Was nicht rußt hat keine Leistung - Motortuning eines T5 +104PS!

DRSound

Jung-Mitglied
Ort
Wolfsburg
Mein Auto
T5 Multivan
Erstzulassung
04/2004
Motor
TDI® 96 KW
DPF
nein
Motortuning
Getriebe
6-Gang
Antrieb
Front
Ausstattungslinie
Highline
Radio / Navi
Aftermarket
Extras
Phaeton Sitze
Umbauten / Tuning
245/40 R20
Facelift Rückleuchten
Bilstein B14
Forge Ladeluft
Scheinwerfer mit Tagfahrlicht und Dyn. Blinker
Hallo liebe T5 Schrauber,

ich bin nun 20 Jahre alt und habe meinen T5 seitdem ich 17 Jahre alt bin. Seitdem habe ich sehr viel selbst gemacht, um einfach mein Fahrzeug einzigartig zu machen. Dabei schien die vermeintlich ausreichende Leistung des Motors immer ein Dorn im Auge. Es war der Serienmäßige mit 131 PS und nicht der 174 PS, dies hat sich dann aufgrund der Ausstattung und der Nähe zum Käufer entschieden.
Irgendwann wurde mir der Motor zu langsam, sodass man in einem beladenem Zustand angst hatte, auf Landstraßen zu überholen.
Hatte man die Leistung auf Kilogramm schnell mal ausgerechnet, wurde einem klar, dass es sich um knappe 20KG pro PS handelt. Alles andere als Sportlich und in meinen Augen auch teilweise gefährlich, wenn man überholen oder einfach auf die Autobahn auffahren möchte.
So kam es das ich einen Nachmittag zu lange im Internet unterwegs war und einen passenden Turbolader gefunden habe. Der nette Herr hatte mir erzählt er hatte in seinem T5 280PS untergebracht, aber hatte den nun verkauft und die Teile davor ausgebaut. Ich habe ich mir nur die nötigsten Teile von dem Herren gekauft. Er bot einen GT2056V in Stufe 2 optimiert an und dazu Big Bore PDEs. Beide wurden von h-turbo optimiert. Für einen guten Preis habe ich die beiden Komponenten erworben und mir einen Tag (oder mehrere) zum einbauen gesucht. Der Turbo ist vom AXE Motor, was kein Problem war, denn AXE & AXD sind baugleich bis auf den kleineren Turbo und andere Kleinigkeiten die hierfür unrelevant waren. Jedenfalls hat der Turbolader gepasst, da die Anschlüsse identisch waren.

Turbo Umbau:
Der Umbau des Turbos ist relativ schnell gemacht. Bei uns hat es länger gedauert da wir in dem gleichen zug einen anderen Krümmer verbaut hatten, da der vorhandene scheinbar undicht war. Dies war dann ein Gusskrümmer und der ist etwas Tricky einzubauen, was gut nerven kostete.
Ein Ladeluftkühler darf natürlich auch nicht fehlen und so wurde zum Wagner EVO 1 gegriffen, der dafür vollkommen ausreichen sollte. Der war von all dem am einfachsten verbaut.

Jetzt der nicht so schöne Part: die PDEs
Um den Ventildeckel aufzumachen, muss der Motor einmal komplett auseinander gerupft werden. Schlossträger nach vorne und dann kommt man erst (immernoch sehr schlecht) an die Schrauben des Ansaugkrümmers ran.
Leider waren die Pumpe Düse Elemente gut fest und bisschen wackeln und dann rausziehen war nicht! Gewalt (in maßen) und gut gebogene Metallstücke waren hilfreich. Man sollte nicht vergessen das man ALLE Dehnschrauben erneuern sollte, die mich Original bei VW 90€ gekostet hatten. Ebenfalls die Dichtungen der PDEs nicht vergessen.
Einstelluhr war nicht notwendig, da man deutlich sehen konnte, wo denn nun der Endpunkt des Kipphebels ist. Man sollte da dennoch lieber gründlich sein.

Dann der Zusammenbau:
Wir hatten erst gemerkt, dass der Ventildeckel und die dazugehörige Dichtung EIN Teil sind, als die Dichtung schon runter war. Für 60€ ließ sich eine nachgemachte kaufen, die ihren Job wunderbar erledigt.
Ebenfalls gab es anfangs Probleme, da ich die falsche Dichtung für die Ansaugbrücke bestellt hatte. Die vom AXD & AXE sind dicker und aus Gummi.

Nach ca 1. Monat ging der PDE Kabelbaum kaputt und das ganze Prozedere nochmal, das war aber unabhängig vom Tunen, wahrscheinlich eher das der in seinen alten Jahren nochmal von uns bewegt wurde.


Das Ergebnis
Der Motor hatte ohne Abstimmung auch gleich viel mehr Leistung. Leider auch ein riesiges Turboloch bei dem erst ab 1800 upm was geht. Der Wagen läuft ohne Softwareabstimmung viel zu fett und hat deutlich zu viel gerußt, worauf mich andere Autofahrer immer mal wieder hinwiesen. :)
Mit der Abstimmung sah das ganze dann anders aus. Er rußt nur noch unter volllast und wenn man etwas schärfer Gas gibt. Mit einem Gewicht von 10KG pro PS fährt es sich nun endlich viel angenehmer, aber immernoch nicht Sportlich, jedoch hat man Leistung wenn man sie brauch und muss sich nicht von der Agilität zu den LKWs zugehörig fühlen.

Überraschenderweise verbraucht der Wagen im Teillastbetrieb und somit insgesamt weniger Diesel. Die MFA hatte mir letztens einen Wert von 6,3L angezeigt, wobei ich nicht weiß ob die Werte überhaupt "kalibriert" sind.

Achtung!
Natürlich habe ich mir keinen Sportwagen gekauft und ich denke es wird zu meinem vorgehen auch genug Kritik geben. Mir sind die Folgen bewusst. Ich bin kein Raser, sondern möchte angenehme Leistung haben, die dem Fahrzeug Serienmäßig auch gut stehen würde. Besser haben als brauchen. Der Wagen wird IMMER Warm und Kalt gefahren und nicht getreten.
Zur Problematik von den Löchern in den Kolben, die sollte mit dem Austausch der PDEs umgangen sein, da die diese Löcher durch ein Nachtropfen (aufgrund verdreckung) verursachen.
Ich möchte nur meine Erfahrungen teilen und vielleicht dem einen oder anderem helfen, wenn es um das gleiche Thema geht. VMax habe ich drin gelassen, damit die Serienbremsen nicht überfordert sind (habe ebenfalls Brembo Beläge drauf).
Trotz der Laufleistung ist der Motor in einem guten Zustand, was auch ein Blick auf die Nockenwelle verriet, sowie der runde Motorlauf.

Getriebe und Kupplung sind die Serienmäßigen. Das 6 Gang Getriebe ist relativ belastbar und scheint mit der Leistung keine Probleme zu haben. Um die Kupplung habe ich mehr Angst. Die wird aber im schlimmsten Fall durch eine standfestere ersetzt. Dennoch ist zu sagen, dass Kupplung, Ausrücklager und ZMS erst neu kamen und dort so schnell nichts passieren sollte. Um einen Schaden vorzubeugen werden Launch Controls NIEMALS durchgeführt, weil das ganze nur auf das Material geht. Bei entsprechender Fahrweise kann das Tuning auch haltbar sein.

Daten:

  • Ez: 2004
  • Motor: 5 Zylinder AXD 131 PS
  • Laufleistung: 425.000km
  • Leistung nach dem Tuning: 235,9 PS
  • Drehmoment nach dem Tuning: 556Nm

Verbaute Teile:

  • Gusskrümmer: 70€
  • Turbo + PDEs: 1600€
  • Wagner LLK: 700€
  • Dichtungen: ca 100€
  • Öl + Ölfilter: ca 80€
  • Schrauben: 90€
  • Gebrauchter PDE Kabelbaum: 30€
  • Softwareoptimierung: 800€
....im Endeffekt viel zu viel...


Falls noch jemand Fragen oder spezifische Informationen braucht, kann sie mir gerne stellen, dafür mache ich das ja.
Bilder habe ich leider nicht sehr viele. Ist aber denke ich alles bekannt, was für Teile VW dort verbaut hat.

Gute Fahrt wünsche ich! :D


T5 Leistung.png
 
Hallo,

.......... 425.000KM und dann so einen Umbau ??
Ist das nicht fast so, wie wenn man an einer 95 jährigen noch mal ein Facelifting durchführt. =)

Was war das in meiner Jugend noch schön - da haben wir uns die Einlasskanäle unserer 3,0L Ford Cabrio blank poliert und haben uns über 5-7 mehr PS gefreut wie ein Schnitzel.
Ich würde dir auf jeden Fall noch einen ADAC Plus Schutzbrief empfehlen.

Gruß
Claus
 
Jugend forscht:D
 
Überraschenderweise verbraucht der Wagen im Teillastbetrieb und somit insgesamt weniger Diesel. Die MFA hatte mir letztens einen Wert von 6,3L angezeigt, wobei ich nicht weiß ob die Werte überhaupt "kalibriert" sind.

Da ist mit Sicherheit nichts kalibriert. Das MSG geht noch von den normalen PDE aus.

Hat das alles irgendwie TÜV?

Warum tropfen nur PDE getunter FZG?

Das Getriebe kommt schon mit dem Seriendrehmoment nicht ewig klar.

Um die erhöhte Leistung zu erreichen, verbrennst Du bei Volllast rd. doppelt so viel Kraftstoff. Wie schaffen es die Serienkolben aus Alu diese abzuführen? - Das führt nämlich zu Rissen: Thermische Überlastung.
 
Hallo

Wenn es den Fünfender bei über 425tkm zerlegt gewinnt man nur an Erfahrung. In meiner Sturm und Drangzeit haben wir auch an den Kisten geschraubt,um schneller zu sein. Scharfe Nockenwellen und Weber-Doppelvergaser,Fächerkrümmer usw. wurde eingebaut um sich von der Masse abzuheben. Ein kleiner Unterschied war aber zu dieser Zeit. Man hat die Motoren noch verstanden was sie tun. Heutzutage wissen das nicht mal mehr die KFZ-Mechatroniker was so alles im Hintergrund die Motoren am laufen hält.
 
War mir fast schon klar das solche Kritik kommt. Erfahrungsberichte müssen nicht zwingend schlecht geredet werden!

Ich weiß selber das es eine stolze Laufleistung ist. Dennoch ist der 95 Jährige oft ins Fitnessstudio gegangen und hat sich gesund ernährt - habe da nicht so viele Zweifel, er fährt sich wie 150.000km. ADAC habe ich dennoch und hätte ich auch bei einem Neuwagen. Erstaunlicherweise sind im Freundeskreis Neuwagen öfter mit Problemen gehäuft als mein Dicker. Vielleicht habe ich auch einfach nur Glück :)

Nein es ist keine Rennkiste und bei 1500 upm ist meistens auch schon geschaltet. Mir geht es jedoch nur darum Leistung zu haben, WENN man sie braucht! Also bitte nicht falsch verstehen das hier ein Motorblock nach dem anderen verheizt wird.
Ich denke das der große LLK auch viel dazu beiträgt, dass die Temperatur von der angesaugten Luft gesenkt wird und somit auch in den Brennräumen. Vollgas über mehrere Stunden hatte ich auch nicht wirklich vor: es geht mir nicht um die Endgeschwindigkeit, sondern darum um mal vom Fleck zu kommen!

Wobei ich mir den Verbrauch auch anders realistisch erklären könnte, dass der Turbo spielend mehr Luft in den Motor drückt, sodass einfach weniger Kraftstoff benötigt wird, um gleiche Leistung zu erzielen. Kann demnächst ein Vergleichsbild der beiden Turbolader mal raussuchen.

Ich habe nicht gesagt das die PDEs nur bei getunten Fahrzeugen Tropfen. Das ist alter- und zustandsabhängig. Jedoch kann sich das Spritzbild beim Chiptuning durch die erhöhte Einspritzmenge verschlechtern. Den Schritt bin ich umgangen mit neuen PDEs.



Je früher desto besser, wenn man die Möglichkeiten hat...
 
Respekt für Deine Ambitionen und den Mut !
Werde Deinen Fred, aufmerksam weiterverfolgen, und bin auf Deine
Erfahrungen damit neugierig.

MfG Sepp
 
Wobei ich mir den Verbrauch auch anders realistisch erklären könnte, dass der Turbo spielend mehr Luft in den Motor drückt, sodass einfach weniger Kraftstoff benötigt wird, um gleiche Leistung zu erzielen.

Der war gut :confused:

Wie soll das funktionieren? Die Leistung ist bei einer Wärmekraftmaschine abhängig von der verbrannten Kraftstoffmenge. Der Turbolader sorgt nur dafür, dass genug Sauerstoff für diese Verbrennung da ist. Gerade im Teillastbereich ist beim Diesel sowieso immer ein Luftüberschuss da. Noch mehr Luft führt nur zu mehr NOx aber nicht zu weniger Kraftstoffverbrauch.
 
Der war gut :confused:

Wie soll das funktionieren? Die Leistung ist bei einer Wärmekraftmaschine abhängig von der verbrannten Kraftstoffmenge. Der Turbolader sorgt nur dafür, dass genug Sauerstoff für diese Verbrennung da ist. Gerade im Teillastbereich ist beim Diesel sowieso immer ein Luftüberschuss da. Noch mehr Luft führt nur zu mehr NOx aber nicht zu weniger Kraftstoffverbrauch.

Das gleiche Prinzip haben wir beim Downsizing doch auch - mehr Turbo/Ladedruck, weniger verbrauch im Teillastbereich. Sobald der dann Leistung liefern muss sieht das ganze dann anders aus. Sauerstoff war sowieso immer brandfördernd. Ich kann mir schon vorstellen das es bei einem guten Fahrstil den Verbrauch verringern kann. Zumal sich der Motor nichtmehr so gequält anfühlt.

Respekt für Deine Ambitionen und den Mut !
Werde Deinen Fred, aufmerksam weiterverfolgen, und bin auf Deine
Erfahrungen damit neugierig.

MfG Sepp

Freut mich zu hören, für genau solche Zwecke war das ja auch gedacht :)
 
Das gleiche Prinzip haben wir beim Downsizing doch auch - mehr Turbo/Ladedruck, weniger verbrauch im Teillastbereich. Sobald der dann Leistung liefern muss sieht das ganze dann anders aus. Sauerstoff war sowieso immer brandfördernd. Ich kann mir schon vorstellen das es bei einem guten Fahrstil den Verbrauch verringern kann. Zumal sich der Motor nichtmehr so gequält anfühlt.

Ja - da wird aber gleichzeitig der Motor kleiner. Das heißt weniger innere Reibung, Drosselverluste usw. Mehr Luft in den gleichen Motor zu pumpen bringt überhaupt nichts.

Oh Mann, was für eine Diskussion ...
 
Hallo,

Oh Mann, was für eine Diskussion ...

.......lieber so was - als wegen AKK, Trump oder ähnl. zu kotzen =).
Ich bleibe dabei - Hubraum ist durch nichts zu ersetzen.

Gruß
Claus
 
Ja - da wird aber gleichzeitig der Motor kleiner. Das heißt weniger innere Reibung, Drosselverluste usw. Mehr Luft in den gleichen Motor zu pumpen bringt überhaupt nichts.

Oh Mann, was für eine Diskussion ...

Ich gebe aktuell Erfahrungswerte wieder und schmeiße nicht mit Wikipedia Artikeln um mich. Das MSG ist angepasst und sollte wissen welche PDEs nun drin stecken. Deswegen ist der Verbrauch (in der MFA) wahrscheinlich garnicht so abwegig. Dabei war mein Fahrstil auch etwas angepasster. Andere Komponenten können genau so was zu dem Verbrauch beitragen. Im Normalfall liegt der Verbrauch höher, das war eine beispielhafte Bemerkung wo dieser ein extremes Tief hatte. Dennoch kann man den gut zwischen 7-8,5L bewegen bei gutem Vortrieb.
Über Ferndiagnose zu sagen "gibts nicht" finde ich etwas komisch, wenn man den Wagen nicht einmal zu Gesicht bekommen hat.
 
Hallo liebe T5 Schrauber,

ich bin nun 20 Jahre alt und habe meinen T5 seitdem ich 17 Jahre alt bin. Seitdem habe ich sehr viel selbst gemacht, um einfach mein Fahrzeug einzigartig zu machen. Dabei schien die vermeintlich ausreichende Leistung des Motors immer ein Dorn im Auge. Es war der Serienmäßige mit 131 PS und nicht der 174 PS, dies hat sich dann aufgrund der Ausstattung und der Nähe zum Käufer entschieden.
Irgendwann wurde mir der Motor zu langsam, sodass man in einem beladenem Zustand angst hatte, auf Landstraßen zu überholen.
Hatte man die Leistung auf Kilogramm schnell mal ausgerechnet, wurde einem klar, dass es sich um knappe 20KG pro PS handelt. Alles andere als Sportlich und in meinen Augen auch teilweise gefährlich, wenn man überholen oder einfach auf die Autobahn auffahren möchte.
So kam es das ich einen Nachmittag zu lange im Internet unterwegs war und einen passenden Turbolader gefunden habe. Der nette Herr hatte mir erzählt er hatte in seinem T5 280PS untergebracht, aber hatte den nun verkauft und die Teile davor ausgebaut. Ich habe ich mir nur die nötigsten Teile von dem Herren gekauft. Er bot einen GT2056V in Stufe 2 optimiert an und dazu Big Bore PDEs. Beide wurden von h-turbo optimiert. Für einen guten Preis habe ich die beiden Komponenten erworben und mir einen Tag (oder mehrere) zum einbauen gesucht. Der Turbo ist vom AXE Motor, was kein Problem war, denn AXE & AXD sind baugleich bis auf den kleineren Turbo und andere Kleinigkeiten die hierfür unrelevant waren. Jedenfalls hat der Turbolader gepasst, da die Anschlüsse identisch waren.

Turbo Umbau:
Der Umbau des Turbos ist relativ schnell gemacht. Bei uns hat es länger gedauert da wir in dem gleichen zug einen anderen Krümmer verbaut hatten, da der vorhandene scheinbar undicht war. Dies war dann ein Gusskrümmer und der ist etwas Tricky einzubauen, was gut nerven kostete.
Ein Ladeluftkühler darf natürlich auch nicht fehlen und so wurde zum Wagner EVO 1 gegriffen, der dafür vollkommen ausreichen sollte. Der war von all dem am einfachsten verbaut.

Jetzt der nicht so schöne Part: die PDEs
Um den Ventildeckel aufzumachen, muss der Motor einmal komplett auseinander gerupft werden. Schlossträger nach vorne und dann kommt man erst (immernoch sehr schlecht) an die Schrauben des Ansaugkrümmers ran.
Leider waren die Pumpe Düse Elemente gut fest und bisschen wackeln und dann rausziehen war nicht! Gewalt (in maßen) und gut gebogene Metallstücke waren hilfreich. Man sollte nicht vergessen das man ALLE Dehnschrauben erneuern sollte, die mich Original bei VW 90€ gekostet hatten. Ebenfalls die Dichtungen der PDEs nicht vergessen.
Einstelluhr war nicht notwendig, da man deutlich sehen konnte, wo denn nun der Endpunkt des Kipphebels ist. Man sollte da dennoch lieber gründlich sein.

Dann der Zusammenbau:
Wir hatten erst gemerkt, dass der Ventildeckel und die dazugehörige Dichtung EIN Teil sind, als die Dichtung schon runter war. Für 60€ ließ sich eine nachgemachte kaufen, die ihren Job wunderbar erledigt.
Ebenfalls gab es anfangs Probleme, da ich die falsche Dichtung für die Ansaugbrücke bestellt hatte. Die vom AXD & AXE sind dicker und aus Gummi.

Nach ca 1. Monat ging der PDE Kabelbaum kaputt und das ganze Prozedere nochmal, das war aber unabhängig vom Tunen, wahrscheinlich eher das der in seinen alten Jahren nochmal von uns bewegt wurde.


Das Ergebnis
Der Motor hatte ohne Abstimmung auch gleich viel mehr Leistung. Leider auch ein riesiges Turboloch bei dem erst ab 1800 upm was geht. Der Wagen läuft ohne Softwareabstimmung viel zu fett und hat deutlich zu viel gerußt, worauf mich andere Autofahrer immer mal wieder hinwiesen. :)
Mit der Abstimmung sah das ganze dann anders aus. Er rußt nur noch unter volllast und wenn man etwas schärfer Gas gibt. Mit einem Gewicht von 10KG pro PS fährt es sich nun endlich viel angenehmer, aber immernoch nicht Sportlich, jedoch hat man Leistung wenn man sie brauch und muss sich nicht von der Agilität zu den LKWs zugehörig fühlen.

Überraschenderweise verbraucht der Wagen im Teillastbetrieb und somit insgesamt weniger Diesel. Die MFA hatte mir letztens einen Wert von 6,3L angezeigt, wobei ich nicht weiß ob die Werte überhaupt "kalibriert" sind.

Achtung!
Natürlich habe ich mir keinen Sportwagen gekauft und ich denke es wird zu meinem vorgehen auch genug Kritik geben. Mir sind die Folgen bewusst. Ich bin kein Raser, sondern möchte angenehme Leistung haben, die dem Fahrzeug Serienmäßig auch gut stehen würde. Besser haben als brauchen. Der Wagen wird IMMER Warm und Kalt gefahren und nicht getreten.
Zur Problematik von den Löchern in den Kolben, die sollte mit dem Austausch der PDEs umgangen sein, da die diese Löcher durch ein Nachtropfen (aufgrund verdreckung) verursachen.
Ich möchte nur meine Erfahrungen teilen und vielleicht dem einen oder anderem helfen, wenn es um das gleiche Thema geht. VMax habe ich drin gelassen, damit die Serienbremsen nicht überfordert sind (habe ebenfalls Brembo Beläge drauf).
Trotz der Laufleistung ist der Motor in einem guten Zustand, was auch ein Blick auf die Nockenwelle verriet, sowie der runde Motorlauf.

Getriebe und Kupplung sind die Serienmäßigen. Das 6 Gang Getriebe ist relativ belastbar und scheint mit der Leistung keine Probleme zu haben. Um die Kupplung habe ich mehr Angst. Die wird aber im schlimmsten Fall durch eine standfestere ersetzt. Dennoch ist zu sagen, dass Kupplung, Ausrücklager und ZMS erst neu kamen und dort so schnell nichts passieren sollte. Um einen Schaden vorzubeugen werden Launch Controls NIEMALS durchgeführt, weil das ganze nur auf das Material geht. Bei entsprechender Fahrweise kann das Tuning auch haltbar sein.

Daten:

  • Ez: 2004
  • Motor: 5 Zylinder AXD 131 PS
  • Laufleistung: 425.000km
  • Leistung nach dem Tuning: 235,9 PS
  • Drehmoment nach dem Tuning: 556Nm

Verbaute Teile:

  • Gusskrümmer: 70€
  • Turbo + PDEs: 1600€
  • Wagner LLK: 700€
  • Dichtungen: ca 100€
  • Öl + Ölfilter: ca 80€
  • Schrauben: 90€
  • Gebrauchter PDE Kabelbaum: 30€
  • Softwareoptimierung: 800€
....im Endeffekt viel zu viel...


Falls noch jemand Fragen oder spezifische Informationen braucht, kann sie mir gerne stellen, dafür mache ich das ja.
Bilder habe ich leider nicht sehr viele. Ist aber denke ich alles bekannt, was für Teile VW dort verbaut hat.

Gute Fahrt wünsche ich! :D


Anhang anzeigen 281546
Respekt... und das alles im zarten Alter von nur 20 Jahren.
Ich hab in dem Alter vermutlich noch mit Puppen gespielt und nicht mal im Traum über solche Dinge nachgedacht.
Weiter so...

Gruß
Sepp
 
Daumen hoch für den Mut und den Bastel-Eifer.

Wen von euch hats im jugendlichen Alter nicht regelmäßig die "getunten" Fahrzeuge zerlegt?
Drauf gschissen! Dafür hat man heute etwas zu erzählen und ist um viel Erfahrung reicher.

Lass dich nicht von den Schneeflöckchen verunsichern. Und immer schön hier berichten! ;)
 
Ja - da wird aber gleichzeitig der Motor kleiner. Das heißt weniger innere Reibung, Drosselverluste usw. Mehr Luft in den gleichen Motor zu pumpen bringt überhaupt nichts.

Oh Mann, was für eine Diskussion ...

Lass Ihn doch einfach mal was probieren. Wenn der Motor platzt weiß er warum.
Ich finde es cool wen auch die jungen mal was anderes machen als nur Handy und Computer.

Gruß
Carsten
 
Endlich mal ein normaler junger Mensch. :pro:
Respekt vor deiner Arbeit und viel Spaß mit deinem "Dicken"...
 
Das mit der Leistungssteigerung und dem geringeren Verbrauch kann ich aber auch bestätigen.

Wenn du deine Kupplung irgendwann machen solltest, wechselst du dann auch auf das einfachere / leichtere EMS (Einmassenschwungrad)?

Was meinst du zu anderen Kolben, Pleuel, Ventile? Oder sagst du die Originalen Komponenten sind dem auch auf lange Sicht gewachsen?
 
Wenn du deine Kupplung irgendwann machen solltest, wechselst du dann auch auf das einfachere / leichtere EMS (Einmassenschwungrad)?
Damit habe ich mich noch nicht ausführlich beschäftigt, um da irgendeine brauchbare Antwort zu geben, was denn da nun wirklich Sinn machen würde. :)

Was meinst du zu anderen Kolben, Pleuel, Ventile? Oder sagst du die Originalen Komponenten sind dem auch auf lange Sicht gewachsen?
War tatsächlich in Planung zuerst, es würden jedoch die Serien Mahle Kolben wieder reinwandern in Kombination mit einem H-Schaft Pleuel. Da hätte ich dann aber an die 250+Ps gedacht. Leider wären das dann locker 1000€ Aufpreis. Vorteil ist, das ich die gleichen verbauten Komponenten weiterverwenden kann und dann später vielleicht den Motor verstärken könnte, wenn sich die Möglichkeit ergibt. Diesel Pleuel sind sowieso Serienmäßig gut dimensioniert. :)
 
War tatsächlich in Planung zuerst, es würden jedoch die Serien Mahle Kolben wieder reinwandern in Kombination mit einem H-Schaft Pleuel. Da hätte ich dann aber an die 250+Ps gedacht. Leider wären das dann locker 1000€ Aufpreis. Vorteil ist, das ich die gleichen verbauten Komponenten weiterverwenden kann und dann später vielleicht den Motor verstärken könnte, wenn sich die Möglichkeit ergibt. Diesel Pleuel sind sowieso Serienmäßig gut dimensioniert.

Pleuel sehe ich auch nicht als Problem.

Schwachpunkt sind ganz klar die Kolben. - Da wird aber das Problem sein, überhaupt was anderes zu bekommen. Die R5 TDI Tuningszene ist jetzt nicht so groß ...
 
Wenn du deine Kupplung irgendwann machen solltest, wechselst du dann auch auf das einfachere / leichtere EMS (Einmassenschwungrad)?

Das würde ich auf keinen Fall empfehlen. Das rappelt beim Diesel in kurzer Zeit das Getriebe kaputt. - Und dabei evtl. auch noch andere Dinge wie den Stirnradantrieb.
 
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