Aber Geld verdient man halt mit "schmutzigen" und "verbrauchsschummelnden" Autos.
Falsch. Ganz Falsch.
Geld verdient man mit dem, was der Kunde zu einem für den Hersteller auskömmlichen Preis zu kaufen bereit ist. Und genau da klemmt es, wir wollen das "Selbe wie früher" haben, nur halt sicherer, schneller, emissionsärmer und mit reduziertem Verbrauch. Und weniger Wartungskosten. Jede einzelne dieser Eigenschaften ist den anderen im Grundsatz gegenläufig, dennoch soll Autofahren, bis auf eine normale jährliche Teuerung, nicht teurer werden.
Es sind nicht die Konzerne die den (Emissions-) Fortschritt verhindern, sondern genau die Leute die hier in den Foren "jaulen": Jeder will einen T6, gerne mit 300PS, 750 Nm, 1.200 km Reichweite, 1.000 kg Nutzlast, Energieverbrauch < EUR 12,00 / 100 km, auf 300.000 km Lebensdauer bitte nur 2x Bremsen tauschen und Ölwechsel alle 40.000, sonst bitte keine Wartungen und Reparaturen. Selbst extrem komplexe Systeme sollen allzeit störungsfrei laufen, selbst wenn Bauteile permanent hohen und / oder wechselnden Temperaturen, chemischen Einflüssen und Feuchtigkeit ausgesetzt sind ...
Das Ganze dann als jungen Gebrauchten für kEUR 45.
Leider können eben auch Konzerningenieure nicht zaubern, o.g. Eigenschaften in gleichzeitiger Kombination mit Null- oder Mini-Emissionen sind entweder nicht oder nur zu deutlich höheren Kosten oder auch nicht in allen Punkten darstellbar.
Diese Kosten bzw. Mehrpreis ist keiner bereit zu tragen, so lange man mit dem aktuellen Material noch fahren darf, Einschnitte will auch keiner hinnehmen, nur um die Umwelt zu schützen ... .
Scheinbar nicht, das Kapital regelt alles und zwar zu seinem Vorteil!
Richtig, das Kapital regelt, dass Bullis mit den aktuellen Eigenschaften zu "vernünftigen Preisen" abgenommen werden. Nämlich das Kapital des Auto fahren wollenden ("müssenden !") Volkes. Umweltschutz muss die Gesellschaft tragen, nicht einzelne wenige Konzerne. Aber der Schutz ist uns derzeit noch zu wenig wert, als dass wir bereit wären, Kostennachteile zu akzeptieren. Wobei es nicht nur um Bereitschaft, sondern auch Können geht - viele sind bereits für einen (durchschnittlichen) Lebensunterhalt auf ein bezahlbares Fahrzeug angewiesen, nicht jeder kann (nur als Beispiel) als Dorfschullehrerpaar arbeiten und Nachmittags gemütlich mit dem Bus in die Stadt fahren. Und ein Normalverdiener mit Kindern kann eine Miete im Ballungszentrum gar nicht mehr aufbringen und ist auf Mobilität angewiesen.
Bevor ich jetzt mit bösen Kommentaren überschüttet werde: Ich finde mich in obigem selbst wieder. Ich werde meinen T6 nicht morgen in einen 2-Stizer Elektro mit 180 km Reichweite tauschen, auch nicht in ein Miniauto mit 4 Sitzplätzen und 60 PS Benziner. Da der Alias Programm ist passen weder wir noch die Kinder hinein, mal ganz abgesehen vom WoWa der nicht mehr hintendran passt.
Und bitte diskutiert nicht wieder dass nur die Ingenieure sich mehr anstrengen müssen, die Emissionen weiter zu reduzieren. Es gibt physikalische Grenzen der Machbarkeit, die nur durch grundlegend andere Antriebskonzepte überwunden werden können.
Viele Grüße,
Jochen