Diese Woche hat es auch uns erwischt. Unser Cali stand Donnerstag morgen plötzlich nicht mehr unter unserem Carport.
Wir wohnen im Bremer Umland. Diebe haben versucht, unseren T5.2 California Beach zu entwenden. Sie waren nicht ganz erfolgreich, haben aber wertvolle Spuren hinterlassen. Somit wissen wir, wie sie vorgegangen sind und wann Sie zugeschlagen haben. Damit ihr alle gewarnt seid, hier die bisher vorliegenden Infos:
Der Bus wurde unter unserem Carport herausgeholt. Und das, obwohl direkt dahinter unser älterer Golf geparkt war. Den haben sie also erstmal aufgebrochen (vermutlich mit einem so genannten "Polenschlüssel" (keine Beschädigungen am Schloss zu sehen) und mit selben Schlüssel gestartet. Also, Golf zurückgefahren und dann den Cali herausgeholt. Sie haben ihn also nicht herausgehoben (geht ja auch schlecht unterm Carport), sondern gestartet und gefahren. Glück im Unglück: Den Cali hat die Polizei relativ schnell, nachdem wir sie am Vormittag alarmiert hatten, in einer benachbarten Nebenstraße aufgespürt. Die Täter haben den Bus aus irgendwelchen Gründen dann doch zurückgelassen. Sie haben ihn nur ca. 800 m gefahren. Wir vermuten, dass sie technische Probleme hatten.
Wie sind sie vorgegangen? Dies wissen wir:
Sie kamen gegen 4.30 Uhr (die Uhr wurde durch das Abklemmen der Batterie auf Null gesetzt, daher konnten wir die Zeit zurückrechnen und die Tatzeit ermitteln) und haben die Fahrertür geöffnet (es gibt deutliche Spuren am Schloss der Tür). Laut Gutachter sollen sie vorher die Alarmanlage außer Gefecht gesetzt haben. Noch weiß ich nicht, wie sie da vorgegangen sind (wird nachgemeldet). Die Täter haben daraufhin unter dem Lenkrad die Verkleidung abgerissen und mit grober Gewalt das Zündschloss entfernt. Sie haben daraufhin die Motorhaube geöffnet, das Motorsteuergerät (welches sich rechts im Motorraum vor der Batterie befindet) entfernt und vermutlich (laut Gutachter) ein "eigenes", manipuliertes Steuergerät angeschlossen. So haben sie wohl den Wagen gestartet. Irgendwas muss dann aber nach den ersten hundert Metern schief gelaufen sein. Sonst hätten sie das Fahrzeug nicht zurückgelassen. Übrigens an einem Ort, wo deutlich mehr Menschen wohnen und aus ihrem Fenster schauen können als bei uns um die Ecke. Sie waren offenbar im Stress, sonst hätten sie sicher einen "besseren" Abstell-Ort gewählt.
Was haben sie mitgehen lassen?
Das Motorsteuergerät und das Zündschloss. Beschädigt und zerstört haben sie außerdem die schwarze Plastik-Abdeckung zwischen Motorhaube und Windschutzscheibe. Hierunter haben sie das Kabel, welches vom Motorraum ins Innere des Fahrzeugs führt, gekappt. Eine kleine Schramme/Delle außen an der Karosserie und kleinere Schrammen auf der Motorhaube haben sie uns auch hinterlassen. Die Spurensicherung hat den Bus sorgfältig untersucht. Die Polizei sagt, es käme selten vor, dass ein Fahrzeug zurückgelassen wird, das so viele Spuren und Hinweise zur Tat enthält.
Der Cali musste schnell in die Werkstatt geschleppt werden. Er war nicht mehr abschließbar und - versteht sich von selbst - nicht mehr zu starten.
Übrigens: Obwohl wir in der ersten Etage unseres Hauses das Schlafzimmerfenster in der Nacht geöffnet hatten, haben wir nichts, aber auch gar nichts mitbekommen. Erschreckend ist zu wissen, dass sie jederzeit wiederkommen, beide Fahrzeuge offenbar problemlos öffnen und sich austoben können.
Laut Gutachter könnte der Tathergang so abgelaufen sein:
1. Horn von der Alarmanlage irgendwie außer Gefecht gesetzt (Genaueres weiß ich noch nicht)
2. Fahrertür-Schloss geöffnet
3. Motorhaube geöffnet
4. Batterie abgeklemmt
5. Verkabelung zwischen Motorraum und Innerem durchtrennt (Kabel, dass unter einer Abdeckung unter der Windschutzscheibe ins Fahrzeuginnere führt)
6. Motorsteuergerät ausgebaut
7. Verkleidung unter dem Lenkrad entfernt; mit großer Gewalt das Zündschloss herausgerissen
8. Eigenes, manipuliertes Motorsteuergerät angeschlossen
(Die Reihenfolge des Vorgehens ist reine Vermutung)
Das Kennzeichen haben sie nicht entfernt. Nach 800 m muss es einen technischen Defekt gegeben haben. Vielleicht haben die Täter die Kabel falsch angeschlossen oder ihr Steuergerät hat nicht mit unserem Fahrzeug harmoniert. Zumindest haben sie den Bulli daraufhin schräg und auffällig auf dem Kantstein geparkt und sind geflüchtet. Hätten die Täter das Fahrzeug erfolgreich gestohlen, hätten wir keinerlei Spuren gehabt. Auf unserem Gelände haben sie sauber gearbeitet und auch an unserem älteren Golf, den sie bewegt haben, um den Bulli herauszubekommen, sind keinerlei Spuren oder Beschädigungen zu finden. Nur der Schlüssel gleitet etwas schwieriger ins Zündschloss als vorher.
Ich rate euch: Rüstet eure Fahrzeuge auf. Macht es den Tätern so schwer wie möglich. In diesem und anderen bekannten Foren gibt es genug Hinweise, was ihr einbauen könnt. Es sollte ein Mix aus mehreren Dingen sein. Trotzdem: 100%igen Schutz gibt es nicht, aber Täter sollen laut Polizei von Fahrzeugen Abstand nehmen, an denen sie auf zu große oder zu viele Hindernisse stoßen. Ansonsten empfehle ich euch: Baut zu euren Fahrzeugen keine zu große persönliche Beziehung auf, auch wenn es schwer fällt. Lasst keine persönlichen Gegenstände im Fahrzeug, schon gar nicht offen sichtbar. Das Aufknacken der Tür dauert nur wenige Sekunden. Das kann jederzeit überall passieren. Lasst keine Taschen, Jacken oder sonstige Gegenstände achtlos im Auto liegen. Auch nicht, wenn ihr mal eben in den Supermarkt geht. Versichert eure Fahrzeuge gut! Sorgt für ein gutes Verhältnis zu euren Nachbarn! Seit wachsam und genießt jede Sekunde mit eurem Bulli!
Wir hatten diesmal Glück! Wir sind jetzt gewarnt, sind (gottseidank) gut versichert und schlauer.
Wir wissen jetzt, wie sie vorgehen! Beim nächsten Mal werden die Täter sich ärgern, dass sie noch einmal aufgetaucht sind.
Bandenmäßiger und gewerbsmäßiger Diebstahl wird in Deutschland relativ hart bestraft (verglichen mit anderen Diebstahldelikten).
Ich hoffe, euch alle etwas sensibilisiert zu haben, damit euch nicht Ähnliches passiert.
Alles Gute für eure Calis!
Herzliche Grüße,
APee
Wir wohnen im Bremer Umland. Diebe haben versucht, unseren T5.2 California Beach zu entwenden. Sie waren nicht ganz erfolgreich, haben aber wertvolle Spuren hinterlassen. Somit wissen wir, wie sie vorgegangen sind und wann Sie zugeschlagen haben. Damit ihr alle gewarnt seid, hier die bisher vorliegenden Infos:
Der Bus wurde unter unserem Carport herausgeholt. Und das, obwohl direkt dahinter unser älterer Golf geparkt war. Den haben sie also erstmal aufgebrochen (vermutlich mit einem so genannten "Polenschlüssel" (keine Beschädigungen am Schloss zu sehen) und mit selben Schlüssel gestartet. Also, Golf zurückgefahren und dann den Cali herausgeholt. Sie haben ihn also nicht herausgehoben (geht ja auch schlecht unterm Carport), sondern gestartet und gefahren. Glück im Unglück: Den Cali hat die Polizei relativ schnell, nachdem wir sie am Vormittag alarmiert hatten, in einer benachbarten Nebenstraße aufgespürt. Die Täter haben den Bus aus irgendwelchen Gründen dann doch zurückgelassen. Sie haben ihn nur ca. 800 m gefahren. Wir vermuten, dass sie technische Probleme hatten.
Wie sind sie vorgegangen? Dies wissen wir:
Sie kamen gegen 4.30 Uhr (die Uhr wurde durch das Abklemmen der Batterie auf Null gesetzt, daher konnten wir die Zeit zurückrechnen und die Tatzeit ermitteln) und haben die Fahrertür geöffnet (es gibt deutliche Spuren am Schloss der Tür). Laut Gutachter sollen sie vorher die Alarmanlage außer Gefecht gesetzt haben. Noch weiß ich nicht, wie sie da vorgegangen sind (wird nachgemeldet). Die Täter haben daraufhin unter dem Lenkrad die Verkleidung abgerissen und mit grober Gewalt das Zündschloss entfernt. Sie haben daraufhin die Motorhaube geöffnet, das Motorsteuergerät (welches sich rechts im Motorraum vor der Batterie befindet) entfernt und vermutlich (laut Gutachter) ein "eigenes", manipuliertes Steuergerät angeschlossen. So haben sie wohl den Wagen gestartet. Irgendwas muss dann aber nach den ersten hundert Metern schief gelaufen sein. Sonst hätten sie das Fahrzeug nicht zurückgelassen. Übrigens an einem Ort, wo deutlich mehr Menschen wohnen und aus ihrem Fenster schauen können als bei uns um die Ecke. Sie waren offenbar im Stress, sonst hätten sie sicher einen "besseren" Abstell-Ort gewählt.
Was haben sie mitgehen lassen?
Das Motorsteuergerät und das Zündschloss. Beschädigt und zerstört haben sie außerdem die schwarze Plastik-Abdeckung zwischen Motorhaube und Windschutzscheibe. Hierunter haben sie das Kabel, welches vom Motorraum ins Innere des Fahrzeugs führt, gekappt. Eine kleine Schramme/Delle außen an der Karosserie und kleinere Schrammen auf der Motorhaube haben sie uns auch hinterlassen. Die Spurensicherung hat den Bus sorgfältig untersucht. Die Polizei sagt, es käme selten vor, dass ein Fahrzeug zurückgelassen wird, das so viele Spuren und Hinweise zur Tat enthält.
Der Cali musste schnell in die Werkstatt geschleppt werden. Er war nicht mehr abschließbar und - versteht sich von selbst - nicht mehr zu starten.
Übrigens: Obwohl wir in der ersten Etage unseres Hauses das Schlafzimmerfenster in der Nacht geöffnet hatten, haben wir nichts, aber auch gar nichts mitbekommen. Erschreckend ist zu wissen, dass sie jederzeit wiederkommen, beide Fahrzeuge offenbar problemlos öffnen und sich austoben können.
Laut Gutachter könnte der Tathergang so abgelaufen sein:
1. Horn von der Alarmanlage irgendwie außer Gefecht gesetzt (Genaueres weiß ich noch nicht)
2. Fahrertür-Schloss geöffnet
3. Motorhaube geöffnet
4. Batterie abgeklemmt
5. Verkabelung zwischen Motorraum und Innerem durchtrennt (Kabel, dass unter einer Abdeckung unter der Windschutzscheibe ins Fahrzeuginnere führt)
6. Motorsteuergerät ausgebaut
7. Verkleidung unter dem Lenkrad entfernt; mit großer Gewalt das Zündschloss herausgerissen
8. Eigenes, manipuliertes Motorsteuergerät angeschlossen
(Die Reihenfolge des Vorgehens ist reine Vermutung)
Das Kennzeichen haben sie nicht entfernt. Nach 800 m muss es einen technischen Defekt gegeben haben. Vielleicht haben die Täter die Kabel falsch angeschlossen oder ihr Steuergerät hat nicht mit unserem Fahrzeug harmoniert. Zumindest haben sie den Bulli daraufhin schräg und auffällig auf dem Kantstein geparkt und sind geflüchtet. Hätten die Täter das Fahrzeug erfolgreich gestohlen, hätten wir keinerlei Spuren gehabt. Auf unserem Gelände haben sie sauber gearbeitet und auch an unserem älteren Golf, den sie bewegt haben, um den Bulli herauszubekommen, sind keinerlei Spuren oder Beschädigungen zu finden. Nur der Schlüssel gleitet etwas schwieriger ins Zündschloss als vorher.
Ich rate euch: Rüstet eure Fahrzeuge auf. Macht es den Tätern so schwer wie möglich. In diesem und anderen bekannten Foren gibt es genug Hinweise, was ihr einbauen könnt. Es sollte ein Mix aus mehreren Dingen sein. Trotzdem: 100%igen Schutz gibt es nicht, aber Täter sollen laut Polizei von Fahrzeugen Abstand nehmen, an denen sie auf zu große oder zu viele Hindernisse stoßen. Ansonsten empfehle ich euch: Baut zu euren Fahrzeugen keine zu große persönliche Beziehung auf, auch wenn es schwer fällt. Lasst keine persönlichen Gegenstände im Fahrzeug, schon gar nicht offen sichtbar. Das Aufknacken der Tür dauert nur wenige Sekunden. Das kann jederzeit überall passieren. Lasst keine Taschen, Jacken oder sonstige Gegenstände achtlos im Auto liegen. Auch nicht, wenn ihr mal eben in den Supermarkt geht. Versichert eure Fahrzeuge gut! Sorgt für ein gutes Verhältnis zu euren Nachbarn! Seit wachsam und genießt jede Sekunde mit eurem Bulli!
Wir hatten diesmal Glück! Wir sind jetzt gewarnt, sind (gottseidank) gut versichert und schlauer.
Wir wissen jetzt, wie sie vorgehen! Beim nächsten Mal werden die Täter sich ärgern, dass sie noch einmal aufgetaucht sind.
Bandenmäßiger und gewerbsmäßiger Diebstahl wird in Deutschland relativ hart bestraft (verglichen mit anderen Diebstahldelikten).
Ich hoffe, euch alle etwas sensibilisiert zu haben, damit euch nicht Ähnliches passiert.
Alles Gute für eure Calis!
Herzliche Grüße,
APee
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