Zugeschaut und mitgebaut

plywood

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Mein Auto
T5 Kastenwagen
Erstzulassung
Sept. 2007
Motor
TDI® 96 KW
DPF
ab Werk
Getriebe
6-Gang
Antrieb
4motion
Ausstattungslinie
Basis
Hallo liebe Gemeinde! Bin schon seit Ewigkeiten am mitlesen hier und seit gut 5 Monaten nun auch T5-Besitzer. Der Bus hat mich gut durch den Winter gebracht und so langsam kommt die Zeit für die geplanten Umbauten. Ich hab da so einige Ideen, mehr und weniger konkrete, schon gesehene und neue. Hier werde ich über meine Fortschritte und Niederlagen berichten :D

Irgendwann hört jeder mal den Ruf der Wildnis - die grosse Freiheit, welcher ja irgendwie zwingend mit einem Auto einhergeht. Grosse Autos für grosse Abenteuer, auch das ist klar. Jugendlicher Leichtsinn liess dann bei jedem Land Rover Defender die Augen leuchten, je mehr angetriebene Räder, je höher und je breiter desto besser. Doch bald kommt die Einsicht: mit meiner Körpergrösse (194) ist da nicht sooo viel Platz, sowohl zum fahren als auch zum liegen hinten. Die beschränkte Reisegeschwindigkeit in Kombination mit dem unanständigen Verbrauch sprechen auch nicht grad für einen Defender. Und mal ehrlich, 98% der Zeit und der Wege braucht man so ein Ding auch nicht.
Also wieder weg vom Landy und zurück zum ursprünglichen Traumauto, dem VW Bus. Allrad sollte es dann aber schon sein, da ich im Winter praktisch jedes Wochenende zum Skifahren in die Berge fahre. Auf den einschlägigen Gebrauchtwagenseiten kosten T4 syncros noch immer ähnlich viel wie T5 4motion... und der T5 gefällt mir von der Form her besser, also T5. Irgendwann ists dann so weit, ein vielversprechendes Angebot! Also zur Besichtigung hingefahren: Kastenwagen mit 3 Plätzen, beidseitig Schiebetüren, knapp 200`000km runter - aber dank Firmenwagen und Servicevertrag eigentlich super gewartet, frisch ab MFK. Der angesetzte Preis bedeutet, dass das entweder ein sehr gutes Angebot ist, oder aber dass man den Kauf später bereuen könnte.
Lange zögern bringt auch nichts, also bin ich das Risiko eingegangen und hab also diesen T5 gekauft. Welche Kosten dieser Entscheid nach sich zieht war mir klar. In dem Moment wo es dann aber real wird fährts schon nochmals ein bisschen krasser ein, gerade weil ich noch Student bin (auch wenn das Ende in Sicht ist, trotzdem). Viel Zeit für Panik bleibt dann aber bei der Abholung des T5 nicht: es schneit und die rutschigen Strassen brauchen die ganze Aufmerksamkeit, nicht dass ich den Bus schon bei der ersten fahrt zerschiesse.

Und das nun ist die Ausgangslage: VW T5, 4motion, 131PS, in tomatenrot

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... und was jetzt da noch alles kommen soll:
- die Farbe. Rot ist jetzt nicht grad meine Lieblingsfarbe, da hats noch Potential
- hinten ist noch eine Menge zu tun, angefangen mit einem Boden - und nach 5 Jahren im Firmengebrauch sind auch die Verkleidungen langsam hin
- man soll auch mal drin schlafen können, gleichzeitig will ich aber nicht immer mit 60kilo campingzeugs im Kofferraum rumfahren
- transportiert werden jede Menge Skisachen im Winter, Bikes im Sommer und zwischendurch gehts auch auf kleine Messen und Skitests mit meinen Skis - entsprechend viel gibts dann einzuladen.

kurz: es soll ein Kastenwagen/Transporter bleiben, aber innen einen möglichst variablen, modularen und flexiblen Ausbau haben.
 
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Hallo und Willkommen,

nun das kommt mir alles sehr bekannt vor. Ich bin gespannt auf deine Umsetzung.

Gruß Kick Ass...
 
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willkommen plywood. bin schon gespannt.
 
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Ich bin jeweils immer an mindestens 3 verschiedenen "Projekten" gleichzeitig dran. Ich hab zwar eine ungefähre Idee vom Endresultat, die Detailplanung erfolgt dann jedoch laufend. So ergibt sich eine gute Balance aus Plan und (kreativem) Chaos. :D Der Übersichtlichkeit zuliebe werde ich also nicht chronologisch, sondern projektspezifisch berichten. Heute:

Das Farbproblem
Wie erwähnt find ich die Farbe rot OK, cool wär aber anders. Die Farbe war beim Kauf aber nicht entscheidend, man ist ja schliesslich handwerklich nicht ganz unbegabt und Folieren schaut auf youtube auch gar nicht so wild aus. Kurz noch überlegt, ob Plastidip ev. eine Alternative wäre. Diese Idee hab ich dann aber auf Grund der höheren Kosten und der erschwerten Erhältlichkeit der Wunschfarbe grau wieder verworfen. Zudem hört man z.T., dass das Zeug bei hartem Wetter vielleicht 2 Jahre halten würde...
Also Folie gekauft und ab gehts, um potentielle Problemstellen am Wagen zu identifizieren. Gefunden: die rot lackierten Schweller mit den fetten Schweissnähten, da geht nichts mit Folie. Also ab in den Baumarkt Sprühgrundierung und Ralleyschwarz aus der Dose holen. Dann weiter nach Rostflecken suchen, man will ja schliesslich nicht, dass es dann unter der Folie weitergammelt! Also einen Tag lang mit dem Dremel ums Auto und sämtliche Rostblasen weggefräst, gefüllt und wieder mit rot aus der Spraydose angeglichen. Dann kommt die Folie. Für den Erstkontakt mal mit dem Tankdeckel begonnen: hat funktioniert. Dann erste Rundungen auf der Seite hinten: auch das hat funktioniert!

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Das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten wächst, folieren ist also doch gar nicht so schwer wie befürchtet - doch das sollte sich bald ändern... und zwar bei der Motorhaube. Die Folie lässt sich primär ziehen, schrumpfen funktioniert nur seeeeehr bedingt. Diese fiese 3D-Kante an den Ecken der Haube über den Scheinwerfern wirft, egal wie ichs anstelle, IMMER irgendwie Falten, im besten Fall kleine Fältchen. Aber so leicht gibt man ja nicht auf, vielleicht erst mal noch an einer besseren Fläche üben, danach klappts dann sicher auch mit der Motorhaube. Folie runter und neuer Versuch mit der Schiebetüre. Herrlich, wieder ebene, nur in eine Richtung gewölbte Flächen. Zumindest im unteren Teil, dort gehts gut voran. Oberhalb des Türgriffs schauts dann wieder böse aus. Die Sicken im Blech bescheren mir Gesichtskrämpfe. Mit viel föhnen bringt man dort zwar die Folie rein, die Folie wird aber ganz schön gedehnt... und dünnt daher im Bereich der Dehnung in den Sicken etwas aus. Zwar kaum sichtbar für jemanden, ders nicht weiss, aber nun da ichs entdeckt habe nervts! Aber das ist noch lange nicht das Ende, nein: Bei der zweiten Rundung der Sicken streich ich die Folie etwas zu dynamisch rein, was diese mit einem fetten Riss quittiert.
Damit wäre meine Frustrationstoleranz endgültig erreicht, weshalb von dieser Aktion auch keine Fotos existieren. :p

Die Erkenntnis
Folieren ist hinterhältig. Auf ebenen Flächen gehts leicht und schnell voran, der Teufel sitzt jedoch an den Kanten und Sicken. Vielleicht wärs mit einer super 3M Folie etwas leichter, aber das Grundproblem bleibt bestehen: Auch damit wird bei genauer Betrachtung aus der Nähe in den Spalten zwischen den einzelnen Panelen (besonders im Bereicht der Schiebetür-Schiene) noch die Grundfarbe des Wagens zu sehen sein. Und nachdem ich schon mit der Türe meine liebe Mühe hatte will ich gar nicht erst ans Dach denken, wo sich Rippen mit bescheidener Zugänglichkeit paaren. Viel Aufwand für eine Folierung, die dann ausschaut wie ein billiges Abziehbild? Erst mal Marschhalt beim Projekt Farbproblem... und grün vor Neid von Kick Ass`umlackierung träumen :D
 
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Oha...

...das nenn' ich mal ambitioniert. Respekt, dass Du dich an so was ran traust. Schon das Kleben des Alubutyls hat mich Nerven gekostet aber einen ganzen Bus folieren als Laie!? Gerade die 3D-Teile - wie du es nennst :eek:. Ich denke da nur an meine Radkästen. Vielleicht macht es dann wirklich Sinn sich diese 3M-Folie zu holen, die dann sicher etwas dankbarer beim Ziehen und Schrumpfen.

Ich wünsche auf alle Fälle Geduld und Erfolg und bin gespannt auf den weiteren Fortschritt.

Gruß Kick Ass...
 
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...und weiter gehts, neue baustelle:

Belüftung / Bäckerschlitze
Im Winter soll der Transporter ja zum Skifahren gebraucht werden. Deshalb hab ich mich dazu entschieden, die Trennwand nicht auszubauen. Vorteil: Die Fahrerkabine ist kleiner, dadurch schneller geheizt, beschlagene Scheiben sind besser in den Griff zu kriegen, der Kasten hinten kann scheppern so laut er wil und das nasse Wintersportequipment sorgt nicht noch für zusätzliche Feuchtigkeit vorne. Zudem hab ich auch hinten einen Lüfter. Nachteil: Im Campingbetrieb ists dann halt wirklich ein geschlossener Kasten, trotz geplantem Klappfenster in der Trennwand. Deshalb mal überlegt, welche Möglichkeiten es hier gäbe. Diese Heckklappenaussteller wären zu prüfen, bei Schlechtwetter/Kälte jedoch wohl nicht ganz optimal...? Dann hab ich mal Fotos von eine T5 mit Bäckerschlitzen gesehen und fand die eigentlich auch noch ganz ok, also mal so ein Ding für die Fahrerseite geordert:

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Bäckerschlitze (Teilenr. für links: 7H1 815 501 9B9) scheinen jedoch für eine ziemlich passive Belüftung konzipiert worden zu sein. Wie man auf dem foto halbwegs erkennen kann haben sie einen "Schnabel", der relativ weit nach oben geht. Geöffnet ist der Schlitz innen nur ganz oben in dieser Schräge, welche dann nach Einbau gegen die Wand gerichtet wäre. Auf jeden Fall war mir diese kleine Luftöffnung dann doch etwas zu klein, also hab ich mit der innenseitigen Modifikation begonnen:
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Eine Dichtung gibts nur um den inneren teil und so vertrauensvoll schaut dieser Hauch von Schaumstoff auch nicht aus, also noch eine runde Neopren-Dichtband den Kanten entlang geklebt. Und dann kommt der wirklich heftige Teil der Arbeit: Schablone anfertigen, zweiundreissigmal nachmessen damits wirklich wirklich WIRKLICH passt... und dann, nach einem letzten Mal messen, die Stichsäge ansetzen. Die Öffnung ist noch der leichtere Teil, wirklich anspruchsvoll wirds dann beim Löcher bohren. Rückblickend hätte man wohl besser erst gebohrt, dann gesägt - das war etwas doof von mir, Seitenblech ist mit Ausschnitt ziemlich wabbelig. Ging aber auch so, muss ja. Kanten mit Rostschutz versiegelt, grundiert und beidseitig lackiert, wenn man schon mal dabei ist. Dann wieder die Frage, ob das wohl so dicht sein wird....? Sicherheitshalber oben drüber nochmals einen Streifen Neopren und die Löcher aussen mit Doppelseitigem Klebeband "abgedichtet". Von innen drücken da schon Gummidichtungen an den Schrauben entgegen. Wie auf dem letzten Foto ersichtlich: Die Schlitze wären so konstruiert, dass ca. 3mm Luft zwischen Blech und Blende stehen blieben, der Vorteil davon erschliesst sich mir nicht ganz. Dieser Spalt wird im Moment noch schön durch die zusätzliche Dichtung vom Foto oben gefüllt, mal schauen wie lange das so hält...

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Und da wir ja grad so super Wetter haben: Bus nach draussen gestellt für Dichtigkeitsprüfung! Hoffe echt, dass da nirgendwo Wasser reinkommt, so ganz traue ich dieser Konstruktion noch nicht - aber im schlimmsten Fall gibts ja noch Silikon.

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Und damits in der Garage wieder Platz gibt gleich noch das nächste Projekt:
 

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Der Boden

Den hab ich schon im Januar mal gemacht, jetzt nur wieder kurz ausgebaut, deshalb nur beschränkt Fotos. Plan: Siebdruckplatte mit Airlineschienen. In der CH ist ausser den Standardschienen kaum was zu kriegen und kuriershop.de liefert auch nicht. Also direkt über die Firma Allsafe-Jungfalk kontaktiert - günstiger als z.B. kuriershop ists direkt bei denen auch nicht, aber bei mir war ja das Lieferproblem ausschlaggebend. Zur Auswahl stehen Profil 71223 zum von oben versenken und Profil 71209 zum von unten einlassen. Bei Profil zum von oben versenken müsst ich noch eine entsprechende Unterkonstruktion bauen, um das ganze vernünftig zu befestigen. Somit wirds also Profil 71209. Scheint auch das Profil zu sein, welches die Profis von Rahloff verwenden... Zudem passt das von der Höhe her perfekt in eine 12mm Siebdruckplatte. 12mm Platte sollten eigentlich auch ausreichen bezüglich Stabilität.
Also 12mm Siebdruckplatte bestellt im Format 2,5 x 1,5m - das ist so das Standardformat und reicht gerade aus für einen Boden aus einem Stück. Hat gerade so knapp in den Bus gepasst für den Transport nach Hause. Dann aus Karton eine Schablone gezeichnet und geklebt und gemäss dieser die Platte zugeschnitten. Darauf folgten dann ca. 7x Boden rein - passt nicht - Boden raus - anpassen - Boden rein - passt woanders noch nicht - etc. Den Boden natürlich von der Rückseite her mit der Stichsäge geschnitten, damit auf der schönen Oberseite keine Holzsplitter ausreissen. Das hat auch funktioniert, bis ich dann mit der Oberfräse die Schlitze für die Schienen reingefräst habe. Da gabs dann Absplitterungen und hässliche Ausreisser oben. Hab mich dann wiedermal einen halben Tag lang darüber geärgert und danach beschlossen, dann halt einfach Linoleum drüber zu legen. Erst aber noch die Schienen von unten her in die Siebdruckplatte geklebt mit SikaBond AT-Universal. Der Kleber blieb ganz schön lange sehr elastisch, hält jedoch sehr zu meiner Überraschung wirklich gut. Durch das Einkleben der Schienen hat die Platte sogar quer zu den Schlitzen beinahe wieder die ursprüngliche Stabilität. Zusätzlich wird der ganze Boden über die normalen 6 Zurrösen mit dem Fahrzeug verschraubt - hält also bombenfest würd ich sagen. Die Platte liegt dabei einfach auf den Blechrippen im Fahrzeugboden auf und bei den Zurrösen hab ich Distanzklötze angefertigt, damits auch dort bündig aufliegt und satt angezogen werden kann.
Weil die Absplitterungen in der Platte optisch hässlich aussahen machte ich mich auf die Suche nach Linoleum oder was vergleichbarem. Der lokale Bodenleger hatte noch ein günstiges Stück übrig, schwere Industriequalität, 4mm dick. Das hab ich dann noch oben auf die Siebdruckplatte gepackt und an den Kanten entlang mit doppelseitigem Klebeband fixiert. Mehr Kleber hats gar nicht gebraucht weil das Linoleum selbst schon so dick und schwer ist, dass es von selbst flach aufliegt.
Den nächsten Bericht gibts dann von der Verkleidung. Aber jetzt soll erst mal das Wetter wieder besser werden, hab keine Lust mehr mit Plastikfolie Tunnels zu basteln, um halbwegs trocken den Boden aus der Garage in den Bus zu bekommen!

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und zum Schluss noch:

Eine Frage
Weiss zufällig jemand, wofür dieses Kabel gut sein soll? Hängt am Anschluss der vorderen Innenraumbeleuchtung am Himmel des Kastenwagens. Als ich den Himmel runtergenommen habe kam mir das entgegen, führte jedoch nirgendwo hin und war auch nirgendwo angeschlossen.... Ideen?
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... und endlich wirds spannender:

Die Verkleidung

Die alten Zellulose-Verkleidungen waren definitiv hinüber nach 5 Jahren Firmenfahrzeugeinsatz. Zudem waren die Wände nur bis auf halbe Höhe verkleidet, weshalb ich sowieso noch neue Teile hätte machen müssen. Deshalb hab ich mich dann dazu entschlossen, gleich alles neu zu machen. Bei der Suche nach möglichen Materialien bin ich auf was interessantes gestossen: Kunststoff-Wabenplatten. Diese werden z.B. im Werbedruck genutzt für Plakate, Displays und solche Geschichten. Durch die Wabenstruktur sind sie extrem leicht und trotzdem einigermassen robust. Zudem ist Polypropylen gesundheitlich unbedenklich, recyclierbar und Fäulnis u.ä. sind auch kein Thema. Der Markenname der Platten, welche ich verwendet habe, ist Akyprint. Gibts in 3 und 5mm Dicke, im Format 3x2m und liegt preislich unter 3mm MDF.

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Das Ganze lässt sich schnell und einfach mit dem Teppichmesser zuschneiden. Die Löcher für die Befestigungsclips kann man mit einem scharfen Holzbohrer ganz passabel reinbohren. Wie beständig diese Verkleidungen dann sind wird sich zeigen. Ganz so widerstandsfähig wie MDF ist Akyprint nicht. Flächigem Druck kann die Wabenplatte gut standhalten, wenn die Belastung jedoch zu gross wird gibts schon Quetschungen und Eindrücke in der Oberfläche. Diese reisst jedoch nicht. Als Dachhimmel könnt ichs jedoch beinahe uneingeschränkt empfehlen, für die Seitenverkleidungen mit den entsprechenden Vorbehalten.
Weisse Verkleidungen und rote Metallstreben dazwischen sah mir dann doch ein wenig zu Schweizerkreuzmässig aus. Und weil die Metallstreben z.T. ähnlich mitgenommen aussahen wie die alte Verkleidung hab ich diese erst mal schwarz lackiert aus der Dose. Die Kunststoff-Abdeckung des hinteren Wärmetauschers hab auch ausgebaut, angeschliffen und mit PUR-Farbe gerollert. Bei diesen Abdeckungen muss man ganz schön reissen, damit sie rauskommen. Ruckartig ging bei mir am besten - aber sowohl beim Aus- als auch beim Einbau hats abgebrochene Clip-Nasen geregnet :D

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... jetzt fehlt noch der linke Radkasten und die obere Verkleidung in der linken Schiebetüre, sowie die Innenbeleuchtung wieder reinstöpseln.

Dann gabs noch was aus der Kategorie "klug wars nicht... aber geil":

Die Rückfahrkamera
Rangieren geht eigentlich ganz gut, aber trotzdem bleibt bei mir ein etwas ungutes Gefühl, wenn man hinten nicht ganz runter sehen kann. Rückfahrkamera soll da helfen. Aus den Zeiten, in denen es noch keine GoPros gab, hab ich noch eine alte Helmkamera inkl. Akku. Also die perfekte Ausgangslage für ein autonomes System. Da irgendwo irgendwie Strom anzapfen, Kamera an Rücklichter hängen.... ist mir alles ein bisschen suspekt. Also Kamera innen an die Heckklappe geschraubt (via Schraube für das obere Bremslicht), Video- und Stromkabel nach vorne gezogen und durchs Armaturenbrett gefädelt. Schliesslich hatte ich da ein bis anhin noch leeres Ablagefach über dem Radio. Für in dieses Ablagefach hab ich dann eine kleine Konsole gebaut - quick & dirty und mit viiiiiel Montagekleber Akku, Ladebuchse und Batterieanzeige eingeklebt. Dann hatte ich noch schwarzes Fiberglas rumliegen, daraus schnell eine Blende laminiert, alles unter Strom gesetzt: und es hat funktioniert!

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... es versteht sich natürlich von alleine, dass ich bei der Montage der Kamera an der Heckklappe einen kollossalen Überlegungsfehler gemacht habe. Beim ersten Mal Klappe öffnen... ups, Kabel viel zu kurz! Aber auch das ist noch in den Griff zu bekommen.
 
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Klasse, ich freu mich aus Weiterlesen. Dein Nachbarn müssen bestimmt auch schon grinsen, wenn du wieder vor der Garage stehst :p Gruß, M.
 
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hier bleib ich dran! bin begeistert wie du ein thema am anderen angehst!
aus welcher ecke der schweiz kommst du? da kann man ja vielleicht mal vorbeischauen.

zum thema folie... wir haben mein bus in 3tagen foliert, und das waren "nur" streifen ;)
besonders die sicke in der türe, das habe ich selber mal probiert... nervt!
 
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Sehr schön wie du deinen Umbau beschreibst. Kann mir echt gut vorstellen, wie du manchesmal fluchst, wenn es nicht so klappt wie es geplant ist. Zum Thema Folie kann ich nur sagen, ohne Vorkenntnisse ist es bestimmt sehr schwer zu machen. Um Geld zu sparen, haben mein Chef und ich meinen Sprinter selber beklebt mit der Werbung. Das Firmenlogo zieht sich von vorn bis hinten durch. So fluchend habe ich meinen Chef noch nie gehört. Der nachfolgende Transporter wurde wieder von der Werbefirma beklebt.
Liebe Grüße Ole
 
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...es läuft grad etwas schleppend, ich warte primär auf Lieferungen von Kleinkram zum weiterbauen.

@malinke: Das mit den Nachbarn ist tatsächlich interessant, es gab schon einige neugierige Blicke und Statements wie "Ich hab schon 3 Camper ausgebaut, wenn du Tipps brauchst...", "An der Uni hatten wir auch mal mit Kollegen so einen Bus!", "Hatte auch mal einen Bulli, damals, 68 :D " und der allerbeste: "So einen hätt ich auch gerne, aber du kennst ja meine Frau!"

@coop: Bin am Zürichsee zu Hause. Sobald der Ausbau steht können wir ja mal eine Ausfahrt machen :)

@ole: Geplottete Beschriftungen hab ich auch schon ein paar mal montiert und das ging ganz gut, daher meine grenzenlose Zuversicht - aber leider kein Vergleich zum vollflächigen Folieren! Das war echt zu viel des Guten!
...und was das fluchen angeht hier noch kurz was von heute Abend:
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frag mich nicht wie, aber wenn man sich genug doof anstellt, dann schafft man es, den Rollmeter so in der Airlineschiene zu verhaken, dass man 20min mit der Befreiungsaktion beschäftigt ist. Da kann jedes Knobelspiel einpacken!
 
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... Kleinkram ist eingetroffen und wurde sogleich verbaut:

Die Luke

Seit der Serie "LOST" weiss man um die essentielle Dramaturgie einer Luke - sowas brauch ich auch in meinem Bus, hab ich mir gesagt! :D Wie angekündigt will ich ja die Trennwand hinter Fahrer-&Beifahrersitz drin lassen. Ich möcht jedoch nicht wie eine Sardine hinten in der geschlossenen Büchse schlafen. Notfallmässig sollte man von hinten nach vorne kommen können. Im Rahmen der Erneuerung der Verkleidungen hab ich deshalb gleich den oberen Teil der Trennwand rausgeschraubt. Wenn mal das Ganze Dichtungszeugs weg ist, dann ist der Ausschnitt für das Standard-VW-Fensterchen gar nicht so klein. Hab den Ausschnitt dann aber trotzdem noch mit der Stichsäge etwas vergrössert, auch um diesen Blechfalz wegzuschneiden und eine flachen Abschluss zu haben. Trennwand wieder rein, Rostversiegelung und Kantenschutzprofil über die Schnittkante, fertig. In den Ausschnitt sollte dann von hinten her wieder ein grösseres, demontierbares Glas kommen. Zur Befestigung desselben hab ich 4 Löcher gebohrt (und dabei beim bohren ein Brett dahinter gezwingt, damit ich mit dem Bohrer nach dem Blech nicht gleich in die Sitzlehne rausche... bin dann dafür gleich widerstandslos auch durch dieses Brett gerauscht, zum Glück aber oberhalb der Lehne rausgekommen. Merke: Pressspan ist nicht durchschlagsresistent!) und darin Einpressmuttern eingepresst - man kennt ja Murphy`s law: Man wird diese Notluke wahrscheinlich nie brauchen, wenn man sie dann aber doch mal dringendst brauchen würde, dann geht sicher was schief. Daher Einpressmuttern und keine normalen Muttern, da die Einpressmuttern nicht durchdrehen können sollten, sondern fest an ihrem Platz sitzen bleiben sollten und ich so mein Fenster abschrauben kann. So zumindest die Theorie.

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Dann natürlich der Test, ob man auch wirklich durch diese Luke nach vorne kommt. Fazit: Es geht. Aber grazil und elegant wär anders, daher gibts auch keine Fotos davon :D
Im Anschluss daran folgte die Suche nach einem Ersatzglas. Bin dann bei 5mm Acrylglas gelandet, weils das halt grad im Baumarkt gab. Diese Stärke lässt sich auch mit einem feinen Stichsägenblatt sägen. Braucht einfach etwas Geduld, sonst splitterts - aber auch wieder nicht zu viel Geduld, sonst schmilzts. Im Baumarkt dann gleich noch an diesen Schubladentürscharnieren vorbeispaziert und für gut befunden. Die Logik bei meinem Einsatz ist einfach umgekehrt, wenn die Scharniere eigentlich offen sind, sind sie bei mir zu, und umgekehrt. Für die Befestigung des Acrylglases hab ich Löcher zum Anschrauben gebohrt und diese Löcher dann aber nach aussen aufgeschnitten. Falls also trotz Einpressmuttern eine Befestigung irgendwie rumzicken sollte, so erhöht sich dadurch die Wahrscheinlichkeit, dass man das Glast trotzdem irgendwie ausfahren kann. Angeschraubt wird das Ganze mit 4 Flügelschrauben. Und jetzt machen auch die Scharniere Sinn: So kann ich bei Bedarf die Scheibe zum Lüften aufklappen.

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Das Acrylglas liegt somit auf dem Kantenschutzprofil auf und ist dadurch gleich mehr oder weniger Dicht. Den klappbaren Teil hab ich nicht weiter fixiert, die Scharniere bauen ganz leichen Druck auf. Lediglich während den ersten paar km nach Einbau hats noch ein wenig rumgequitscht durch die Reibung zwischen Kantenschutzgummi und Acryl, jetzt ist aber Ruhe und das Klappfensterchen hält auch ohne weitere Massnahmen.
 
AW: Zugeschaut und mitgebaut

Die zweite Ladung Kleinkram fand ihren Einsatz bei:

Es werde Licht, nicht!

Ein Projekt an der Nähmaschine, Verdunkelungen für die Scheiben hinten, in der Schiebetüre und für die Luke. Hatte noch schwarzen Rucksacknylon rumliegen, daher war die Materialwahl schnell klar. Stoff innen ans Fenster gehalten und mit einem Stift der Kante nachgezeichnet. Dann rundum 4cm zugegeben für einen Saum, der dann 10x10x2mm Magnete (ca. 1kg Tragkraft, reicht völlig) aufnehmen soll - und einmal mehr: wie bin ich froh, einen Transporter ohne diese lästigen Verkleidungen zu haben! Ganz so einfach wärs mit den Verkleidungen glaube ich nicht gewesen... Das Einnähen der Magnete ist dann eine ganz besondere Freude, die Dinger bleiben überall kleben, an der Nähmaschine, am Stuhl, an den Tischbeinen, widerspenstig! Bei der Abdeckung der Luke zusätzlich einen Netzstoff eingenäht, damit die Luft durch die offene Luke und die Verdunkelung lüfteln kann. Funktionstest bestanden, dunkel bleibts und auch von vorne schauts relativ unauffällig aus. Hinter den verdunkelten Fenstern kann man von aussen sowieso nichts erkennen.

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Und so langsam sind alle Vorarbeiten rundherum erledigt und der eigentliche Ausbau kann beginnen! Bin also am Pläne zeichnen, wieder verwerfen, neu machen, 1:1 am Objekt zu validieren, wieder zu verwerden.... alles vors Auto stellen, alles einladen, wieder umladen, optimieren.... das geht am Besten mit diesem Soundtrack:
:D

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Eine Frage
Weiss zufällig jemand, wofür dieses Kabel gut sein soll? Hängt am Anschluss der vorderen Innenraumbeleuchtung am Himmel des Kastenwagens. Als ich den Himmel runtergenommen habe kam mir das entgegen, führte jedoch nirgendwo hin und war auch nirgendwo angeschlossen.... Ideen?
Anhang anzeigen 91243

Sieht aus wie nachgerüstet. Vielleicht hatte die Werkstatt dort eine zusätzliche Beleuchtung installiert? Könnte dann + sein und Masse über die Karosserie. War da in der Nähe irgendwas angeschraubt oder ne Schraube im Blech oder so?
 
AW: Zugeschaut und mitgebaut

@ nille: Masse über die Karosse.... interessanter Ansatz! Danke für den Hinweis! Angeschraubt war da eigentlich nichts in der Nähe, aber hab nochmals so ein Gebastel entdeckt für eine zusätzliche Beleuchtung in der Heckklappe, wird also mit grosser Wahrscheinlichkeit was nachgerüstetes sein, das dann IRGENDWIE rückgerüstet wurde, als sie den Bus ausgeräumt haben.

...und weiter gehts mit kleinen Details:
Die Verkleidung ist in den letzten Zügen. Reinclippen war ja kein Problem, aber bei der Schiebetür hab ich dann studiert, wie ich dort am elegantesten die weisse Verkleidung in den oberen Teil bekomme, dort wo ja sonst die Fenster sind. Zum Glück gibt es selbstklebenden Klettverschluss, das erschien mir eine interessante Variante, gerade weil ja die Flächen rudum da alle leicht schräg und nich wirklich parallel zu einer möglichen Verkleidung sind. Also Klett-streifen aufgeklebt - und hält wunderbar. Was mich dann noch gestört hat waren die Ausschnitte in den Verkleidungen, um an die Schrauben der Schiebetüre zu gelangen. Wollte die erst nicht aus der Verkleidung ausschneiden, aber wenn ichs nicht gemacht hätte, dann hätt ich garantiert 2 Tage später exakt diese Schrauben lösen müssen. So gehts einfacher und den Ausschnitt dann schön mit schwarzer Klebefolie überdeckt. Und schlussendlich hab ich in der ganzen Trennwand vom Vorgänger Einniet-Muttern verteilt. Ein Teil der Verpackung einer GoPro-Kamera dient mir jetzt als Aufbewahrung für all das Airline-Schienen-Krimskrams. Upcycling nennt man das, vorher wars eher ein Fall für Messie-Alarm...

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Im nächsten Post gibts dann: I AM GOTHAM`S RECKONING - ach ne, falscher Film, es wird nur wieder mal was grundiert und lackiert

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AW: Zugeschaut und mitgebaut

Und zwar geht es jetzt endlich der letzten noch verbliebenen roten Stelle im Laderaum an den Kragen!

der rote Radkasten:

Ja, natürlich, man könnte eine Radkastenverkleidung für 150irgendwas kaufen, aber wo läge dann der Spass?! Zudem, so ne kleine Radkastenverkleidung wird schon nicht so viel Zeit in Anspruch nehmen sowas! Also mal das Lager nach Holzstücken in adäquaten Dimensionen durchforstet und schliesslich bei 10mm MDF gelandet. Runde Radkästen? Sah vor meinem geistigen Auge wenig sexy aus und dann hätte der Wagenheberbefestigungsdingsda wieder irgendwie aus der Verkleidung gelugt... ne! Also hab ich da ein paar Ecken bzw. Rundungen reingebracht und schon sah das ganze viel besser aus. Mein Plan danach: Am vertikalen MDF oben der Kontur folgend Dachlatten anschrauben, um an diesen dann wiederum die horizontale Beplankung zu fixieren. Also wieder ins Lager auf der Suche nach möglichen Stücken für die Beplankung. Die Wicklung dafür ergab dann aber gut 1.20m länge, was meine Auswahl etwas einschränkte. 3mm MD hatte ich noch da, mal probieren, bei der ersten Biegung: knacks!... gut, das hätte man erahnen können. Nächster versuch: 3fach verleimtes Birkensperrholz. Das fühlte sich in eine Richtung schon deutlich flexibler an, damit könne ich um die Biegung kommenknacksachfickdichdoch!

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Meine Biegeradien waren offensichtlich nicht hinzubekommen mit Holz, welches dann gleichzeitig noch robust genug gewesen wäre. Also wieder ab in mein Wunderlager, denn irgendwo hatte ich noch ein 1.5oderso mm dickes Alublech. Der Plan: die Flächen wie geplant mit 3mm Sperrholz unterlegen, über die Rundungen nur das Alu, sollte so stabil genug werden. Die Holz-Unterkonstruktion war dann schnell fertig, noch kurz schwarz gepinselt zum Schutz vor Feuchtigkeit, hoffentlich, und mich dann dem Alu zugewandt. Mit Metall hatte ichs bisher noch nicht so, darum auf in neue Abenteuer! Erst mal eine Abkantung stirnseitig. Ging erstaunlich gut, Blech mit 2 Schraubzwingen zwischen 2 Balken eingeklemmt und dann mit Hölzchen und Hammer das Überstehende umgelegt. In den Rundungen diesen Falz zurückgestutz dann gebogen und natürlich lackiert.
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Die Front habe ich dann wieder wie die restlichen Verkleidungen mit dem weissen Akyprint verkleidet, im Anschluss dann das Alu aufgeklebt - Die Montageklebertube war ja schliesslich noch halb voll, also bot sich kleben irgendwie an. Die Konstruktion hält, weil sich die untersten Seitenteile ein bisschen am Radkasten festklemmen. Zusätzlich geht noch eine Schraube durch die Bleckabdeckung ins Gewinde der Wagenheberaufnahme. Ob dies dann wirklich ausreicht wird sich zeigen...

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Leichte Hammerschlagoptik ist geblieben und das Blech passt jetzt nicht wirklich überall spaltfrei, aber das sind eigentlich Details - ich bin happy mit dem Ergebnis! (Und das auch wenn diese bekloppte Radkastenverkleidung 2 Tage Arbeit gab :p )
 
AW: Zugeschaut und mitgebaut

Hi Plywood,
echt tolle Arbeit die Du da machst, nicht nur die am Bus - sondern auch das Du alles so perfekt für uns dokumentierst. Macht echt Freude mitzulesen!
Wünsche Dir viel Spaß mit dem Bus, und natürlich auch beim biken :-)

Bin schon gespannt wie es weiter geht...
Grüße Björn
 
AW: Zugeschaut und mitgebaut

HURRA, es geht mal wieder was!

Nachdem ich den Transporter wieder mal standesgemäss genutzt habe, um ein halbes Film-Set für einen Videodreh in der Gegend rumzuchauffieren kann ich sagen: Auf die Airline-Schienen möcht ich nicht mehr verzichten, die sind mal richtig praktisch für den Transport aller möglichen und umöglichen Dinge. So weit so gut, einen kleinen Frustmoment gabs dann aber trotzdem noch...

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Die Kunstharz-Farbe, mit der ich die seitliche Kunststoff-Verkleidung gestrichen habe, die hält leider doch nicht so gut wie erhofft. Falls mir jemand einen Tipp hat, womit man diesen Kunststoff dauerhaft(er) lackieren kann, wär ich sehr dankbar. Da ich aber sowieso noch 2x zügeln helfen muss bleibt das jetzt erst mal so. Nun aber wieder zu konstruktiver Arbeit:

Die Fahrertüre - Die Fahrertüre, sie hängt...

Nach 200`000km im täglichen Firmeneinsatz wurde die Fahrertüre wohl schon so einige Male geöffnet und geschlossen... und hing wohl irgendwann durch. Sie hing sogar so stark nach unten/hinten, dass beim öffnen die Türe unten ganz wenig am Radkasten anstand und dort Farbe wegschabte. Also kurz mal das Forum durchforstet nach "Hängende Fahrertüre". Da hab ich dann Sachen gefunden wie "beim T4 konnte man den Sturz ganz einfach einstellen, beim T5 ists schwieriger!" ... "Türe abgeschraubt und unten beim Scharnier Distanzscheiben unterlegt, jetzt hängt sie nicht mehr" ... und so schwante mir Böses als ich mich auf den Weg zu meinem :D machte. Zum Glück hab ich aber den freundlichsten :D, den man sich vorstellen kann.
VW hat die Vielzahnschraube am unteren Scharnier werksseitig anständig zulackiert. Mit einem neuen Schraubbit gings dann aber doch irgendwie, sie zu lösen ohne rund zu machen. Scharnier sitzt immernoch fest, da muss es also noch weitere Schrauben geben! Matte im Fussraum beiseite gepackt und die zweite Schraube von innen gefunden, die versteckt sich hinter einem Blindstopfen. Das Scharnier bewegt sich endlich, jetzt also neu positionieren: Spanngurte um Scharnier und Schliessdings und mittels Ratsche des Spanngurtes lässt sich die Türe sogar feinjustieren - mein :D ist der Beste. Hab das ganze zu Hause mit einem Normalen Gurt nachgestellt, damit die Idee klarer wird, konnte ja nicht gleichzeitig assistieren und fotografieren. Die Türe kam wieder etwas hoch und streift nicht mehr, Ziel erreicht! Weiter nachstellen kann man jetzt jedoch nicht mehr und ich glaube schon, dass das Scharnier mit der Zeit auch etwas nachgegeben hat... beim nächsten Mal bleiben dann wohl auch nur noch Unterlagsscheiben oder neue Scharniere.

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Nachdem nun die ganze Kosmetik erledigt ist kommt endlich die Arbeit, um die es eigentlich seit Anfang geht:

Der Ausbau (Teil 1 - die Planung)

Bei mir in der Nähe hats einen Hornbach und dementsprechend häufig bin ich dort. Man braucht ja immer irgendwas. So fand ich dann auch per Zufall diese Boxen beim "Alles muss weg"-Schild: 40cm breit, 80cm lang, 35cm hoch, mit Dichtung im Deckel, also wohl annähernd wasserfest. Für 9.50 das Stück. Masse perfekt, Preis perfekt, also eingepackt. Und somit wurden diese Boxen integraler Bestandteil meiner Ausbauplanung. Bei meinem KR passen gerade zwei Boxen nebeneinander + 1 quer zwischen die Airline-Schienen in den Laderaum hinter den Schiebetüren. Die Höhe von 35cm find ich ebenfalls super, ermöglicht eine schön tiefe Liegeposition.

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Nach dem Mountainbike-Boxen-Luftmatrazen Tetris wusste ich ungefähr, was wo wie viel Platz einnimmt. Dann folgte das grosse Durchüberlegen verschiedenster Varianten. Bett längs klappbar, Bett quer klappbar, einteilig, zweiteilig, dreiteilig, vierteilig und mit 7 Scharnieren, Klapp-wipp-dreh-Mechanismus...

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Abgedrehte Konstruktionen sind schnell gefunden, doch die Kunst besteht ja gerade darin, den Ausbau so einfach wie möglich hinzukriegen und trotzdem maximale Funktionalität zu haben. Der Teufel sitzt im Detail. Schritt für Schritt werden die wilden Varianten reduziert - und am Schluss siehts so einfach aus, dass man dem Ganzen gar nicht mehr ansieht, dass mir bei der Lösungsfindung beinahe der Kopf explodiert ist.
Wie man auf dem letzten Papiermodell erahnen kann, hat sich eine quer klappbare Auszugskonstruktion durchsetzen können.
 
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