AW: Bremse macht Geräusch wie Luftpumpe
Hallo Ulrich,
der T5 hat einen 10" Vakuum-Bremskraftverstärker.
Das beim Bremsen Luft einströmt ist prinzipbedingt normal und findet fast
geräuschlos statt. Wenn man jetzt also ein deutlich lauteres Luftströmungsgeräusche
hört, scheint doch etwas verändert zu sein.
Evtl. ist der Luftfilter beschädigt oder verstopft (siehe unten).
Normalerweise werden beide Kammern des Bremskraftverstärkers durch den Unterdruck (Vakuum) bei laufenden Motor "leergesaugt".
(Durch den Saugrohrunterdruck beim Benzinmotor)
(Durch eine Unterdruck,- Vakuumpumpe beim Dieselmotor)
Beim Bremsen wird durch das Bremspedal die Druckstange in den BKV hineingedrückt.
Dadurch wird ein Doppelventil geöffnet, durch das einerseits die Vakuumverbindung zwischen den beiden Kammern verschlossen wird, und andererseits eine Öffnung
zwischen Arbeitskammer und der Außenluft (Atmosphäre[FONT=Arial, Helvetica]) herstellt wird, durch die dann
hörbar die Außenluft in die Arbeitskammer strömt.
Bei den meisten BKV's kann die Außenluft durch die zentrale Öffnung, durch die auch die
Druckstange geführt wird, ins Gehäuse hineinströmen.
Diese Öffnung ist normalerweise mit einem Luftfiltereinsatz versehen, durch die zentral die
Druckstange geführt wird.
Dadurch, das in der Arbeitskammer jetzt ein größerer Luftdruck vorhanden ist, als in der
"Vakuumgefüllten" Vakuumkammer auf der Hauptbremszylinderseite, wird die Membrane des
BKV's in Richtung Hauptbremszylinder gedrückt und unterstützt dadurch die Druckkraft der
Druckstange in Richtung Hauptbremszylinder. Es findet eine Bremskraftverstärkung statt.
Wenn der Luftfiltereinsatz beschädigt oder teilweise verstopft ist, könnten sich dadurch die
Luftströmungsgeräusche beim betätigen des Bremspedals verändert haben.
Evtl. ist aber auch nur die Geräuschdämpfung (Verkleidung) im Bereich Bremspedal entfernt
worden, so dass man jetzt die Strömungsgeräusche besser wahrnimmt.
Andernfalls sollte man die Druckstangenöffnung des BKV's auf Auffälligkeiten überprüfen.
Grundsätzlich kann man aber schon sagen, solange es noch zischt beim Bremsen,
ist die Unterdruckerzeugung noch OK. Andernfalls würde das Bremspedal ein sehr hartes
Druckgefühl haben, und die erforderliche Pedalkraft für eine starke Bremsung währe immens hoch.
Diesen Zustand könnte man ganz einfach dadurch überprüfen, in dem man den Motor abstellt
und dann im Stand das Bremspedal ein paarmal betätigt. Dadurch wird der Vakuumvorrat im BKV
verbraucht, so dass keine Bremskraftverstärkung mehr stattfindet; Das Pedalgefühl wird ganz hart!
Wird jetzt bei getretenem Bremspedal der Motor gestartet und dadurch Unterdruck erzeugt,
wird das Pedal wie von Geisterhand weiter nach unten bewegt, weil wieder eine
Bremskraftverstärkung stattfindet.
Damit man auch nur etwas Gefühl dafür bekommt, wie es ist, wenn der BKV seinen Dienst
einstellt und man mit Gewalt auf dem Bremspedal steht ohne eine[/FONT] äquivalente Bremswirkung
zu spüren, kann man folgenden Test durchführen:
Auf einer geraden einsamen Landstrasse, wo weit und breit kein Verkehr vorhanden
ist, wird während einer langsamen Fahrt der Motor abgestellt.
Achtung :
Wegen der Lenkradsperre darf dabei der Zündschlüssel nicht abgezogen werden!
Und wegen der fehlenden Servo-Unterstützung müssen höhere Lenkkräfte
aufgewendet werden!
Anschließend ein paarmal mit dem Bremspedal "pumpen" bis kein Vakuumvorrat mehr
vorhanden ist. Wird jetzt das Bremspedal kräftig getreten, muss eine viel höhere
Kraft aufgewendet werden, um eine gute Bremswirkung zu erreichen.
Viele Grüße Ludger