Schaltzeitabweichung rauer Motorlauf

Drummi

Jung-Mitglied
Ort
Itzehoe
Mein Auto
T5 Multivan
Erstzulassung
2003
Motor
TDI® 96 KW
DPF
nachgerüstet
Getriebe
6-Gang
Antrieb
Front
Ausstattungslinie
Comfortline
FIN
WV2ZZZ7HZ4H018927
Typenbezeichnung (z.B. 7H)
AXD
Moin moin,
ich lese schon längere Zeit hier im Forum mit und habe schon öfter erfolgreiche Hilfestellung erhalten :)

Dieses mal geht es um die Schaltzeitabweichung. Kann mir jemand erklären, was das genau ist, bzw. in welchen Maße man diese einstellen kann/könnte?

Hintergrund:
Mein T5 AXD Bj 03 DPF nachgerüstet hat einen sehr rauen Motorlauf/Nageln im Vergleich zu anderen T5´s gleichen Modells (04/05).
Gemacht habe ich bereits neue Nockenwelle, Hydros, PDEs überholen lassen + Keile, neue ZK-Dichtung (Keine Plasmaabplatzung) etc etc

Bei allen Einstellung wurde passendes Werkzeug laut Rep. Leitfaden verwendet. Aber leider klingt der Motor immer noch relativ rau, etwas schwer zu beschreiben.
Der Verdrehwinkel liegt laut VCDS im kalten Zustand immer bei 0.0° und ändert sich auf bis zu -1,5° im warmen Zustand (ist das normal?)
Die Leerlaufruheregelung sieht gut aus. (Kalter Zustand Ausreißer bis +- 0.5mg/H / Warmer Zustand bis +- 0.4 mg/H)
Was mir nicht so gefällt sind die Schaltzeitabweichungen (180° Einstellung). Diese betragen im Leerlauf zwischen -11 - -60. Diese Werte ändern sich stark im Fahrbetrieb (Ist das normal?)

Anbei mal ein paar Bilder von den Aufnahmen
- Die Diagramme sind Aufnahmen der Schaltzeiten im Fahrbetrieb ( Auflösung Diagramm vom -100 - +50)
 

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Stark negative Schaltzeitabweichungen können ein Hinweis auf Kraftstoffmangel, oder Luft im Kraftstoff sein. Deswegen Förderdruck bei betriebswarmen Motor prüfen. Bei Auffälligkeiten ist zusätzlich die Fördermenge und der Förderdruck der Intankpumpe zu prüfen. Überprüfe die Werte (Schaltzeitabweichung) bitte nochmal im Leerlauf.

Was mir nicht so gefällt sind die Schaltzeitabweichungen (180° Einstellung). Diese betragen im Leerlauf zwischen -11 - -60.

Werte in diesem Bereich würde ich noch als halbwegs unproblematisch ansehen.

Der Verdrehwinkel liegt laut VCDS im kalten Zustand immer bei 0.0° und ändert sich auf bis zu -1,5° im warmen Zustand (ist das normal?)

Eigentlich sollte der Verdrehwinkel nicht im größeren Ausmaß wandern. Die -1,5° dürften mithin ebenfalls innerhalb der Toleranz liegen.

Mein T5 AXD Bj 03 DPF nachgerüstet hat einen sehr rauen Motorlauf/Nageln im Vergleich zu anderen T5´s gleichen Modells (04/05).
Gemacht habe ich bereits neue Nockenwelle, Hydros, PDEs überholen lassen + Keile, neue ZK-Dichtung (Keine Plasmaabplatzung) etc etc

Ist die korrekte Zylinderkopfdichtung verbaut worden? Wurde die evtl. vorher schonmal erneuert und dabei nicht passend zum Kolbenüberstand gewählt?

Gruß
 
Besten Dank (wie immer :D) für die hilfreiche Antwort.

Also Kraftstoffdruck-Messgerät ist bestellt

Kolbenüberstand wurde genau gemessen und alle Kolben waren im Bereich von 1 Loch.

Was mir nun noch aufgefallen ist...
Ich habe mich am Wochenende nochmal an die PDEs gemacht und diese nun auf 225° gedreht und ich muss sagen, dass mein Motor damit deutlich besser läuft!

Der krasse Schwarzrauch beim Durchbeschleunigen ist nahzu weg und insgesamt läuft der Motor ruhiger.

Allerdings fehlen ihn nun ca 8-10kmh Höchstgeschwindigkeit (wurde nur zum Test gefahren, sonst ist 130/140 angesagt)
Damit kann ich aber leben.

Dazu hätte ich aber eine Verständnisfrage.
Es wird ja empfohlen die Motoren auf 180° zurückzudrehen statt 225° wie ab Werk.
Da mein Motor einer der Ersten ist hat er im Abgasstrang keinerlei Sensoren zur tatsächlichen Verbrennung und somit weiß das Steuergerät doch garnicht wieviel genau eingespritzt wird oder?
Mit dem höheren Druck bei 180° stimmt doch theoretisch das vom Steuergerät errechnete Gemisch für 225° nicht mehr und der Motor läuft zu fett ohne dass er es merkt.

Vcds Testfahrt versuche ich morgen zu machen. Ich berichte

Gruß David
 
Mit dem höheren Druck bei 180° stimmt doch theoretisch das vom Steuergerät errechnete Gemisch für 225° nicht mehr und der Motor läuft zu fett ohne dass er es merkt.

Doch, Doch, der Druck stimmt schon noch. Die Einspritzmenge, bzw die Einspritzdauer wird durch das MSG geregelt. Die Öffnungszeit des Magnetventils an den PDE bestimmt Dauer und Zeitpunkt der Einspritzung.
Das Zurückdrehen auf 180° berücksichtigt lediglich den über eine gewisse Zeit eintretenden Verschleiß im Antrieb der PDE. So wird sichergestellt, dass auch noch nach hohen Laufleistungen der erforderliche Druck zur Verfügung steht.

Bei Schwarzrauch würde ich auch immer die Dichtheit der Ladeluftstrecke prüfen. Wie geht es dem nachgerüsteten DPF? Ist der evtl. dicht?
Laufen wird er im Übrigen auch mit den 225°. Und so wie Du sagst, auch etwas weicher. Es kann nur sein, dass der Hub dann über die Laufzeit durch Verschleiß im Antrieb etwas nachlässt und somit der erforderliche Druck nicht 100% zur Verfügung steht.

Hast Du mal einen kompletten Auto-Scan als Textdatei?

Gruß
 
Läuft der Motor im gesamten Drehzahlband rau oder nur in einem bestimmten Bereich?

Zum Thema 180° oder 225° -> Wenn man statt der 180°, 225° "rausdreht" ist der Raum im PDE am unteren Totpunkt des PDE größer, somit hat man dort weniger Druck, aber dafür kann doch vorher mehr Sprit in das PDE gelangen. Oder wird der Kolben im PDE im oberen Totpunkt dessen NICHT schon mit Druck beaufschlagt durch den Kipphebel?
 
somit hat man dort weniger Druck, aber dafür kann doch vorher mehr Sprit in das PDE gelangen.

Es geht aber nicht um das "Mehr" an Sprit im Vorlauf, bzw. im Hochdruckraum. Kraftstoff ist im Normalfall immer mehr als genug vorhanden, damit die ganze Geschichte auch anständig gekühlt wird. Durch das Zurückdrehen auf 180° möchte man über lange Laufleistungen (Verschleiß Kugelbolzen etc.) den max. erreichbaren Druck sicherstellen, um optimale Verbrennungsabläufe zu gewährleisten. Der Druck wird auch erst aufgebaut, wenn das Magnetventil zumacht. Einspritzdauer und Menge werden allein durch MSG gesteuert. Die Menge im Hochdruckraum ist erstmal nur "Verfügungsmasse".

Dass höhere Drücke in den PDE auch direkten Einfluss auf das Geräuschverhalten des TDI haben, ist belegt.

Die Frage im vorliegenden Sachverhalt ist: Warum kommt es zu Schwarzrauch? Entweder fehlt es an Luftmasse/Ladedruck (Fehler im Ansaugtrakt, LMM, Ladeluftstrecke, Turbolader, nicht plausible Kühlmitteltemp. etc.....), oder die PDE arbeiten nicht korrekt (Spritzbild etc.)

Gruß
 
Heißt, höherer Druck bedeutet rauerer und lauterer Motorlauf, dafür aber bessere Verbrennung?
 
Stark vereinfacht, kann man das so stehen lassen. Aber nochmal: Es geht ja nicht primär darum, höhere Drücke zu erzeugen, sondern sicher zu stellen, dass der max. Druck gem Spezifikation auch nach langer Laufleistung noch erreicht wird. Deshalb wird die PDE minimal mehr vorgespannt. Wenn Du dir einen verschleißenden Kugelbolzen vorstellst, dann hat der Pumpenkolben irgendwann zu wenig HUB. Desto kleiner der HUB, desto kleiner wird auch das Zeitfenster, der für das MSG für die Einspritzung zur Verfügung steht.

Gruß
 
Dank dir für die Aufklärung. Frage weil mein er auch Recht rau läuft und ich beim PDE abdichten auch auf 180° eingestellt habe.
 
Hast du raus gefunden warum deine schaltzeitabweichung so sehr im negativen sind/ waren?
 
Hi, kann mir vll jmd von euch weiterhelfen? Das PDE von Zylinder 4 war defek, jetzt habe ich ein überholtes von Bosch verbaut und die anderen 4 auch neu abgedichtet. PDE Keile habe ich jetzt auch ca 8tkm drin. Jetzt habe ich Schaltzeitabweichung auf Zylinder 4 (siehe Bild im Anhang) wo kommt diese starke Abweichung her🤷‍♂️? Der Motor läuft trotzdem einwandfrei soweit ich das auf der kurzen Probefahrt feststellen konnte.

IMG-20201115-WA0004.jpg

Besten Dank schon mal im voraus 😊

Gruß Matze
 
Moin Drummi,
meine PDE´s haben nach dem Wechsel fast identische Werte, jedoch habe ich keinen schwarzen Qual oder so!

Hast Du eine Lösung zu den Schaltzeitabweichungen gefunden?
 
Nach einem Jahr kommt wohl keine Antwort mehr. Wieder so ein Fall. Hier anmelden, Hilfe abgreifen und wieder verschwinden.

Deshalb an alle Ratgebenden hier stellvertretend ein :danke:
 
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