Stoßdämpfer-Aufnahme und Unterboden: Rostbehandlung Schichtenaufbau

bjobi

Jung-Mitglied
Ort
Niedersachsen
Mein Auto
T5 Multivan
Erstzulassung
Nov/08
Motor
TDI® 96 KW
DPF
ab Werk
Getriebe
6-Gang
Antrieb
Front
Ausstattungslinie
Startline
Umbauten / Tuning
Seikel "Desert" +30mm
Twin Monotube, 8x17
AT 235/65R17 XL
Typenbezeichnung (z.B. 7H)
7HM
Hallo Ihr lieben Menschen,

das Thema Rostbehandlung wird ja kontrovers diskutiert, ähnlich wie Motoröle (aber nicht ganz so schlimm 😉).

Momentan mache ich grad den Unterboden hübsch. Dabei habe ich eine blöde Stelle an der Stoßdämpfer-Aufnahme entdeckt.

Ich habe diese erstmal grob mit sehr leichten Hammerschlägen, Schraubendreher und Handdrahtbürste vom Rost befreit.


Für die weitergehende Behandlung habe ich am Start:

- Owatrol Öl
- Brantho Korrux nitrofest
- Fluidfilm AS-R
- Mike Sanders

Mein Vorgehen wär jetzt gewesen:

- 2 Schichten Owatrol nass in nass
- 3-4 Wochen trocknen lassen
- 2 Schichten BK nitrofest
- in die Falze Fluidfilm sprühen und einziehen lassen
- dick MS drüber pinseln


Ist der Vorteil des BK, nämlich das Owatrol vor Auswaschung zu schützen, wichtiger zu bewerten, als der eventuelle Nachteil, dass man neuerliche Unterrostungen darunter eventuell nicht frühzeitig erkennen kann?

Da jetzt noch groß mit CSD Scheibe drüber wollte ich eigentlich nicht, auch um die Haftung zum Owatrol nicht zu minimieren.

Schlußendlich bekommt man eh nicht alles 100% blank, vor allem nicht in den Falzen. Da wäre dann ja wieder eine Schwachstelle im Aufbau.


Unter den Wagen kriechen und nacharbeiten, wollte ich eigentlich auf alle 2-3 Jahre beschränken...

Was wäre Eure Vorgehensweise, um das Blech mit den gegebenen Mitteln möglichst lange zu erhalten?

Strahlen fällt eher flach, irgendwelche Zopfbürsten-Flex-Geschichten natürlich ebenso!


Danke und Cheers!

Björn
 

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Super Thema, da werde ich mitlesen !
 
Aber ohne strahlen wird das schnell wieder durchkommen.
Egal was du da drauf schmierst.
 
Aber ohne strahlen wird das schnell wieder durchkommen.
Wie strahle ich denn zwischen den Blechen, wo der Gammel auch schon sitzt?

Da sehe ich halt die Schwachstelle.

Hast Du Erfahrungen mit den oben genannten Mitteln, welche zur Verfügung stehen, und rätst deshalb davon ab?

Meine Erfahrung mit MS ist:

Auf eine grob entrostete Starrachse heiß dick aufgetragen, war nach 2 Jahren noch immer komplett Ruhe.

Wo kein Sauerstoff / Wasser, da keine Oxidation.

Aber eine massive Achse ist etwas anderes, als ein hängender Blechaufbau mit teilweiser Überlappung...
 
Zuletzt bearbeitet:
Von meiner Motorrad und VW Käfer Restauration kann ich Fertan empfehlen.
Soweit wie möglich entrosten, sauber machen, Fertan drauf, einwirken lassen, abfegen und dann lackieren
 
Danke. Aber ich habe nicht vor zu strahlen, und auch Fertan möchte ich nicht nutzen.

Ich wiederhole meine Fragen nochmal, damit die nicht untergehen:

Ist der Vorteil des BK, nämlich das Owatrol vor Auswaschung zu schützen, wichtiger zu bewerten, als der eventuelle Nachteil, dass man neuerliche Unterrostungen darunter eventuell nicht frühzeitig erkennen kann?

Wie wäre Eure Vorgehensweise, um das Blech mit den gegebenen Mitteln möglichst lange zu erhalten?

Danke.
 
Mein Vorgehen wär jetzt gewesen:

- 2 Schichten Owatrol nass in nass
- 3-4 Wochen trocknen lassen
- 2 Schichten BK nitrofest
- in die Falze Fluidfilm sprühen und einziehen lassen
- dick MS drüber
Genau so würde ich es machen..
Owatrol (verdünnte Leinenölfirnis) dringt gut in die kleinsten Hohlräume, verbindet sich mit dem Rost, verfestigt sich und lässt keinen Sauerstoff mehr ans Blech. Wirkt aber am besten wo schon Rost ist. Dann mit BK und FF/Mike Sander schützen.
Da Fertan nach der Unwandlung wieder mit Wasser abgewaschen werden muss, halte ich das für kontraproduktiv.
 
Hallo Holger,
Owatrol (verdünnte Leinenölfirnis) dringt gut in die kleinsten Hohlräume, verbindet sich mit dem Rost, verfestigt sich und lässt keinen Sauerstoff mehr ans Blech. Wirkt aber am besten wo schon Rost ist. Dann mit BK und FF/Mike Sander schützen.

Das ist auch mein Gedankengang. Allerdings bin ich sogar am hadern, ob ich das Owatrol bzw. BK als aushärtende Schicht im Bereich des nicht sichtbaren Unterbodens überhaupt generell anwenden sollte.

Die Bereiche von Rost zu kleinen Lackablösungen, bis hin zu blankem Blech, sind teils relativ großflächig und unregelmäßig. Wie eine Mondoberfläche... Da Owatrol nur auf (offenporigem) Rost richtig gut haftet habe ich Bedenken, dass es sich teils löst und dann wieder unterwandert wird, ohne dass ich es, bedingt durch das Brantho, frühzeitig erkennen würde.

Daher werde ich wohl, versuchsweise an einer anderen Stelle am Unterboden, mal komplett auf eine härtende Schicht verzichten, und nur mit Fluidfilm liquid und MS arbeiten.

Damit hatte ich auch schon mal gute Erfahrungen, diese begrenzten sich aber auf massive Bauteile.

ANsonsten mache ich es so, wie von Dir beschrieben.

Da Fertan nach der Unwandlung wieder mit Wasser abgewaschen werden muss, halte ich das für kontraproduktiv.

Genau meine Erfahrung. Alles 100% trocken zu bekommen dauert. Bis dahin hat man schon wieder Oxidation. Da einfach drüber zu lackieren führt wiederum zu schnellem "Aufpickeln". Die Lackschicht wird durchlässig, das Spiel beginnt von vorn.

Ohne Kriechwirkung von Öl und Fett scheint ein langfristiger Stopp von Korrosion in Hohlräumen, Falzen und Überlappungen kaum machbar.

Ein Riss im Aufbau, und los geht's es wieder.

Strahlen ist super, keine Frage. Hat aber auch seine Grenzen an Stellen, die man mechanisch nicht erreichen kann.

Es gibt bei Rost wohl einfach nicht DIE Lösung. Es scheint immer situationsabhängig..
 
1. DINITROL ML (Nichts durchdringt, penetriert und saugt sich besser in bereits bestehenden Rost, und krabbelt am Tiefsten in Falze)
Pinselauftrag und Spritze für die Falze
2. Nach ca. 8 Wochen Seilfett drüberpinseln
3. Früherstens nach 2 Wochen MIKE-Sanders als Abschluß

Owatrol, Fertan, Brantho-Kacke und irgendwelche Lacksachen bloß nicht !!!

Mit dem obigen System, bleibst Du immer flexibel. Und jede Schicht verbindet sich mit der Anderen. Es bleibt Nachbehandelbar und tiefensicher bis zum Rost. Der kann aber nicht weitermachen, da ihm jegliche Feuchtigkeit komplett verwehrt bleibt.


Und SANDERS immer schön dick auflegen.....Ich liebe es.. 😉
SANDERS direkt auf bestehenden Rost funzt nicht !!!

Das Wichtigste als Basis ist DINITROL-ML. Früher bin ich dann ohne Seilfett auf DINITROL-ML drauf. Das Seilfett ist nochmal ein "Perfektions-AddOn" vorm SANDERS

Mit dieser Kombi hab ich meinen bereits angerosteten T4 die letzten 16 Jahre durch unsere bayrischen Salzwinter gefahren. Der T4 hat jetzt 450.000km und 29 Jahre auf'm Buckel. Kommt rostfrei daher...


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1. DINITROL ML (Nichts durchdringt, penetriert und saugt sich besser in bereits bestehenden Rost, und krabbelt am Tiefsten in Falze)

Owatrol, Fertan, Brantho-Kacke und irgendwelche Lacksachen bloß nicht !!!


Mit dieser Kombi hab ich meinen bereits angerosteten T4 die letzten 16 Jahre durch unsere bayrischen Salzwinter gefahren. Der T4 hat jetzt 450.000km und 29 Jahre auf'm Buckel. Kommt rostfrei daher...

Dinitrol klingt auch gut und passt in mein Vorhaben, ggf. komplett auf aushärtende Schichten am UB zu verzichten. Werde ich mir mal zulegen und einen Versuch mit starten.

Danke dafür 👍

Owatrol scheint für mich mittlerweile nur noch richtig interessant, wenn man komplett angerostete Teile versiegeln möchte, die konstant Spritzwasser ausgesetzt sind - und wenn man eine durchgehende Schicht ohne Ränder garantieren kann, da es sonst evtl. wieder unterwandert wird...

Für Querlenker zum Beispiel...

Oder aber für unbedeutende Sichtflächen, als Unterbau für einen späteren Lackaufbau mit Trennschicht, auf den es optisch nicht 100% ankommt.

Super, Danke für Euer Feedback bis hier hin 😊
 
Owatrol wirklich nur für irgendwelche Metallteile, wie eben bspsws. Querlenker oder so.

Vernünftiger Lackaufbau mit 2K-Produkten geht auf Owatrol eh nicht. Das zieht sich unweigerlich hoch und blüht auf......
 
Vernünftiger Lackaufbau mit 2K-Produkten geht auf Owatrol eh nicht. Das zieht sich unweigerlich hoch und blüht auf......

Hatte mal an einer nicht wirklich sichtbaren Unterseite an meinem T4 probiert.

Owatrol lange trocknen lassen, Brantho nitrofest doppelt als Trennschicht, dann 2k Lack. Das hatte gut funktioniert und war jahrelange durchweg rostfrei.

War aber optisch eine 2- .

Dafür muss aber echt Zeit zum trocknen da sein, sonst gibts Orangenhaut.

Hatte schon Instandsetzungen angeblich "professioneller" Lackierer gesehen, da kam die Pest nach 2 Jahren wieder durch.

Optik ist bei mir auch nicht sooo wichtig, dann lieber langfristig ohne weiteren Gammel.
 
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