegung und den "guten" Werten).

Durchpusten hatte ich übrigens auch vor - nicht dass doch was mit dem ......... (ich schreibe es leiber nicht) ist!

Viele Grüße,
Tom
 
So kurzes Update:

Der alte DDS zeigte im VCDS einen Druck von 17,85 an, der Offset betrug -17,85 !

Nach dem Wechsel dann 0,0 und 0,0 mit dem Neuen :)

Fehler ist erstmal weg und im Anschluss mal den Motor etwas laufen lassen und ne VTG-Gym angeworfen:
972,2 zu 1152,6 nach 3 Durchläufen macht eine Differenz von 173,4. Plus 10 im Vergleich zum ersten Durchlauf - immerhin.

Mal sehen, was der Bus dann nachher beim Fahren sagt...

Was bleibt ist die Frage nach der Prüfung des DDS außerhalb des Fahrzeugs.

Grüße zum Mittag,
Tom
 
Tom,

ich "meine", hier im Board schon mal gelesen zu haben, dass es beim DDS Qualitätsunterschiede gibt! Deshalb meine Frage vorhin. Und deshalb habe ich letztens auch einen originalen bei VW geholt. Auf den vermeintlichen Kopien bei Ebay steht zwar auch die erwartete Teilenummer und "Made in Malaysia", aber Papier (und Aufkleber) ist ja bekanntermaßen geduldig. Mag sein (Spekulation), dass die Elektronikbauteile von minderer Qualität sind.

LG

Dirk

P.S.: Hast Du mal den Stecker selbst geprüft? Diese dünnen Käbelchen können schon mal (auch im unsichtbaren Bereich) knicken, reißen oder sonst was Fieses tun...
 
Zuletzt bearbeitet:
Leider wird inzwischen fast alles dreist in China kopiert.

Die Qualität vieler OEM ET ist daher höchst zweifelhaft.

Gruß, Marcus
 
Also den Stecker und die Kabel habe ich mir angesehen - aber auch nur das. Sahen zumindest nirgens auffälluig aus.

Der defekte Sensor sieht übrigens so aus:

DSC_0891.JPG

und der nuin eingebaute so:

DSC_0892.JPG
Für mich ist bei beiden also nicht erkennbar, woher sie kommen.
 

Anhänge

  • DSC_0892.JPG
    DSC_0892.JPG
    452,1 KB · Aufrufe: 14
Ich hab da gerade etwas zum DDS gefunden - eventuell ist das ja interessant für einige (siehe Anhang)

lesende Grüße,
Tom
 

Anhänge

  • Delta-P_Einbauhinweise_60100 DDS.pdf
    536,5 KB · Aufrufe: 126
So, alten DDS mal anhand des PDF getestet:

Ausgang bei Druckgleichheit: ~ +0,1V
Ausgang bei Saugen am Stutzen vor DPF: 0V (Gehäusedeckel biegt sich nach innen!)
Ausgang bei Saugen am Stutzen nach DPF: +3,5V

Reinpusten konnte ich anscheinend nicht stark genug, um reproduzierbare Werte zu bekommen. Es bewegte sich aber in die selbe Richtung.

Versorgungsspannung sind dabei +5V stabil gewesen, Stromaufnahme konstant unter 50mA (Das verwendete Labornetzteil kann so kleine Ströme nicht mehr anzeigen ;) )

Hätte es also gereicht, den Sensor neu anzulernen (also 0 zu setzen)? Leider hab ich auf die Schnelle keinen Aufbau mit Druckmessung und -Einstellung realisieren können...

Verwirrte Grüße,
Tom
 
Der Autor weist völlig richtig auf die begrenzte Temperaturbeständigkeit des DDS (145°C) hin. Der DDS zusammen mit Druckwandler (N75) und Magnetumschaltventil für die AGR-Kühler-Klappe sitzt ja auf einem Metall-Tragrahmen ziemlich direkt über dem Krümmer und in "Rufweite" des Turboladers. Beide Teile produzieren eine enorme Strahlhitze.

Ich habe mir deshalb selbst ein Hitzeleitblech gebaut und die drei Sensoren/Geber so etwas aus der Schusslinie genommen. Kann gerne mal ein Foto machen.

Gegen die Stauwärme insgesamt im Motorraum hilft das natürlich auch nicht, wohl aber gegen die unmittelbare Abstrahlung.

Auch könnte man überlegen, den DDS an eine völlig andere Position jenseits der Hitzequellen zu positionieren. Dazu müsste man nur die beiden Schläuche verlängern.

LG

Dirk
 
So, alten DDS mal anhand des PDF getestet:

Ausgang bei Druckgleichheit: ~ +0,1V
Ausgang bei Saugen am Stutzen vor DPF: 0V (Gehäusedeckel biegt sich nach innen!)
Ausgang bei Saugen am Stutzen nach DPF: +3,5V

Reinpusten konnte ich anscheinend nicht stark genug, um reproduzierbare Werte zu bekommen. Es bewegte sich aber in die selbe Richtung.

Versorgungsspannung sind dabei +5V stabil gewesen, Stromaufnahme konstant unter 50mA (Das verwendete Labornetzteil kann so kleine Ströme nicht mehr anzeigen ;) )

Hätte es also gereicht, den Sensor neu anzulernen (also 0 zu setzen)? Leider hab ich auf die Schnelle keinen Aufbau mit Druckmessung und -Einstellung realisieren können...

Verwirrte Grüße,
Tom

Tom, könntest Du davon ein Handy-Video machen? Ich kann's kaum glauben :eek:. Wäre auch interessant heraus zu finden, ob sich das vermeintliche China-Teil anders verhält als das VW-Original. Dann hätten wir allerdings etwas Grundsätzliches herausgefunden!

LG

Dirk
 
Hallo Dirk - ich suche mal den originalen DDS raus und vergleiche. Foto oder Video wird schwer, da die Verformung zwar deutlich fühlbar, aber kaum sichtbar ist!

Bild vom "Blech" wäre gut - werde ich wohl auch basteln...

Jetzt ist aber erst mal Wochenende ;)

Grüße,
Tom
 
So, hier nun das versprochene Bild vom Mini-Hitzeschild:

Heat.jpg


LG

Dirk
 
Dankeschön für das Foto und den merkwürdig sauberen Motorraum ;) Hast Du mal bei heißem Motor die Temperatur an Ober- und Unterseite gemessen?

Ich habe den originalen und defekten DDS übrigens gefunden und den Druck-Vergleichstest gemacht: Auch dieser biegt sich durch, allerdings weniger ais der "Billig-DDS". Ob die Durchbiegung bei den angegebenen Druckdifferenzen tatsächlich relevant ist, muss ich demnächst mal mit einem kleinen Drucktestaufbau prüfen...
Den Ersatz-DDS habe ich aber nicht noch einmal untersucht (sieht ja dezent anders aus, kommt also nicht aus einer identieschen Gussform) - denn der ist aktuell verbaut und arbeitet!

Tom, aktuell wieder fehlerlos unterwegs
 
...und den merkwürdig sauberen Motorraum ;)

Mir hatte es ja im Frühsommer dort wegen des AGR-Kühler-Bruchs vieles weggeschmort, deshalb ist da einiges neu gekommen...;(. Ich halte aber auch sonst den Motorraum immer sehr sauber – ich hasse es, im Dreck zu arbeiten. Zumal man viele Fehler so viel besser erkennt als im Einheits-Schmutz-Grau.

LG

Dirk
 
So, hab den Anti-Hitze-Schild noch mal überarbeitet und alle Kabel und Schläuche in der Nähe von Turbo, Krümmer und anderen Hitzequellen mit Kevlar-Alu-Schutzbandagen isoliert.

Dabei habe ich darauf geachtet, dass keine Stauwärme entstehen kann, die Hitze also nach oben und unten entweichen kann und vom einströmenden Fahrtwind erfasst und kühlend durchmischt wird. Das Kühl-Management des R5 finde ich, sagen wir: nicht gerade optimal.

Fahrlässig finde ich inzwischen, dass VWN die Kabel und Stecker aller drei Abgastemperaturfühler, die Unterdruckschläuche der Ladedruckregelung sowie einige andere empfindliche Kunststoff-und Gummiteile in keiner Form vor Hitzestrahlung geschützt hat. Auch nicht die unmittelbar über dem Krümmer hockenden Sensoren und Geber wie DDS und N75 sowie das Magnetumschaltventil der unterdruckgesteuerten AGR-Kühler-Klappe.

Ein immer wieder beim R5 auftretendes Problem (was in der Folge zu Notlauf und erhebli hem Leistungsverlust führt) ist das Abrutschen/Wegploppen von Ladedruckschläuchen. Vor allem unmittelbar hinter dem Turboladerausgang tritt dann sehr heiße (Lade-) Luft aus, die verschmorend wirken kann (schon mehrfach erlebt). Die nach dem Schlauch-Verlust auftretenden Kollateralschäden können somit recht heftig sein – wird das nicht sofort entdeckt/behoben, kann eine Urlaubsfahrt u.U. zu Ende sein. Der oft beschriebene "Trick", Zündung aus/an, wirkt in diesem Fall ohnehin nicht. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die sensible Elektronik in N75 und DDS diese enormen Temperaturschwankungen gutheißt. Das fördert zumindest eine vorschnelle Alterung.

Deshalb meine auf den ersten Blick vielleicht übertrieben wirkende Schutzmaßnahme(n). Ich habe aber aus leidvoller mehrfacher Erfahrung handeln müssen. Der Gipfel war im Frühsommer der gerissene AGR-Kühler-Wellrohrflansch, der kugelförmig um sich herum alles weggeschmort hat. Das möchte ich kein zweites Mal erleben, schon gar nicht im Ausland.

Bezugsquellen: www.automobile-daemmstoffe.de; www.schlauchland.de
LG

Dirk

Heat.jpg


LG

Dirk
 
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