Brauche Hilfe bei Fehler 0299 — blinkende Glühwendel

cararex

Jung-Mitglied
Ort
Region Augsburg-Ulm
Mein Auto
T5 Caravelle
Erstzulassung
02/2007
Motor
TDI® 128 KW
DPF
ab Werk
Motortuning
Nein
Antrieb
Front
Hallo zusammen. Ich bin langsam echt ratlos was meinem Dicken fehlt und hoffe ihr könnt mir weiterhelfen. Und gleich vorweg, ich habe auch schon einige Threads zu diesem Thema gelesen. Zuerst mal ein paar Daten zum Bus:

Caravelle Baujahr 2007
225000 km gelaufen
128 kw PCB mit original Partikelfilter

Ich habe den Bus im Nov 2017 mit etwa 218000km gekauft. Der Vorbesitzer sagte mir dass der Bus kurz vorher einen defekten Ladeluftkühler hatte der aber neu reingekommen ist. Scheinbar war er aber vorher eine Weile so gefahren weil der DPF beim Kauf zugesetzt war, die Lampe brannte. Der DPF wurde dann beim Freundlichen regeneriert (Messdaten des DPF waren danach gut) und alles schien soweit ok. Bei der ersten Urlaubsfahrt (einfach 800 km) hatte ich dann auf der Heimfahrt zum ersten Mal eine blinkende Glühwendel und Notlauf. Das trat im Laufe der Zeit immer häufiger auf. Meistens bei langgezogenen Steigungen auf der Autobahn. Mittlerweile hatte ich mir auch einen Diagnosestecker samt Torque zugelegt und konnte auch sehen dass kurz bevor der Fehler auftrat der Ladedruck abfiel. Als dann auch noch so im Januar oder Februar Kühlwasserverlust einsetzte und der Ölstand immer mehr wurde kam der Bus in meine Werkstatt (nicht Vauweh). Da gab es dann eine größere Reparatur bei der Folgendes ersetzt wurde: Turbo, AGRventil, N75, Wasserpumpe, Thermostat, Glühkerzen sowie diverse Kleinteile wie Schläuche etc.
Danach lief der Bus so ca. 1500 km ohne Probleme. Alles schien prima bis vor kurzem immer häufiger wieder die blinkende Glühwendel erschien (samt Notlauf, also wie vor der Reparatur).
Das wird nun immer schlimmer, ich kann den Fehler nun sogar bewusst produzieren, quasi bei jeder Beschleunigung. Wenn ich aufs Gaspedal trete geht der Ladedruck zuerst hoch auf 15 bis 18 psi um dann aber gleich wieder auf Werte zwischen 12 und 13 psi runterzufallen wenn die Drehzahl steigt. Im Anschluss kommt dann auch schnell wieder die blinkende Glühwendel samt Notlauf.
Was mir auffällt ist dass der alte Turbo Ladedruckspitzen bis 21 psi erzeugt hat während der neue nur noch etwa 18 psi maximal bringt.
Was mir als Ursache nun noch einfällt ist:

1. Drucksensor bringt falsche Werte.
Dagegen spricht aber dass auch mein Popometer mit den angezeigten Ladedruckwerten daccord geht. Mit steigender Drehzal und sinkendem Ladedruck verliert der Motor auch an Biß

2. Ladeluftstrecke irgendwo undicht
Dagegen spricht dass der Bus die ersten 1500km nach der Reparatur ohne Probleme lief und seitdem keine Hand mehr dran gelegt wurde.

3. zu starker Gegendruck im Auspuff durch belegten DPF
Dagegen spricht dass der DPF nach der Regenerierung super Werte hatte und er beim Turbotausch zumindest von oben sehr gut aussah, nichts gebrochen oder so.

Ansonsten fällt mir nicht mehr wirklich viel dazu ein. Hat jemand noch eine Idee dazu ?
Was mich auch noch interessieren würde ist mit welchem Ladedruck dieser Motor denn so arbeitet? Mein alter T3 mit JX-Motor hatte 0,65 bar, da finde ich 21psi wie beim alten Turbo schon recht heftig. Hat hier jemand vielleicht Sollwerte zur Hand?

Ich würde mich über Antworten freuen!

Ralf
 
Unterschreitung liegt meist am DPF.
 
Ich würd sagen DPF Aschelast zu hoch, Differenzdrucksensor zeigt bei hoher Last einen verstopften DPF an.
 
Vielen Dank für Eure Antwort. Greifen denn die Sensoren für die Ermittlung des Differenzdrucks im DPF (sind 2, richtig?) aktiv in die Drucksteuerung des Turboladers ein oder wird die Leistung des Turbos rein durch den dann vermutlich höheren Abgasgegendruck abgewürgt?

Gruß

Ralf
 
Das ist der Abgasgegendruck.
 
Log mal bitte den Differenzdruck des DPF mit. Findest Du entweder in MWB 067 oder in 068.
 
Ok, danke, werde ich machen. Muss nur dafür erst das VCDS von einem Bekannten leihen. Werde dann berichten.

Gruß

Ralf
 
Du schriebst „Turbo neu“ - was GENAU für ein Turbo ist da rein gekommen? Original oder Ebay-„generalüberholt“?

Hast Du Dich selbst von der Unversehrtheit des Monolithen überzeugt?

LG

Dirk
 
Hallo zusammen !

@Parasol Der Turbo ist afaik original, ich konnte beim Einbau oben kurz in den DPF reinschauen als ich in der Werkstatt war und er sah gut aus.

@McFly42 Ich habe heute mal ne Testfahrt mit dem VCDS gemacht und mitgelogt. Das Ergebnis habe ich in einem Diagramm dargestellt. Bitte achtet auf die Einheiten, ich habe die Werte teilweise mal 10 gerechnet um ne aussagekräftigere Kurve zu kriegen. Steht aber dann rechts mit dran. Was mich wundert ist Folgendes:

- man sieht schön die Ladedruckdifferenz zwischen soll und ist, die immer so um die 500 mbar liegt. Komischerweise ist der Wert für die Ladedruckregelung (in %, ist meine ich auch in Block67 gelistet) meist bei ca 50% wie festgenagelt. Wo wird dieser Wert denn eigentlich abgegriffen ? Oder ist das nur ein errechneter Wert ? Nach meinem laienhaften Verständnis müsste doch bei solch einer Druckdifferenz im Ladedruck die Ladedruckregelung auf 100% gehen in der Hoffnung die Differenz zwischen Soll und Ist zu verkleinern. Oder denke ich da falsch ?

- die Druckdifferenz im Partikelfilter geht schön mit der Drehzahl hoch, startet bei etwa 90 mbar und geht dann über 200 mbar mit steigender Drehzahl hoch. Die Aschemasse wurde mit 94 angezeigt. Ist das zuviel Differenz oder anhand der Laufleistung von 225000km noch im Rahmen?

- dann trat im 5. Gang der Fehler wieder auf was man schön an den fallenden Linien erkennen kann.

Habt ihr eine Idee ???

Schönen Gruß

Ralf

Clipboard01.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Differenzdruck sieht okay aus. Könnte natürlich noch die Hinterkante ausgebrochen sein und die Brösel den DPF Ausgang hinter dem Drucksensor verlegen.

Die VTG-Aussteuerung verwundert. Hatten wir hier schon mal, es wurde aber leider keine Auflösung gepostet was die merkwürdige Begrenzung erklärt. Kann sein, das die Kennfeldvorsteuerung zusammen mit der LD-Regelung nicht mehr hergibt.

Als nächstes wäre IMHO mal der Blick auf die DPF-Rückseite indiziert.
 
@McFly42 mich würde ja nur interessieren wo dieser Ladedruckregelwert denn überhaupt herkommt. Ich hab noch den Fred von den Elzer Bergen gefunden der in eine ähnliche Richtung geht. Ich muss sagen ich fahr den Bus ja gerne aber langsam geht mir dieser versteckte Fehler auf die Nerven..... Gibt es Erfahrungswerte wie hoch dieser Ladedruckregelwert denn geht ? In meinem alten T3 hab ich ein VDO Instrument welches mechanisch den Ladedruck des Turbos abgreift. Da geht ein schlauch von hinten bis ganz vorne. Da weiß man wenigstens wieviel Ladedruck tatsächlich anliegt und muss nicht so nem Sensor vertrauen....

ok, wenn natürlich hinter dem Sensor im DPF das Rohr blockiert ist dann sagt die Druckdifferenz natürlich nichts aus. Schade dass ich keine Hebebühne im Carport hab....

Gruß Ralf
 
Die VTG-Ansteuerung kommt als Wert vom MSG an das Magnetventil zur Ansteuerung der pneumatischen VTG-Druckdose. Errechnet wird der Wert als Vorsteuerung aus Kennfeldern, auf den Vorsteuerwert wird dann über den LD-Sensor noch eine Korrektur draufgepackt. Will heißen diese %-Zahl ist nur die Ansteuerung, kein gemessener Sensorwert der VTG-Position. Das schließen des Regelkreises findet ausschließlich durch den LD-Sensor statt. Die Werte gehen auch über 50%, aber es kann natürlich gut sein das zustandsabhängig unter deinen gegebenen Umständen die Regelung bei 50% saturiert. Das weiß ich aber nicht genau, ist nur eine Vermutung.

Von daher würde ich vor weiteren Maßnahmen erstmal den DPF sicher ausschließen und hinten reinschauen. Wenn der intakt ist wird es spannend...
 
lol, auf diese Spannung könnte ich gerne verzichten...... ich würde was drum geben wenn ich wüßte wieviel Druck zwischen dem N75 und der Dose am Turbo herrscht und bei welchem Druck die Verstellschaufeln den maximalen Ladedruck erzeugen. Der Ladedruckansteuerungswert alleine sagt ja nichts aus. Noch eine andere Idee..... was passiert denn wenn der Ladedrucksensor im Ansaugrohr defekt ist? Spuckt er dann gar keine Werte mehr aus oder falsche und bei letzterem was passiert dann? Einer der Werkstattmitarbeiter hat nämlich auf einen defekten Ladedrucksensor getippt. Das will ich aber nicht so recht glauben...

Das Diagramm spiegelt übrigens auch direkt die Meldungen meines Popometers wieder. Bis zum 3. Gang ist gefühlt mehr Biss in der Leistungsentfaltung als in den Gängen 4-6. Das ist natürlich durch die Untersetzung logisch aber auch der Ladedruck im Diagramm sagt dasselbe aus. Man merkt regelrecht dass dem Motor in den hohen Gängen spürbar die Puste ausgeht was direkt mit der Ladedruckanzeige einhergeht. Von daher glaube ich auch nicht so recht an einen defekten Ladedrucksensor.

Aber ok, nächster Schritt DPF-Kontrolle.....

Ralf
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei 100% werden die Leitschaufeln maximal bis Anschlag zugefahren, die Abgase am meisten beschleunigt und der höchte darstellbare Ladedruck erzeugt. Bei 0% steht die VTG quasi offen und der Ladedruck wird minimal. Such mal nach "VTG Gymnastik", da kannst Du das live verfolgen.

LD Sensor defekt...naja, Messwerte liefert er ja wie Dein Log beweist. Und zu viel zeigt er nicht an, bei zu wenig würde man eher eine stärkere Aussteuerung der VTG erwarten. Bei niedrigen Drehzahlen bringt Dein Turbo ja auch mehr Ladedruck als bei höheren Drehzahlen. Will heissen je höher der Abgasvolumenstrom, umso größer wird die Differenz zum Solldruck, und umso kleiner der maximal aufgebaute Druck. Passt IMHO ganz plausibel zu einer verlegten Abgasstrecke.
 
Bevor Du unters Auto kriechst: Endrohr max. grauer Ascheschleier, oder russschwarz?
 
Vielen Dank für Eure Antwort. Greifen denn die Sensoren für die Ermittlung des Differenzdrucks im DPF (sind 2, richtig?) aktiv in die Drucksteuerung des Turboladers ein oder wird die Leistung des Turbos rein durch den dann vermutlich höheren Abgasgegendruck abgewürgt?

Gruß

Ralf
Das wird alles über das Motorsteuergerät gesteuert, auch der Ladedruck. Die blinkende Wendel zeigt nicht erfolgreiche Regenerationsversuche an, dann geht`s in den Notlauf. Du hast drei Drucksensoren, 1 mal für Ladedruck, und 2 für den diff. Druck.
 
Differenzdruck sieht okay aus. Könnte natürlich noch die Hinterkante ausgebrochen sein und die Brösel den DPF Ausgang hinter dem Drucksensor verlegen.

Ich würde mal sagen Volltreffer.....
20180407_135416.jpg 20180407_142750.jpg
nachdem die Brocken draussen waren lief der Bus wieder wie ein junges Reh. Deutliche Leistungssteigerung und gleichmaessige Leistungsentfaltung über den Drehzahlbereich. Jetzt ist nur die Frage wo ich einen vernünftigen DPF für bezahlbares Geld herkriege.
Zumindest weiss ich jetzt was los war. Nochmals Danke für Eure Hilfe.

Kann mir vllt noch jemand sagen wie ich den Passus "gelöst" in die Betreffzeile des Startthreads bekomme? Hab ich bei der Suche im Forum schon mal gesehen und fand das sehr hilfreich.

Gruß Ralf
 
... Du hast drei Drucksensoren, 1 mal für Ladedruck, und 2 für den diff. Druck.

Hallo Asconette,
der Ladedrucksensor ist klar, aber wo sollen die beiden Drucksensoren für den diff. Druck (ich nehme an du meinst den Differenzdruck?) sitzen?

Gruß
Jochen
 
Die blinkende Wendel zeigt nicht erfolgreiche Regenerationsversuche an, dann geht`s in den Notlauf
So so.

Wie unterscheidet denn die Frau Glühwendel zwischen aus mangelnder Zeit (Fahrt beendet) nicht erfolgreich abgeschlossenen und zwischen aus technischen Gründen nicht erfolgreich abgeschlossenen Regenerationsversuchen?
Sagt ihr das der Herr Motorsteuergerät ?
 
Zurück
Oben