Update.
So, nach Urlaub und nicht unerheblichen technischen Problemen zwischendurch, die mich sehr aufgehalten haben, komme ich nun endlich dazu, Euch die restlichen Schritte und das Endergebnis zu zeigen. Danke für Eure Geduld.
Auf diesem Bild seht Ihr die bereits ausgebaute Sitzkonsole mit dem zweiläufigen Schlitten von unten. Diese Konsole ist vierfach, mit zwei Vielzahnkopf-Schrauben hinten sowie zwei Muttern vorne, auf der Sitzkiste befestigt. Mit enstprechendem Werkzeug ist der Sitz in wenigen Minuten ausgebaut. Die sehr ungünstig montierten vorderen Muttern bekommt man recht gut mit einem 13er-Speeder (Schraubenschlüssel mit integrierter Ratschenfunktion) gelöst.
Hier seht Ihr den zentralen Einstellmechanismus des Sitzes (einmal Lehnenneigungs-Einstellung, einmal Sitzhöhen-Einstellung), wenn die seitlichen Kunststoffblenden abgenommen sind. Letztere sind vorwiegend nur gesteckt und schnell abgebaut. Lediglich ganz vorne muss ein Stift aus einem Plastikdübel herausgezogen werden.
Wichtig: Um Sitzfläche und Lehne voneinander trennen zu können, muss die Einstellvorrichtung für die Lordosenstütze ausgebaut werden. Es handelt sich um zwei Torx-Schrauben, danach lässt sich das sperrige Teil nach innen durchfädeln und baumelt dann an seinem recht starren Kabel an der Lehne herunter.
Um die Lehne vom Schlitten trennen zu können, müssen beidseitig je zwei Vielzahnschrauben gelöst werden. Diese sind identscih mit den vier Vielzahnschrauben, die die Sitzwanne an der Sitzkonsole halten.
Entsprechende Stecknüsse sind also unumgänglich, im T5 aber ohnehin unverzichtbar. Auf keinen Fall aus Bequemlichkeit mit Inbus- oder Torx-Schlüsseln arbeiten, das mögen die Vielzahnschrauben überhaupt nicht!
Seitlich erkennt man den einen der zwei Gewinde-Vierkante, die die Armlehnen tragen. Auch hier muss eine (diesmal etwas längere) Vielzahnschraube gelöst werden. Werkzeug: Vielzahnnuss mit langem Schaft.
Hier sehen wir die ausgebaute Sitzfläche von unten. Gut zu erkennen die ausgeformte Blechwanne, die ein Nachvornerutschen des Pasagiers ("Submarining") beim Frontcrash unterdrückt. Ist so übrigens gesetzlich verankert.
Gut zu erkennen auch, dass der Alt-Bezug "nur" gesteckt ist: Ein umlaufenes, umgeschlagenes Kederband, in Halte-Blechlaschen geklemmt, hält den Bezug in Position und in Form. Einfach mit allen zehn Fingern untergreifen, hochklappen und abheben. Bezug umstülpen und abziehen. Recht einfach.
So sieht das aus, wenn das Kederband abgelöst ist. Nun lässt sich der Bezug von der Sitzwanne sehr leicht lösen. Deutlich aufwändiger ist es naturgemäß bei der Sitzlehne. Hier muss der Bezug schrittweise hochgestülpt und abgezogen werden.
Sitzlehne: Deutlich zu erkennen ist der teilweise schon abgelöste Spanndraht, nicht zu sehen ist die quer laufende Spannstange, die in einem Hohlraum des Lehnen-Polsters läuft. Was die Arbeit sehr erleichtert, ist, dass die Lehne gut von HINTEN zugänglich ist und man mit Zange, Ziehhilfen und Schraubendrehern die Drähte und Stangen gut lösen kann.
Den neuen Bezug habe ich übrigens NICHT selbst aufgezogen. Versierte Autosattler haben Tricks und Kniffe, wie das prinzipiell reißempfindliche Leder keinen Schaden nimmt. Denn fas Ganze sitzt doch sehr stramm und schnell hat man etwas beschädigt. Diesen Teiljob habe ich also lieber in Profihände gegeben. Der Mann hat hier und dort gezogen und gedrückt, teils mit Warmluft gearbeitet – das hätte ich so nie geschafft.
Nachdem in umgekehrter Reihenfolge alles wieder zusammengebaut ist und alle Kabel von Sitzheizung, Lordosenstütze, Airbag usw. wieder original verlegt sind, montiert man wieder alle Beschläge und Blenden. Beim Wiedereinbau des Sitzes auf der Sitzkiste im Fahrzeug rate ich dringend dazu, rundum alles mit Decken zu schützen, denn so ein Sitz ist schwer und sperrig und der Sitzschlitten macht tiefe Kratzer im Lack oder ins Cockpit, wenn man nicht aufpasst.
Hier noch eine andere Perspektive. Zwischen Sitzfläche und Seitenbeschlag habe ich noch einen selbst genähten Lederkederstreifen mit eingezogenem Kunststoffkabel verlegt. Einmal aus optischen Gründen, vor allem aber, um das Leder vor dem stramm andrückenden Beschlag zu schützen.
Die Seitenbeschläge sind hier aus einer früheren Aktion beflockt, was diese samtige Anmutung erzeugt.
Mir gefällt's so richtig gut, unser MV ist abermals wohnlicher geworden.
Viel Spaß beim eventuellen Nachbauen.
LG
Dirk