Besten Dank für die Daten.
Ich finde die Einlaufspuren nicht wirklich stark, sah in meinem BNZ Motor nach 320'000 km etwas anderst aus.
Ich hab ja seit geraumer Zeit so eine Theorie, was unsere PDEs an geht:
Ich habe meine PDEs revidieren lassen als ich die Brücke eingebaut habe.
Meine PDEs hatten nach Aussage des Instandsetzers teils getropft und die Düsenbohrungen waren keine runden Löcher mehr, sondern eirige Bohrungen.
Deswegen gab es für alle neue Lochdüsen und Co. - Das volle Revisionsprogramm.
Nun zur Theorie.
Wenn die PDEs nicht mehr ganz dicht sind, tropft Diesel bei stehendem Motor in die Brennräume, dieser bewegt sich über die Zylinderwände
an den Kolbenringen vorbei ins Motoröl. Dieses wird verdünnt und verliert dabei zum Teil seine Schmiereigenschaften.
Dies führt zu erhöhtem Verschleiss, mit unter an den PDEs.
Dazu kommt der steigende Bio-Diesel-Anteil im Diesel, der auch dort die Schmiereigenschaften verringert und dies führt auch zu weiterem
Verschleiss an den PDEs und so kommt es zu unseren Problemen mit Startverhalten und Co.
Manche T5 haben Probleme mit Startverhalten, ausgeschlagenen PDE-Sitzen und Co. und andere laufen ewig, ohne ein Problem.
Könnte das vielleicht daran liegen, dass man keine Longlife-Ölwechselintervalle fährt, dem Diesel z.B. 2T-Öl zumischt oder nur Premium-Diesel nutzt,
oder die PDE-Düsen nicht so schnell abnutzen oder wer weiss.
Also irgendwie die Schmiereigenschaften hoch hält.
Dass zwar die einseitge Aufhängung der PDEs den Effekt begünstigt, aber die Ursache eine verminderte Schmierung ist.
Grüssli
Prof
(Vorbemerkung: Das einzige, was mit dem Motoroel an der Duese in Beruehrung kommt ist die Nocke und der Duesenstempel, die Schmierung innerhalb der Duese (und auch die Kuehlung) uebernimmt der Diesel-Treibstoff, der natuerlich durch die aufwendige Filterung aeusserst sauber und rein ist. Und die Undichtigkeit an der Duese tritt hauptsaechlich an den im Kopf eingearbeiteten Vor- und Ruecklaufkanaelen auf, d. h. statt durch die Duese in den Brennaum wird der Diesel direkt in den Ruecklauf gedrueckt, dadurch entsteht der mehr oder weniger starke unrunde Motorlauf, werden die Abweichungen zu gross wird die entsprechende Duese vom Steuergeraet komplett "abgeschaltet", der Brennraum wird nicht mehr mit Treibstoff versorgt, somit kann auch kein Diesel in das Motoroel gelangen und dieses "verduennen". Das ist uebrigens noch ein Vorteil der PD-Technik, beim Commen-Rail faellt nicht eine einzelne Duese aus, sondern der komplette Motor. )
Hallo,
also der alleinige Grund ist die verkorkste Duesenbefestigung, was bei VW total unterschaetzt wurde sind die traegen Massen der Duesen. Durch die mehr oder weniger starken Vibrationen des Dieselmotors arbeiten sich die Duesen in das Alu des Kopfes. Ist das Spiel erst einmal vorhanden verstaerkt sich das mit der Zeit und beeintraechtigt natuerlich auch den Anpressdruck der Befestigung. Dadurch betrifft es hauptsaechlich die einseitige Befestigung, bei der beidseitigen Befestigung ist die Auswirkung nicht ganz so stark. Bei einem Grauguss-Kopf wuerde dieser Fehler mit Sicherheit nicht auftreten.
Als das bei mir zum ersten mal auftrat machte sich das bei unterschiedlichen Temperaturen bemerkbar. Spez. im Winter, wenn der Motor gerade warm war und man fuer einige Minuten den Motor abstellte, um kurz einzukaufen und wieder neu startete bekam er den eiskalten Diesel aus dem Tank. Das vergroesserte natuerlich die Undichtigkeit. Spaeter ging garnichts mehr, zum Glueck schaltet das Steuergeraet ueber den Drehmoment-Sensor bei zu grossen Abweichungen der Zylinder die entpr. Duese komplett ab, dann wird nicht mehr angesteuert und ich kam dann die letzten km auf drei Zylindern noch nach Hause gezuckelt. Bei der ersten Reparatur dieses Sitzes reichte ein entgraten und ein Satz neuer Dichtungen. Hielt jetzt ca. 25.000 km, jetzt faengt es wieder an.
Obwohl der ATD gerade 365.000 km runter hat sind die Abgaswerte wie neuwertig und weit innerhalb der Toleranz, der Oelverbrauch von Oelwechsel zu Oelwechsel (ca. 10.000km) gerade mal 0,5 bis 1 Ltr.
Mein Reparaturgedanke setzt nun etwas anders an: Die Duese wird oben im Kopf durch einen Stahlring (gesinterter modifizierter Ventilsitz fuer Gasmotoren) im Sitz stabilisiert. Der Vorteil dieser Ringe ist, das sie bei nur leichtem Uebermass in den ausgefraesten Sitz des Kopfes eingepresst werden koennen. Es muss nicht wie bei den normalen Ventilsitzen der Kopf ausgebaut, erwaermt und der Ring zum Einbau gekuehlt werden. Die gesinterten Ringe besitzen zusaetzlich die Eigenschaft, sich bei normaler Betriebstemperatur zusaetzlich durch Ausdehnung festzuklemmen. Der Sitz im Kopf muss durch ein geeignetes Drehwerkzeug ca. 7mm tief ausgedreht werden, die Materialstaerke des gedrehten Ringes duerfte dann ca. 2,3-3mm stark sein. Die genauen Werte muss ich noch ermitteln. Der Sitz darf nicht allzu nah an das Befestigungsgewinde heranreichen, die Duese selbst darf nach Einpressen des Ringes nicht zu stramm sitzen, etwas Spiel muss sein wegen der unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten von Stahl (Duese, Ring und Alu-Kopf) Aber die Duese sollte sich dann genau zentrisch im Sitz befinden und mit neuen Dichtungen ewig halten. Fuer das Drehwerkzeug werde ich nach den Massen der Duese ein PE o.ä. Kunststoffeinsatz drehen mit mittiger Pilot-Fuehrung fuer mein Drehgeraet. Dieser Einsatz muss natuerlich zu den Diesel-Kanaelen 100 %ig abgedichtet sein, es duerfen keine Spaene in die Kanaele gelangen und nach dem Drehvorgang peinlich sauber entfernt werden. Auch muss geprueft werden, ob die Duese nicht zu weit nach unten gewandert ist. In diesem Fall kann evtl. ein Ausgleich durch eine Beilage zur Kupferdichtung hergestellt werden. Das soll es hier erst einmal sein. Ich habe bereits eine Masse Detail-Skizzen angefertigt und die Ringe habe ich ebenfalls schon. Wenn ich alles zusammen habe werde ich das hier mal einstellen.
MfG W. Labuhn