Pass auf
@simsone2 , ich finde Deinen Beitrag unglaublich gut, ehrlich. Ich weiss, dass ist jetzt Off-Topic.
Der Irrtum liegt darin begraben, dass es irgendwo einen "Meister" gibt. Den gibt es nicht auf der einen Seite, und auch nicht auf der anderen Seite. Den gab es auch noch nie.
Den gibt es nicht in diesem Board, und auch in keinem anderen Board der Welt.
Diesen Meister gibt es auch in keiner Firma, keinem Konzern der ganzen Welt.
Diesen Meister gibt es auch nicht in der Politik, ob in der Gemeinde oder in Europa, wo auch immer.
Dieser Meister existiert nur in altbackenen Vorstellung in den Köpfen seiner Kreateure, vielleicht in alten Kung-Fu Filmen oder in Firmen, wie Konzernen, in denen die Führungskräfte älter als 60 Jahre sind (im Schnitt, kein Vorwurf).
Die Menschheit ist heute fast global vernetzt. Die Menschheit schon, der Mensch noch nicht. Der Mensch muss noch lernen, sich zu vernetzen.
Die Meister der Vergangenheit waren das Netzwerk, wie es heute ist: sie haben Wissen verteilt. Wer wollte und konnte, wusste etwas damit anzufangen.
Es geht schon lange nicht mehr darum, wer am meisten weiss, ob er das preisgibt oder nicht. Es geht immer mehr darum, ob man vernetzt zusammen eine Lösung oder wenigstens einen Lösungsansatz findet. Das ist dann zielführend. Ob man den anderen oder einen dabei leiden kann oder nicht, nun ja, das wird früher oder später nichts mehr nützen, da einer oder mehrere seinen Informationsgehalt übernehmen, der sich irgendwo nachlesen lässt.
Dazu kommt, dass allen Menschen aufgrund der Vernetzung unglaublich viele Informationen und Wissen zu Verfügung steht, mehr als man braucht. Ich fürchte sogar, dass der Mensch damit gar nicht umgehen kann, da er die Informationen nicht filtern kann. Kein Vorwurf, er hat es einfach nicht gelernt.
Vieles davon passiert unbewusst. Mit all der Informationsflut wird Selbstreflexion zum Luxusgut. Und ich kann Dir definitiv sagen: das Niveau hier ist sehr hoch, es geht noch viel viel schlimmer.
Ich bilde da keine Ausnahme!
Nun gibt es Extreme, und davon kenn ich viele. Wenn Du auf Extreme geschult bist, dauert es nur Sekunden sie zu erkennen. Vielleicht, weil man sich selbst sieht...
Jetzt hast Du mir da gerade einen Stempel aufgedrückt, in der Psychology nennt man sowas einen "Etikettenvorwurf", Furcht und Respekt. Meine Antwort dazu ist nicht das Standardprogramm sondern folgendes: als Geschäftsführer ziehe ich alle meine Angestellten in Entscheidungen mit hinein, selbst den Praktikanten. (Darunter sind sogenannte "Schwer Erziehbare", ich nenne sie nicht so). Ich benutze für Entscheidungen das Wissen aller, ob angelernt oder erfahren, von allen. Nur die Reinigungskraft hat mich etwas irritiert angeschaut, nun ja.
Egal um was es geht: ich vernetze die ganz Firma, alle Ideen und Gedanken werden vereint. Das ist das was ich unter einem Netzwerk verstehe. Ich muss entscheiden und trage die Verantwortung, auch wenn ich die Idee aus dem Wissen eines anderen übernehme. Alle wissen das, alle akzeptieren das. Als Führungskraft übernehme ich die Verantwortung wenn es schief läuft, aber die Lorbeeren bekommt die Person, welche die Idee hatte.
Leider kommt diese Methode erst langsam in Mode, in der Politik ist das noch vollkommen fremd. Mein Vorgesetzter macht das ähnlich, mein Vater mit eigenem Geschäft macht es gar nicht, reine "Diktatur." Meiner Meinung nach werden alle diese Strukturen und Hierarchien in nächster Zeit aussterben. Sie wissen es nur noch nicht.
Bei allen Menschen, die nach der alten "Methode" verfahren hat man es unglaublich schwer. Man eckt an ohne Ende, Querdenker, Querulant, Störfaktor.
Das reicht aber jetzt, ist ja ein tx Board und kein Arbeitgeberforum. Wenn du möchtest, schreib mir eine PN.
Die Menschen, die den Weitblick einfach (noch) nicht haben, um das zu verstehen, empfinden das als Störung, Krieg, Schlägerei, Schlagabtausch, was auch immer, immer das gleiche. Schade. Aber das regelt sich ganz von alleine.