Anlasser, Magnetschalter oder Masseband

Fire35

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Ort
Leer
Mein Auto
T5 Kombi
Erstzulassung
06/2007
Motor
TDI® 96 KW
DPF
ab Werk
Getriebe
6-Gang
Antrieb
Front
Radio / Navi
RCD200
Extras
Standheizung, Klima, Elektropaket 1, GRA (nachgerüstet) Schlechtwegefahrwerk
Umbauten / Tuning
Alutecfelgen, Isolierung, Dekor, Innenbeleuchtung LED, Tagfahrlicht LED, HL-Trittstufen mit Beleuchtung, MV-Türverkleidungen, Umschaltung WWZH mit/ohne Motorerwärmung
Typenbezeichnung (z.B. 7H)
7H
Hallo,

ich habe seit etwa 2 Jahren ein Problem mit dem Starten meines BNZ aus 2007. Bisher war es immer so, dass ich bis bisweilen (so jeder 20 bis 30 zigste Startversuch) den Zündschlüssel mehrmals drehen musste, bis der Anlasser seinen Dienst versah. An der Batterie und dem Zündschlüssel lag es nicht (beide mal zwecks Test gewechselt). Daher hatte ich auch den Anlasserschalter (beim Zündschloss) in Verdacht. Da er ja dann letztendlich doch immer wieder ansprang, war das Problem nicht so dringend(für mich). Gestern nur rührte sich auch nach 10mal Schlüsselumdrehen nichts mehr. Habe dann mal genau hingehört und festgestellt, dass das Anlasser-Relais klackt, der Magnetschalter aber nicht. Stromabnahme war definitiv da, denn das TFL wurde beim Drehen des Zündschlüssels leicht dunkler. Aber der Magnetschalter rührte sich meiner Meinung nach nicht.

Nach einem Blick auf den Anlasser fand ich das Stromkabel, bzw. den Anschluss vom Akku zum Magnetschalter (?) an diesem schon reichlich korrodiert. Habe dann eine Behandlung mit Kontaktspray vorgenommen, die aber keine Besserung brachte. Auch Prüfen und Rütteln am Stromkabel und dem Anschluss vom Relais am Anlasser (?) waren erfolglos.

Zu guter Letzt habe ich noch den Klassiker gemacht (nein nicht Hammer) und den Wagen im 6. Gang leicht angeschoben. Und siehe da Er sprang sofort an. Danach auch noch einige Male.

Für mich wäre das ein Indiz dafür, dass der Magnetschalter klemmt. Der wagen steht recht viel und wird dann nur für Langstrecken über 50 Kilometer gebraucht, also eher selten gestartet. Als der Starter seinen Dienst versah, wirkte er auch sehr leistungsstark (sprang nach drei Wochen Standzeit sofort an). Nun meine Fragen:

Ist der Magnetschalter definitiv defekt, oder klemmt er nur ab und an wegen der seltenen Nutzung? Kann man da ohne Ausbau etwas dran ändern?
Kann der etwas gammelige Anschluss des Stromkabels vom Akku (ist doch der obere Anschluss im Einbauzustand oder?) die Ursache sein?
Führt ein gammeliges Massekabel auch zu einem solchen Verhalten? In diversen Threads hier lag es ja daran, aber in den Fällen streikte der Anlasser permanent.
Wie gesagt, wenn der Anlasser dann dreht, hat er die Kraft der drei Herzen.

PS. Hat jemand Fotos mit Erklärung der Anschlüsse am Anlasser/Magnetschalter? Ausbau scheint mir nur von unten, also am besten auf der Bü
 
Hat jemand Fotos mit Erklärung der Anschlüsse am Anlasser/Magnetschalter?

Hier: T5 - Anlasser rührt sich nicht mehr

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Klemme 30: Pluskabel von der Batterie
Klemme 50: Startsignal vom Zündanlassschalter (12V+)
Feldwicklung: Einleitung des Anlasserstrom in den Anlasser, sobald der Magnetschalter (Einrückrelais)
angezogen hat und intern den Anschluss 30 mit dem Anschluss Feldwicklung verbunden hat.

Damit der Anlasser problemlos startet, müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:
Einwandfreie Verbindung vom Pluspol der Batterie zum Anschluss Klemme 30.
Einwandfreie Verbindung vom Minuspol der Batterie (Massekabel) zum Masseanschluss am (Metall-) Motorgehäuse.
Einwandfreie Kontaktgabe des Startsignals vom Zündanlassschalter (Kontaktplatte, Kabel, Relais) an die Klemme 50.
Einwandfreie Verbindung von der Klemme Feldwicklung (Kupfergeflecht) ins Anlassergehäuse zu den Feldwicklungen.
Dabei bezieht sich "Einwandfrei" nicht nur auf die Kabel sondern ganz besonders auch auf die jeweiligen
Kontaktverbindungen an den Anschlüssen, z.B. Batteriepol, Steckverbindungen, Schraubverbindungen, Masseanschlüsse.
Wenn es nicht tut:
Typische Fehler sind korrodierte, unterbrochene oder lose Verbindungen an den oben genannten Teilen.
Heimtückisch sind abkorrodierte Kabelanschlüsse, die sich unter dem Schrumpfschlauch der Kabelanschlüsse verbergen.
Ebenfalls nicht sofort erkennbar ist eine Unterbrechung der Kupfergeflechtleitung durch Oxidationsschäden.
In dem Fall ist eine Reparatur unwirtschaftlich, weil der Anlasser für den Austausch dieser Leitung zerlegt werden muss.
Und wenn der Anlasser schon mal draußen ist, müsste man mit dem Klammerbeutel gepudert sein,
wenn man dann die Change nicht nutzt, einen neuen Anlasser ( Noname keine 70,-EUR) einzubauen.

Ggf. kann man versuchen, mit einem Starthilfekabel vom Minuspol der Batterie zur Motormasse das Massekabel zu überbrücken.
Das gleiche mit einer Kabelverbindung Pluspol zur Klemme 30 (Achtung Kurzschlussgefahr am Anlassergehäuse!).
Dabei muss natürlich ein einwandfreier Kontakt vom Batteriepol zur Anschlussklemme gegeben sein,
wenn man dort das Starthilfekabel drüber klemmt.

Hilfreich bei der Fehlersuche ist auch die genaue Feststellung beim Startversuch, was passiert beim Schlüsseldreh.
Hört man das Klicken eines Relais, werden die Tachoanzeigen dunkler, hört man das Klacken des Magnetschalters am Anlasser.

Scheint sonst alles OK zu sein ohne das der Anlasser Geräusche von sich gibt,
könnte man noch die "Zwei Personen Hammermethode" versuchen.

Eine weitere Möglichkeit ist die Überbrückung der Klemmen 30 und 50 mit einem leitenden Metallteil z.B. Schraubendreher.
(Achtung: Nur für Kenner, die das Ohmsche Gesetz kennen und wissen, was ein 12V Kurzschluss anrichten kann.)
Dabei wird unter Umgehung des Zündanlassschalters direkt ein 12V-Startsignal auf die Klemme 50 geleitet.
Vorsicht:
Das funktioniert auch ohne Einschaltung der Zündung, ohne Abfrage der Getriebeschaltung oder des Kupplungspedals.
Handbremse fest anziehen!
Finger und sonstige Sachen weg von drehenden Teilen!

Ist sogar das Klacken des Magnetschalters (Einrückrelais) zu hören, ohne das der Motor gestartet wird,
könnte das folgende Ursachen haben:
Der Magnetanker bewegt sich nicht weit genug und kann dadurch die Kontaktverbindung im Magnetschalter nicht herstellen.
Oder die Kontakte werden zwar geschlossen, aber wegen einer defekten Feldwicklungsverbindung startet d. Anlasser nicht.
Das Zahnrad des Anlassers spurt nicht in den Anlasserzahnkranz am Schwungrad ein.
Der Anlasser spurt richtig ein (und zieht viel Strom), kann aber den Motor nicht durchdrehen, weil die Kurbelwelle blockiert ist.
Fremdkörper im Zylinder (Wasser, Ventil abgerissen...), Kolbenfresser, ZMS im Kupplungsgehäuse verklemmt.

Schlussendlich gibt es noch die Möglichkeit, dass, obwohl alles andere OK ist,
der Anlasser den Motor zu langsam durchdreht und es deswegen nicht zum Starten kommt.
Diesen Fehler hatte ich mal.
Da hatte der Anlasser intern durch Metallabrieb und Korrosion hohe Stromableitungen an Masse und kam nicht in die Gänge.
Ein billiger Noname-Anlasser (läuft heute noch) behob das Problem.

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Viele Grüße Ludger
 
Hallo Ludger @Nixcom,

da hast du eine sehr tolle Beschreibung geschrieben.
Vielleicht stellst du diese auch noch bei den Ressourcen ein damit Laien es künftig schneller finden können.

Gruß

Peter
 
Wie geht das?
 
Hallo Ludger,

in der Kopfleiste auf Ressourcen klicken.

Dann erscheint rechts Ressource hinzufügen.

1604927761354.png

Im nächsten Fenster suchst du aus wo die Ressource erstellt werden soll.

1604927843645.png

Danach erklärt es sich von selbst.

1604927939082.png

Das solltest du doch schaffen.

Gruß

Peter
 
Erst einmal "Danke" für die umfassende und tolle Antwort.

Hilfreich bei der Fehlersuche ist auch die genaue Feststellung beim Startversuch, was passiert beim Schlüsseldreh.
Hört man das Klicken eines Relais, werden die Tachoanzeigen dunkler, hört man das Klacken des Magnetschalters am Anlasser.

Das Relais kann ich bei offener Fahrertür deutlich hören. Also der Strom vom Zündanlassschalter zum Relais sollte fließen. Der Magnetschalter gibt kein Geräusch von sich, wird also nicht aktiviert. Da nach der (Schiebemethode statt Hammermethode) der Anlasser kraftvoll dreht, sollte der Anlasser selbst auch ok sein. Bleiben nach meiner Einschätzung das Pluskabel vom Akku zum Magnetschalter, das Masseband oder die Verkabelung Relais zu Klemme 50?! Liege ich soweit richtig?

Überbrücken mit dem Starthilfekabel werde ich mal versuchen.

Gruß
Harald
 
PS: wie bekomme ich ohne Ausbau des Anlassers die Plastikklemme von Klemme 50 heile runter?
 
Was ist jetzt noch falsch?

1604932378438.png
 
Da nach der (Schiebemethode statt Hammermethode) der Anlasser kraftvoll dreht

Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
Die erfolgreiche Schiebemethode zeigt nur das der Motor auch ohne Anlasser gestartet werden kann.
Und das der Anlasser kraftvoll dreht (wenn es denn funktioniert), bedeutet ja nicht,
dass der Magnetschalter nicht mal sporadisch klemmen kann.

Und wenn es mal wieder klemmt, kann man Anschieben oder eben die Hammermethode versuchen.
Vielleicht löst dass das Klemmen und der Anlasser läuft los.

Andernfalls liegt das Problem woanders.
 
Die erfolgreiche Schiebemethode zeigt nur das der Motor auch ohne Anlasser gestartet werden kann.
Vielleicht habe ich mich schlecht ausgedrückt:

ich meine mit "Schiebemethode" nicht Anschieben im Sinne von Starten, sondern im 6. Gang etwas "Ruckeln", damit sich die Stellung des Anlasserritzels zur Schwungscheibe verändert.

Und das der Anlasser kraftvoll dreht (wenn es denn funktioniert), bedeutet ja nicht,
dass der Magnetschalter nicht mal sporadisch klemmen kann.
Genau das ist ja meine Vermutung, dass der Magnetschalter bisweilen klemmt. Aber warum? Zu geringer Stromfluss oder "mechanisches Klemmen"? Und, kann man das ohne Ausbau beheben? Die häufigen langen Standzeiten könnten das ja verursacht haben.
 
Genau das ist ja meine Vermutung, dass der Magnetschalter bisweilen klemmt. Aber warum? Zu geringer Stromfluss oder "mechanisches Klemmen"? Und, kann man das ohne Ausbau beheben? Die häufigen langen Standzeiten könnten das ja verursacht haben.

Genau dann würde ich es einmal mit dem Schraubendreher oder mit dem Hammer probieren.
Und ggf. das Überbrücken mit den Starthilfekabeln wie oben beschrieben.

Falls es dann tatsächlich ein klemmender Magnetschalter ist, muss der Anlasser raus (Klammerbeutel!).
Ich glaube nicht, dass man das mit Sprühöl hinbekommt.
 
Was ist jetzt noch falsch?

1604932378438.png


Erledigt, ich habe es hinbekommen.
 
Danke für die Unterstützung! Werde ich testen und ggf. wechseln (lassen?).
 
Hallo,

Um einen Ausbau des Anlassers kommt man nicht herum.
Du musst den Kolben und Zylinder vom MS reinigen und fetten.

Gruss RED
 
Hallo,
Der MS ist auch nicht defect, dieser hat nur etwas Aufmerksamkeit noetig.
Gerade in dieser Jahreszeit haeufen sich die Startmotorprobleme.

Gruss RED
 
Moin, bin der Meinung das der Magnetschalter def. ist, wäre es ein Kabelproblem (Masse oder Plus) würde die Spannung zusammenbrechen, und auchdas anziehen des Magnetschalters zu hören sein. Reparatur vom Magnetschalter eigentlich nicht möglich, da der Verschleiß den Anker klemmen lässt.

mfg

Asconette
 
Der Magnetschalter gibt kein Geräusch von sich, wird also nicht aktiviert.
Da nach der (Schiebemethode statt Hammermethode) der Anlasser kraftvoll dreht, sollte der Anlasser selbst auch ok sein.

Wenn der Magnetschalter keine Geräusche gemacht hat, kann es auch nicht dieses Problem sein
(weil das Anlasserritzel noch gar nicht versucht hat einzuscheren):
Das Zahnrad des Anlassers spurt nicht in den Anlasserzahnkranz am Schwungrad ein.

Entweder haben Erschütterungen während des Schiebens (der Motor wird dadurch etwas bewegt) ein Kontaktproblem behoben,
oder es war zufällig der erste Startversuch nach dem Schieben, der erfolgreich war.
Bisher war es immer so, dass ich bisweilen... den Zündschlüssel mehrmals drehen musste, bis der Anlasser seinen Dienst versah.

Es kann also weiterhin ein Kontaktproblem sein oder der Magnetschalter ist schwergängig u. verweigert deswegen spor. seine Mitarbeit.

Ein ganz banaler Fehler ist ein spor. erhöhter Übergangswiderstand am Batteriepol (Plus oder/oder Minus).
Kommt es dann zum erhöhten Strombedarf (durch den Magnetschalter),
bricht die 12V-Spannung ein und der Magnetschalter kann dadurch nicht anziehen.
Der Spannungseinbruch ist dann dadurch zu erkennen, das im Kombiinstrument die Beleuchtung und Leuchtanzeigen dunkler werden.

Als erste einfach durchzuführende Arbeit würde ich daher vorsichtshalber beide Batteriepole reinigen u. m. Polfett einreiben.
 
Entweder haben Erschütterungen während des Schiebens (der Motor wird dadurch etwas bewegt) ein Kontaktproblem behoben,
oder es war zufällig der erste Startversuch nach dem Schieben, der erfolgreich war.
Es muss Ersteres sein, da es nun wiederholt so war. immer nach leichtem Anschieben sprang er an.

Es kann also weiterhin ein Kontaktproblem sein oder der Magnetschalter ist schwergängig u. verweigert deswegen spor. seine Mitarbeit.
Das ist so meine Vermutung inzwischen.
Ein ganz banaler Fehler ist ein spor. erhöhter Übergangswiderstand am Batteriepol (Plus oder/oder Minus).
Kommt es dann zum erhöhten Strombedarf (durch den Magnetschalter),
bricht die 12V-Spannung ein und der Magnetschalter kann dadurch nicht anziehen.
Der Spannungseinbruch ist dann dadurch zu erkennen, das im Kombiinstrument die Beleuchtung und Leuchtanzeigen dunkler werden.
Die Leuchtanzeigen/Kontrollleuchten werden nicht schwächer. Allerdings das TFL (LED). schon etwas.

Als erste einfach durchzuführende Arbeit würde ich daher vorsichtshalber beide Batteriepole reinigen u. m. Polfett einreiben.
Guter Vorschlag.......werde ich als erstes machen.
 
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