Wiederverkaufswert Diesel / Tod des Diesel

Leider ist es, wie schon geschrieben, eben nicht so einfach beim PKW.

Aus der Harnsäurelösung entsteht durch eine Hydrolysereaktion zunächst Ammoniak und Wasser. Der entstandene Ammoniak reagiert bei entsprechender Temperatur mit den Stickoxiden im Abgas, und da liegen die Probleme. Zu geringe Temperaturen bei den stark wechselhaften Betriebsbedingungen der PKWs beschränken die mögliche Menge Ammoniak stark, da ansonsten Ammoniak austreten würde. Ammoniak ist ein stark toxisch Gas und löst schon in geringer Konzentration starke Reizung der Schleimhäute, Augen und Atemweg aus und kann bis zum Tod führen. Ein NoGo also. Vor allem Kurzstreckenbetrieb ist davon stark betroffen wie er beim innerstädtischen Verkehr anzutreffen ist, da die Betriebstemperaturen der Dieselmotoren viel zu gering bleibt um wirksam dosieren zu können. Das System hat also genau da sein großes Problem, wo es dringend gebraucht würde.
 
weil er durch nicht gerechtfertigte Subventionen billiger gehalten wird als Benzin. Eine reale Besteuerung ohne Subvention und bezogen auf den Energiegehalt sähe ganz anders aus, von den abgastechnischen Problemen des Diesel ganz zu schweigen

Du schmeißt hier wohl einige durcheinander! Wo wird den der Diesel nun subventioniert? Erläutere das mal! ( zweckgebundener, von der öffentlichen Hand gewährter Zuschuss zur Unterstützung bestimmter Wirtschaftszweige, einzelner Unternehmen). Eine niedrigere Versteuerung ist noch keine Subvention. Oder siehst Du in niedrigeren Zöllen auch eine Subvention (so wie ein gewisser Trump)? Oder eine Subvention bei Wodka, weil dort keine Sektsteuer drauf liegt?


Im übrigen war Diesel am letzten Sonnntag in Holland einen Cent günstiger, als in Deutschland (Tankstelle 10 km vor der Grenze). In Holland ist doch der Steuersatz gleich. Wo soll da denn auf deutscher Seite eine Subvention sein? Das Diesel subventioniert ist, ist ein Ammenmärchen von Grünen Politikern mit dicken Dienstwagen (und Hanfanbau auf dem Balkon). :mad:
 
@Fire35
Hi,

...jetzt häng dich doch nicht an dem Wort Subvention auf. Nenne es Steuervorteil, was letztlich eine indirekte Subvention ist.

Aus meiner Sicht sollten Kraftstoffe umweltpolitisch nach Energiegehalt/L versteuert werden. Dann wäre der Steuersatz beim Diesel 13% höher als bei Benzin.
 
Wenn das so einfach wäre, würde man es längst tun. Ds würde ja nichtmal was kosten, denn AdBlue zahlt der Verbraucher. Warum wohl ist dieser Ansatz keiner die Probleme in den Griff zu bekommen?
Du hast die Geschehnisse der letzten zwei Jahre verfolgt und verstanden?
Es ist so einfach!
Man wollte es nur nicht, weil man sich lieber kartellmäßig auf extra kleinen AdBlue Tank verständigt hat, der nur zur Inspektion gefüllt wird.
 
Aus meiner Sicht sollten Kraftstoffe umweltpolitisch nach Energiegehalt/L versteuert werden. Dann wäre der Steuersatz beim Diesel 13% höher als bei Benzin.
Als (auch) Diesel-Fahrer bin ich natürlich dagegen. Der Steuervorteil war mit ein Kaufkriterium, logisch, wie bei fast jedem.
Sachlich hast Du aber natürlich Recht, es gibt keinen vernünftigen Grund Diesel weniger zu besteuern als Benzin. Sollte analog aber auch für Heizöl gelten. Wird sich aber zumindest bei letzterem niemand trauen, da das eine Preisverdoppelung wäre.
 
Ich fahre (auch) Diesel und bin dafür.

Der Steuervorteil war mit ein Kaufkriterium, logisch, wie bei fast jedem.

Das ist aus meiner Sicht ein wichtiger Punkt. Es gibt aktuell keine Partei, die sich trauen würde oder in der Lage wäre diesen Umstand zu ändern. Also: alles bleibt wie es ist.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die Antwort auf den Diesel ist auf jeden Fall nicht der Benziner.
Ich bin viel geschäftlich unterwegs. Überwiegend in der >300PS-Klasse.
Wenn man die Kisten flott bewegt saufen die Benziner dermaßen. Das ist einfach nicht der politisch gewünschte Antrieb. Im Vergleich zum Diesel liegen Norm- und Realverbrauch extrem weit auseinander.

Ich schaffe es nie eine 400PS Benzin-Limousine unter 12L zu bewegen.
Während ich mit >400PS Dieseln locker schon unter 8L gefahren bin.
Ganz abgesehen davon, dass der Benziner immer extrem angestrengt und der Diesel super souverän fährt.

Es wäre ja verrückt das sparsame Konzept gegen den Ressourcenverschwender zu tauschen.

Also kommt die Alternative für den Diesel aus dem Bereich der....
Hmm
Jetzt fällt mir nichts ein.
Der Benziner ist es nicht.
BEVs haben Witzreichweiten.
PHEVs bringen auf Strecke nichts. Im Gegenteil man fährt nutzloses Gewicht durch die Gegend. PHEVs sind eine Prüfstandslüge.

Also wenn der Diesel tot ist, was ist die Alternative?
Es gibt doch gar nichts.
 
Der entstandene Ammoniak reagiert bei entsprechender Temperatur mit den Stickoxiden im Abgas, und da liegen die Probleme. Zu geringe Temperaturen bei den stark wechselhaften Betriebsbedingungen der PKWs beschränken die mögliche Menge Ammoniak stark
Wie gesagt, könnte und müsste man erst mal mit der AGR aufhören, dann wird die Verbrennung schon einiges heißer. Dann kann man AdBlue vorwärmen und fein zerstäuben, so dass es wesentlich besser reagiert. Und notfalls noch ein paar Tröpfchen Diesel vor dem Kat einspritzen, solange der Motor noch zu kalt ist.
 
@Fire35
Hi,

...jetzt häng dich doch nicht an dem Wort Subvention auf. Nenne es Steuervorteil, was letztlich eine indirekte Subvention ist.

Aus meiner Sicht sollten Kraftstoffe umweltpolitisch nach Energiegehalt/L versteuert werden. Dann wäre der Steuersatz beim Diesel 13% höher als bei Benzin.
HI,

der Begriff ist nun einmal falsch! Er impliziert etwas ganz anderes. Und genau das ist von einen politischen Kräften gewollt. Genau deswegen bin ich da sehr kritisch. Die "Verteufelung des Diesel" ist nämlich mehr eine emotionale, denn eine sachliche Debatte. Deshalb sollte man inhaltlich präzise bleiben. Ansonsten sind solche Diskussionen sinnlos.
 
Zwischen den Drehmomenten liegen Welten.
Und ob man das Pendel nur minimal streichelt (Diesel) oder fast Durchtreten muss ist ein extremer Unterschied. Komfortmäßig ist das ein anderer Planet. Verbrauchsmäßig auch.

Und in der Neuzeit versucht man ja hohe Leistung aus den diwngesizedten Benzinern rauszuholen. Das merkt man beim Fahren. Das wirkt tatsächlich extrem angestrengt.
 
der Begriff ist nun einmal falsch! Er impliziert etwas ganz anderes.
ja, er ist falsch, aber sowas ganz anderes impliziert er nicht wirklich.

Zitat Wikipedia:
Subventionen sind wirtschaftspolitische Eingriffe in das Marktgeschehen, mit denen ein bestimmtes Verhalten der Marktteilnehmer gefördert werden soll.
Das trifft aus meiner Sicht auf die absichtlich niedrigere Besteuerung voll zu.

Aber ja, im strengen Sinne fehlt diese Voraussetzung:
Eine Subvention ist eine Leistung aus öffentlichen Mitteln an Betriebe oder Unternehmen.
 
Zwischen den Drehmomente liegen Welten.
klar, aber dafür hat der Benziner ne andere Übersetzung und andere Drehzahl.
Ein 400PS-Benziner muss einfach souverän sein, sonst hat der Hersteller sein Handwerk nicht verstanden. Meine Meinung.
 
Nicht zu vergessen, dass eine Aufhebung der "Steuervorteile" für Diesel (kann Steuer überhaupr ein Vorteil sein???) jeden treffen würde, Dieselfahrer sogar doppelt. Oder meint ihr, die Transportunternehmen würden die Mehrkosten aus ihren Gewinnen zahlen? Das wird alles auf die Waren und damit die Verbraucher umgelegt. Und wem sollte dies helfen? Der Umwelt sicher nicht. Der Staat hätte nur mehr Geld zum verbraten für unsinnige Projekte.

Vorher sollte mal vielleicht mal lieber über andere Logistiksysteme nachdenken (Schiene, Binnenschiffe etc.), bevor man zu populistischen Maßnahmen greift. Der Umwelt würde dies mehr helfen.
 
In Frankreich wird der Dieselsteuervorteil schrittweise aufgehoben. Und die Franzosen leben auch weiter.
Außerdem wurde 2014 eine CO2 Abgabe eingeführt, die Schrittweise erhöht wird. Mit der Energie-Verbrauchsteuer (Taxe Intérieure de Consommation sur les Produits Energétiques - TICPE) werden in Frankreich Kraftstoffe besteuert.

Das wird sich positiv auf technologische Entwicklungen und das Kaufverhalten in Frankreich auswirken.
Citroen veröffentlicht z.B. freiwillig Real Drive Verbrauchsangaben, die auf der Straße ermittelt wurden. Für unsere deutschen Hersteller wäre das ein Sakrileg.

Meinethalben sollen sie bei uns einfach die Kfz-Steuer auf den Kraftstoff umlegen. Aber da ist wohl die Panik, dass die Leute dann das Sparen anfangen und kleinere Autos kaufen. Auch jegliche Ausländer-Pkw-Maut könnte man sich so schenken. Die zahlen dann an der Tanke.
 
Dann müsste aber auch die Kfz Steuer angepasst werden..der 1,6l Benziner kostet deutlich weniger als der 1,6tdi..
 
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