Mal davon abgesehen, dass da ein "nicht" zu viel ist, läuft das in der Realität aus meiner Erfahrung einfach anders. Gerade in großen Konzernen klafft Arbeitsanweisung und gelebter Alltag manchmal weit auseinander.
Wenn du die Sätze bis zum Ende liest, ist "nicht" nicht zuviel.
In der Serienproduktion ist es heutzutage gar nicht mehr möglich, auf eine vollständige elektronische Livedokumentation zu verzichten. Es laufen ja heute kaum mehr zwei gleiche Autos nacheinander vom Band, weil es zig Tausende von Konfigurationsvarianten nach Kundenwünschen gibt. Wie würde ein Hersteller da wohl sicherstellen können, dass am Ende genau das Auto raus kommt, welches vom Kunden bestellt wurde? Mit Abhaken auf einer Papierliste ist soetwas nicht mehr zu machen.
Das geht überhaupt nur noch mit einer elektronischen "Vollüberwachung" nahezu aller Prozesse. Zudem werden i.d.R. auch Daten aller möglichen Montageprozesse mitgeschrieben, damit im Falle späterer Ausfälle oder gar Sicherheitsprobleme Ansprüche Dritter abgewehrt werden können. Der Arbeiter am Band wird das Meiste davon gar nicht mitbekommen.
Aktuell will man uns Glauben machen, dass das Vorgenannte in der "Vorserie" nicht der Fall gewesen sein soll. Wäre zunächst doch mal zu fragen, wie es weit nach Ende 2009 noch Vorserienmodelle des T5 gegeben haben könnte, das müssten ja dann schon eher T6er gewesen sein, oder sie hätten jahrelang rum gestanden. Das sähe man aber dann an den alten FINs.
Was für Messeumbauten vielleicht noch gerade eben zu glauben ist, ein lackierter Motorraum oder ein gepimpter Schweller, ist garantiert NICHT das, weswegen man die ganzen Fahrzeuge heute zurückrufen lässt. Für solche Lapalien würden die Behörden es bei einer Ermahnung belassen, schlimmstenfalls einer Strafzahlung.
Soweit es aber um Entwicklungsstufen geht, um alternative Chassis- oder Bremsenbauteile, Fahrwerksanpassungen etc., sollte VW seine Aufzeichnungen genau nicht weniger detailliert geführt haben, als in der Serie. Kaum etwas wäre schlimmer, als in der Entwicklung den Überblick zu verlieren und damit teure Projekte womöglich mehmals machen zu müssen. Nach meiner Einschätzung hat VW die Fahrzeuge wider besseres Wissen einfach zu Geld gemacht, frei nach dem Motto, zu teuer, sie zurück zu bauen und sie sind ja auch nicht schlecht oder Unsicher - was mangels Zulassungsprüfungen aber auch nicht zwingend erwiesen sein muss.
Jetzt ist es aufgefallen und man zieht die ganz große Reißleine, sicher auch, um die Diskussionen gar nicht erst allzu tief in die Details gehen zu lassen.