AW: Wie behandelt man seinen T5 Multi am besten für ein langes, glückliches Leben?
Was macht Ihr zum Schutz / Pflege des Unterboden ?
Persönlich habe ich den Eindruck, dass Achsschenkel (alle massiven Stahlteile)irgendwie einen nur mäßigen Korresionschutz haben.
Werden sicherlich nicht durchrosten, aber sehen auch nicht schön aus.
So sehe ich das ebenso.
Bei meinem T5 habe ich daher gleich als er neu war den Unterboden und alle Fahrwerksteile mit Mike Sanders Fett eingepinselt.
Das "Zeug" hat einen guten Ruf (=> Konservierung von Oldtimern).
Dazu habe ich alle Radlaufschalen und "Surfbretter" am Unterboden abmontiert gehabt; Bremsscheiben natürlich abgedeckt.
Das Fett in der Küche im Wasserbad erwärmt und dann mit Pinsel aufgetragen - das hätte mir fast ein Hausverbot von "Mutti" eingebracht
Verarbeitung ist ne ziemliche Sauerei, aber wenn ich hier im Board lese, dass z. B. die Klimaleitungen im Radlauf hinten rechts teilweise undicht werden durch Korrosion, hat sich's hoffentlich doch gelohnt.
Nach dem Aufpinseln sieht das Fett zunächst grauslich aus, aber nach Erwärmung (durch Außen- und Betriebstemperatur) verläuft das zu einer ansehnlichen Schutzhaut.
Mir ist schon klar, dass "richtiger" und perfekter Korrosionsschutz durch einen Fachbetrieb anders aussieht (z. B. zusätzlich Hohlraumkonservierung und auftragen des Fetts durch spritzen), aber mein Gewissen ist beruhigt und etwas helfen wird's schon auch.
Vor allem Schrauben/Gewinde etc. hab ich sorgfältig einbalsamiert, damit ich die auch noch in 10 Jahren problemlos aufbekomme.
Sehe ich jetzt irgendeine unbehandelte Stelle, Ansätze von Korrosion oder nach Basteleien, dann Finger in den Fetttopf, Batzen rausholen und draufschmieren. Hab da einen 4kg Eimer.
Ob das Mike Sanders Fett wirklich "richtiges" Fett ist möcht ich mal bezweifeln, mir kommt's eher vor wie ein spezielles Wachs.
Auch wenn das flüssige Zeug bei der Verarbeitung auf die bloße Haut tropfen sollte passiert überhaupt nichts, also gefährlich ist das nicht.
Infos zu Mike Sanders Fett z. B. hier:
Mike Sanders Fett: Verarbeitungshinweise und Anleitung
Übrigens bietet diese Webseite zu anderen Korrosionsschutzprodukten ebenfalls gute Infos.
Meine weiteren Maßnahmen für die Pflege und Werterhaltung des T5:
Wie von anderen schon erwähnt, lasse ich den Motor generell vor dem Abstellen immer ein paar Minuten nachlaufen, nicht nur nach Fahrten unter hoher Last wie z. B. Autobahn, Passfahrten ...
Damit hoffe ich dem Turbo gutes zu tun, damit dem glühenden Teil nicht abrupt die Schmierung durch den Ölkreislauf weggenommen wird und das Öl dann im Laderbereich durch die punktuell extreme Hitze verkokelt.
Der Krümmer wird mir die Abkühlphase hoffentlich ebenfalls "verzugsfrei" danken.
Dann bin ich bekennender Fan für die Zugabe von 2-Takt Öl zum Diesel (100ccm pro 25 Liter).
Davon erhoffe ich mir eine stets ausreichende Schmierung für die Komponenten der Einspritzanlage (meines Erachtens bei den CDIs noch wichtiger als bei den PDs).
Früher war Schwefel im Diesel mit seinen schmierenden Eigenschaften. Aber dieser wurde ja im Laufe der Jahre "entfeinert".
Nun ist man auf die makellose Oberfächenbeschichtung der Bauteile und die Zugabe von entsprechenden Additiven durch die Mineralölindustrie angewiesen und muss darauf vertrauen. Aber tun sie dies wirklich in ausreichender Form, schließlich kosten Additive viel Geld.
Weiterhin verspreche ich mir von den speziellen Additiven im 2-Takt Öl eine möglichst saubere und rückstandsfreie Verbrennung.
Dies kommt hoffentlich u. a. den ganzen Komponenten der Abgasrückführung zu gute.
Mein Motörchen und DPF erfreut sich jedenfalls bester Gesundheit und hat jetzt nach 2 1/2 Jahren 56.000km drauf.
Auch wenn dieser "Hokuspokus" in der rauen Wirklichkeit nichts bringen sollte, der Glaube versetzt ja auch Berge, und geschadet hat's bis jetzt jedenfalls nicht.
Dafür verzichte ich auf das Tanken von "ultimativ optimaxiertem" Kraftstoff und tank einfach nur Diesel (aber das möglichst nicht in D).
Den Lack behandle ich nach dem Waschen mit klarem Wasser ohne irgendwelche Zusätze einfach nur mit Hartwachs (in der Regel 2x im Jahr).
Je nach verwendetem Wachs gehen damit auch Teerflecken, Klebstoffreste oder sonstige Verunreinigungen weg.
Damit bekomme ich beim Cali zudem das Edelstahlblech um Gaskocher/Spüle ganz ansehnlich hin, schließlich gehöre ich ebenfalls zu den "Rußgeplagten".
Von Polituren halte ich dagegen nichts.
Gummidichtungen behandle ich mit Talkum.
Vor allem die Dichtung und Umfeld des Schiebefensters reinige ich regelmäßig und bestreiche diese mit Talkum (geht mit einem Wattestäbchen ziemlich einfach). Also von meinem Fenster kann ich schon behaupten, dass es wirklich dicht ist.
Speziell beim Cali achte ich bei geöffnetem Aufstelldach stets auf Sauberkeit rund um den gesamten Dachrahmen und die Wasserablauflöcher etc. und wische vor dem Schließen mit nem feuchten Lappen über die umlaufende Dichtung des Aufstelldaches.
Ein langes problemloses T5-Leben wünscht Euch allen
Ralf