Merlin - vom Kampfmittelräumdienst zum Offroad-Wohnmobil

Reiko

Aktiv-Mitglied
Ort
München
Mein Auto
T5 Sondermodell
Erstzulassung
2013
Motor
TDI® 103 KW
Getriebe
6-Gang
Antrieb
4motion
Extras
Hochdach, AHK, LSH, RFK, Seikelfahrwerk, AT-Reifen, Markise, Solar 240 Wp
Typenbezeichnung (z.B. 7H)
7EH 135
Hallo und servus in die Runde,

vor gut einem Jahr konnte ich einen T5 (lang, hoch, 4x4) erwerben. Getauft wurde er auf den Namen "Merlin", so klingen Gegenstände gleich etwas persönlicher. Das ehemalige Behördenfahrzeug (bis 2022 Kampfmittelräumdienst in NRW) wurde vor einem Jahr ausgebaut und konnte sich vergangenen Sommer bereits mehrfach auf Reisen bewähren.

Ich gebe hier nach und nach eine Roomtour sowie Infos zum Ausbau. Im Gegensatz zum T4, den ich vor 10 Jahren zum Campingbus noch selbst um- und ausbaute, konnte ich diesmal nicht so arg viel selbst machen. Vor allem für die Holzarbeiten innen (Schrank, Bett, Verkleidung etc.) und die technischen Dinge außen (Seikel-Fahrwerk, Markise, Einbau Fenster etc.) konnte/musste ich mir fachmännische Hilfe holen. Neben einer Halle/Garage fehlen mir vor allem die Fertigkeiten, um mindestens den Status "so isses gut" zu erreichen.

Für einen vorgefertigten Ausbau mit Möbel/Schlafsitzbank diverser Wohnmobilausbauer konnte ich mich nicht entscheiden, da sagte mir nichts zu oder passte zu meinen Anforderungen. Dementsprechend habe ich dann doch Vieles machen lassen. Die jeweils einzelnen Arbeitsschritte erspare ich euch (ich war selten dabei) und zeige nur einige Bilder. Schließlich wurde "gearbeitet" und nicht fotografiert.


T5 - Bild von Martin bei Kauf.jpg
amTag des Kaufs - ein gepflegter T5 mit werkseitigem Hochdach


Als erstes erfolgte übergangsweise der Wechsel auf Winterreifen, die mir ein Freund leihweise gab. Die Sommerreifen und mitgelieferten Winterräder des Vorbesitzers (Behördenfahrzeug) hatten, ich formuliere das jetzt mal sehr freundlich, unlängst das Ende ihrer Lebenszeit erreicht.

1707157205805.png


Am Anfang war es tatsächlich nur ein leerer Transporter.

nackter Transporter - ganz am Anfnag.jpg
 
Zuerst Entdröhnung mit Alubutyl und Dämmung mit Armaflex. Anschließend wird die Fahrt merklich ruhiger. Wobei ruhig bei einem leeren Transporter eher relativ ist.


1707157966159.png
Entdröhnung mit Alubutyl.

Die Verringerung der Lautstärke wurde meiner Ansicht nach vor allem durch die Dämmung erreicht, weniger durch das Anbringen von Alubutyl. Vielleicht habe ich auch nur das Radio lauter gedreht oder einfach bessere Musik gehört.


1707158028171.png
Dämmung der Seitenflächen mit Armaflex.


1707158088297.png
Das Hochdach wird auch gedämmt.


1707158167223.png
Dämmung des Fahrzeugbodens. Die Bodenplatte liegt dann auf diesen Holzleisten.
 
Als Laderaumabdeckungen habe ich stärkere aus 4mm Holz genommen anstatt die alten abgewetzten aus 3mm Hartfaserplatte. So lassen sich später auch kleine Schrauben/Haken eindrehen.


1707158392678.png
Die großflächigen Laderaumabdeckungen (und nicht wie zuvor unterteilt) sollen später mit Filz überzogen werden.

Einbau der Bodenplatte. Gekauft bei Rahloff. Auf den Bildern sind bereits die möglichen Maße von Schrank und Ecksitzbank mit Kreppband markiert.

1707158505258.png
Unzählige Male turne ich mit dem Zollstock im Bus umher, nehme alle Maße und korrigiere wieder und wieder die Planung.


1707158576901.png
Befestigung der Bodenplatte mit einfachen Karosseriescheiben anstatt mit teuren Haken/Ösen.


1707158772377.png
Zwischenstand nach ca. drei Wochen; erste Fortschritte sind erkennbar
 
Bis auf das Fenster in der Schiebetür ist das Fahrzeug geschlossen. Das kann so nicht bleiben. Bei offiziellen Werkstätten sind die Kosten astronomisch und auch zu weit weg. Selbst kann ich es nicht. Da bietet sich die Hilfe aus dem Forum an.

Das Einbau des Seitenfensters erfolgt durch @Heliart
Nochmal ein ganz großes Dankeschön an dich für die Hilfe! 😃 Dadurch hatte ich auch einen großen Lerneffekt. :danke:


1707159249421.png
Zweihelfende Hände und Unterstützung aus dem Forum sind unbezahlbar.


1707159259137.png
Die ersten Löcher tun am meisten weh.


1707159364102.png
Eine ruhige Hand und jetzt nur nicht abrutschen.


1707159409225.png
Mit dem Seitenfenster sieht der T5 gleich viel weniger nach Transporter aus.
 
Der Einbau einer Rückfahrkamera war eine der ersten Begegnungen mit der T5-Elektrik. Nach 9 Jahren Erfahrungen am T4 war ich nicht mehr so unbedarft, schaute dennoch so manches Mal wie die Sau ins Uhrwerk. Hä, wie sieht das denn hier aus? :confused:
Und vor allem daran denken, jetzt im unverbauten Zustand diverse Kabel verlegen. Wofür, das weiß ich nicht, aber ich werde diese sicherlich benötigen. Das geht jetzt noch einfach, das Fahrzeug ist gut zugänglich. Beim T4 war das immer ein späteres Ärgernis.
Die Kabelzuführung vom Heck erfolgt über die Dachreling des Normaldachs und über die A-Säule. Noch stören keine Schränke oder Verkleidung.


1707159911714.png
Ah ja, so sieht das unter dem Sitz also aus. Beim T4 konnte man leichter an die Zusatzbatterie kommen. Da gab es keinen Sitzairbag und keine Sitzheizung. Weniger Elektrik = einfacherer Zugang = kalter Popo. Nein, ich will nie wieder ohne Sitzheizung fahren. 🔥:D🔥


1707160061373.png
Eine kleine, unscheinbare Kamera direkt am/über dem Kennzeichen. Endlich sehe ich, ob jemand hinter dem Bus steht oder wieviel Platz noch in der Parklücke ist. Gerade mit den fensterlosen Flügeltüren ist das goldwert.


1707160265643.png
Der Monitor der RFK vorne links. Erst wollte ich den irgendwie in die Mittelkonsole integrieren oder vor die Lüftungsgitter. Ich denke, der Platz dort stört am wenigsten. Daneben befindet sich ann auch das Navi. So habe ich alles im Blick.


Was benötigt ein fensterloser Transporter definitiv nicht? Richtig, einen Innenspiegel. Dass es davon nicht nur ein Modell in zwei Farben gibt, sondern auch noch in verschiedenen Varianten, automatisch abblendbar etc., das war ein notwendiger Lernprozess. Wenn die Fenster hinten drin sind, dann lohnt sich auch diese Anschaffung. Bisher sehe ich nur Laderaum.
Für eine Fahrt schaltete ich die RFK dauerhaft ein (direkt mit Plus verbunden), das war aber nur eine kurze Strecke und "es war wie Fernsehen", da habe ich fast nur nach hinten geschaut. 😄
 
Der Wunsch nach 4x4 festigte sich durch meine bisherigen Reisen mit dem T4 (nur 2WD) nach Norwegen, Osteuropa (u.a. Ukraine, Rumänien, Litauen) sowie Balkan (Kroatien, Montenegro, Albanien). Das heißt auch, ich will jetzt das volle Programm:

Einbau Seikelfahrwerk (HD), größere AT-Reifen 235/70/R16 (auf schwarzen Serienstahlfelgen) Spurverbreiterung hinten um 22mm.

Die Karosseriearbeiten und TÜV-Abnahme (inkl. Einbau und Angleichung Tempomat) erfolgten bei einer Werkstatt in Dresden. Bilder gibt es davon keine. Ich war auch nicht dabei.

In der Werkstatt wurden auch gleuch einige einige Verschleißteile gewechselt (z.B. an Vorderachse Tragführungsgelenke und Koppelstangen erneuern, Tausch Windschutzscheibe, große Inspektion mit Wechsel ZR und WaPu).

Als Reifen habe ich mich für Hankook Dynapro AT2 235/70 R16 109T entschieden. Ja, keine Frage, die BF Goodrich sehen zweifelsohne gewaltiger und mehr nach Offroad aus. Und auch ja, ich möchte ein Reisemobil mit Offroadfähigkeiten, um die letzten Kilometer zu besonders schönen (und oft genug schwierig erreichbaren) Stellplätzen zu schaffen. Die jetzigen AT-Reifen sind nicht nur weitaus günstiger, sie bieten hingegen auch sehr gute Laufeigenschaften auf der Straße (Asphalt). Und 99% werde ich auf Landstraßen oder Autobahn verbringen. Für echte Offroadeinsätze ist mein T5 einfach nicht gebaut. Und nochmal nein, ich will deshalb nicht auf einen Offroadausbau verzichten. Der Gedanke schwingt seit Jahren immer mit: Nie wieder will ich (wie einst mit dem T4) irgendwo feststecken und auf fremde Hilfe angewiesen sein.


1707162126240.jpeg
Nach Einbau des Seikelfahrwerks..

Der Bus ist noch leer, wiegt 2,2t. So viel Bodenfreiheit wie in diesem Moment sind später nicht mehr vorhanden. Nach dem Innenausbau werden 600kg mehr das Fahrwerk dauerhaft belasten.

In die Flügeltüren wurden ebenfalls "originale" Fenster eingesetzt und wie die anderen Fenster dunkel foliert. Dass diese bei einem Hochdach etwa 5cm höher sind als bei einem Normaldach ... muss man denn wirklich vorher alles wissen? 🤔


1707162168424.jpeg
Endlich freier Blick nach hinten.

An ein richtiges Reisemobil gehört auch eine Markise (hier eine Fiamma 45s). Für die Befestigung gibt es die unterschiedlichsten Meinungen. Nach Rücksprache mit mehreren Ausbauern wurde die Markise schließlich auf 4 Halterungen geklebt. Angstschrauben oder Konterplatten wurden nicht verwendet. Das Gewicht von rund 21kg verteilt sich nun auf 4 Halterungen, je 25x40cm (Auflagefläche insges. nun 25x160cm). Die Ableitung der Masse auf das Hochdach wird so gewährleistet. Leider gibt es von VW keine Aussagen bzw. kein TÜV-Gutachten zur max. Belastung des Hochdachs. Fragt mich mal in 5 Jahren, ob es eine gute Idee war. 🤓


1707162374654.jpeg
Die Markise mit einer Länge von 2,60 m geht fast über die gesamte Länge.


1707162424423.jpeg
so macht das schon Lust auf Urlaub


Für unabhängiges Reisen sorgt eine Solaranlage mit 240Wp. Als Halterungen dienen genau gewinkelte U-Schienen, die mit Sika verklebt wurden. Beim T4 hatte ich 130Wp und das war auskömmlich. Mit nun fast doppelt so viel bin ich bestens gerüstet auch für trübe Tage. Wintercamping steht weiterhin nicht auf dem Programm, ich bin da eher so der Schön-Wetter-Sommer-Sonnen-Camper. ☀️

1707162611687.jpeg
Solaranlage


Für ordentliche Belüftung und guten Lichteinfall sorgt eine klare Dachhaube (Heki 40x40). Die passt ideal zwischen die Spanten des Hochdachs. Bilder kommen dann später beim Innenausbau.

Besten Empfang mobiler Daten gewährleistet eine Wohnmobilantenne (FTS Complete Car 5G), die immer noch ein Signal aufspürt, wenn das Handy längst keinen Empfang mehr hat. Auf Campingplätzen kann so auch das entfernte WLAN empfangen werden, das oft genug nur an der Rezeption vorhanden ist. Den entsprechenden Router hatte ich bereits im T4 (LTE-Router RUT955) und kann so einen WLAN-Hotspot um den Bus herum einrichten.


1707162864593.jpeg
Dachantenne

Beim Kauf sah man deutlich das Alter des Fahrzeugs, 9 Jahre gehen auch an einem T5 nicht spurlos vorbei. Das Dach war ganz fleckig und eher nicht mehr das, was man schön nennt.

1707163038525.jpeg
Das Dach war zwar dicht und stabil, von einem Schönheitspreis jedoch weit entfernt.


1707163146748.jpeg
Hier sieht man deutlich den Unterschied. Das Dach wurde professionell aufbereitet und sieht wie neu aus.


1707163245457.jpeg
Mit dem neuen Seikel-Fahrwerk und AT-Reifen sieht Merlin nicht nur agiler aus, er fährt auch wie auf Schienen um die Kurven.
Die hauptsächlichen Außen- und Karosseriearbeiten sind abgeschlossen.
 
Wer abseits "normaler" Straßen unterwegs sein will, muss auf Unwägbarkeiten vorbereitet sein. Dem stellen sich unerwartete Fragen aus der bisherigen Asphaltfraktion.
Wie komme ich trotz Plattfuß weiter (reicht das VW-seitige Bordwerkzeug oder benötige ich hydraulischen Standwagenheber bzw. Air Jack)?
Wie komme ich von diesem tollen Strand weg (sind Sandtracks oder Sandboards besser als Anfahrhilfe geeignet)?
Wer zieht mich aus dem Schlamm (benötige ich ein dynamisches Abschleppseil und verstärkte Bergeösen)?

Okay, für die letzte Frage kann ich nur besser vorbereitet sein als weiland mit dem T4 in Rumäniens Straßengraben. Nicht einmal ein Abschleppseil hatte ich damals eingepackt und Sandboards kannte ich nur vom Hörensagen.

Einbau echter Schleppösen/Bergeösen von Relleum-Design. Das Ziel ist ganz klar, diese nie verwenden zumüssen. Aber wie alle wissen: haben ist besser als brauchen. 8)


1707165084165.jpeg
Ein guter Freund macht sich den Rücken krumm und ich schaue zu. Zuschauen kann ich besonders gut.


Auf Reisen muss das Radl immer dabei sein. Nur welchen Fahrradträger gibt es für hohe Flügeltüren? Die Auswahl ist recht übersichtlich, und so wurde es schließlich ein Paulchen-Heckträger. Die Montage geht fix, wenn man das System einmal verstanden hat. Wichtig war mir, dass keine Bohrungen notwendig sind.


1707165600015.jpeg
Fahrradträger von Paulchen am Heck; an der Seite wurden probeweise Sandboards eines Freundes befestigt (hält mit Magneten).


Für alle Fälle sind Sandboards dabei. Befestigt mit einer Halterung am Fahrradträger und gesichert mit einem verschließbaren Knauf.

1707165789906.jpeg
Für die Urlaubsreise vergangenes Jahr waren die Sandboards noch am Heckträger befestigt.


Die Außenarbeiten sind erst einmal beendet. Nachfolgend ein paar Bilder aus dem letzten Sommer.

1707166007189.jpeg


1707166031869.jpeg


1707166064628.jpeg


1707166466928.jpeg



1707166547880.jpeg
 
Innenausbau

Aus irgendeiner Kindheitserinnerung assoziiere ich Wohnmobile oder Wohnwagen mit einer Ecksitzbank. Ich hatte keine Vorlage zur Innenraumgestaltung, kein Bild oder sonst irgendeine Idee. Es gab nur den Wunsch wie bereits im T4 neben dem Bett (da war es eine Klappsitzbank von SCA, wenn ich mich recht erinnere), einen seitlichen Schrank und eine Arbeitsfläche zu haben, dazu jetzt auch einen festen Tisch und etwas Stauraum. Und eben eine Eckbank. In den vergangenen Jahren konnte ich viel Erfahrung sammeln, vor allem was ich auf Reisen benötige und was eben nicht, was Spielerei wäre und was wirklich wichtig ist.

Mittels Designspark Mechanical 3D folgte schließlich eine eigene detaillierte 3D-Planung mit unterschiedlichen Varianten. Nachstehend einige Entwürfe. Einerseits kostete dies eine Unmenge Zeit, es waren rund 100 Planungsstunden, bis das Ergebnis "auf den Millimeter genau" passte. Wobei "learning by doing" hier wirklich sehr zeitaufwändig ist, das Programm kann einfach zu viel und man verliert "leider" die Zeit. Andererseits konnten nachträgliche Ideen schnell auf Machbarkeit überprüft und die technischen Komponenten entsprechend der eigenen Vorgaben und Größe frühzeitig ausgewählt werden (Kochfeld, Wechselrichter, Waschbecken etc.).

Der ursprüngliche Wunsch, oben im Hochdach zu schlafen, musste schnell begraben werden. Mit einer "etwas" besseren Matratze bleiben nur noch knapp 50cm Höhe, die auch für mich (mit schlanken 1,73m bin ich ja doch eher untergroß) einfach nicht ausreichen. Trotz Vorliebe zu Gothic und Schwarzer Szene - nein, auch im Urlaub möchte ich nicht in einem Sarg schlafen.

Zum Querschlafen reichen die maximal verfügbaren 1,70m Fahrzeugbreite (ohne Verkleidung, von Blech zu Blech gemessen) auch nicht aus; Verbreiterung der Karosserie mittels Ohren (sog. Flares) waren auch keine Option.

Das heißt, wie im T4 wieder tägliches Bettenbauen. Wie mich das nervt. Oh ja, von meinen Luxusproblemen träumen 99% aller Menschen.

Immerhin konnte ich an einer Ecksitzbank festhalten, auch wenn die Schlaf-/Sitzbank EVO3 von "summermobil" lange in der engeren Auswahl stand. Ich war bei "summermobil" vor Ort, mir gefiel auch deren Wohnmobileinrichtung. Den Ausschlag für die Eckbank gaben schließlich die "StreetBuddies" mit dem Hinweis auf den besser nutzbaren Stauraum und der umfassenderen Umsetzung meiner eigenen Ideen. Und eines stand fest: Ich will keine großen Kompromisse eingehen.

1707168482318.jpeg
In einer ersten Version zeichnete sich schon der spätere Ausbau ab. Hier allerdings ist das Bett bzw. Eckbank noch ganz hinten. Der Tisch sollte versenkbar sein und als Schlafauflage dienen. Und eine Eckbank, unbedingt eine Eckbank. Damit Kinderträume wahr werden.


weitere Entwürfe der 3D-Planung
Es war eine heiden Arbeit, verschiedene Versionen zu erstellen, konnte aber den Blick schärfen, was in einem begrenzten Raum möglich ist und was nicht.

mitlanger Eckbank - Version 2
Diese Version hatte ich lange verfolgt, bis mir der fehlende Platz für die Matratzen bzw. Polster auffiel. In der jetzigen, endgültigen Version wurde der hintere Sitzbereich nach vorne gezogen. So ist auch mehr Stauraum im Heck.

1707169020361.jpeg


Bett hochkant bis 160cm breit - Version 3
Tagsüber sollte das Bett hochkant stehen. Mit den flachen Schränken wäre eine Bettbreite immerhin von 1,60m möglich. Problematisch ist die Befestigung während der Fahrt.

1707169088690.jpeg


Bett klappbar nach vorn - Version 4
Ein klappbares Bett, bei dem Matratze und Lattenrost nach vorne gezogen werden. Dient dann auch als Sitzfläche. So ähnlich hatte ich das bei anderen schon gesehen. Man könnte dafür auch ein IKEA-Bett nehmen.

1707169125591.jpeg


Bett mit Lattenrost quer - Version 5
Ein quer herausziehbarer Lattenrost, auf dem die Polster der Lehne liegen. War eine nette Idee, jedoch zu umständlich beim Bettenbauen.

1707169177761.jpeg


Letztlich wurde es die Version, die die meisten Möglichkeiten bietet. Wer hätte das gedacht? Okay, ein Satz aus der Mottenkiste. Mit weiteren Ideen konnte ich eine für mich ideale Lösung finden.

Hier die endgültige Version, die nur noch geringe Änderungen während des Ausbaus erforderlich machte.

Natürlich eine Eckbank, die etwas weiter vorne angeschlagen ist. Damit steht mehr Platz für die Matratzen (hinter der Lehne) sowie mehr Stauraum im Heck zur Verfügung. Der Tisch ist versenkbar auf Sitzhöhe, wird nach vorn aufgeklappt (zweiteilig) und die Lehne schließlich umgeklappt. So entsteht eine Liegefläche von 1,30 x 1,90m. Dazu eine schmale Möbelzeile und Waschbecken/Kochplatte direkt hinter den Sitzen.

1707169292128.jpeg
Mit dieser Vorlage fuhr ich freudestrahlend zu den StreetBuddies, mit denen ich bereits seit gut drei Monaten in Kontakt stand.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schönes Projekt! Schönes Auto.
 
Gespannt was noch alles kommt, bisher cooles Projekt! 👍

mMn würde es Merlin noch gut stehen wenn du die Bleche hinten auch noch schwarz folieren lässt:
1707162168424.jpeg
 
Schönes Projekt! Schönes Auto.
Ja, ein T5 mit festem Hochdach ist für Campingausbauten bestens geeignet. Wie ich sehe, hast du auch lang und hoch. Viel Erfolg bei deinem Ausbau!
 
Er meint das blaue Blech hinten schwarz folieren. Dann schaut es aus, als wäre das Auto komplett verglast.
 
Er meint das blaue Blech hinten schwarz folieren. Dann schaut es aus, als wäre das Auto komplett verglast.
👍

Habe es im Bild eh rot markiert (aber mit offenbar zu dünner Strichstärke). 🙈
 
@jeanny und @T-Max
Ah, jetzt habe ich das verstanden. In der Tat habe ich den Gedanken seit Anfang an, allerdings dann eine getönte Glascheibe draufkleben. Das sieht schon cool aus. Jedoch bin ich auch froh, mich manchmal nicht zu schnell zu entscheiden (meist der Kosten wegen). Hinten links sollen nun die Sandboards mit Magneten befestigt werden. Da geht die Folierung wohl auch zu Lasten der Haftkraft. Das Blech ist schon so dünn. Muss ich mal überlegen und mir Gedanken machen. Hinten rechts wäre es eine erneute Überlegung. Danke für die Erinnerung. 😉
 
Ich hatte es damals bei meinem Dicken foliert, ist ein ganz anderer Bus dadurch geworden. Und soooo teuer ist die Geschichte nicht. Einzig, man sieht halt den Unterschied Scheibe, Nichtscheibe. Schiebetür ist mittlerweile mit Schiebefenster.
 

Anhänge

  • IMG_6203.jpeg
    IMG_6203.jpeg
    201,6 KB · Aufrufe: 76
  • IMG_6202.jpeg
    IMG_6202.jpeg
    143,9 KB · Aufrufe: 76
Zuletzt bearbeitet:
Schöner Umbau, aber zum Lenkrad hast du nichts geschrieben , das scheint ja auch nicht original zu sein.
 
Anfang März 2023 konnte ich den immer noch leeren Transporter an die StreetBuddies in Moosburg übergeben. Über den Ausbau waren sie informiert und legten los. Bis Ende April waren es sieben Wochen und sie zeigten, wie aus einem nackten Transporter ein Schmuckstück werden kann. Aber der Reihe nach. Bilder konnte ich machen, wenn ich meine Neugierde so alle zwei Wochen nicht mehr zügeln konnte.

Problematisch beim Ausbau ist die "fehlende Gerade oder Ebene". Die Bodenplatte sieht zwar eben aus, doch Schrank und Bett etc. mussten entsprechend ausgeglichen werden. Auch an den Seitenwänden. Im Grunde ist der T5 (wie jeder andere Transporter) innen krumm und schräg und schief bzw. die Bodenplatte zur Außenseite leicht gekrümmt. Das ist offenbar zurückzuführen auf die Verschraubung an der Außenseite bei gleichzeitig fehlenden Leisten am Rand. An was man nicht alles vorher denken muss (müsste) ... :rolleyes:

1707244754020.jpeg


Da ich nur die Planung entwarf, alle Holzarbeiten sowie die Innenraumgestaltung fast komplett von den StreetBuddies durchgeführt wurden, gibt es nur wenige Bilder von "Zwischenständen". Eine kleine Auswahl folgt mit einigen Erläuterungen.

Zuerst wollte ich selbst den Filz anbringen, habe damit allerdings keine Erfahrung. Mir fehlen wie erwähnt Garage oder andere Räumlichkeiten. Auch drängen sich die Monate Dezember und Januar nicht gerade für solche Arbeiten auf.

1707245222341.jpeg
Der Innenraum, nachdem gefilzt wurde. Ebenso auch die Türen und alle sichtbaren Metallflächen.


Als Holz für die Möbel entschied ich mich für hochwertige Holzplatten von Queenply (6 Stück, je ca. 2,40x1,20m), die auch bei professionellen Campingausbauten ab Werk verwendet werden. Die Queenply-Leichtbauplatten sind leicht und stabil und eignen sich mit ihrem geringen Gewicht gut für den Camperausbau. Für die sichtbare Schrankfront habe ich mich für jene entschieden, die mit einer edlen Schicht versehen sind. Definitiv wollte ich keine durchgehende Holzoptik á la Eiche oder Buche verwenden. Nur für Arbeitsplatte und Tisch war Eiche Furnier die erste Wahl. Hier ist die Plattenstärke 22mm (anstatt 15mm für den Schrank).

Insgesamt hatte ich zuvor 6 Platten bei platten-laden.com gekauft. Das Holz reichte jedoch nicht und so wurde für den Unterbau der Eckbank das (gefärbte) Holz der StreetBuddies genommen. Das ist noch einen Tick dicker und stabiler.

1707245827795.jpeg
Zwei der unbeschichteten Platten werden lasiert. Eine der wenigen Arbeiten, die ich noch selbst machen konnte.


Stauraum im Heck. Geplant wird ein Heckauszug. Zu diesem Zeitpunkt verfolge ich noch den Gedanken, das Reserverad am normalen Platz am Wagenboden zu transportieren. Idealerweise wäre es wie beim T4 Syncro an der rechten Hecktür.
Anhand der sehr genauen 3D-Planung konnte bestimmt werden, welcher Platz benötigt wird. Und was alles wo verstaut werden kann. Sogar die Auffahrkeile, Campingtisch, Euroboxen und das Ersatzrad wurden in die Überlegungen einbezogen, wie ein Heckauszug aussehen muss und ob dieser noch sinnvoll ist oder nicht. Mittlerweile steht fest, das Reserverad passt nicht unter den Bus und muss seinen Platz im Heck finden.

1707245684069.jpeg
Links die unfertige Schrankzeile. Rechts ist der bereits verbaute Radkastenwassertank (von Summermobil, 27 Liter) zu sehen. So wird dieser Platz optimal genutzt. Wasserkanister kann man nie genug haben. Mit zwei weiteren Kanistern unter dem Spülbecken könnte ich mehr als 50 Liter Frischwasser mitnehmen. Der Radkastenwassertank ist vor allem für die Außendusche vorgesehen (also nicht für Trinkwasser).


1707246733677.jpeg
Weiterer Platz für Auffahrkeile und Campingstühle. An der Seite zum Innenraum befindet sich eine Klappe zum Transport längerer Sachen (wie Skier etc.). Hinter der Klappe links daneben ist Stauraum über dem linken Radkasten (z.B. für die 230V-Elektrokabel).


1707246814922.jpeg
Durchlademöglichkeit zum Transport längerer Gegenstände


Bei der Deckenverkleidung war ich lange im Unklaren; jedenfalls wollte ich keine schmalen Leisten. Das sieht irgendwie aus wie ein umgedrehter Schiffsrumpf. Auf den ersten Blick bestimmt schön, auf den zweiten auch noch und dann habe ich mich dran satt gesehen. Deshalb eine glatte Fläche mit "breiteren" Paneele (3mm Pappelholz). Die StreetBuddies konnten mir dies bei einem bereits ausgebauten Wohnmobil zeigen und das sah gut aus. Ja, genau so! Der Farbton harmoniert bestens mit Tisch und Arbeitsplatte.

1707247027132.jpeg
Im Bild ist auch die Dachhaube Heki 40x40 von innen zu sehen. Das Bild war ich ja noch schuldig geblieben.
 

Anhänge

  • 1707246683425.jpeg
    1707246683425.jpeg
    159,2 KB · Aufrufe: 104
Schöner Umbau, aber zum Lenkrad hast du nichts geschrieben , das scheint ja auch nicht original zu sein.
Das Lenkrad ist original, jedenfalls war dieses beim Kauf eingebaut. Es wurde nachträglich mit Leder überzogen. Das habe ich gleich nach Kauf veranlasst. Analog wie ich es zuvor beim T4 hatte. Gerade bei den Transportern aus Behördenhand eine bessere Entscheidung. 😉
 
Die Möbelzeile entsteht, die Arbeitsplatte fügt sich bestens ein. Die wird ebenfalls "ums Eck" gebaut, so kann der Raum hinter dem Fahrersitz optimal genutzt werden. Der Durchgang zwischen den Sitzen nach vorne ist weiterhin möglich. Wie im Heck konnte ich so vorab den benötigten Platzbdarf von Wechselrichter oder Wasserkanister festlegen und entsprechende Vorgaben machen. Kein Zentimeter Stauraum soll verschenkt werden.

1707253592303.jpeg


1707253612147.jpeg
Wasserkanister und Kühlschublade (unten rechts) geben die Breite des Schranks vor.


1707253697352.jpeg
Die Arbeitsplatte ist fertig.

Eine 230V-Induktionsplatte wird ebenfalls vorgesehen. Die dient nur der TÜV-Abnahme. Gekocht wird wie bisher außerhalb mit einem Gaskocher. Außerdem ist Herdplatte nur reingelegt und nicht verschraubt/verklebt. Dadurch kann ich sogar mit Verlängerungskabel draußen elektrisch kochen. Das war so gar nicht vorgesehen und ist ein nettes Gimmick.
Für alle anderen: ja ja, ganz klar, das war schon immer so geplant. Muss ja keiner wissen, dass ich dadurch die Ausbaukosten minimieren will. Wie beim Anschluss des Wasserhahns sowie den restlichen Elektroarbeiten, die ich ich deshalb nach Fahrzeugübergabe selbst übernehme. Später dazu mehr.


1707253961711.jpeg
Die Ecksitzbank im Rohbau.


Im Bereich des Tisches wird ein Holzpodest (Höhe 8cm) gebaut, so dass die Sitzhöhe der Eckbank entspannte 46cm beträgt. Dadurch verbleibt mehr Stauraum unterhalb der Sitzfläche. Nur vorn bei der Schiebetür ist "der Notsitz" mit 54cm Höhe. Aber da muss ich ja nicht sitzen.

1707254073161.jpeg
Podest unter dem Tisch.


1707254132663.jpeg
So groß wird die Liegefläche: 1,30m x 1,90m.


1707254241651.jpeg
Die "Unebenheiten" der Liegefläche werden durch die Matratze später ausgeglichen.

Zu Zweit sollte ausreichend Platz sein. Die Schrankbreite ist dadurch nur etwa 32cm. Im T4 hatte ich etwa 1,15m Bettbreite. Nun ja, neben mir schläft sowieso nur "etwas", das ich ganz doll mag. 😝
 
Zurück
Oben