AXE: Zischgeräusch beim Beschleunigen über 2000 Umin und Notlauf ab ca. 2500Umin

bluebox

Aktiv-Mitglied
Mein Auto
T5 Multivan
Erstzulassung
03.2004
Motor
TDI® 128 KW
DPF
nein
Getriebe
6-Gang
Antrieb
Front
Ausstattungslinie
Comfortline
Typenbezeichnung (z.B. 7H)
7HM
Hallo!
Eines Tages hatte ich auf der Autobahn einen Notlauf. (mein Bus hat kein DPF) Zeitgleich ist mir erstmalig ein deutliches Zischen aus der rechten Motorraumseite aufgefallen.
Mittlerweile ruckt der Bus auch reproduzierbar, wenn beim Zischen Gas weggenommen wird. Das trat vor dem Notlauf Problem auch schon vereinzelt auf.
Heute wird der Fehlerspeicher ausgelesen.
Bei diesem Geräusch denke ich an abpfeifende Ladeluft da es bei der Drehzahl auftritt , wenn dank Turbo sich die Leistung aufbaut. Das Ladeluftsystem habe ich mehrfach mit neuen Dichtungsringen und zwei neuen Leitungsteilen abgedichtet bis keine Ölleckagen an den Steckverbindungen mehr auftraten. Damit war dem Notlauf aber nicht beizukommen. Es tritt auch nur unter Last auf (zB.auf Autobahn)
Wenn am Turbo Ladeluft nach außen abzischen würde, müßten doch auch dort Ölflecken sichtbar sein!?

In welcher Reihenfolge könnte ich was prüfen?
 
Wie sieht denn der Krümmer aus?
 
Hallo,

ich würde erstmal den Fehler auslesen. Wahrscheinlich hast Du Ladedruckunterschreitung. Das kann dann die Abgasstrecke (Abgas geht verloren) oder die Ladeluftstrecke (Ladeluft geht verloren) sein. Wenn Du im Stand Abgas riechst, dann deutet das auf Abgas hin (oder Rückenwind). Infrage kommen da der Krümmer und die Verbindung vom Krümmer zum Turbo.

Ladeluftseite tippe ich mal auf den Ladeluftkühler. Da könntest Du von vorne rein schauen, ob Du Ölsiffe siehst. Dann wäre Dein LLK eingerissen und Du brauchst einen neuen.
 
Wie sieht denn der Krümmer aus?

Muß ich noch genauer kucken. Bisher war weder Ruß zu sehen noch Abgasgeruch im Innenraum zu bemerken.

Fehlerspeicher zeigt an: P0234 Ladedruckregelung Regelgrenze überschritten.
Also zu viel Druck wenn der Sensor richtig mißt.
Nützt es ein Manometer anschließen und den tatsächlichen maximalen Druck zu messen? Oder gibt es für jede Drehzahl einen anderen Sollwert?
Dann müßte ich zunächst diese Sollwerte irgendwoher bekommen.

Wie könnten die nächsten Prüfschritte aussehen?
 
Eine Überschreitung liegt in 95% der Fälle am Turbolader.

Gruß, Marcus
 
Eine Überschreitung liegt in 95% der Fälle am Turbolader.

Gruß, Marcus
Moment,

gabs da nicht was, dass beim AXD/AXE auch Turbos sind, die bei fehlendem Regeldruck vom Druckgeber auf maximale Verstellung der VTG gehen? Will sagen, dass ggf. auch der Druckgeber - ähhhm - N75 kaputt sein kann.

<edit>Klar, meistens ists der Turbo</edit>
 
Ja, das ist möglich - das sind halt die restlichen 5%. Meist ist es aber, gerade bei so einem alten Auto, der Lader selbst.

Gruß, Marcus
 
Eine Überschreitung liegt in 95% der Fälle am Turbolader.

Gruß, Marcus

Wie kommt das zustande?
Gibt es bei den VTG-Ladern eigentlich noch ein Waste-Gate-Ventil um zu hohen Überdruck abzubauen?
Und, bedeutet "Regelgrenze überschritten" tatsächlich Druck zu hoch
oder kann die Regelgrenze auch "nach unten überschritten" werden - also Druck zu gering....also eine unglücklich gewählte Beschreibung.
 
Und, bedeutet "Regelgrenze überschritten" tatsächlich Druck zu hoch
oder kann die Regelgrenze auch "nach unten überschritten" werden - also Druck zu gering....also eine unglücklich gewählte Beschreibung.

Regelgrenze nach unten überschritten gibt es nicht - das heißt Regelgrenze unterschritten. Das ist ein anderer Fehler.

Gruß, Marcus
 
Moment,

gabs da nicht was, dass beim AXD/AXE auch Turbos sind, die bei fehlendem Regeldruck vom Druckgeber auf maximale Verstellung der VTG gehen? Will sagen, dass ggf. auch der Druckgeber - ähhhm - N75 kaputt sein kann.

<edit>Klar, meistens ists der Turbo</edit>

Nach meiner Recherche ist N75 das Magnetventil für Ladedruckbegrenzung.
Im www zu finden mit "Druckwandler" .
An meinem Bus gefunden ,oben im Motorraum an der Trennwand, am Ende des Unterdruckschlauches zum Turbo.
Mit dem Spiegel war darauf "1J0906627 B" zu erkennen. Das führte zu Pierburg 700868020 Motorcode AXE.

Beim Fehlerspeicher auslesen wurde das Ventil vom Fachmann nebenbei auch schon erwähnt. "Habe ich an meinem AXE auch schon erneuern müssen. Ist für die Ladedruckregelung zuständig, ein Versuch ist es wert da nicht teuer."
lesen
Habs bestellt und hoffe das es klappt. Setzt natürlich eine funktionierende Ansteuerung und einen funktionierenden Ladedrucksensor voraus.
Aber dazu gab es ja keinen Fehlereintrag. Ich weiß aber nicht, ob eine freie Werkstatt alles genauso detailliert auslesen kann wie eine VW-Vertragswerkstatt mit ihrer Software.
Würden da eventuell noch mehr Fehlereinträge auslesbar sein !?
Der Hebel am Turbo läßt sich mit dem Daumen gegen eine Federkraft runterdrücken. Zumindest bewegt der sich. Die Membrane dieser Druckdose kann ja auch kaputt sein.
...Oder natürlich der Turbo!
 
Zuletzt bearbeitet:
Und, hat es was gebracht, oder ist doch der Turbo hin?
 
Habe am Auto in der Sache vorsichtshalber nichts gemacht, da ich es zur Zeit benötige.
Wenn das Ventil drin ist werde ich berichten.
 
Meiner hat vor vier wochen nach ca 7h autobahn und landstrassen betrieb auch ins notlauf geschaltet.

Bin dann mit ach und krach noch zum nächsten Parkplatz "geschlichen".

Motor abgestellt Zigarettenpausen und weiter ohne Probleme (Abgaskrümmer wurde letzes Jahr neu eingebaut, seitdem ca 4tsnd km gelaufen)
 
Negativ, Ventil ist drin, Zischgeräusch und Notlauf bleiben.
Bestenfalls ist das Rucken beim Beschleunigen verschwunden wenn man plötzlich Gas wegnahm, muß ich aber noch beobachten.

Wie schon gesagt kann es der Turbo sein.
Wobei ich gern gewußt hätte, wie ein defekter Turbo "zu gut" arbeiten kann, sodaß der Ladedruck lt. Fehlerspeicher überschritten wird. Dazu müßte ja die VTG-Verstellung auf Maximum stehen und nicht zurückregeln, also irgendwie falsch angesteuert werden.
Das Regelventil ist jetzt aber neu!
Würde die Verstellung auf Maximum "festklemmen" müßte ich es ja beim Motorabstellen und nachsehen am festsitzenden oder klemmenden Gestänge erkennen können.
Eine falsche Ansteuerung halte ich immer noch für möglich!
Kennt jemand von Euch die Sollwerte für den Ladedruck?
Wo sitzt der Ladedrucksensor - am Plastikrohr unterm Kühlwasserausdehngefäß?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmmm, vielleicht Luftmassenmesser fast kaputt? Wenn der falsche Werte liefert, dann funktioniert die Berechnung ja nicht mehr und somit auch die VTG Verstellung nicht.

Gedankengang:
LMM sagt Luftmenge 1,5, in Wahrheit aber 2. Motorsteuergerät rechnet mit 1,5 und stellt die Schaufeln so ein, dass der gewünschte Ladedruck anliegt. Jetzt kommt aber Menge 2 und entsprechend ein 33% höherer Druck...

Ist nur eine Idee, ob das auch so ist...?
 
Luftmassensensor...
Der wird bei vielen Autos mit Notlauf oft als erstes genannt.
Obwohl es unlogisch scheint weil:
Wozu ist dann der Ladedruck (und Temperatursensor) Bosch 0281002401 am Plastikrohr am LLK-Ausgang, wenn er nicht für die Ladedruckregelung ist - nur zur Grenzwertüberwachung und Notlauf?

Vermutlich werde ich erstmal Luftmassensensor und bei Mißerfolg auch den Drucksensor erneuern. Dann sind die Sensoren und das Regelventil auszuschließen und waren ggf. eine Fehlinvestition. Übler wäre es den Turbo ohne Erfolg zu wechseln!

Die Frage nach dem Zischen, mit oder ohne Notlauf, taucht im Forum mehrfach auf. Habe dazu aber bisher nirgens eine Erklärung gefunden.
Turbowechsel war, zumindest wo ich gelesen hatte, nicht die Lösung.

Wenn alles nichts hilft werde ich altdeutsch messen mit Schlauch und Zeiger! Fehlen mir bloß noch die Sollwerte.

Habe das Plastikrohr ausgebaut und überlege gerade wie da ein Schlauchanschluß dranzubasteln geht, ohne daß sich Teile der Bastelei innen lösen können (insofern ich keinen werksseitigen Meßstutzen finden kann)
 
Gelöst?!
Leider habe ich zwei Dinge probiert und kann nicht sagen was davon die Ursache war:
1. Neuen LMM Pierburg 7.22684.18.0 eingebaut.
2. Am Unterdruckdosengestänge jetzt erst bemerkt, daß die VTG-Verstellung nicht ganz bis in die Ruhelage zurückgeht. Half man mit dem Finger etwas nach gab es einen "Schnappeffekt" und einige zusätzliche Hebelmilimeter bis zur Endposition kamen hinzu. Habe mit einem Tropfen Öl an der Gestänge-Hebelverbindung die Verstellung mehrmals bewegt bis der "Schnappeffekt" weg war und bis der Hebel von selbst Endlage ging. Nach erster Probefahrt hier immer noch i.O.

Das Gestänge der Unterdruckdose hat zusätzlich auch eine Schleifspur als würde das aussermittig sein und seitlich am Gehäuse der Druckdose schleifen.

Nach heutiger erster Probefahrt auf Autobahn bergauf:
6.Gang,Vollgas, kein Notlauf bei etwa 125 ... 130kmh sondern Beschleunigt auf etwas über 160, dann mußte ich Bremsen.
Dann aus dem Stand beschleunigt und die ersten 5 Gänge bis etwa 4500 gedreht, kein Notlauf im 4. oder 5. Gang, wie sonst bei Vollgas ab etwa 2500 U/min.

3. Das Zischgeräusch ist noch unverändert - hat mit dem Notlauf scheinbar nichts zu tun.
4. Das um etwa 1sek verzögerte deutliche Rucken (als wenn der Motor kurz wegbleibt) nach Beschleunigung und anschließendem Gaswegnehmen ist schon seit dem Austausch des Regelventils N75 nicht wieder aufgetreten. Mit dem Notlauf hatte das aber nichts zu tun.

Wenn das Notlaufproblem aus einer hakeligen VTG-Verstellung entsteht, die nicht voll zurückstellt, dann wird das Problem sicher wiederkommen. Dann Prüfe ich ob das "Hakeln" kurz vor der Endposition wieder da ist womit der Fehler eingegrenzt wäre.

Beim Stöbern im Dieselschrauber-Forum habe ich zu diesem Problem weitere möglichen Ursachen gelesen zB. von einem Unterdruckschlauch der weich und oval war und sich bei anliegendem Unterdruck plattdrückte.
Auch war von verdreckten Filter am Unterdrucksystem die Rede, da wo das Unterdrucksystem in der Aussenluft endet. Habe das sinngemäß so verstanden:
Je nach Regelaktionen (Unterdruck anliegend oder wieder entlastet) muß der Unterdruck auch wieder abgebaut werden. Die Druckentlastung geht nur so schnell wie der Filter frei ist. Ist er völlig verdreckt wird der Unterdruck viel zu langsam abgebaut und die Regelaktion verzögert sich womit die Sollwerte zu langsam erreicht werden. Dieser Filter ist möglicherweise auch für die AGR zuständig.

Grüße!
 
Zuletzt bearbeitet:
Nochn Bild vom Turbogestänge. Da ich kein Ruß sehe kann ich mir nicht vorstellen daß Abgasaustritt an der VTG-Verstellung das komische Zischen verursacht.
 

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  • Turbo.jpg
    Turbo.jpg
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Zwischenbericht: Das Notlaufproblem tauchte zwischenzeitlich doch noch zwei Mal auf. Früher kam der Notlauf aber reproduzierbar und zuverlässig.
Nun nur sehr selten. Das Bewegen des Gestänges bis es gefühlt nicht mehr hakelte hilft. 180 km/h sind nun wieder möglich. Super selten kommt der Notlauf trotzdem. Also ist grundsätzlich immer noch der Wurm drin!

Auf 250 Autobahn-km wird mindestens ein viertel Liter Öl verbraucht. Also etwa 1l auf 1000km.
Kann der Turbolader (180 000km) auch Ursache für einen erhöhten Ölverbrauch sein?

Grüße!
 
Also ich kann nur berichten, bei mir war ab und zu ein leistungs verlust bzw ein umschalten im den notlauf merkbar...

Motor abstellen, starten problem behoben.

Habe dann den abgaskrümmer tauschen lassen und das problem war behoben.
 
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