AW: Wintercamping im Schnee um Neujahr - Wo?
Hallo zusammen,
nun wollte ich mich auch 'mal wieder melden, nachdem ich das ganze Thema ja losgetreten habe
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Trotz einiger Hindernisse haben wir es schliesslich auch noch geschafft mit dem Cali in den Schnee zu kommen.
Letztlich sind es bei uns aber nur 3 Tage und 2 Nächte im Fichtelgebirge auf dem Campingplatz am Fichtelsee geworden.
Unsere Erfahrungen zum Cali:
Bei Nachttemperaturen von ca. -10°C liess es sich - auch zum Wunder meiner besseren Hälfe - prima aushalten. Einzig warme Klamotten für den Weg zu den Sanitäranlagen sind zwingend und machen die ganze Sache etwas unbequemer als im Sommer.
Mit Mütze lief bei uns die Heizung auf 2 (tagsüber, wenn wir nicht da waren), 4 (tagsüber und Abends, wenn wir im Bus waren) und 3 (zum schlafen).
Wobei wir sie als Frostbeulen ab ca. 2Uhr Nachts doch lieber auch wieder auf 4 gehabt hätten. Leider reagiert die Heizung nicht auf ein Programm, wenn Sie bereits läuft
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Hatte extra einen Dauerbetrieb auf Stufe 4 ab 2Uhr für die zweite Nacht eingestellt, die auf 3 laufende Heizung hat das aber geflissentlich ignoriert und ist auf 3 durchgelaufen.
In der dritten Nacht hätte es dann wohl gepasst, aber da waren wir dann ja nicht mehr im Bus
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Unsere Erfahrungen zum Campingplatz:
Ziemlich voll, daher hatten wir - auch weil wir uns kurzfristig entschieden hatten - nur einen Randplatz mit weniger Sonne. Eine ältere und eine neuere Sanitäranlage (beide beheizt), wobei beide sauber und ordentlich waren. Man konnte Gas nachkaufen (leider im Winter KEIN CampingGaz), die Leute vom Platz halfen einem beim Einrichten des Stellplatzes und waren immer freundlich und hilfsbereit. Es hätte wohl auch einen Aufenthaltsraum gegeben, den haben wir aber nicht genutzt.
Für einen längeren Aufenthalt hätte es uns aber evtl. gestört, dass zwischen 12.30Uhr und 14Uhr Mittagsruhe herrscht und in dieser Zeit auch keine Ein- und Ausfahrt möglich ist. Mit dem Cali ggf. nicht so toll, mit dem Wohnwagen kein Problem.
Gezahlt haben wir zu zweit für zwei Nächte inkl. Duschen und 2kWh Strom (1€) 44€, so dass die Kosten mit Kind wohl auf dem Niveau von globerocker gewesen wären.
Als Service kam um 8.15Uhr ein Bäcker mit frischen Backwaren auf dem Campingplatz.
Restaurant oder Shop gibt es nicht, kann man sich aber in Fichtelberg/ Bischofsgrün/ etc. eindecken.
Zur Umgebung:
Für einen Kurztrip bei entsprechender Schneelage (war ok bei uns) sehr zu empfehlen.
Therme Fichtelberg (eher für Sauna-Freunde geeignet) in 400m Laufentfernung, Fichtelsee (Wandern, ggf. Eislaufen) in 100m Entfernung, Liftanlagen Ochsenkopf (Süd) im Nachbarort (2-3km), Loipen in Laufreichweite (ca. 500m), ...
Wir selbst sind dann am Nachmittag des zweiten Tages (ein bisserl zu spät) auf den Schneeberg gewandert. Da dort oben wohl noch eine Radarstation der BW betrieben wird, gibt es eine Strasse, die aber nach ca. 500m gesperrt und nicht geräumt ist. Mit einer Länge von ca. 2-3km und einem akzeptablen Gefälle eine prima Schlittenbahn. Leider nicht als solche ausgewiesen, so dass wir uns keinen geliehen haben (hatten keinen eigenen dabei) und wieder auch wieder runterlaufen mussten
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Zusätzlich gibt es natürlich in der weiteren Umgebung noch vieles zu entdecken (insbesondere Bayreuth), so dass einem auch für eine Woche die Ziele sicher nicht ausgehen.
Auf der Rückfahrt (wir waren Silvester in ER eingeladen) haben wir dann noch einen Abstecher in die Therme Obernsees gemacht.
Sehr zu empfehlen
Ähnlich wie in der Sole-Therme Bad Windsheim (auch prima), gibt es neben der Therme Stellplätze für WoMos mit Stromanschluss. Die Therme selbst liegt ziemlich beschaulich mit einem netten Ausblilck über das Tal und verfügt über Einrichtungen für die ganze Familie. Vom Aussenbecken, Kinderbecken, Meditationsbecken über eine getrennte Saunalandschaft, einer Reifenrutsche, einer Steilrutsche und was weiss ich noch alles ist so ziemlich alles geboten.
Ebenfalls empfehlenswert wäre auf dem Rückweg noch ein Abstecher in die fränkische Schweiz (Richtung A73 bei Forchheim), wir sind da allerdings bei Dunkelheit auf verschlungenen Wegen (Navi sei Dank!) bis nach Forchheim gedüst.
Vorsicht ist jedoch bei Betrieb mit Hänger angesagt, da einen das Navi über eine Strecke mit Steigungen von 15% und Gefällen bis zu 25% (ja, richtig gelesen) lotst.
Mann war ich froh, da den 2to Hänger nicht am Bus zu haben, den ich von München nach Ansbach gezogen hatte.
Fazit:
Wintercamping im Cali macht bei entsprechender Umgebung richtig Laune.
Ohne Vorzelt, o.ä. wäre das für mich aber keine Veranstaltung für mehr als 4-5 Nächte, da der Komfort doch erheblich leidet.
Und ob das so lustig ist, wenn sich die Eisschicht auf der Innenseite der Frontscheibe jedes Mal beim Fahren in Feuchtigkeit auflöst, und dann irgendwo da vorne versickert
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Aufgefallen ist mir ausserdem, dass die Innenseite der Dachschale und die Mütze feucht bzw. leicht angefroren waren. Hier muss mann wohl nach so einem Tripp für eine ordentliche Trocknung (für das Dach haben wir das in Obernsees gleich gemacht - ohne Mütze weitergeheizt) sorgen.
Viele Grüße und ein gutes Jahr 2009!
Heiko