Naja, perfekt würde ich meinen nicht nennen. Der T6.1 hat leider einige ärgerliche Sparmaßnahmen erhalten, die der T6 noch nicht hatte. Zu nennen wären da die brechenden Verschlüsse am Unterschrank (wenn das bei der Aufnahme links passiert, muss der ganze Kühlschrank raus zum Wechsel), brechende Scharniere beim Anschlag des Lattenrosts, die Standheizung, die nicht mehr richtig warm macht, das entfeinerte Armaturenbrett mit Ablagen, die nicht nutzbar sind, weil sich alles darin in der Scheibe spiegelt, das Navi mit Bananensoftware, das kein TMC mehr kann und nur mit einem teuren We-Connect-Abo noch sinnvoll nutzbar ist (Stauinfos!), das verschlimmbesserte Multiflexboard, das sackschwer und ohne Kratzer kaum ausbaubar und erst recht nicht wieder einbaubar ist und das per Auszug nutzbare Kofferraumvolumen in der Höhe einschränkt, der gelegentlich von allein ausgehende Kühlschrank, sich von allein lösende Schrauben beim Klapptisch und den Campingstühlen, die nicht wirklich bequeme Komfortschlafauflage, das oft nicht stabil oben bleibende hydraulische Dach (wenn man das hat), die leicht verstopfenden Dachabläufe, das wegen eines weggesparten Filters schnell verstopfende Sieb der Haldexpumpe beim 4Motion, die bei vielen Cali-Besitzern sich lösenden Dichtungen des Zeltbalgs, die unzuverlässige Füllstandsanzeige für die Aufbaubatterien, die grobmaschigen und nicht verschließbaren Zwangsentlüftungen im Aufstelldach, die die schottischen Midges (kleine Mücken) durchlassen (was mir unlängst ca. 80 Stiche in einer einzigen Nacht beschert hat) sowie die Tatsache, dass die Luftstandheizung ohne Extralösungen wie einen Schlauch die obere Etage nicht warm genug macht (selbst wenn man mit Tricks wie einem gedrehten Auslassgitter die Heizungsregelung erträglich gemacht hat).
Das ist vielleicht alles nicht so schlimm, wie es sich jetzt anhört, aber besonders über die schon bei Auslieferung im VW-Werk gebrochenen Plastikverriegelungen (die wenig später erneut gebrochen sind) habe ich mich sehr geärgert und für das Scharnier am Lattenrost musste damals tatsächlich das Dach geöffnet und der ganze Lattenrost ausgetauscht werden, weil es das Scharnier nicht einzeln als Ersatzteil gab (ist inzwischen der Fall).
Bei meinem war schon bei Auslieferung außerdem eine Plastikhalterung am Spiegelfuß gebrochen, weshalb die gesamte Windschutzscheibe getauscht werden musste. Achja, zwei Rückrufe gab es zwischenzeitlich auch noch, beide wegen des gleichen Problems (Türen konnten bei Minustemperaturen wegen Einfrieren des Seilzugs spontan aufgehen), weil der erste Lösungsversuch von VW offenbar erfolglos war. Nach dem zweiten Rückruf waren die Knöpfe für die Türverriegelung nicht richtig wieder eingesetzt worden, weshalb ich dann nochmals zur Werkstatt musste (gut, das mag die Werkstatt verbockt haben, aber wenn man sich Erfahrungsberichte zu dem Rückruf durchliest, scheint es fast an ein Wunder zu grenzen, wenn irgendeine Werkstatt diese Tür fehlerfrei wieder zusammengebaut bekommt). Schließlich berichten noch viele von Empfangsproblemen mit DAB, die es beim T6 nicht gab, weil beim T6.1 offenbar eine billigere Antenne eingebaut wird. Und wer das Komfort-Lichtpaket hat, sollte dringend ein Steuergerätupdate installieren lassen, ansonsten verhindert nämlich eine von Hand ausgestellte Kofferraumbeleuchtung, dass sich ein bestimmtes Steuergerät schlafen legt, was ruckzuck die Batterien leersaugt.
Wär ja alles irgendwie tolerierbar (für die Navi-Software hat VW immerhin nach zwei Jahren endlich ein Update nachgeschoben, das die gröbsten Schnitzer behebt), aber bei nem Listenpreis von 80 Kiloeuro (in 2019, inzwischen deutlich gestiegen).. naja. Hätte ich das alles vorher gewusst, wäre es vielleicht doch ein Marco Polo geworden. Wäre allerdings vorsichtig damit zu sagen, "so viel schlimmer kann es bei Ford auch nicht sein". Da könnte ich mich irren.. ;-)