Krass! Und das alles nur wegen des neuen Transporters??
Moin,
naja.. sicherlich nicht nur...
Zunächst ist es einfach eine kommende Unsicherheit hinsichtlich Beschäftigungsgarantie...
Das sind die VW-Werker der Stammbelegschaft nicht mehr gewohnt.
Wir haben/hatten so etwas auch im kleinen hier am Ort: Die Mitarbeiter hatten quasi eine lebenslange Beschäftigungsgarantie (>40 Jahre ungestörter Weltmarktführer) und es haben teilweise 2-3 Generationen einer Familie gleichzeitig in dem Unternehmen gearbeitet...
Und irgendwann hat die Globalisierung zugeschlagen ... und um der Wettbewerbsfähigkeit mußten "nur" 400 Leute gehen (von ca 1800 am hiesigen Standort)...
aber ich denke in Hannover machen die sich gerade ganz massiv Sorgen das sie ganz vorne dabei sind.
... Das ganze mit solchen Entscheidungen, ein Modell was das Werk gut au
genau das ist so ein denkbares Szenario:
Die Transporterkompetenz sitzt in der Türkei, die ja ohnehin nur noch spärliche Beteiligung von VW(N) trifft genau den Zeitgeist: Outsourcen in Billiglohnproduktionsstandorte und das gesamte
Risikomanagement sitzt bei Ford.
Wenn es nur noch "ID-Buzz" und den "New-Multivan" aus Hannover gibt, was keiner in großen Mengen haben will, dann wird das eng in Hannover.
In Spitzenzeiten waren da mal über 14.000 Leute beschäftigt.
Hannover ist auch einer dieser Standorte, in denen noch vor Corona dieser "Beschäftigungspakt" zw. der Gewerkschaft (IGM) und dem Werk geschlossen wurde.
Das geschah damals ja schon in dem Wissen um den "Letter of intent", daß VWN den nächsten Transporter zusammen mit Ford auf den Markt bringt und die Produktion nicht in Hannover stattfindet.
Das war eine, v.a.die (an VW beteiligte) Landesregierung ja beruhigende, Vereinbarung mit denen alle zunächst gut leben, vor allem aber gut schlafen konnten: Zukunftsangst adé.
Konzernstrategisch ein Riesenfehler sich quasi diese Fußfessel "Mitarbeiter auf Lebensarbeitszeit" ans Bein zu binden. Beim Abschluß dieses "Paktes" hatte wohl keiner Lust, seinen Blick auf den RdW zu werfen... Da wären mehr als ein warnender Zeigefinger drin.
Und dann müssen sie mit den unangenehmen Nachrichten aus dem Quark kommen und zu allem Überfluß kommen neben Entlassungen (darf man so nennen, egal wie das abläuft...) auch eben Werksschließungen ins Gespräch...
Die Erwartungen der Mitarbeiter werden im Hinblick auf den Pakt hoch sein... auch an die Landesregierung. Denn die liefert ja grade mit der Meyer-Werft die Blaupause für eine kommende VW-Unterstützung.
Man wird sich mitarbeiterseitig bis zuletzt auf das Einhalten des Paktes versteifen.
Verdenken kann ich es ihnen nicht. Aber andererseits fehlt auch ein wenig der Lernerfolg der gesellschaftlichen Veränderungen, auch in der Arbeitswelt...
"
Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit"
Die Unternehmenskultur geht eben weg von dem Wohlfühlstandort und glücklichen Mitarbeitern vor Ort hin zu einer Denkweise des "Wie können wir im internationalen Vergleich mitschwimmen"
Und speziell für Deutschland ist der größte Bleigürtel der Mitarbeitergesamtkosten in finanzieller Form und der kleinere Bleigürtel die ausufernde Bürokratie und Genehmigungsverfahren das Hemmnis einer Standortverbesserung...
Will nur keiner hören...
Wir hatten den Fall ja auch schon mal ähnlich: Schließung des OPEL-Werkes Bochum... Entstanden für über 50 Jahre aus einer Perspektive der Steinkohlenkrise zu trotzen heraus, wurden dort mal bis zu 20.000 Leute beschäftigt und viele ehem. "Kumpel" dachten auch an einen Arbeitsplatz bis zur Rente... Auch ohne Beschäftigungspakt sank die Zahl dann kontinuierlich und es wurde immer gehofft, daß irgend ein glücklicher Umstand die Zahlen wieder ansteigen läßt. Am Ende, 2014, gingen dann noch über 3000 Mitarbeiter endgültig nach Hause. Als Ursache wurde immer wieder "Überkapazitäten" genannt... es ist eigentlich egal, wie man das benennt... NULL Nachfrage ist Null Nachfrage.