Hi
Vorbemerkungen: Batterien sind chemische Elemente. Man darf eine Batterie nicht wie eine Flasche betrachten in die genau N Amperestunden passen, sondern wie einen Schwamm, den man anfüllen kann, aber auch überfüllten so das es rauströpfelt und z.B. beim gefrieren einen Schwamm zerbricht oder der mit der Alterung brüchig wird, wodurch er an Wasserspeicherkapazität verliert (entspricht Batterie, die bei Übertemperatur altert). Daher vieles hier eher als ca. Werte zu betrachten. Meine Angaben sind typisch und eher konservativ auf Lebensdauer ausgelegt.
Zuerst Datensammlung einer typischen AGM:
Referenztemperatur: 20°C
Gasungsspannung: 14.35V (!)
Entladeschlusspannung: 10.8V
Tiefentladungsfest für 5 bis 10 mal über Lebensdauer, altert die Batterie deutlich je nach Entladungstiefe.
Ladestrom: 0.1 bis 0.2 C
Temperaturfaktor (bezogen auf 6er Block) -24mV/K
Selbstentladung 2% pro Monat, stark steigend mit steigender Temperatur.
Lebensdauer bei Erhöhung der mittleren Temperatur um 10°C: halbe Lebensdauer, um 20°C: ein Viertel.
Ladezustand abgeleitet aus der Leerlaufspannung (bedeutet nach ca einem halben Tag stromlos, weder Auf- noch Entladung)
12.8V = 100%
12.55V = 75%
12.3V = 50%
12.0 = 25%
11.8 = 0%
Darunter ist Tiefentladung und Alterung
Der optimale Ladevorgang mit externem Ladegerät, auf Lebensdauer ausgelegt: ist eigentlich ziemlich "altmodisch". Man bietet der Batterie die Gasungsspannung an und begrenzt den Maximalstrom auf ein bis zwei Zehntel der Kapazität (also 7 bis 14 Ampere für eine 70 AH Batterie. Je kleiner der Strom desto schonender, daher sind 5A Geräte durchaus als brauchbar zu betrachten. Strom mitmessen, sobald der Strom auf 1% (also 0.7A für eine 70AH Batterie) zurückgegangen ist, die Spannung langsam auf 13.6 Volt reduzieren, bei Laungserhaltung über längeren Zeitraum als 1 Tag, weiter auf 13,2V reduzieren. Damit wird die Batterie gut geladen gehalten. Das ist auch das Ziel der Boardelektronik.
Moderne Ladegeräte ("CTEC") übertreten diese konservativen Werte, um mehr Ladung in die Batterie zu bekommen. Höhere Ladeschlussspannung und längeres aufrechterhalten hoher Spannung altern die Batterie weiter. (CTEC Ladeschlussspannung erst bei 14.8V -> gasen -> altern. Längeres anlegen der Spannung um ja voll zu werden -> länger gasen -> mehr altern). Für den Alltagsbetrieb, in dem es (hoffentlich) nur einpaar mal auftritt bedeutungslos. Wer allerdings auf der Jagt nach dauernder 100% Ladung ist, ermordet seine Batterie. Ich bin daher kein besonderer Freund dieser Geräte. Vor allem die Behauptung "nicht für AGM geeignet" bezieht sich nur auf die Überladung die ich nicht als erstrebenswert erachte. Für lange Lebensdauer und zum Leben erwecken einer geleerten Batterie muss das Ladegerät nicht AGM-geeignet sein.
Die Bus-interne Elektronik lädt beide Batterien nach meinem Verständniss auf irgendwo bei 60 bis 80 %, danach wird Bremsenergie zum weiterladen benutzt. Das spart Sprit. Die Batteriemordende 100%-Ladung benötigt man nur in wirklich seltenen Fällen - mehr eingebildete und theoretische als reale Fälle.
Daher kommen Deine beobachteten Spannungsverläufe auch bei laufendem Motor.
Gruß und hope that clarifies - *zirp*
GriLLe