Meine Interpretation des T5 "Biker"

iflow

Aktiv-Mitglied
Ort
Rheintal - auf dem Berg
Mein Auto
T5 Kombi
Erstzulassung
09/2004
Motor
TDI® 96 KW
DPF
nein
Motortuning
nope
Getriebe
6-Gang
Antrieb
4motion
Ausstattungslinie
Basis
Radio / Navi
Aftermarket
Umbauten / Tuning
Eigenausbau... umgesetzt!
FIN
WV2ZZZ7HZ5H011xxx
Typenbezeichnung (z.B. 7H)
7HB
Hallo liebe T5-Community,

nachdem ich hier im Board viele wertvolle Tipps zum Selbstaus- und –umbau erhalten habe, möchte ich hier die Entstehungsgeschichte meines T5-Ausbaus dokumentieren. Vielleicht kann jemand mit den Informationen etwas anfangen oder findet ein bisschen Inspiration. Wir sind inzwischen drei Saisonen mit dem Ausbau unterwegs und er hat sich bewährt!

In groben Zügen sah das Lastenheft so aus:

_Gute Geräusch- und Wärmedämmung
_Platz für vier zum Sitzen
_Platz für zwei zum Schlafen und das bitte bequem. Sportler brauchen schliesslich ihre Regeneration ;)
_Zu jeder Zeit Platz für drei Mountainbikes im Innenraum! Dann schläft sich es noch besser...
_Stauraum für Gepäck, Werkzeug und Vorräte.
_Ausreichend grosser Kompressorkühlschrank
_40 Liter Wasser, Waschbecken, Abwassertank und Heckdusche
_Strom für etwa vier Tage Autarkie
_Drehsitze für Fahrer und Beifahrer

Und den ganzen Ausbau bitte so flexibel, dass man auch mal was Grosses transportieren oder einen Umzug durchziehen kann. Dazu habe ich mir einige Anregungen bei SpaceCamper geholt, die gefallen mir richtig gut.


Vor dem Ausbaustart ging es natürlich auf die Suche nach einem Basisfahrzeug in unserer Preisklasse…Es wurde ein gebrauchter Transporter mit 4motion, kurz und flach. Ich nutze das Fahrzeug auch im Alltag und hier in den Bergen ist der Allradantrieb im Winter Pflicht. Leider gab’s den T5.1 4motion nur mit dem anfälligen Fünfzylinder, aber das ist ein anderes Thema… Kurz und flach, da ich recht regelmässig in Tiefgaragen unterwegs bin und auf längeren Strecken über die kleine Stirnfläche sehr froh bin. Die zwei Schiebetüren standen nicht im Lastenheft, haben den Ausbau in der Art aber erst möglich gemacht. Unser Bulli war im Arbeitsleben ein Kaffeemaschinentransporter und hat dementsprechend nie richtig schwer schleppen müssen. Im Vergleich zu den fertigen Baustellen-Schrotthaufen, die man sonst teilweise angeboten bekommt, eine Wohltat!

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Erstmal die Trennwand raus – noch eine der leichteren Übungen.

Dann die Sitzgelegenheiten:

Die Beifahrerdoppelsitzbank wurde durch einen Einzelsitz ersetzt und eine Drehscheibe drunter gepackt. Der Fahrersitz bekam eine komplette Drehkonsole inklusive Handbremshebeltieferlegung spendiert.

In der zweiten Reihe eine Zweiersitzbank rein. TraPo-Sitzbank gabs in der Bucht. Die Befestigungspunkte habe ich nach Anleitung hier im Forum gekauft und beim Karosseriebauer einbauen lassen. Vorher Tank leerfahren und die Holzplatte raus. Bei der Gelegenheit gleich noch an den Punkten für die Aufnahme des Einzelsitzes von unten die Muttern einschweissen lassen. So kann ein Einzelsitz nachgerüstet werden oder, wie in unserem Fall, der Küchenblock vernünftig befestigt werden. Das Gewicht der Bank geht noch halbwegs in Ordnung, ganz im Gegensatz zu den unglaublich schweren VW-Schlafbänken. Nach unseren Erfahrungen mit der bleischweren California-Bank war klar, dass so etwas nicht in Frage kommt.

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Dann die Dämmung:

Dach und Seitenwände, Schiebetüren und Heckklappe haben wir mit selbstklebendem 19mm dicken Armaflex gedämmt. Gibt’s für kleines Geld in der Bucht. Würde ich jederzeit wieder machen! Allerdings bei höheren Aussentemperaturen verarbeiten… Unter 10°C klebt das Zeug nicht so richtig gut. Und um Schwitzwasser an unzugänglichen Stellen zu vermeiden ist sauberes Verkleben Pflicht! War eine längere Aktion…

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Den Fussboden haben wir mit einer Gummigranulatmatte gedämmt. Dazu Holzplatten raus, Matte nach dem Umriss der Holzplatte zugeschnitten, alles zusammen wieder rein. Dazu brauchts entsprechend längere Schrauben an den Zurrpunkten. Unter die Stufen ebenfalls eine Lage der Matte, dann passt’s auch mit der Höhe.

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Die Scheiben haben wir vom Profi folieren lassen. Waren 170 Euro, die sich gelohnt haben. Perfekt gemacht, ist halt Übungssache.

Die Pappen mit kaschiertem KFZ-Innenraumstoff bezogen. Drei Dosen Sprühkleber kaufen! Wir hatten zu wenig Kleber. Wenn der leer ist, wird’s mühsam.

Vorhänge für die drei hinteren Fenster haben wir selbst genäht. In die doppelte Naht am Rand pro Scheibe 10 flache Magnete verteilt. Damit halten die Vorhänge super, sind schnell montiert und wieder abgenommen und mit gescheitem Stoff ist die Verdunklung 100%ig. Für die drei vorderen Fenster gibt’s die klassischen silbernen Saugnapf-Folien. Funktionieren ordentlich und kosten kleines Geld.

Mit diesen Massnahmen bleibt’s im Bus von den Temperaturen her super angenehm. Ausschlafen ist auch an heissen Tagen überhaupt kein Problem. Fenster einen Spalt auf, dazu so ein Aufhalteteil für die Heckklappe und schon wird der Bulliinnenraum der kühlste Ort auf dem ganzen Parkplatz!

Stand: vier Leute können sitzen, die trockene Innenraumakustik liegt auf PKW-Niveau und die Sommerhitze bleibt draussen.

Dann ging es in einem langen, harten Winter an die Planung der Möbel...

To be continued…
 
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Moin,
bis jetzt mal wieder sensationell, was es für Projekte gibt. Deines klingt sehr vielversprechend wegen der Raumaufteilung für Sportgerät!
Danke schon mal,
Raller
 
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Hallo,
und fetten Respekt was du da schon alles geleistet hast!!!
Ich freue mich schon auf weitere Bilder...
Die Dämmung, die du verbaut hast, is ja selbstklebend, oder?
Klappte das denn ohne große Probleme oder musstest du da weiteren Sprühkleber verwenden?
Wollte nämlich jetzt im Winter meinen Bulli auch dämmen, is halt was kalt und laut :D...
 
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Platz für 3 MTBs und dann noch drin schlafen können, wenn gleichzeitig noch Gepäck, Kompressorkühlschrank und Waschbecken installiert sind in einem kurzen Trapo? Ich bin gespannt! Fotos bitte.
 
AW: Meine Interpretation des T5 "Biker"

Platz für 3 MTBs und dann noch drin schlafen können, wenn gleichzeitig noch Gepäck, Kompressorkühlschrank und Waschbecken installiert sind in einem kurzen Trapo? Ich bin gespannt! Fotos bitte.
jupp, interessiert mich auch!
 
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ich schliesse mich all den gespannten an, 3 bikes + schlafen ist mal eine ansage!
 
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vielleicht eine Harry Potter Zelt Lösung, also außen ganz klein und Innen riesig so mit drei Räumen und Garage für die Radl :D
Bin auch sehr gespannt auf Deine Fotos
gruß
head
 
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Hört sich gut an, bin gespannt Gruß Donnerkeil
 
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@Kasawuki:

Das selbstklebende Armaflex klebt bestens. Hatten uns extra ein Eimerchen sündhimmelteuren Armaflex-Kleber besorgt, der aber völlig unbenutzt wieder zurückgegeben wurde. Sprühkleber oder Pattex brauchte es keinen. Auf ausreichend hohe Verarbeitungstemperatur ist zu achten! 10 Grad sollte es haben. Wir hatten eher 0 bis 5 Grad und mussten die zu beklebenden Flächen teilweise mit einem Heissluftföhn vorheizen, da sonst der Kleber nicht halten wollte. Nicht gerade eine zeitsparende Aktion. Im Winter besser nur in einer beheizten Garage.

Nebenbei sei bemerkt, dass das Dämmen des Bulli immer irgendwie eine 80%ige Angelegenheit bleibt. Ebene Flächen sind Mangelware, überall hohle Strukturen, in die man kaum reinkommt und die beiden vorderen Türen sind dank Fensterhebemechanismus überhaupt nicht dämmbar. Man kann hier ewig Zeit reinstecken, ohne wirkliche Vorteile zu erzielen. Würde ich es noch mal machen, dann wesentlich oberflächlicher. Wir haben zu zweit sicher zwei ganze Arbeitstage reingesteckt. Ein halber hätte es wahrscheinlich auch getan… Zerkratzte Handrücken gibt's beim Dämmen gratis ;)


Nach der Dämmaktion und dem Einbau der Rücksitzbank waren die räumlichen Gegebenheiten für den weiteren Ausbau geklärt. Während sich der T5 im winterlichen Alltag bewährte, folgte der Tragödie zweiter Teil, die Planung.

An deren Anfang stand das Aufmaß des Innenraums des Bullis und dessen Darstellung im CAD, zum Puzzeln und virtuellen Ausprobieren. Den 3D-CAD-Innenraum für meine Busvariante gibt es bei mir in den üblichen Datenformaten. Wer Interesse hat, einfach melden.

Da ich von Utensilien fürs Camping und Ausbauten wenig bis keine Ahnung hatte, folgten viele Stunden Recherche im Internet:
Was für kommerzielle Ausbauten gibt es, was bietet die Industrie an Nachrüstlösungen an, was bewährt sich in der T5-Community, was nicht?
Welcher Versender hat welches Teil im Angebot, welche ungefähren Maße hat das Teil? Dann grobe Darstellung des Teils im CAD und Einbau ins Gesamtmodell.

Als Begleiter beim bei Planung und Durchführung des Ausbaus fand ich das Buch aus der „Jetzt helfe ich mir selbst“-Reihe für den T4 recht hilfreich. Bietet gute Anregungen und führt durch teilweise deutlich kompromisslosere Ausansätze als meinen. Dadurch auch gut geeignet, Kontaktängste mit der Materie abzubauen.

http://www.amazon.de/dp/3613016214/?tag=zgx7-u-21

Die grobe Raumaufteilung war schnell klar. Vorne das „Wohnen“ mit Sitzplatz für vier Personen auf den gedrehten Vordersitzen und der Sitzbank in zweiter Reihe, daneben vor der Schiebetür der Küchenblock mit großzügiger Kühlbox (Waeco CB36) und eher kleinerem Waschbecken. Kochstelle braucht es für mich keine. Gekocht wird ausschließlich außerhalb des Busses. Oder es wird eben essen gegangen ;)
Hinten der Laderaum und die Bikegarage. Und über den Bikes wird geschlafen.

Gerade letzter Punkt hat Sorgfalt in der Planung erfordert, da die nutzbare Höhe beim Flachdach nicht eben luxuriös ist: Wie hoch ist ein Bike tatsächlich? Wie viel Höhe brauchen die beiden Hauptnutzer zum angenehmen Schlafen? Wie flach baut eine komfortable Lattenrost-Matratzen-Kombination? Und wie bekommen wir das Bett ohne grossen Aufwand weg, wenn der Bus mal wieder wirklich zum „Transporter“ werden soll?

Lange Rede, kurzer Sinn, hier der letzte Stand der Konstruktion:

Bild4.jpgBild3.jpgBild2.jpgBild1.jpg

Bei den Bikes müssen Vorderrad und Sattelstütze ausgebaut werden, um sie unter das Bett zu bekommen. Der Lattenrost ist in Fahrposition zusammengeklappt und die Rücksitzbank aufgeklappt. Zum Schlafen wird die Rücksitzbank eingeklappt und der Lattenrost ausgeklappt.

Da ich als Schreiner nicht eben begabt bin, musste ich mir noch eine stabile Konstruktion der Möbel überlegen, die auch für mich ausführbar ist. Das Ausbaubuch rät aus Crashsicherheitsgründen sehr zu Schlossschrauben und Stahlwinkeln.
Getreu dem Motto „only steel is real“ habe ich mich letztendlich für eine tragende Struktur aus miteinander verschweissten quadratischen Stahlprofilen entschieden, die mit 9mm starkem Birkensperrholz beplankt wird. Aus Gewichtsgründen wird oft Pappelsperrholz verwendet, das mir hinsichtlich der Robustheit zu weich erscheint. Lässt man es mit Kunststoff beschichten, ist der Gewichtsvorteil dahin.
Zur crashsicheren Fixierung des Ausbaus mit der Karosserie dienen für die beiden Regale je zwei Verzurrpunkten am Boden sowie die freien Gurtgewinde für die dritte Reihe. Vorsicht, die Gurtgewinde sind zöllig! Oben vorne haben wir bei der Umsetzung noch einen zusätzlichen Befestigungspunkt in einem Karosserieloch mit Hilfe einer Innengewindeniete geschaffen.
Der Küchenblock wird am Boden in zwei Gewinden für den Einzelsitz sowie mit dem Regal hinten rechts verschraubt.

Bild5.jpgBild6.jpg

Damit der Lattenrost aus dem Weg geräumt werden kann, ohne ihn ausbauen zu müssen, sind in die Stahlkonstruktion vier vertikale Aluprofile eingebaut, an denen man ihn nach oben und unten schieben und in der jeweiligen Position festschrauben kann. Das Hoch- und Runterstellen ist mit zwei Leuten in einer Minute gemacht.
Fotos von der oberen Position gibt’s später, beim dritten Teil, den Ausbaufotos.
 
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Hinten der Laderaum und die Bikegarage. Und über den Bikes wird geschlafen.
...
Bei den Bikes müssen Vorderrad und Sattelstütze ausgebaut werden, um sie unter das Bett zu bekommen.
...

Repsekt für Deine Vorüberlegungen!

Ich hatte es mir fast gedacht, dass die Bikes unter das Bett kommen. Wie willst Du die drei Bikes reinbringen und fixieren? Das mittlere 180° gedreht (also 2* Hinterrad hinten und dazwischen Hinterrad nach vorne bzw. vice versa)? Läßt Du die Lenker dran oder reicht es aus, sie um 90° zu drehen, wobei dann ja auch die Fixierungspunkte längs zur Fahrrichtung liegen, reicht das von der Stabilität aus?

Alles in allem ein sehr interessantes Projekt. Du schreibst immer von Temperaturen von 0-5 Grad und Wintereinsatz, zeigst aber nur CAD-Zeichnungen, wie ist denn der aktuelle Stand des Projekts?

Gruß,
mauf
(der zwar viele Fragen hat, aber nicht vorhat, Bikes im Bus zu transportieren, die hängen gut gesichert an der Heckklappe, unterm Bett liegt komplettes Surfgerödel...)
 
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Nach der Konstruktion über den Winter wurde an Ostern zur Tat geschritten! Ein begabter Schweisser hatte die Stahlkonstruktion nach Zeichnung gefertigt und verzinkt. Das Holz wurde bestellt und viele Schlossschrauben, selbstsichernde Muttern und ungezählte Beilegscheiben eingekauft...

Die Ausbaufotos. Lasst Bilder sprechen!

Ausbau01.jpg
Verlegen des Gummibodens.
Gibt's bei Amazon z.B. in der klassischen Tränenblech-Optik: http://www.amazon.de/gp/product/B004U5LEOW/?tag=zgx7-u-21
Nur minimal mit der VW-Siebdruckplatte verklebt. Hält auch so, vor allem, da die Möbel draufstehen. Hält Transportgut vom Rumrutschen ab.

Ausbau03.JPG
Die Stahlkonstruktion wird eingepasst.

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Einbau des Lattenrosts.

Um Höhe zu sparen, wurden ein handelsüblicher Lattenrost "tiefergelegt": die Latten wurden auf die richtige Länge gekürzt und statt auf den Längsträgern neben ihnen auf einer zusätzlichen Leiste angebracht. Habe so sicher vier Winterabende rumgekriegt ;)

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Probeliegen... Passt das mit der Höhe? Passt! :D

Das war's, was wir über Ostern hinbekommen haben.

Matratze ist übrigens die dünnste Schaumstoffvariante von IKEA. Super bequem und nicht zu weich. Wir bringen seitdem auch bei Besuchen in geschlossenen Häusern unser eigenes Gästebett mit ;) Im eigenen Bett schläft sich's halt doch am besten...

Weiter ging's an den Abenden und Wochenenden.

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Beplanken leicht gemacht: durch die angepasste Sperrholzplatte und Stahlkonstruktion auf einmal durchbohren, Schraube rein, Beilegscheibe drauf, festziehen, fertig.

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Wo kam im Küchenblock nochmal was hin??? Das Geröhr der Kühlbox fordert mehr Platz als gedacht. Irgendwie klappt's am Ende aber doch.



Ausbau06.JPG
Fertig beplankt.

Auf dem letzten Bild ist der Lattenrost mal in oberer Position zu sehen.
Die beiden Wasserkanister hinten rechts fassen je 20 Liter. Links und rechts kommt unten jeweils noch ein Regalbrett rein. Rechts passen von der Tiefe her Curver-Kisten rein. Die Schiebetüren vertragen sich gut mit der Matratze und sind in jeder Stellung zu öffnen und zu schliessen. Die "Schienen" für die Schiebetüren sind jeweils ein U- und ein L-Profil aus Alu aus dem Baumarkt. Gibts in 9mm Weite und passen so bestens zum 9mm Birkensperrholz.
 

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Die Elektriker sind immer die letzten auf der Baustelle.

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Die Batterie kommt nun doch hinten rein. Zu dick für unter den Beifahrersitz.

Der Stromverteiler wurde nach Anregungen hier aus dem Forum aus einer Rest-Sperrholzplatte gebaut und unmittelbar auf der Batterie untergebracht. Die Batterie ist eine Banner "Running Bull" 95Ah AGM-Batterie. Reicht im Sommer für vier bis fünf Tage eiskalten Kühlschrankinhalt. 220V-System gibt es keins bei uns. Geladen wird fast ausschliesslich durch Fahren.



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Die letzte Bastelrunde fand bei inzwischen fast sommerlichen Temperaturen an Pfingsten statt.

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Ein elektronisches Trennrelais und ein 16mm2-Erdungskabel als Verbindung zur Starterbatterie. Das Erdungskabel ist jetzt nicht gerade elegant, aber man nimmt halt, was man hat. Habe übrigens ausschliesslich mit Quetschhülsen gearbeitet. Je nach Informationsquelle gehen Lötstellen im KFZ-Bereich gar nicht, da sie zum Brechen neigen sollen.

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Durchführung durch die Spritzwand. Im Fahrzeuginnern unter der Gummimatte im Fahrerraum, anschliessend unter der Stufe der rechten Schiebetür zur Sekundärbatterie.
 
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wow!! Mehr fällt mir gerade nicht ein,bin absolut begeistert
 
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Jungfernfahrt!

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Muss ich schon aufstehen?!

Der ursprüngliche Ansatz, den Lattenrost nur rechts aufliegen zu lassen und links frei auskragen zu lassen, wurde nach den ersten Deformationserscheinungen pragmatisch verfeinert: meine Standard-Werkzeugbox passt als Stütze genau zwischen Rückenlehne der zusammengeklappten Bank und Lattenrost.

Der Klappmechanismus ist übrigens geklaut. Die Gelenke sind Ersatzteile einer Zarges Alu-Klappleiter ;) Mit den Längsträgern des Lattenrosts verbunden funktioniert das super.

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Das ganz normale Alltags-Chaos. Hier nur mit zwei Bikes :D

Die drei Bikes passen rein! Zwei stehen normal, das mittlere auf dem Kopf. Bis 160mm Federweg passt das Steuerrohr bei leicht vorgespannter Gabel noch unter die Querstrebe des Lattenrosts und das Bike kann so nicht umfallen. Der Lenker befindet sich dann wie auf dem rechten Bike im oberen Bild am Fussende des Betts zwischen Lattenrost und Heckklappe.
Bei mehr Federweg steht das Bike auf dem Lenker und das Gabelende steht, ähnlich wie das linke Bike auf dem Bild oben, am Fussende nach oben weg. Stört beim Schlafen nicht, ist durch die Matratze gut gepolstert.

So richtig komfortabel ist das Bike-Tetris bei drei Bikes allerdings nicht mehr. Deshalb steht das dritte Bike, wenn wir zu zweit unterwegs sind, quer hinter Fahrer- und Beifahrersitz. Das Hinterrad ist dann zwischen Küchenblock und Beifahrersitz, das Vorderrad auf Höhe der Rücksitzbank.

Einsatz04.JPG
Heckdusche mit Magnethalter


Der Ausbau ist seit 2011 fertig und wir nutzen ihn regelmässig. Das Gepäckabteil ist klasse, da die Bikes blickgeschützt und aufgeräumt durch die Gegend fahren. Oft findet mein Bike zwischen zwei Ausfahrten nicht mal mehr den Weg aus dem Bus.

Super ist auch die Kühlbox, auch bei Tagesausflügen oder im ganz normalen Alltag. Ein temperaturempfindlicher Einkauf im Hochsommer wird einfach in der Box zwischengelagert. Kaltes Bier schmeckt nach einer Tour doppelt so gut ;)

Verzichtbarer für uns ist der ganze Wassereinbau. Das Waschbecken ist ganz ok um sich die Hände zu waschen oder einen kleinen Abwasch. Etwas grösser dürfte es sein... dann hätte es aber an anderer Stelle bauraumtechnisch geknallt. Die Heckdusche wurde seit Bestehen wenig genutzt. Mal um ein Bike abzuspülen oder eine kurze Dusche bei total versifftem Biker. Aber so eine richtig heisse Dusche zu Hause oder auf dem Campingplatz ist halt einfach geiler ;)
Da wir genau deswegen eigentlich selten komplett wild campen, gibt's das Trinkwasser aus dem Wasserhahn des Campingplatzes und nicht aus dem Bulli-Tank.

Solltet Ihr irgendwelche Detailfragen haben, her damit!

Und als Schlusswort: ich fand den Ausbau ein extrem spassiges Projekt und würde es jederzeit wieder machen! Auch wenn ich an der einen oder anderen Stelle Lehrgeld gezahlt habe, ist der auf die eigenen Bedürfnisse und Ansprüche angepasste Ausbau sprichwörtlich unbezahlbar...
 
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... aber nicht vorhat, Bikes im Bus zu transportieren, die hängen gut gesichert an der Heckklappe, unterm Bett liegt komplettes Surfgerödel...)

Wir übernachten recht häufig irgendwo im Stadtgebiet, wenn wir Freunde besuchen. Da machen sich meines Erachtens auch gesicherte Bikes auf der Heckklappe nicht sehr gut. Mit Bikes drin und komplett dunkel sieht der durchschnittliche Kneipenheimkehrer erst auf den dritten oder vierten Blick, ob da jetzt jemand drin pennt oder nicht.

Für Fahrten zu viert muss eh ein Heckträger drauf. Bisher tut's noch der Eckla Porty. Da mein aktuelles DH-Bike aber nicht mehr quer vor die Rückbank passt, liebäugle ich mit einem gescheiteren Träger à la Fiamma.
 
AW: Meine Interpretation des T5 "Biker"

Wir übernachten recht häufig irgendwo im Stadtgebiet, wenn wir Freunde besuchen. Da machen sich meines Erachtens auch gesicherte Bikes auf der Heckklappe nicht sehr gut. Mit Bikes drin und komplett dunkel sieht der durchschnittliche Kneipenheimkehrer erst auf den dritten oder vierten Blick, ob da jetzt jemand drin pennt oder nicht.
So "versteckt" jeder sein Lieblingshobby IM Bus, bei uns halt das Surfzeugs. Da alles im Bus ist, ist es genauso, wie Du sagst, man kann auch mal locker irgendwo im Stadtgebiet übernachten. Dank getönter Scheiben (95%) und Thermomatten kann man da aber auch so gar nicht mehr reingucken.
Für Fahrten zu viert muss eh ein Heckträger drauf. Bisher tut's noch der Eckla Porty. Da mein aktuelles DH-Bike aber nicht mehr quer vor die Rückbank passt, liebäugle ich mit einem gescheiteren Träger à la Fiamma.
Dafür habe ich mir den originalen VW-Heckklappenträger (LOGO) geholt. Passt m.E. optisch am besten an den Bus. Für unsere Bikes (28" Cross) reicht er vollkommen aus, mit vier 29ern könnte es u.U. eng werden. Aber ansonsten ein schöner Ausbau! Gefällt mir sehr gut, erinnert mich an meinen Ausbau! Deine Erfahrungen mit Waschbecken in einer "Küchenzeile" und Heckdusche beruhigen mich. Wollte ich auch immer nochmal nachrüsten, aber auf dem Campingplatz duscht es sich deutlich wärmer und zugfreier. Und zum Händewaschen gibt es div. andere Möglichkeiten und wenn man mal in freier Wildbahn abwaschen will, tut es auch eine Faltschüssel...
 
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dp
 
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Gefällt mir echt gut dein Ausbau, die Aufgabenstellung wird bei unserem im Frühjahr die gleiche, nur werde ich wohl den Bus in lang und ohne 4WD nehmen.

Aber warum hast Du nicht gleich echtes Riffelblech verarbeitet?
 
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Danke für die Blumen!

Beim Fussboden wollten wir primär eine fusswarme, rutschfeste und wasserfeste Oberfläche haben. Die Gummimatte erfüllt die Anforderungen ganz gut. Dass die ein Tränenblechmuster hat, war eher Zufall.
Und echtes Riffelblech dürfte recht schwer werden. Selbst die Gummimatte wiegt, so wie sie bei Amazon angeboten wird, schon 28 kg. Und wenn Du etwas Festes einbauen willst, musst Du es vermutlich in der Mitte teilen, ähnlich wie die originale VW Siebdruckplatte.

Die richtig luxuriöse Variante ist der Kunststofffussboden, der in Bussen verlegt wird. Der ist ebenfalls auch bei Nässe rutschfest, kostet meiner Erinnerung nach aber ein Vielfaches.

Grüsse,

Wolfi
 
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