AW: DEFA Anschluss-Set vs. FI und Leitungssicherung
@z1100st:
Genau, immer die aktuellen VDE-Vorschriften vor Ort überprüfen, bevor beim Laden des Mobiltelefons das Auto abbrennt...!
Bevor das jemand in den falschen Hals bekommt:
Das Auto könnte aufgrund von elektrischen Fehlern in Verbrauchern auch dann abbrennen, wenn alle Vorschriften erfüllt sind.
@Fahrradler:
Was wäre wenn?
Der unkundige Pfuscher auf dem Campingplatz vertauscht die drei Adern gelbgrün - blau - schwarz (alt) braun (neu).
Dann steckt ihr euren CEE-, Schuko- oder Defa-Stecker hinein.
Im besten Fall für den Bestattungsunterneher liegen dann an der Karosse 230 V Nennspannung an.
Ich habe mich für Solarstrom entschieden.
Für den Sonderfall Netzanschluß habe ich immer ein Multimeter dabei.
Wenn der Schutzleiter beim CP-Anschluss (oder auch im eigenen Verlängerungskabel...) unterbrochen ist, kann das der FI nicht erkennen und der Schutz wird dann entsprechend verschlechtert.
Wenn (sehr unwahrscheinlich) L und SL beim CP-Anschluss vertauscht sind, kann das auch "unangenehm" bis tödlich werden.
Der normale FI setzt eigentlich immer eine vorschriftsgemäße Installation vor seinem Eingang voraus. Für ortsveränderliche Anschlüsse, und dazu gehört ein WoMo, dass über ein Verlängerungskabel angeschlossen wird in jedem Fall, ist ein FI in der ortsveränderlichen Einheit daher z.Teil. kein wirklicher Schutz, wenn man davon ausgeht (was hier ja offensichtlich die Mehrheit in diesem Thread tut), dass die Anschlusssituation nicht immer in Ordnung ist.
Im Baugewerbe hat man das erkannt. Dort kommt der Anschluss von E-Geräten an ortsveränderliche Anschlussdosen recht häufig vor und dementsprechend hat es wohl auch schon diverse Unfälle gegeben.
Die Empfehlung der Bauberufsgenossenschaften haben daher sogenannte SPE-PRCD's ( ortsveränderliche Fehlerstrom-Schutzeinrichtung mit geschaltetem Schutzleiter).
Die haben ebenfalls eine Differenzstrom Überwachung, wie auch normale FI's, sie besitzen zusätzlich aber auch eine Überwachung des Schutzleiters:
Wenn der Schutzleiter nicht vorhanden/unterbrochen ist, schaltet ein PRCD nicht ein.
Wenn Fremdspannung auf dem Schutzleiter ist, schaltet ein PRCD nicht ein.
Wenn der SL nach dem Anschluss mit Fremdspannung beaufschlagt wird, schaltet ein PRCD ab.
Die Fa. Kopp bietet diese Geräte unter der Bezeichnung PRCD-S (bis zu IP 68 ) an. Kostenpunkt ca ab 130€.
Wenn ich also höchst mögliche Sicherheit haben will und davon ausgehe, dass ich auch mal Strom von nicht vorschriftsmäßigen Anschlüssen beziehe, würde ich mir in jedem Fall so ein Gerät in die Zuleitung setzen (ist nicht sehr groß). Es ist mit 16A Nennstrom erhältlich.
Dahinter würde ich mir 2 LS-Sicherungen setzen und die auf maximal 10A begrenzen, denn durch z.Teil lange Zuleitungen/ falsche Leitungsdimensionierung/ größere Übergangswiderstände durch mehrere Kupplungen kann es vorkommen, dass eine zu große Sicherung gar nicht mehr auslöst.
Den Fall, dass ein E-Verbraucher bei einem internen Defekt abbrennt, kann aber selbst so ein PRCD nicht verhindern...