AW: Aschenbecher und Getränkehalter im Multivan lässt sich nicht schliessen...
Hallo zusammen,
ich hatte neulich auch das Problem, dass sich in meinem Cali die Aschenbecher-Getränkehalter-Schublade nicht schließen ließ. Sie ging bis ca. 1 cm vor Schluss zu, dann stieß sie aber auf einen weichen, leicht federnden Widerstand. Mit Gewalt wurde es nicht besser...
Also die Schublade ausgebaut. Geht eigentlich ganz einfach, wenn man weiß wie. Zuerst den großen Getränkehalter abnehmen (siehe Bed.anleitung, da sind zwei kleine schwarze Schiebenasen an der Rückwand, die einfach zusammenschieben und dann kommt einem der Getränkehalter auch schon entgegen). Danach müssen von der Verkleidung rechts neben der Schublade das kleine Verkleidungsstück ganz abgezogen werden. Das linke Verkleidungsstück wird einfach "weggezogen", es ist nur von einer Metallfeder gehalten im Armaturenbrett. Dann sieht man auch schon die TORX Schrauben, mit der die Schublade festgeschraubt ist.
Die TORX lösen und die Schublade kann rausgezogen werden. Am hinteren Ende der Schublade ist ein 3-pol Steckverbinder für die Elektronik. Der Stecker ist in einer Klemmhalterung an der Rückseite der Schublade festgesteckt, kann einfach rasugezogen werden. Danach mit etwas Gefühl den Stecker auseinander ziehen, dann ist die Schublade frei. Die Schublade selbst steckt in einem Schubladenrahmen, alles zusammen kommt einem jetzt entgegen.
So, aber nun zu der Ursache des Fehlers, weshalb die Schublade nicht zuging! Der Witz dieser schwachsinnigen Schubladenkonstruktion ist, dass beim Ein-/Ausfahren der Schublade im Rahmen das 3-pol. Kabel zum Zigarettenanzünder innerhalb der Schublade durch eine Spannfeder mit Spannrolle immer auf Spannung gehalten wird. Bei mir hatte sich einer der Kabel (das braune) von der Spannrolle gelöst und ist in den Zahnrad-Mechanismus geraten. Durch den Versuch, die Schublade mit Kraft zu schließen, haben die Zahnräder dann das Kabel wortwörtlich in die Mangel genommen und den braunen Silikon-Isomantel zertrennt. Somit hatte das Kabel einen Knick und sprang immer wieder von der Spannrolle und landete im Zahnradmechanismus. Wer zum Teufel denkt sich eine solch sinnfrei und unnötig fehleranfällige Konstruktion aus?!
Das Kabel einfach auszutauschen ist allerdings nicht so einfach gewesen. Zunächst ist es komplex, die Schublade aus dem Rahmen herauszubekommen. Das geht nicht ganz ohne Gewalt, dazu muss man erst die Schublade ganz ausfahren lassen, und dann den Rahmen (dort wo in der Schublade die kleine schwarze Schiebeklappe ist) etwas hochspreitzen, bis er über einen Widerstand drüber weg springt. Dann kann man beides auseinander ziehen. Bitte Achtung hierbei, bei zu viel Gewalt kann ggf. der Rahmen reißen.
Dann wollte ich das defekte, braune Kabel austauschen. Jedoch ist es ein spezielles, hochflexibles Silikonkabel mit Feinlitzen. Ein normales Kabel (z.B. aus einem klassichen Stromkabel gezogen) wird hier nicht funktionieren, weil es zu starr wäre und nicht von dem Federmechanismus über die Rolle gespannt werden könnte. Bei CONRAD und Co. kann man aber so ein Silikonkabel mit annähernd passendem Durchmesser bekommen. Notfalls können die Silikon-Messleitungen von einem hochwertigen Multimeter geopfert werden, diese haben auch einen ausreichenden Leitungsquerschnitt. Anschließend habe ich das defekte Kabel im Inneren der Schublade abgetrennt und mit Lüsterklemmen das neue Kabel angesetzt. Damit es an der Fügestelle nicht aus der Halterung springt, habe ich es mit Mini-Kabelbinder noch zusätzlich fixiert. Auf der Rückseite der Schublade auch per Lüsterklemme wieder an das Restkabel des Steckverbinders montiert.
Klappt bis heute.