Reimport - Wie funktioniert es?

Beriser

Aktiv-Mitglied
Ort
Gelsenkirchen
Mein Auto
T5 Multivan
Erstzulassung
04.01.2010
Motor
TDI® 103 KW
DPF
ab Werk
Motortuning
wieso?
Getriebe
6-Gang
Antrieb
Front
Ausstattungslinie
Highline
FIN
WV2ZZZ7HZAH2204XX
Hallo,
in anderen Threads sind wir immer wieder auf das Thema Reimportieren von Multivans gekommen. Da dieses Thema viel Interesse geweckt hat, nun hier mal eine Diskussion zum Thema.

Ich selbst habe im Juni 2009 einen Multivan im Ausland gekauft, ohne einen Reimporteur einzuschalten. Im Prinzip war alles recht einfach, wenngleich es natürlich ein paar Stolpersteine gibt.

Okay, wie lief es ab?

Ich habe lange nach einem Multivan geschaut, fand nur den Neupreis des Volkswagens nicht gerade volksnah. Irgendwann habe ich dann preislich interessante Jahreswagen von VW gefunden und kurz darauf auch die Reimportangebote von Händlern. Naja, und was die können kann ich doch auch ;)

Ich habe mir dann einen VW Händler in Schweden gesucht (einfach auf der Seite Volkswagen.se nachschauen, andere Länder gehen auch) und dort angerufen. Da die Schweden recht gut Englisch sprechen war die Verständigung kein Problem. Den Rest haben wir dann über Emails abgewickelt. Ich habe mir ein Angebot schicken lassen und nochmals ein zweites kommen lassen, da ich natürlich das ein oder andere Extra vergessen hatte.
Das Auto wurde verbindlich bestellt, nachdem ich den Bestellvertrag unterzeichnet per Post zurückgeschickt und eine ca. 10%ige Anzahlung geleistet hatte (Hier empfehle ich unbedingt einen großen VW-Händler auszusuchen). Das Lieferdatum sollte zunächst im Juli liegen, schließlich kam der Wagen dann doch eher und so konnte ich das Auto auch vor Ende Juni anmelden und so noch ein steuerfreies Jahr bekommen (Bestellt am 30.04., abgeholt 8 Wochen später).
Vor Abholung habe ich den gesamten Betrag inkl. schwedischer MwSt überwiesen (darauf achten, dass man eventuell in mehreren Teilbeträgen überweist, da Banken ab Überschreitung einer bestimmten Größenordnung (12.500 Euro?) erhöhte Gebühren nehmen. Die Steuer wird erstattet, sobald das Auto in Deutschland zugelassen und die entsprechenden Papiere beim VW-Händler vorgelegt werden). Anschließend bin ich rübergefolgen (ca. 40 €), wurde am Flughafen von VW abgeholt, zum wirkliche Freundlichen gefahren, bakam dort ein leckeres Mittagessen und danach noch ein schönes Auto... . Danach gings dann wieder ab nach Hause. Eigentlich recht locker. Zoll gibt´s nur noch außerhalb der EU und im Märchen. War also auch kein Problem. Die einzige Schwierigkeit ist die Zulassung. Geht eigentlich auch problemlos. Dafür braucht man nur die Rechnung / Kaufvertrag und die COC, die man sich ja auch vorher schon über das Internet bestellen kann (kostet noch einmal ca. 35 €). Nur in Gelsenkirchen ist es etwas anders. Da kann ich das Auto erst anmelden, wenn es tatsächlich beim Straßenverkehrsamt auf dem Hof steht. Dann kommt jemand raus und wirft eine Blick aufs Auto und vergleicht eventuell die Fahrgestellnummer, die in der Winschutzscheibe sichtbar ist mit den Papieren. Hört sich etwas kleinlich an, wirft aber ne Menge Probleme auf. Es ist nicht ganz so einfach Kurzzulassungen zu bekommen, die im Ausland gültig sind. Also im Endeffekt macht nicht Volkswagen Probleme, sondern vielmehr die deutsche bzw. europäiscge Bürokratie. Mein Auto war auch schon in Deutschland in einer VW-Werkstatt, weil die Fernbedienung für die Zusatzheizung nicht funktionierte und die Lenkung etwas knarzte. Alles wurde schnell und problemlos geklärt (hat mich auch keiner mit Dreck beworfen).

Okay. Ich würde es immer wieder so machen. Wenn einer noch ne Frage hat, einfach stellen. Ich habe auch mit einer ganzen Reihe von Forumsteilnehmern per pn, email oder auch telefonisch Kontakt gehabt und Auskunft gegeben.

Ach so, was mich jetzt interessiert: Wer hat denn sonst noch seinen Multivan selbst reimportiert und was könnt ihr berichten?
 
AW: Reimport - Wie funktioniert es?

Vielen Dank für den Bericht!
 
AW: Reimport - Wie funktioniert es?

Was ist eine "COC"?
Und fuer Dummys, welches Kennzeichen hat das Auto bei der Ueberfahrt von Schweden nach D.?

Schlussendlich, wieviel Teuros hast du im Endeffekt gespart?
 
AW: Reimport - Wie funktioniert es?

Hallo Beriser,

ich habe mich damals für einen Selbstimport aus den Niederlanden entschieden, weil ich lange VW-abstinent war, dieses Forum gelesen habe und daher nicht allzuweit weg vom Händler sein wollte. Außerdem haben fast alle (eine Ausnahme) Händler in meiner direkten Umgebung durch ihr Verhalten stark zu dem Entschluss beigetragen. Entweder stimmte der Preis nicht und/oder die Behandlung war zum Weglaufen. Da ich einmal pro Woche geschäftlich an gleicher Stelle in NL bin, habe ich natürlich den dortigen Händler gewählt.
Das heisst, ich war persönlich da, Kommunikation in Niederländisch(wäre auch in deutsch gegangen), Kaufvertrag abgeschlossen, Lieferzeit abgewartet, in der Zeit einen gewerblichen Leasingvertrag hier in D bei der VR-Leasing abgeschlossen. Nach Lieferung des Autos zum Händler ist 2x die COC Bescheinigung auf dem Postweg verloren gegangen, das würde ich beim nächsten Mal mit UPS o.ä. machen. Zulassung hier war gar kein Problem. Mit den Kennzeichen zum Händler und los gings. Der Händler hatte vorher noch die Umsatzsteuerbefreiung bei den örtlichen Behörden besorgt, daher hatte ich mit der ganzen USt. nichts zu tun. Service Termine würde ich bei dem Betrieb in NL mit meinen Diensten dort verbinden (weil wirklich freundlich:Leihwagen/-fahrrad usw.). Reklas hatte ich bisher keine, also auch keinen Kontakt zu hiesigen Werkstätten.

Mein Preisunterschied zum günstigsten Angebot hier betrug fast 4000,- Euro. Ich hatte eine Radiovorbereitung, Ersatzrad, als T-Edition eine Super-Ausstattung, einen vollen Tank bei Übernahme, ...und würde es immer wieder tun!

Das einzige, was wir vergessen haben, ist das Umbestellen auf deutsche Bordliteratur: Auf jeder zweiten Seite habe ich jetzt ein Käsebild...für mich kein Problem, für den nächsten Besitzer gibt es das dann nachzukaufen, hoffe ich.

Kontakt bitte über PN erfragen, ich gebe auch meine Telefonnummer, falls jemand längere Beratung benötigt.
Gruß
Helge
 
AW: Reimport - Wie funktioniert es?

Hallo,
wenn die "ausländische" Steuer nicht angefallen ist bzw. erstattet wurde, dann muss doch von euch die deutsche Märchensteuer noch irgendwann bezahlt worden sein? Habt ihr das dann gegengerechnet?
 
AW: Reimport - Wie funktioniert es?

Hier mal ein Leitfaden, so wie ich es bisher verstanden habe:

  1. Entscheidung, welches Modell mit welcher Ausstattung
  2. Wahl eines entsprechend seriösen VW Händlers
  3. Kontaktaufnahme und Angebot schriftlich (Post oder Mail)
  4. verbindliche Bestellung durch Postversand des Kaufvertrages und Anzahlung von ca. 10% des Kaufbetrages (vermutlich auf den Bruttopreis mit ausländischer MWSt.)
  5. Warten auf Lieferung des Wagens
  6. Banküberweisung des Restbetrages
  7. Zulassung in Deutschland mit COC Papieren und Rechnung/Kaufvertrag
  8. Rückerstattung der ausländischen MWSt. vom Finanzamt
Wie lief das in Deinem konkreten Fall mit der Steuer ab? Du hast die schwedische MWSt. vorab bezahlt, diese dann zurückbekommen und auf den schwedischen Nettopreis dann die dt. MWSt. entrichtet?
 
AW: Reimport - Wie funktioniert es?

Hallo,
als Privatmensch hast Du natürlich in Deutschland diesen Steuerbetrag an Dein Finanzamt zu entrichten. Als Gewerbetreibender ist das im Zuge des Vorsteuerabzuges/ -verrechnung nicht relevant.
Gruß
Helge
 
AW: Reimport - Wie funktioniert es?

Hallo,
als Privatmensch hast Du natürlich in Deutschland diesen Steuerbetrag an Dein Finanzamt zu entrichten. Als Gewerbetreibender ist das im Zuge des Vorsteuerabzuges/ -verrechnung nicht relevant.
Gruß
Helge
Wenn ich von mir als Privatmensch und nicht als Gewerbetreibender ausgehe, dann ist o.g. Annahme richtig?
 
AW: Reimport - Wie funktioniert es?

Hallo,
als Privatmensch hast Du natürlich in Deutschland diesen Steuerbetrag an Dein Finanzamt zu entrichten. Als Gewerbetreibender ist das im Zuge des Vorsteuerabzuges/ -verrechnung nicht relevant.
Gruß
Helge
Wenn ich von mir als Privatmensch und nicht als Gewerbetreibender ausgehe, dann ist o.g. Annahme richtig?
 
AW: Reimport - Wie funktioniert es?

@bigsur,

alles korrekt bis auf Punkt 8: Der ausländische Händler meldet das Geschäft seiner Behörde als Export und muss daher keine USt erheben. Du zahlst nur den Nettobetrag. In Deutschland bist Du dann bei Deinem Finanzamt in der Pflicht. Bei der Zulassung legst Du Original!Rechnung und COC Papier vor. Danach erhälst Du als Privatmann Deine Zahlungsaufforderung. Im gewerblichen Bereich meldest Du die Transaktion mit der Umsatzsteuererklärung. Da Du aber vorher nichts gezahlt hast, geht die "Verrechnung" +/- 0 aus. Wenn Du einen Gebrauchtwagen kaufst und die ausländische Umsatzsteuer gezahlt wurde, sieht das anders aus.
Gruß
Helge
 
AW: Reimport - Wie funktioniert es?

Hallo,
als Privatmensch hast Du natürlich in Deutschland diesen Steuerbetrag an Dein Finanzamt zu entrichten. Als Gewerbetreibender ist das im Zuge des Vorsteuerabzuges/ -verrechnung nicht relevant.
Gruß
Helge
Wenn ich von mir als Privatmensch und nicht als Gewerbetreibender ausgehe, dann ist o.g. Annahme richtig?

Edit: Der Server hat scheinbar Probleme gehabt.
An die Mods: Bitte die Doppelpostings löschen. Danke!
 
AW: Reimport - Wie funktioniert es?

als Privatmensch hast Du natürlich in Deutschland diesen Steuerbetrag an Dein Finanzamt zu entrichten

Das entsprechende Formular findest du hier: Klick

Die so genannte "Mitteilung für Umsatzsteuerzwecke über den innergemeinschaftlichen Erwerb eines neuen Kraftfahrzeugs" haben aber auch alle anderen Zulassungsstellen in DE.

Ansonsten hier noch ein sehr interessanter Thread: Klick
 
AW: Reimport - Wie funktioniert es?

Umsatzsteuerlich gibt es einen eigenen Paragraphen. (§ 1b UStG, "Innergemeinschaftlichen Erwerb neuer Fahrzeug").
Dieser besagt im Prinzip u.a., dass bei dem innergemeinschaftlichen Erwerb neuer Fahrzeuge auch Privatpersonen wie Unternehmer behandelt werden. D.h. dass der Händler auch an Privatpersonen eine innergemeinschaftliche Lieferung tätigt, die steuerfrei ist (für den Händler). Der Käufer muss demnach auf den Nettopreis die Steuer des jeweiligen Heimatlandes zahlen.

Gruß
 
AW: Reimport - Wie funktioniert es?

Anschließend bin ich rübergefolgen (ca. 40 €), ... Danach gings dann wieder ab nach Hause.

Hast du beim Händler in Schweden den normalen Listenpreis bezahlt oder hat er dir Rabatt gegeben? Wenn ja, wieviel Prozent so über den Daumen? Musstest du bei der Übernahme des Wagens neben dem Kaufpreis weitere Kosten übernehmen, also Frachtkosten von DE nach SE, Zulassungskosten etc?

Ich finde, dass der persönliche Zeitaufwand und die real entstandenen Kosten für den Transport des Wagens "auf eigener Achse" (ca. 700 km ab Kopenhagen) eine wichtige Größe sind. Kannst du uns da mit konkreten Zahlen weiter helfen? Also Maut, Fähre, effektiv gefahrene Strecke?

Da diese Angaben ja bis ins Ruhrgebiet Bestand haben, kann dann jeder für sich selber ausrechnen, was da noch hinzu kommt, bzw. wegfällt.
 
AW: Reimport - Wie funktioniert es?

ich würd ja am liebsten auch mit Billigflieger nach (Süd)Schweden und mit einem T5 nach Hause fahren (übrigens wären das ca. 1800km nach Süddeutschland; Fähre ca. 100,-) ...

ABER: Anzahlung
-> Nie im Leben! (Noch nicht mal an einen ortsansässigen, seriösen, alteingesessenen Händler)
-> bei meinem letzten Reimport lief etliches nicht so glatt, aber was ich definitv gelernt habe: Anzahlung = sehr gefährlich (und manchmal einfach glatter Betrug)!
-> nur Bares ist Wahres! (wer Bargeld nicht mag, hat wohl ein größeres Problem?)
 
AW: Reimport - Wie funktioniert es?

Wenn wir hier über die optimale Vorgehensweise reden, dann sind solche Aspekte wie Vorkasse, Zusatzkosten und der Rücktransport sehr wichtig.

Auch wenn ich persönlich mit dem Reimport (über einen Vermittler) eine sehr gute Erfahrung gemacht habe, stehe ich dem selbst organisierten Reimport aufgeschlossen gegenüber.

Ich sehe durchaus eine Möglichkeit, dass hier im Thread das Wissen zusammen kommt, so eine Aktion auf eigene Kappe erfolgreich durchzuziehen.

Deshalb werde ich auch keine "Stimmung" gegen diese Form der Selbstinitiative machen. Ich finde es absolut bemerkenswert, wenn jemand für sich ganz allein "das Ding durchzieht".

Eine objektive Beurteilung bzw. wirtschaftliche Betrachtung ist allerdings nur dann möglich, wenn auch die (gern) versteckten Nebenkosten penibel aufaddiert werden.

"Mit dem Billigflieger für 45 Euro nach Schweden" beinhaltet dann auch das Taxi zum Flughafen (oder die Parkgebühren dort), die für die Aktion geopfterten Urlaubstage, den Sprit und eventuelle Übernachtungskosten auf dem Weg zurück, die Maut, die Fähre und und und.

Deshalb freue ich mich darauf, wenn der Themenstarter diese Infos nachreicht.
 
AW: Reimport - Wie funktioniert es?

ich würd ja am liebsten auch mit Billigflieger nach (Süd)Schweden und mit einem T5 nach Hause fahren (übrigens wären das ca. 1800km nach Süddeutschland; Fähre ca. 100,-) ...

ABER: Anzahlung
-> Nie im Leben! (Noch nicht mal an einen ortsansässigen, seriösen, alteingesessenen Händler)
-> bei meinem letzten Reimport lief etliches nicht so glatt, aber was ich definitv gelernt habe: Anzahlung = sehr gefährlich (und manchmal einfach glatter Betrug)!
-> nur Bares ist Wahres! (wer Bargeld nicht mag, hat wohl ein größeres Problem?)

Du sprichst mir aus der Seele:
Niemals, aber wirklich niemals sollte man eine Anzahlung leisten! Bezahlung immer nur in bar bei Abholung. Alles andere kann schief gehen.

Hier, in der Nähe meines Wohnortes in NRW, hat ein Markenhändler auch auf die Methode (Anzahlung) seine Internet-Kundschaft geprellt. Als der Auslieferungstermin der Fahrzeuge näher rückte, war das Insolvenzverfahren über den Händler eröffnet, die Anzahlungen waren verloren.

Wenn man schon bei einem deutschen Vertragshändler nicht sicher sein kann, wieviel schwerer ist es erst bei einem ausländischen Händler?

Das oben gesagte gilt übrigens auch für alle Vermittler (auch bei Kauf über Vermittler in D): Keine Anzahlung und keine Provision vorab überweisen! Ebenso niemals Bankbürgschaften abgeben!

Gruß
Thomas
 
AW: Reimport - Wie funktioniert es?

Thomas, mal' mal nicht den Teufel an die Wand. ;)

Mit den bekannten Vermittlern gibt es Null Stress und wie gesagt: dieser Fred dient der Versachlichung. Wir wollen wirklich in Erfahrung bringen, wie man sowas abwickelt und bei "Vorkasse" gibt es auch andere Möglichkeiten. Beispielsweise ein Akkreditiv.

Lass' uns doch mal abwarten, wie sich die Kostenseite insgesamt entwickelt. Wenn ich für eine Fahrt nach Schweden zur Abholung 2 Tage meiner Freizeit opfern muss, ist das doch mal ne klare Ansage. Der eine kann das und will das, der andere hat besseres zu tun.
 
AW: Reimport - Wie funktioniert es?

... und das Essen in Schweden geht so :mad: Dann lieber nach Italien :D
 
AW: Reimport - Wie funktioniert es?

Und um das mal fair zu halten wegen der Vorkasse: Was würdet *ihr* den tun?

Ein Schwede ruft bei dir an oder schickt 'ne Mail:
"Ich bestelle was bei dir für 40.000 Euro"
Du sagst: "Ja klar, kein Thema - ich bestell' das für dich. Kannste in 8 Wochen holen kommen."

Wirklich? Einfach so auf Zuruf - ganz ohne Sicherheit (= Anzahlung)?
 
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